Die Besamung
Dazu werde ich mit einer Inseminationspipette, deren Öffnung ich mit dem Zeigefinger schütze, um die Schleimhäute der Stute nicht zu verletzen, mit meinem durch einen Handschuh geschützten Arm, um nicht zu viele Keime in die Stute zu bringen, durch die Schamlippen in den Scheidenvorhof fahren. Dann werde ich mit dem Zeigefinger die Zervix suchen und prüfen, ob sie weit genug offen ist, damit ich sie mit meinem Finger und der Inseminationspipette passieren kann, um dann die Spritze mit dem Ejakulat auf das Ende der Pipette aufzusetzen und abzudrücken und so den Samen im Gebärmutterkörper zu deponieren. Das ist sehr wichtig, denn im Gegensatz zum Stier, welcher ein Scheidenbesamer ist, ist der Hengst ein Uterusbesamer und den Samen, wie beim Rind nur im Scheidenvorhof abzulegen, wäre sehr uneffizient und würde nicht zur Trächtigkeit führen.

Vom Uterus macht sich nun der Samen auf die Reise in die Gebärmutterhörner und hinauf in den Eileitern, wo er hoffentlich auf die Eizelle trifft, die dann aus dem geplatzten Follikel in den Eileitertrichter fallen würde, wenn es gepasst hat und von dort aus in den Eileiter fallen, wo es theoretisch zur Befruchtung kommen könnte.

Wenn ich weiß, auf welchem Eierstock sich das Follikel befindet, das reif genug ist um zur Ovulation zu kommen, dann versuche ich dem Samen die Richtung etwas vorzugeben. Mittlerweile gibt es auch flexible Besamungspipetten, die man in das passende Horn schieben kann, aber mir persönlich sind sie zu lummelig und ich komme damit nicht so gut klar und besame auf die althergebrachte Art und Weise.