Bei unserem Momo sind die Hufe momentan total verkorkst.
Die Zehe ist zu lang und die Trachten zu kurz. Die Zehe wurde mittlerweile langsam wieder angepasst, aber die Trachten wachsen irgendwie so gar nicht.

Habt ihr Erfahrungen mit Zusatzmitteln, die das Hufwachstum fördern?

Ich gebe Bierhefe, ob das was nutzt was ich noch mache ist die Loorbeersalbe von Keralit schmieren, da sind die Hufe von Casper besser geworden.

Für mich eine logische Folgerung wäre, wenn die Zehe zu lang ist, läuft er nicht im Gleichgewicht und nutzt die Trachten einfach mehr ab. Würde für mich heißen vorsichtig in kurzen intervallen die Zehe anzugleichen um den Huf wieder ins Gleichgewicht zu bekommen.
Ich gehe davon aus weil du schreibst das die Zehe angepasst wurde, das das Gangmuster noch so ist das er die Trachten mehr belastet, da muss er sich ja auch erst mal wieder eingewöhnen.

Aber das sind nur Gedanken dazu von mir.

Wie wäre es wenn er eine zeitlang damit die Hufe wieder ins Gleichgewicht kommen und die Trachten in Ruhe wachsen können, zu beschlagen, habe ich bei Pina letztes Jahr machen müssen.

Was sagt denn der Schmied dazu.

Der Huf ist durch eine falsche Bearbeitung schleichend kleiner geworden. So schleichend, dass wir es einfach nicht gesehen haben. Die Zehe wurde zu lang stehen gelassen, dafür zu viel an der Trachte weggenommen.
Momo war bis vor ein paar Wochen vorne beschlagen. Die Eisen haben wir auf Anraten unserer TA abnehmen lassen. Ohne Eisen läuft er schon deutlich besser, wenn auch immer noch sehr stackelig und "in den Boden", also mit der Zehe voran in den Boden (ich hoffe ihr könnt euch darunter etwas vorstellen).

Der Schmied sah es nicht ganz so eng, wie unsere TA, bearbeitete dann aber die Hufe so, wie wir es haben wollten.
Wir haben nun einen Termin mit einem neuen Schmied gemacht, der uns von unserer TA empfohlen wurde.

Die erste Anpassung der Zehe ist somit erfolgt, und der neue Schmied wird uns beraten, wie es weiter gehen sollte.
Was aber auf jeden Fall passieren muss, ist dass die Trachten wieder mehr werden. Wir möchten daher das Hufwachstum unterstützen und hoffen daher auf eure Erfahrungswerte bzgl. Zusatzmittelchen.

Ich habe ja auch jahrelang mit Zusatzfütterchen herumprobiert, nachdem meine Pferde in der Schweiz so gar nicht mit dem Boden zurecht kamen und sich die Hufe schneller abrieben, als sie wachsen konnten. Farriers Formula war nicht schlecht und ich habe auch den Hufhärter von Keralit ausprobiert, damit sich die Hufe nicht mehr so schnell abnutzen. Leider musste ich dann doch irgendwann wieder zum Beschlag zurückkehren.

Wobei ich auch festgestellt habe, dass die Hufe durchs Barhuflaufen intensiver wachsen, weil der Bodenkontakt sie stimuliert - der Huf wächst ja im Prinzip so schnell, wie es der Abrieb erfordert. Insofern bin ich bei Kirsten und würde in sehr kurzen Intervallen - also möglichst wöchentlich mit der Raspel arbeiten. Ein netter Schmied zeigt Dir wo und wieviel Du wegnehmen kannst, damit er nicht wöchentlich anreisen muss.

Als Lilo durch meine fast täglichen Ausflüge ins Gelände auch einen immens hohen Hornabrieb hatte, stellte ich ihm eine Mischung zusammen aus MSM (Methylsulfonylmethan – organischer Schwefel), Bierhefe, Kieselerde, Kieselgur, Hagebutte, Ackerschachtelhalm, Ginkgo, Knotentang , Moringa Oleifera, Chlorella und Hanfföl.

Du könntest es aber auch erst einmal mit MSM, Bierhefe und Kieselgur probieren - wobei es auch helfen kann, wenn Du die Dosis vom Hanf kurzfristig auf 100 g erhöhst. Ich habe einen Schmied in der Kundschaft, der schwört darauf

Danke für die Tipps ihr Zwei. Bierhefe haben wir glaube ich noch und wenn ich mich richtig entsinne, hat unsere Stallkollegin vor kurzem gemeckert, dass ihr Pferd das MSM nicht mitfrisst. Vielleicht kann ich das von ihr schon mal bekommen.
Fehlt nur noch Kieselgur, aber das wird ich ja sicherlich bei Dir im Shop finden.
Ich schnack das nachher mal mit Möhrchens Besitzerin ab.

Er soll ja auf jeden Fall wieder Eisen drauf bekommen, aber halt erst, wenn die Hufe wieder einigermaßen in Ordnung sind (es sei den er nutzt sie sich jetzt massiv ab, was aber bei drei bis vier Mal Bewegung für max. 45 Min. (eher 30 Min.) in der Woche und ansonsten auf Paddock und Gras, hoffentlich nicht passieren wird).

Auch das Keralit, das ihr Beide nutzt, genutzt habt, ist ein guter Hinweis.
Alles was hilft ist momentan gut. Denn je schneller und besser die Hufe wieder in Ordnung kommen, desto besser. Momo ist mit der wenigen Bewegung nämlich nicht glücklich.

Von Keralit gibt es diverse Produkte - mich hat die Keralit Lorbeersalbe begeistert und ich benutze sie gegen Hornspalten und brüchige Tragränder - dann wünscht man sich ja auch, dass die Probleme schnell rauswachsen und das funktioniert durchaus. Die Keralit Lorbeerölsalbe ist auch sehr sparsam im Verbrauch - man massiert sie nur in den Kronrand ein und eigentlich auch nur zwei bis dreimal die Woche. Als Marzipan den Hufspalt entwickelt hatte, nutzte ich es täglich und man konnte fast zuschauen, wie das gesunde Horn nach unten schob

Du findest die Keralit-Produkte, wenn Du Kieselgur bestellen möchtest, auch im Shop

Das Ausprobieren vom MSM ist eine gute Idee (und die Bierhefe natürlich auch) - bei Hufproblemen würde ich die Dosis vom MSM auf 30 bis 30 g täglich erhöhen. Aber - und ich muss dringend mal dran denken, das auch im Shop zu formulieren - Pferde sind Gewohnheitstiere. Gibt man ihnen was Neues, dann sollte man mit geringer Dosierung anfangen (also mit ca. 5 g MSM) und wenn das Pferd das frisst, die Dosis langsam steigern, eventuell auf zwei Gaben verteilen, denn wenn so ein Mäkelpferd erst mal misstrauisch geworden ist, weil man was Neues im Futter versteckte, ist es ungleich schwerer, es dann noch zum Fressen des Mittelchens zu überreden. Es sei denn man hat einen Staubsauger, wie es mein Lilo ist - der haut sich alles rein, was man kauen und schlucken kann. Aber mein Marzipanchen war lange Zeit sogar Äpfeln gegenüber skeptisch und spuckte sie aus oder sortierte sie aus dem Futter, weil sie die nicht kannte. Wenn die Pferde auf den Geschmack gekommen sind, dann finden sie die Zusätze aber plötzlich sehr gut

Wir schleichen uns in neue Mittel immer ein, da wir vorher ein Pferd hatten, was sein Fressen teilweise ganz verschmäht hat, wenn er etwas Neues gerochen hat.
Bei Momo mach ich mir da zwar nicht so die Sorgen, er ist auch eher Marke Staubsauger, aber man muss es ja nicht provozieren.

Die Hanfsamen verschlingen beide übrigens genüsslich.

Habt ihr schon Erfahrungen mit dem "Huf Vital" Zusatzfutter gemacht?
Eine Bekannte schwört drauf. Aber wenn ich mir die Inhalte so ansehe fährt man doch mit der Bierhefe und der Kieselgur genauso gut, bzw. wahrscheinlich besser, oder?
Ich finde, da ist schon wieder ganz schön viel Zucker etc. drin, was man nicht braucht...

Ich hab sehr gute Erfahrungen mit Atcom-Hufvital gemacht.
Für mein altes Rehe-Pferd hatte ich auch das Rehe-Vital, das war wirklich spitze.
Atcom schickt auch Probe-Packungen. Find ich nicht schlecht, für den Fall das es geschmacklich Herrn oder Frau Pferd nicht
zusagt.

Ich finde Atcon auch nicht schlecht, aber ich bin da doch ganz bei Sabrina: Die Inhaltsstoffe sind nicht unbedingt so umwerfend anders und der Preis ist doch zeimlich hoch - da würde ich auch erst Kieselgur, MSM und Bierhefe testen, denn das ist die günstigste Variante, das Hufwachstum anzuregen.

Bei Rehepferden mag das durchaus noch ein ganz anderes Thema sein - ich habe für meinen Irco damals auch immense Summen für Ergänzungsfutter ausgegeben, damit es ihm rasch wieder besser geht und im Angesicht einer solchen Krankheit ist Sparen sicher auch nicht angebracht.

Aber bei mangelhaftem Hufwachstum würde ich - und habe ich - den günstigeren Weg gewählt, der auch zum Ziel führte. Wobei ich auch die Keralit Lorbeersalbe verwende und die sicher auch ihren Teil beiträgt.

Sabine wie fütterst du das MSM in welcher Menge?
Ich habe das erst mal abgesetzt hatte es ja jetzt 1 Jahr gefüttert und habe 2 g/100 kg gefüttert.

Casper läuft auch mit der Zehe in den Boden, er hat ja untergeschobene Trachten, und das wird auch nicht mehr besser, hat er so lange ich ihn habe und da haben sich schon einige dran versucht aber sein Hornwachstum ist gut.

Das mit den eingerollten Trachten und langen Zehen kenne ich auch, an Richards Hinterhufen.


Vorne haben wir die zu lange Zehe mittlweile sehr gut korrigiert gekriegt, indem die Zehehenwand regelmäßig gekürzt wurde und damit der Hebel weggenommen. Aber hinten dreht er ja durch seine Fehlstellung beim Abfußen nach außen weg. Dadurch rollt sich die Trachte außen komplett ein und die Zehe wird lang, weil sie sich nicht richtig abläuft. Wir versuchen das mit vierwöchigen Bearbeitungsintervallen im Rahmen zu halten, aber richtig gut wird es wohl nicht mehr werden...

Ansonsten ist die Hornqualität aber mittlweile gut. Ich füttere eigentlich nichts besonderes, außer einem hochwertigen Mineralfutter mit viel Zink. Lorbeersalbe und -öl nutze ich auch, allerdings eher unregelmäßig, wenn es mir mal wieder in den Sinn kommt
Manchmal wird ja die Zufütterung von Biotin empfohlen, da hab ich mir jetzt aber sagen lassen, dass es zwar das Hufwachstum beschleunigt, darunter aber angeblich die Hornqualität leidet...

Ich bin ja beigeistert vom MSM, was ich seit einiger Zeit füttere. Das Hufwachstum hat sich dermaßen verbessert, dass der Düsi nun alle 5-6 Wochen zum Schmied muss, da sonst die Zehe wieder anfängt, zu lang zu werden.

Kirsten, um deine Frage zu beantworten: ich füttere 20 g täglich. Der Düsi wiegt 511 kg.

küwi, das geht glaube ich in die Richtung der 'mustang roll'. So ähnlich haben wir das bei Richards langen Zehen vorne (die da aber nicht mit eingerollten Trachten einhergingen) auch gemacht, allerdings wurde da eher die Zehenwand von unten angehoben/weggeraspelt, sodass 'Luft' zum Boden war. Egal wie, es geht immer darum, den Abrollpunkt nach hinten zu legen und den Hebel von der Zehenwand zu nehmen.

Nur bei so massiven Drehen wie bei Richard kommt man gegen die eingerollte Trachte nicht an, weil er ja gar nicht erst richtig über die Zehe abrollt. Ich hatte da auch schon eine andere Barhufpflegerin dran und die war auch ratlos und meinte, man könne da nicht viel machen. Das hätte viel früher, in seinen Jugendjahren, passieren müssen, indem man die gesamte Fehlstellung hinten korrigiert hätte. Bei Richard hat sich ja schon die gesamte Knochenstruktur angepasst, auch die Ballen hinten sind schief.