Prof. Dr. Dr. Peter Thein, Mikrobiologe und Fachtierarzt für Pferde, untersuchte aktuell die Wirksamkeitsdauer von Tetanus-Impfungen. Der Spezialist für Immunprophylaxe stellte fest: Erwachsene Pferde werden zu oft und Fohlen zu früh geimpft.
Die Tetanus-Impfung wird aktuell nach wie vor alle 2 Jahre aufgefrischt. ABER: Die Tetanus-Impfung wirkt bei Pferden gem. Prof. Thein genauso lange wie bei Menschen, also zwischen 8 bis 15 Jahre. Voraussetzung: Es wurde richtig grundimmunisiert.
Mit einem einfachen Test lassen sich die Antikörper durch einen Tropfen Blut oder Serum vom Tierarzt vor Ort bestimmen. Bei ausreichend schützenden Antikörpern ist eine Impfung nicht notwendig, da der Schutz gewährleistet ist. Fehlt die ausreichend schützende Menge an Antikörpern, muss geimpft werden.
Die neuen Untersuchungen ergaben außerdem, dass Fohlen mit der Kolostralmilch innerhalb von 24 Std. nach der Geburt den Abwehrschutz ihrer Mutter erhalten und dadurch ausreichend schützende Antikörper bis in den 8. Lebensmonat nachweisbar sein können. Erst dann sollten die Fohlen geimpft werden. Zur Grundimmunisierung sind dafür 2 Impfungen innerhalb von 8 Wochen und eine 3. Impfung nach einem Jahr notwendig. Das bisherige Grundimmunisierungsintervall liegt bei 4 bis 8 Wochen.
Eine zu frühe Impfung kann zum Problem der sog. "non responder" führen, d. h. die Fohlen entwickeln trotz aktiver Impfungen auch im späteren Leben keinen Impfschutz.
Gemäß Prof. Dr. Dr. Thein sollten generell unnötige Auffrischungen vermieden werden. Insbesondere vom Einsatz der Kombi-Impfstoffe aus Influenza und Tetanus im halbjährlichen Abstand rät der Fachtierarzt ab.
Meine Empfehlung: Erst die Bestimmung der schützenden Antikörper durch einen einfachen Test durch mich vom Tierarzt oder durchführen lassen und nur bei Bedarf impfen. Grundsätzlich ist der Schutz gegen Tetanus wichtig. Ein Grund mit Sinn und Verstand impfen!
Weil es dazu immer Studien geben muß, die das dann auch sichern.
Und wenn ich jetzt empfehle, die Pferde nur alle fünf oder 10 Jahre zu impfen, und eines dieser Pferde bekommt Tetanus, dann bin ich als TA dran, weil ich eine Empfehlung ausgesprochen habe, und mich nicht nach der STIKO gerichtet habe.
Die Vorgaben werden tatsächlich jährlich angepasst, und sind da recht gründlich, was die Recherche angeht. Zudem ist die Tetanusimpfung noch eine, die sehr gut verträglich ist, und dadurch, das sie recht wenige Probleme macht, würde ich meine Patienten eher nach Packungsbeilage impfen. Zudem Tetanus eben eine Erkrankung ist, auf die Pferde sehr, sehr empfindlich reagieren.
Ich kann komplett verstehen, wenn man das anders hält, und seltener impft. Ich würde so ein Pferd aber dennoch im Falle einer Verletzung, wäre ich der behandelnde TA, mit Tetanusserum behandeln....
Ich denke in diesem Zusammenhang an die Tollwut-Impung, die man früher sogar jährlich durchführte. Heutzutage ist es üblich, alle drei Jahre zu impfen. Offensichtlich werden diese Dinge doch immer wieder geprüft und gegebenenfalls dann auch angepasst an neuere Erkenntnisse.
Die Empfehlungen der STIKO kommen, meine ich, jährlich heraus, richtig.
Und auch in Hannover in der Pferdeklinik liefen zwischendrin Studien zum Thema Tetanustiter und Schutzwirkung. Keine Ahnung, was dabei herausgekommen ist, wenn es irgendwann da frappierende neue Ergebnisse geben sollte, werden die dort sicher mit einfließen. Prof. Dr. Feige ist immerhin Mitglied des Arbeitskreises Pferde der StiKO.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Mein Doc hat bei meinem einfach die Titerbestimmung mit Schnelltest gemacht. Ergebnis war, das der Schutz nach 6 Jahren noch voll bestand, daher keinen Grund zum Nachimpfen. Machen das jetzt 1x in Jahr so
Erst bringt man ihn in Rage, dann reitet man Passage Mit zuviel Schwung im Mitteltrab haut man sich nur die Eisen ab (August Quaterkamp)
Zitat von copgirl2 im Beitrag #7Mein Doc hat bei meinem einfach die Titerbestimmung mit Schnelltest gemacht. Ergebnis war, das der Schutz nach 6 Jahren noch voll bestand, daher keinen Grund zum Nachimpfen. Machen das jetzt 1x in Jahr so
Darüber habe ich auch schon nach gedacht, meine wären dieses Jahr eigentlich auch wieder dran. Mein TA vertritt ja auch die Meinung, daß die Impfstoffe viel länger vorhalten, als den Haltern weisgemacht wird, aber .... genau was GilianCo schreibt, wenn was passiert (warum auch immer) ist der TA halt der "Schuldige". Er ist deswegen auch sehr vorsichtig, aber die Titerbestimmung und ob geimpft wird wäre dann ja meine Entscheidung.
... und ich räume dann gleich noch ein, das mich das "überimpfen" der Turnierpferde (Influenza) tatsächlich weit mehr stört. Weil auf diese Impfung mehr Pferde reagieren, und weil viele Impfstoffe mittlerweile ein Jahr halten - und dennoch alle sechs Monate geimpft werden muß. Plus lächlicher 21 Tage. Hat man tatsächlich ein hustendes Pferd, dann sind drei Wochen für eine Impfung nix.
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Ich bin auch eine, die sowohl bei Hunden als auch Pferden nach einer korrekten Grundimmunisierung die Intervalle länger hinauszieht bzw. ab einem gewissen Alter gar nicht mehr impft.
ich selbst reagiere allergisch auf die Tetanus-Impfung. Meine Hausärztin bestimmt alle Jubeljahre den Titter und gut iss. Allerdings muß man auch das individuelle Infektionsrisiko sehen. Conny korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege, soweit ich weiß sind die Erreger vorwiegend im Erdreich und Mist zu finden. Wenn man dann eine offene Wunde hat, wird‘s blöd. Wer zeitlebens Stubenhocker ist, hat also ein relativ geringes Wundstarrkrampfrisiko.
Zurück zu den Pferden: früher stand mein Pferd meist in Zuchtbetrieben. Da machte der SB die Auflage der Herpesimpfung. Die habe ich von allen anderen getrennt.
Bizarro wurde im Verkaufsstall gegen Tetanus erneut grundimmunisiert, da die Impfeintragungen im Paß sehr lückenhaft waren. Ob es nötig war? Keine Ahnung... Der Hinweis mit der Titterbestimmung ist sehr gut, das werde ich weiterverfolgen!
Oft ist es aber so, daß wir keine Wahl haben, wenn es Impfvorschriften bei Turnieren oder Veranstaltungen gibt.
Tetanusschutz halte ich nach wie vor für eine der wichtigsten Impfungen.
Tetanusschutz halte ich nach wie vor für eine der wichtigsten Impfungen.
LG Ameli
Genau - das sehe ich auch so. Ich habe schon Leute gesehen, die (Ponyhofbesitzer mit entsprechend vielen Tieren) meinten, sie würden nicht Tetanus impfen, weil das ja nicht ansteckend sei. Da war ich dann doch ehrlich geschockt.
Mein Jungpferd ist mit eineinhalb das erste mal geimpft worden, weil der Vorbesitzer sich darum nicht groß gekümmert hat (also, Ragnar war schon gut versorgt, stand ja bei meiner Züchterin und so, aber das auf der Hengstweide ggf. eine Tetanusimpfung gar nicht so dumm wäre, darüber hatte er sich halt keine großen Gedanken gemacht)., und ich habe das dann quasi bei Kauf direkt als erstes gemacht. Quasi Geld für den Kauf noch in der Hand, und Spritze in der anderen *gg*
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Bei meinem Lusitano hatte ich grundsätzlich nach der Influenza, Husten. Das Pony meiner Tochter hatte lange geschwollene Lymphknoten, bis unsere THP einen Impfschaden feststellte. Wir sind gerade wieder am ausleiten und werden nur noch 1 mal jährlich den Titer bestimmen lassen.
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20.03.2018 18:52
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