Ich habe noch eine Pflanze für Euch …. Diese ist nicht NUR ein Segen. Für den Menschen in Maßen sehr gesund, ist sie fürs Pferd (so wie für andere Tiere und den Menschen auch) leicht giftig.
Diese hier ist ein Ausblick aufs Frühjahr....

Kurzprofil:
Lat. Name: Ficaria verna, Syn.: Ranunculus ficaria L.
Dt. Name : Scharbockskraut, Feigwurz oder Frühlings-Scharbockskraut
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Ranunculeae
Gattung: Ficaria
Wuchsform: frühjahrsgrün, ausdauernd, krautig, Wuchshöhe rund 10 bis 20 cm; jährliche Neubildung von etwa 1 bis 2 cm langen, feigwarzen-ähnlichen Wurzelknollen als Stärkespeicher; Erneuerungsknospen finden sich am dicht unter der Erdoberfläche liegenden Rhizom; der Stängel ist kahl und hohl
Blätter: ungeteilt auf langen Stielen, herz-bis nierenförmig, oft glänzend, auch mit gekerbtem Blattrand, zum Sommer werden die oberirdischen Pflanzenteile wieder eingezogen
Blüte: gelb, einzeln stehend, sternförmig, mit drei kelchblattartigen Hüll- und acht bis elf Kronblättern, März bis Mai
Frucht: Nüsschen
Sonstiges: Frühblüher (profitiert von der Lichteinstrahlung und Wärme direkt über dem Boden im Frühjahr, mit dem Laubaustrieb der Bäume und Sträucher wird die Blütezeit, beendet; besondere Speicherorgane, zur Bereitstellung von Nährstoffen für die frühe Blüte); Vermehrung nahezu ausschließlich vegetativ (Brutknöllchen bilden sich in den Achseln der untern Blätter, fallen zu Boden und wachsen sich zu neuen Pflanzen aus (Spock würde sagen: "Faszinierend")


Gemeinfreie Zeichnung Johann Georg Sturm - Fig. from book Deutschlands Flora in Abbildungen at http://www.biolib.de (Quelle: Wikipedia)

Wo kommt es vor?
Das Kraut ist in Nord- und Mitteleuropa heimisch, es kommt aber auch in Kleinasien und in Nordafrika vor. Den äußersten Norden Europas meidet es; Gefunden wird es in feuchten Wiesen, Gebüschen, Hecken oder in dichten Laubwäldern und an Laubwaldrändern, da es sich vegetativ vermehrt bildet es gerne flächendeckende Teppiche.


Scharbockskraut - Public-Domain-Bild von Leo Michels. Urheberrechte werden nicht geltend gemacht.


Scharbockskraut - Public-Domain-Bild von Leo Michels. Urheberrechte werden nicht geltend gemacht.


Scharbockskraut - Public-Domain-Bild von Leo Michels. Urheberrechte werden nicht geltend gemacht.


Giftigkeit (Mensch):
in allen Teilen giftig, besonders aber im Wurzelstock und in den Bulbillen; Hauptwirkstoffe sind Protoanemonin, Anemonin, Saponine und Gerbstoffe. Protoanemonin wirkt schleimhautreizend. Bei der inneren Aufnahme beeinflusst Protoanemonin das Nervensystem: Es kommt zu Erbrechen, Durchfall und Schwindelanfällen, aber auch zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen. Es ist wirksam gegenüber Pilzen. Beim Trocknen der Pflanze wird Protoanemonin in das ungiftige Anemonin übergeführt. (Wikipedia)
Junge Blätter, die vor der Blütezeit geerntet werden, sind unbedenklich, da sich das Gift zu diesem Zeitpunkt nur in sehr geringer Dosis findet.

Giftigkeit (Pferd): - keine Panik!
Erst bei massenhaftem Auftreten auf der Weide problematisch, im Heu (getrocknet) ungiftig, in Silage erst nach rund 2 Monaten ungiftig. Wie beim Menschen wirkt das Protoanemonin giftig auf die Tiere: auf Pferde, Rinder, Kühe und Ziegen, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster und für Vögel. Symptome sind Erbrechen (außer natürlich bei Pferden), Durchfall, Störungen des Nervensystems und Entzündungen der Mundschleimhäute.

Nutzen:
Vor der Blütezeit geerntet eine leckere Zugabe zum Frühlingssalat (etwas scharf) (darum habe ich mir eine kleine Ecke davon im Garten angelegt ), sehr Vitamin C reich, darum früher in der Seefahrt als Mittel gegen Skorbut mitgeführt. Auch dann sind allerdings Giftstoffe enthalten - aus diesem Grund sollte das tatsächlich in MAßEN genossen werden. Hier ist immer abzuwägen, inwieweit der Nutzen den Schaden aufwiegt - wobei in kleinen Mengen imho wirklich nichts dagegen spricht.
Es wird gesagt, dass aus getrockneten Scharbockskraut-Blättern ein Tee gekocht werden kann, der innerlich eingenommen gegen Hautleiden, u.a. Hautunreinheiten helfen soll.


Links:
Wiki Scharbockskraut
Scharbockskraut im Kräuter-Verzeichnis
in der Giftdatenbank
Giftpflanzen im Grünland - vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Eifel

Ach, eine Anmerkung noch. Protoanemonin ist auch der Hauptgiftstoff in den verwandten giftigen Hahnenfüßen - aber bitte, es gibt über 60 einheimische Arten davon - und nur einige sind "so" giftig, dass wir uns darüber Gedanken machen müssten.

Jetzt seid ihr dran - sind Euch die Teppiche an Schabockskraut schon mal aufgefallen? Kam jemand auf die Idee, die zu probieren? Wie schmeckt es Euch? Wird jemand nächstes Frühjahr ein Auge darauf haben - oder zwei?

Bei mir will es leider nicht so wirklich wachsen, vermutlich habe ich den falschen Boden. Falls Du mal was rausreißt, Steffi, würde ich mich über etwas "Abfall" freuen.

Ellen, Buschwindröschen bitte nicht essen!

Aber .... wenn Du da lang fährst, und in der Zeit, wo die Buschwindröschen blühen - schau doch mal, ob Du Moschusblümchen siehst. Die sind mir von meinen Hühnern ausgerottet worden - und ich hätte gerne wieder welche unter meinem Ahorn.

Viel Spaß, der Frühling kommt!

Sind ganz unscheinbare Pflänzchen - ohne genaueres hinsehen gut mit abgeblühten Buschwindröschen zu verwechseln.

(Wikipedia)
Moschuskraut bei Wikipedia


Wikipedia

Wikipedia

Leo Michels

Im Vergleich dazu Buschwindröschen (habe leider kein Bild von einem abgeblühten gefunden)

Wikipedia

Aber die Zeit kommt jetzt, vielleicht finde ich die Tage ja die Gelegenheit, an einem schönen Platz vorbei zu fahren, an dem in der Vergangenheit immer ein netter Buschwindröschenteppich wuchs - und wo ich damals auch die Moschusblümchen entführte. Und wenn das heute noch so ist, kann ich dort auch Scharbockskraut mitnehmen - ohne großartig etwas zu stören, denn dort war auch immer viel davon zu finden.

Giersch ... ja :) das könnte meine Brennesseln verteiben und Hühnerfutter spielen .... Außerdem schmeckt es gut.
Schicke Dir meine Adresse DANKE!

:)
Liebe Susanne, sollte wieder Erwarten meine "Warensendung" von Steffi nicht anwachsen wollen - melde ich mich noch mal bei Dir :D

Ich muss Euch mal ein Bild von meinem mickrigen Scharbockskraut machen .... es kommt jetzt erst - der Standort scheint ihm nicht zugefallen - von Blüte noch keine Spur. Freue mich schon auf Steffi's "Warensendung".
Magst Du mir wirklich etwas Giersch mit hininpacken? Würde mich freuen! - Meine Brennessln erobern meinen "Rasen" und da die durchaus noch andere Rückzugsgebiete haben, würde ich sie gerne von Giersch verdrängen lassen.....

Hier nun ein "Schnappschuss" von dem Mickerling aus dem Garten .... Ich glaube, es mag die Stelle wirklich nicht. Aber so habe ich vielleicht länger/ später was davon .

WP_001198-scharbockskraut-kl.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)