Es ist schon etwas her - aber nachdem ich mich über das internationale Springsportgeschehen gar nicht mehr informieren will, weil man da so unheimlich viel tierschutzrelevante Qualreiterei sieht, stieß ich erst am Wochenende auf dieses Video:
In Mechelen war Beerbaum auf kuriose Art und Weise zu Fall gekommen. Sein elfjähriger Wallach Chacon hatte nach Ende des Parcours und dem Überqueren der Ziellinie noch ein Hindernis genommen und dabei seinen Reiter abgeworfen.
"Ich habe sofort gemerkt, links hat etwas geknackt", berichtete der zweimalige Einzel-Europameister. Doch Beerbaum hatte Glück im Unglück, da die Ärzte gut an die gebrochene Stelle herankamen und erfolgreich operieren konnten. Der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) rechnet nach seinem kuriosen Sturz einen Tag vor Silvester beim internationalen Reitturnier von Mechelen/Belgien mit einer rund dreimonatigen Zwangspause. Der 54 Jahre alte Springreiter hatte sich einen Trümmerbruch im linken Oberarm zugezogen.
"In drei Wochen wird ein Kontrollbild von meinem Arm gemacht. Dann weiß ich mehr. Aber ich gehe davon aus, dass ich wohl in den nächsten drei Monaten pausieren muss", sagte der beste deutsche Springreiter der letzten 30 Jahre.
... oder gesittet abspringen und sich nicht so am Zügel festhalten! Zumal das Pferd ja nicht auf und davon kann, ist ja in einer Halle und nicht auf freier Wildbahn.
Ich würde denken, das er nicht damit gerechnet hat, und aus dem Gleichgewicht gekommen ist. Ob dann ein Sprung vom Pferd tatsächlich so einfach möglich gewesen wäre - sind ja auch nur Sekunden in denen man das entscheiden muß....
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Ich denke, wenn man nicht damit rechnet, dass das Pferd nochmal anzieht und ein Hindernis überspringt, kommt man sehr leicht hinter den Rhythmus.
Ich musste spontan an den Spruch meines Reitlehrers denken, der stets sagte: "Die Kunst beim Springreiten liegt darin, nach dem Hindernis den Sattel wieder zu finden!" - und genau das gelang Ludger Beerbaum nicht, denn er wurde von der Wucht des Absprungs nach hinten geworfen und setzte sich dann tatsächlich neben den Sattel und sein Pferd - dann noch elegant abzusteigen, hätte wohl niemand geschafft.
Ich bin übrigens auch mal ganz ähnlich abgeschmiert - auch weil mein Pferd ein Hindernis anzog und sprang, das eigentlich gar nicht geplant war zu springen und ich dann nach hinten geworfen wurde ... nur dass ich mein Pferd über dem Sprung verließ und drei Stangen schredderte, aber dafür meine Knochen heil ließ.
Ich wünsche ihm eine rasche, unkomplizierte Genesung und dass er trotzdem rasch wieder in den Sattel zurückkehren kann.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ich glaube, das Pferd hat ihn einfach total kalt erwischt. Bei der abschließenden Linie scheint es für das Pferd nicht deutlich erkennbar zu sein, daß es schon den letzten Sprung überwunden hat - und als braver Springer zog es eben einfach noch einmal an, um den Sprung direkt vor der Nase mitzunehmen - während Herr Beerbaum ja "wußte" daß er fertig ist und einfach aufgehört hat zu reiten.
Und bei dem Wumms, den so ein 1,50m (?) Sprung benötigt, kann ich mir gut vorstellen, daß man dabei so leicht und schnell hinter die Bewegung kommt und dann eben so unglücklich absteigt.
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Kurioser Sturz von L. Beerbaum
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15.01.2018 10:59
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