Seit ein paar Tagen beobachte ich bei Duero leicht angelaufene Röhrbeine und Fesseln, wenn ich ihn morgens aus der Box hole. Nach der Bewegung ist alles wieder klar und trocken. Ich möchte das ungern ignorieren und frage daher hier mal um Rat.
Ist es dem Fellwechsel geschuldet? Seine Fütterung ist nämlich nicht verändert worden. Gibt es etwas an Kräutern, die eine ausleitende Wirkung haben? (Ich setze sein Mash, was er 2 x wöchentlich bekommt, schon immer mit Brennesseltee an.)
Mein alter Hispano Araber hatte zeitlebens Probleme mit angelaufenen Beinen. Nach Bewegung waren die innerhalb kürzester Zeit immer wieder klar. Ich hab deshalb nie großartig was dagegen unternommen.
Ich denke auch das liegt am Wetter, zeitweise hat Casper das auch und auch bei ihm ist es nach Bewegung wieder weg. Z. Zt. ist es ja wieder recht warm. Letzte Nacht waren bei uns 11 Grad.
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße. Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet. Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg. Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen. Auch wenn sie für immer gehen, in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie, FÜR IMMER!
Na, dann sollte ich mich wohl beruhigt zurücklehnen. Mein Warmblüter hatte das im Fellwechsel auch immer mal, und ich habe dem nie weiter Beachtung geschenkt, aber bei dem andalusischen Heißsporn ist irgendwie alles anders.
Bei meinem früheren Pferd war es auch so, der bekam durch das vermehrte Stehen im Winter auch immer angelaufene Beine. War laut TA auch kreislaufbedingt. Er bekam dann immer so homöopathische Tropfen zur Unterstützung. Bei Bewegung ging das aber sehr schnell wieder weg.
In der Regel ist das zwar kein Grund zur Besorgnis, aber weil angelaufene Beine nun auch nicht zur normalen Befindlichkeit eines kerngesunden Pferdes gehört, füttere ich aktuell 10 g Katzenkralle täglich, um das Immunsystem und den Stoffwechsel zu aktivieren und Stoffwechselschlacken auszuleiten. Nachdem Lilo aber ein paar Tage lang wegen einer kleinen Verletzung über dem Ballen auch ein angelaufenes Fesselgelenk und eine leicht verdickte Fessel hatte, gab es für ihn auch noch Meerrettichpulver (60 g täglich als natürliches Antibiotikum und Stoffwechselaktivator) und 25 g Ingwer täglich (auch gegen Entzündungen und zum Stoffwechsel anregen).
Ich habe natürlich den Vorteil, dass ich als THP für Gabriela arbeite und so auch mal eben rasch Kräuter abholen kann, wenn ich welche brauche, aber auch Bestellungen werden bei Freitags Best Meal ganz schnell verschickt ;-)
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Zitat von elchbine im Beitrag RE: Hysterie wegen Cushing Darum bemühe ich mich, meinen Fokus nicht mehr auf den Ausbruch von gesundheitlichen Problemen zu richten, sondern in die Gesundheit.
Lilos Beinchen ist übrigens auch wieder schlank ... wobei man bei Lilos Stampferchen eigentlich nie von schlanken Beinen sprechen kann, denn mit einem 23-er Röhrbein toppt er meine Trakehnerchen und die Oldenburgerin bei weitem, denn die haben zwischen 19 und 21 cm Umfang ;-)
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Lilo ist ja nun auch generell von kräftiger Statur und für einen PRE sehr groß. Da würden so dünne Röhrbeinchen auch etwas merkwürdig aussehen und ihren Zweck wohl eher verfehlen. ;-)
Guido, Düsis Boxennachbar und Pferd meiner Freundin Alexandra, weist als PRE auch stolze 1,68 m auf, und ich ertappe mich, wenn ich, wie jetzt gerade, urlaubsvertretungsweise an ihm herumfuhrwerke, dass ich etwas ehrfürchtig seine Hufe und die langen, stämmigen Beine betrachte. Wie schnell man sich doch an 1,60 m gewöhnen kann.....
Angelaufene Beine im Herbst können auch mit der Weide zusammenhängen. Bei uns ist um diese Zeit beispielsweise die Weide ziemlich runtergefressen und die Gräser daher aufgrund der Kombination von wechselnden Temperaturen (die nächtliche Kälte mögen auch Pflanzen nicht sooo gerne) und Verbiß schon ein wenig unter Streß. Gestreßtes Gras versucht sich zu schätzen (vereinfacht ausgedrückt), und unsere "Hochleistungsgräser" - die wir leider auch in "pferdegerechten" Grasmischungen gelegentlich finden können, sind dahin gezüchtet, sich gut schützen zu können (damit sie immer schön grün aussehen und auch immer genug Masse da ist, um z.B. Rinderweiden lange bewirtschaften zu können, sie gut silieren zu können ... beliebig fortsetzbar).
Ein wichtiger Bestandteil des Schutzmechanismus der Gräser sind zwischen den Zellen lebende Pilze. Diese sind zu nicht geringem Maße für die Fressfeinde ungesund, um nicht zu sagen, giftig. Sie werden von einigen Biologen zwischenzeitlich für einige "Stoffwechselbedingte" Erkrankungen unserer Pferde (und Rinder und ggfls auch Menschen) verantwortlich gemacht, wie u.a. für Rehe, Lähmungen des Verdauungstraktes und der Skelettmuskulatur, bis hin zum Tode. Die "bösen Fruktane" sind damit nicht aus dem Kreis der Verdächtigen entlassen, sie haben aber einen würdigen Gegenspieler gefunden.
Worauf wollte ich hinaus? Pferde, die da etwas empfindlich reagieren, können auf diese Pilze durchaus mit angelaufenen Beinen reagieren. Bei uns am Stall haben wir einen zarten Warmblutwallach, der im Herbst eigentlich immer angelaufene Beine hatte, und dem die Besitzer seit letzten Jahr im Herbst zu diesen Zeiten eine tägliche Gabe von 1 TL bis 1 EL Bierhefe zur Entgiftung (man kann auch was anderes nehmen, z.B. Kaolinit (oder andere Tonminerale) füttern - aber wir hatten die Bierhefe (Bierhefe ist auch ein Giftbindemittel) eben da), geben, und seitdem hat er das Problem nicht mehr.
Ich gebe Bronco zu dieser Jahreszeit eigentlich immer etwas Bierhefe mit ins Futter, nicht nur wegen der entgiftenden Funktion, sondern auch wegen der anderen positiven Wirklungen.
Google doch mal nach Dr. rer. nat. Renate Ulrike Vanselow, sie ist eine der führenden Wissenschaftler, die sich damit beschäftigt haben, oder um nach USA zu schauen, nach "tall fescue toxicity".
Muss nicht sein, könnte aber. Alles Gute bei den angelaufenen Beinen.
Viele Grüße Andrea
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Andalusierforum - Das virtuelle Treffen für Liebhaber der Pferde iberischer Rassen
»
Allgemeine Themen
»
Pflege und Gesundheit
»
Angelaufene Beine
Thema drucken
30.10.2015 16:03
Antworten
