Picasa: Das ist aber leider tatsächlich so, dass viele, viele Leute einfach nur auf die Nase gucken (weil das nun mal auch für jemanden gut erkennbar ist, der nicht viel Ahnung hat) und dann alles Sch*** finden, nur weil das Köpfchen auch mal hinter der Senkrechten war. Ob der Trainer/Reiter damit vielleicht ein bestimmtes Ziel verfolgt und auch erreicht, dafür reicht´s dann schon nicht mehr und ist auch nicht mehr interessant, da Nase hinter der Senkrechten = Rollkur = böse.
Zitat von Corazon Espinado im Beitrag #46Picasa: Das ist aber leider tatsächlich so, dass viele, viele Leute einfach nur auf die Nase gucken (weil das nun mal auch für jemanden gut erkennbar ist, der nicht viel Ahnung hat) und dann alles Sch*** finden, nur weil das Köpfchen auch mal hinter der Senkrechten war. Ob der Trainer/Reiter damit vielleicht ein bestimmtes Ziel verfolgt und auch erreicht, dafür reicht´s dann schon nicht mehr und ist auch nicht mehr interessant, da Nase hinter der Senkrechten = Rollkur = böse.
Das ist zwar richtig, aber ich finde es doch gut, dass zumindest ein Bewusstsein geweckt wurde, für das, was vielen Pferde lange Jahre hinweg absichtlich angetan wurde. Und ich meine damit nicht, dass man "mal kurz" das Pferd in einer bestimmten Situation zu kurz nimmt. Das kann passieren, passiert jedem mal und ist manchmal auch notwendig.
Aber es hat doch ewig keine Sau interessiert, wenn hochklassige Dressurpferde aufgerollt wurden bis zum geht nicht mehr und es jeder Hansel deswegen nachgemacht hat weil - die Profis tun es, also isses richtig so". Gut, jetzt schlägt es grad etwas ins andere Extrem aus, aber es wird sich hoffentlich einpendeln.
Liebe Grüße, Ginny
Nein, meine Pferde sind nicht schwierig - sie sind sensibel, verhaltensoriginell und emotionsflexibel - und das ist gut so !!
Ja, da hast du schon recht. Ich glaube nur nicht, dass sich da bei denen, die wirkliche Hardcore-Rollkur betreiben, irgendwas ändert. Bei uns in der Nähe ist so ein Ausbildungsstall, da machen die das tatsächlich so: der Bereiter setzt sich drauf, zieht dem Ross mit den Schlaufis den Kopf zwischen die Beine, hakt die Sporen ein und dann reitet der ne Stunde so. Jedes Pferd, ohne Ausnahme. Völlig ohne Sinn und Verstand. Und ich fürchte, dem ist es total egal, was Fluffi Freizeitreiter davon hält.
Solche A..rmleuchter wird es wohl leider immer geben. Aber da das Bewusstsein der Zuschauer geweckt wurde, wird es auf lange Sicht hoffentlich auf den Turnierplätzen besser werden. Und dadurch auch bei Fluffi. Die Hoffnung stirbt zuletzt, weisst du doch.
Liebe Grüße, Ginny
Nein, meine Pferde sind nicht schwierig - sie sind sensibel, verhaltensoriginell und emotionsflexibel - und das ist gut so !!
Wobei ich - und ja, ich habe lange daran gearbeitet, dass mein Pferd sich mit der Nase nicht hinter der Senkrechten verkriecht - zugegebernermaßen auch darauf schaue und es mich stört, wenn schon Dreijährige hinter dem Zügel laufen.
Neulich hat beispielsweise eine Trakehnerzüchterin bei FB ein Video eingestellt (ich muss mal schauen, ob ich das noch finde - etit hier ist es https://www.youtube.com/watch?v=II9ir0AU2SA&feature=youtu.be), wo das vierjährige Pferd deutlich hinter der Senlkrechten läuft. Da kamen durchaus sehr kritische Stimmen. Dann schaute ich mal wieder ins Trakehnerforum rein und stelle fest, dass die Leute dort sich unheimlich über die "Ahnungslosen" bei FB echauffierten, denn das Pferd liefe doch soooo toll und überhaupt, sei das ja alles nur Neid.
Da frage ich mich dann, ob die nur nett sein wollen oder tatsächlich so "rollkurblind" sind, dass sie das schon normal finden, wenn ein Pferd hinter der Senkrechten läuft.
Wobei ich hier gar nicht von einer Momentaufnahme spreche, denn würde man mich und Lilo filmen, gäbe es auch vieles zu kriteln, aber ich weiß, dass das so ist, während diese Trakehnerzüchterin das Video tatsächlich mit dem Kommentar einstellte: "Da könnt Ihr mal sehen, dass auch ein pedigreemäßig als Springpferd gezüchtetes Pferd mit jedem Dressurpferd mithalten kann. Reiterin und Pferd ergeben ein tolles Bild!"
Und das wird dann auch noch bestätigt und die Kritiker als Neider bezeichnet.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Zitat von elchbine im Beitrag #50Wobei ich - und ja, ich habe lange daran gearbeitet, dass mein Pferd sich mit der Nase nicht hinter der Senkrechten verkriecht - zugegebernermaßen auch darauf schaue und es mich stört, wenn schon Dreijährige hinter dem Zügel laufen.
wäh, sowas muss einen auch stören
Neulich hat beispielsweise eine Trakehnerzüchterin bei FB ein Video eingestellt (ich muss mal schauen, ob ich das noch finde), wo das vierjährige Pferd die ganze Zeit durch deutlich hinter der Senlkrechten läuft. Da kamen durchaus sehr kritische Stimmen. Dann schaute ich mal wieder ins Trakehnerforum rein und stelle fest, dass die Leute dort sich unheimlich über die "Ahnungslosen" bei FB echauffierten, denn das Pferd liefe doch soooo toll und überhaupt, sei das ja alles nur Neid.
Da frage ich mich dann, ob die nur nett sein wollen oder tatsächlich so "rollkurblind" sind, dass sie das schon normal finden, wenn ein Pferd hinter der Senkrechten läuft.
Viele finden es halt leider immer noch völlig i. O. Hauptsache, es "sieht schick aus". Reell muss ja nicht unbedingt.
Wobei ich hier gar nicht von einer Momentaufnahme spreche, denn würde man mich und Lilo filmen, gäbe es auch vieles zu kriteln, aber ich weiß, dass das so ist, während diese Trakehnerzüchterin das Video tatsächlich mit dem Kommentar einstellte: "Da könnt Ihrt mal sehen, dass auch ein pedigreemäßig als Springpferd gezüchtetes Pferd mit jedem Dressurpferd mithalten kann."
Na toll, und wozu soll das dann gut sein?
Und das wird dann auch noch bestätigt und die Kritiker als Neider bezeichnet.
Liebe Grüße, Ginny
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Hm ich denke man muss da aber auch differenzieren. Ich denke niemand hier würde gezieltes Rollkurreiten gutheißen. Aber der dessen Pferd nie mal was eng wird im Genick werfe bitte den ersten Stein. Gerade bei Jungpferden liegt da absolut nicht mein Augenmerk, wie sollen die sich denn auch schon selbst tragen. Und gerade beim favourisierten v/a ist der Grad zum zu eng werden verdammt schmal (gerade bei unseren Spaniern). Ich reite in der Lösungsphase auch gezielt lang und tief und Ella, und kann da auch keine Hand für ins Feuer legen, dass sie da zu eng kommt. Aber das ist mir ehrlich gesagt egal, weil ich da was anderes erarbeiten möchte. Aber ich hole mir mein Pferd auch gezielt auf die Vorhand in der Lösungarbeit womit ich wohl sowieso verschrien bin. Solange man weiss was man tut und ein Ziel verfolgt, sehe ich es eher gelassen.
"two spirits must want what two bodies can...."
"You have to become the friend of your horse before you can become his teacher" (BB)
ZitatAber es hat doch ewig keine Sau interessiert, wenn hochklassige Dressurpferde aufgerollt wurden bis zum geht nicht mehr und es jeder Hansel deswegen nachgemacht hat weil - die Profis tun es, also isses richtig so". Gut, jetzt schlägt es grad etwas ins andere Extrem aus, aber es wird sich hoffentlich einpendeln.
Aber war das nicht grade einer der Gründe für den Thread? Die Frage, nach dem "Sind wir zu kritisch geworden"? Macht uns das verschlossen für andere Dinge? Es wird immer "Überempfindliche" und "Blinde" geben. Ich schaue mir ja häufiger Verkaufsanzeigen an und bin regelmäßig erschüttert, mit welchen angeblichen tollen Bildern Pferde für ein horrendes Geld den Besitzer wechseln sollen. Daran merkt man, dass es doch eine große Anzahl von Menschen gibt, die wirklich eingerollte Pferde als "Idealbild" ansehen.
Ganz genau Melanie! Es geht nicht darum, dass ein Pferd mal ein bisschen zu eng wird und hinter die Senkrechte kommt. Diesbezüglich würde ich sicher den ersten Stein auch nicht werfen wollen. Aber dass man es als toll und richtig empfindet, wenn ein Pferd sich hinter hinter der Senkrechten verkriecht und ein ganzes Forum von Leuten, die feine, sensible Pferde besitzen, das auch noch bejubeln, finde ich dann doch bedenklich.
Mag sein, dass ich zu kritisch bin. Obwohl ich auch ganz klar feststellen darf, dass ich mich durchaus auch an der Gänze einer Vorstellung freuen kann, wenn das Bild harmonisch ist und dann nicht an den Details herumkriteln muss. Aber wenn dieses Engmachen der Ausbildungsweg ist und die Reiter und Besitzer der so gerittenen Pferde sich dann auch noch dafür auf die Schulter klopfen, wie toll das Pferd geritten ist, dann mag ich nicht mitjubeln, nur weil ich nicht die Spaßbremse sein will.
Und ja, ich lasse Lilo mit der Nase auch mal tiefer kommen und dass er auch mal hinter die Senkrechte kommt, will ich nicht ausschließen, aber ich meine schon, dass da noch ein Unterschied zu den Pferden ist, die quasi auf den Kopf gestellt werden, im weißichwievielten Halswirbel falsch abknicken und deren Hinterhand nicht schiebt, sondern nur hinterherläuft.
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Ich bin mit den Jahren tatsächlich auch kritischer geworden, einfach weil man durch Erfahrung und viel Lesen etc einfach besser sieht und versteht, wenn etwas falsch läuft. Das heißt aber nicht, dass ich das laut ausposaune oder jeden darauf anspreche. Ich denke mir halt einfach meinen Teil. Und es geht mir auch nicht ,wie elchbiene schon schrieb, darum, wenn ein Pferd mal nicht perfekt läuft. Das würde ich nie kritisieren, denn Pferde sind keine Maschinen und auch Reiter haben ihren Körper nicht immer 100% unter Kontrolle, es geht mir nur darum, wenn das ganze System dahinter nicht stimmt. Und natürlich muss der Anspruch an mich als Reiter dann natürlich auch entsprechend hoch sein, weil ich es ja auf jeden Fall besser machen muss (oder zumindest versuchen), sonst darf ich auch nicht kritisieren
Sabine, ich schrieb ja auch extra, dass ich da nochmal deutlich unterscheide. Aber es gibt sie nunmal zu Hauf diese Leute, sie sich regelrecht daran festbeissen wend ein Pferd mal zu eng wird. Das finde ich extrem unsympathisch.
Picasa, dein letzter Satz ist toll .
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Zitat von Picasa im Beitrag #55 Und natürlich muss der Anspruch an mich als Reiter dann natürlich auch entsprechend hoch sein, weil ich es ja auf jeden Fall besser machen muss (oder zumindest versuchen), sonst darf ich auch nicht kritisieren
Wobei ich das nur sehr eingeschränkt so sehe. Der Anspruch, es selber besser zu machen - auf jeden Fall. Nicht kritisieren dürfen, weil jemand reiterlich auf einem höheren Niveau ist? M.E. nein.
Nur, weil ich keine S-Dressur reiten kann, darf ich m.E. trotzdem kritisieren, wenn zusammengezogene, auf der Vorhand gerittene Piaffen o.ä. gezeigt werden. Nur weil ich selbst keinen S-Parcours spingen kann, heißt das nicht, dass ich nicht kritisieren darf, wenn ein Reiter sein Pferd mit gruseligsten Kombinationen aus scharfen Gebissen, Aufziehtrensen und dazu noch Hackamore auf Biegen und Brechen dadurch schrubbt. Dass mein Pferd und ich es selbst nicht ausführen können, heißt ja nicht, dass der andere über jede Kritik meinerseits erhaben ist. Man kann sich ja auch Wissen aneignen, das über die eignen praktischen Fähigkeiten hinausgeht. Andernfalls würde dies bedeuten, dass der Zweck die Mittel heiligt- wer Erfolg hat, hat recht.
"Wer es selber nicht besser kann, soll gleich den Mund halten" ist mE ein Totschlagargument, wenn man keine stichhaltigen mehr hat. Wer für sich in Anspruch nimmt, auf einem bestimmten Niveau zu reiten, muss es auch aushalten, anhand der Anforderungen kritisiert zu werden.
Natürlich sollte man bei 'Kritteleien', gerade wenn es um Details geht, immer die Menschlichkeit im Blick behalten und dadaran denken, dass man auch Fehler macht. Aber nur, weil ich es nie über A-Niveau hinausgebracht habe, darf ich mE trotzdem kritisieren, wenn in der hohen Dressur auf Kosten der Pferde nur noch auf Show geritten wird und die korrekte Ausbildung auf der Strecke bleibt. Es ist ja ein Unterschied, ob ich jedes Detail in der Hilfengebung auseinandernehme und so tue, als wäre es alles so leicht getan wie gesagt, oder ob man einfach 'im Großen' feststellt, dass das, was gezeigt wird, nicht dem 'Soll' entspricht. Gerade wenn es sich um ein bewusstes oder zumindest offensichtliches Ignorieren der korrekten Ausbildung handelt.
Franziska - ich stimme Deinen Worten zu 100% zu und wollte gerade einen ganz ähnlichen Beitrag verfassen, als ich sah, dass Du ihn schon geschrieben hast.
Ich unterstütze natürlich aber auch die Aussage, dass man sich zumindest bemühen muss, es besser zu machen, denn wenn ich meinem Pferd permanent die Nase gegen die Brust ziehe und dann gegen die Rollkurreiter wettere, wäre das ein klarer Fall von Betriebsblindheit, bei dem ich dann auch argumentieren würde, dass man besser erst vor der eigenen Tür kehren sollte, bevor man andere an den Pranger stellt.
Aber ich möchte trotzdem nicht schweigen müssen, wenn ein Totilas schweißnass, verspannt und darum hinten ungleich tretend an einer WM vorgestellt wird oder ein Salinero mit einer blitzblauen Zunge durch die Prüfung läuft, nur weil ich selbst keinen Grand Prix reite.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Es ist ja auch immer die Frage: Will ich das erreichen? Jeder muss doch auch den Weg gehen, der einen zum Ziel mit seinem Pferd bringt. Ich brauche keine Dressurcracks und habe auch nicht die Zeit und Möglichkeit mich dressurlich so weiterzubilden. Ich brauche zuverlässige Partner fürs Gelände, mit denen man durch dick und dünn gehen kann und ein bisschen Dressur reiten kann. Das meine Pferde allein schon exterieurbedingt nie zu Dressursternchen werden, ist mir schon klar. Sie könnten besser sein, wenn ich mehr Zeit und Arbeit investieren würde. Aber es gibt halt Grenzen. Trotzdem erlaube ich mir zu sagen, dass das, was ich auf den meisten Turnieren sehe, nicht mein Ziel wäre, auch wenn ich das nie im Leben reiten kann.
Ich glaube, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt: Ich meinte mit "besser" nicht, dass ich höhere Lektionen reite, sondern dass ich das, was ich kritisiere anders und besser im Sinne von pferdefreundlicher und gesünder fürs Pferd umsetze. Ich stelle mal die gewagte These auf, dass ich nicht unbedingt ein besserer Reiter bin, nur weil ich mit dem Pferd S-Lektionen reiten kann. Dann ist das Pferd vielleicht besser, aber ich nicht zwangsläufig. Wenn ich nämlich ein guter Reiter bin, brauche ich meinem Pferd den Kopf nicht auf die Brust ziehen und mit Sporen traktieren oder komische Gebisse einschnallen. Dann schaffe ich es auch anders, das beste aus meinem Pferd herauszukitzeln (als Beispiel Uta Gräf ?) Wie gesagt, gewagte These-bitte nicht hauen
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16.11.2016 08:57
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), sonst darf ich auch nicht kritisieren
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