Ich muss nun auch mal nach Rat fragen…

Unser Max (21 Jahre, Norweger-Warmblut-Mix) macht uns zur Zeit Sorgen.

Seit einer schweren Kolik vor fast sieben Wochen, ist Max nicht mehr der Alte. Sein einst fröhliches Wesen ist fast gänzlich verschwunden und er wirkt matt und, ja ich möchte fast sagen niedergeschlagen. Und wir bekommen ihn einfach nicht richtig aufgepäppelt. Körperlich ist soweit alles in Ordnung. Er steht gut im Futter, das Fell glänzt und fühlt sich gut an, Muskulatur ist auch dem Trainingsstand angemessen vorhanden. Nein, seelisch ist irgendetwas aus den Fugen geraten, dass seinen Witz und seine Energie komplett umgeschmissen hat.

Unsere Homöopathin meint, dass es mit einer Veränderung in seiner Lebenssituation zu tun haben könnte.
Max tut sich generell schwer mit Veränderungen. Jede Veränderung in seinem Umfeld verunsichert ihn und er braucht relativ lange um sich mit neuen Situationen abzufinden.
Nun kam es dieses Frühjahr, dass einer der Vier Wallache unserer kleinen Herde, den Stall wechselte. Dieser Wallach war zuvor der Herdenboss gewesen und Max, der sonst auch sehr ranghoch ist, hatte sich ihm nur zu gerne untergeordnet, denn die Chefrolle selber liegt Max auch nicht so.
Nun ist der Boss weg und Max rutschte automatisch an seine Stelle. Die drei Jungs machten sich eine schöne Zeit, die Herde war ruhiger denn je und es war alles gut.
Nun kam vor ca. 3,5 Monaten ein vierter Wallach wieder in die Herde. Man merkte Max über Wochen die Anspannung über diese neue Situation an, obwohl der Neue ihn gänzlich in Ruhe lies und eher mit den anderen Beiden eine Rangfolge ausdiskutierte. Von Max hielt er sich von Anfang an fern und kam ihm auch nie wirklich nahe. Da Max seine beiden Jungs mehr oder weniger von dem Neuen abschirmte, wurden die Rangordnungsdiskussionen meistens in der Zeit ausgetragen, in denen Max bewegt oder betüdelt wurde. Der Neue geht unangenehmen Situationen selber gerne aus dem Weg und hält sich meist etwas bedeckt und im Hintergrund. Die Vier wurden recht schnell wieder ruhiger und es machte den Anschein, als ob sie sich gut zusammen gefunden hätten.

Gut 4 Wochen nachdem der Neue auf die Koppel kam, kam es dann zu der Kolik. Die war so stark, dass wir Max fast erlösen mussten. Zum Glück ist es nicht dazu gekommen, doch seit dem ist Max einfach „down“.
Wir haben mit Hilfe unserer Homöopathin, mit Bachblüten und Hausmittelchen versucht wieder etwas Energie in das Pferd zu bekommen, aber sind nun am Ende unseres Lateins.
Wir haben letzte Woche den TA Blut abzapfen lassen um nun auch dort noch einmal abklären zu lassen ob Max irgendetwas fehlt. Die ersten Ergebnisse zeigen nichts Auffälliges. Keine Unregelmäßigkeiten in den roten und weißen Blutkörperchen, keine Entzündungswerte, nichts.
Der Cushing-Test und die Mineralienanalyse bekommen wir erst morgen und auch einen Borreliose-Test wollen wir noch machen lassen. Ich glaube aber nicht, dass sich da etwas zeigt.

Wir haben auch auf Schmerzen hin behandelt.
Max hat in den Hinterbeinen, Sprunggelenke und Knie, Arthrose und hat bei dem kühler werdenden Wetter wieder etwas Probleme damit und zu allem Überfluss hat ihn der Schmied (wir mussten einmalig auf einen anderen Schmied ausweichen) ihn nun vorne auch noch zu kurz geschnitten, so dass er vorne etwas staksig läuft.
Nach zwei Tagen starken Schmerzmittel stellte sich aber auch keine Besserung des Allgemeinbefindens ein…

Habt ihr noch Ideen, was man testen lassen könnte.
Welche Hausmittelchen Max wieder etwas Energie wiedergeben könnten?

Wir sind langsam wirklich ratlos und greifen nach jedem Strohhalm den wir finden können…

Ist es vielleicht möglich, dass irgendwas im Magen-Darm-Takt noch nicht in richtig Ordnung ist? Auch wenn das Pferd grundsätzlich einen guten Allgemeinzustand hat, kann es ja sein, dass es sich irgendwie dahingehend noch unwohl fühlt, gerade wenn die Koliken so schwer waren.

Mein Pferd ist bei den Vorbesitzern in der letzten Jahren anderen Pferden gegenüber immer agressiver geworden. Zum Ende hin so massiv, dass er aus der Herde herausgenommen wurde. Ich habe ihn ja dann in den letzten Monaten einmal komplett 'auf links krempeln' lassen und es wurde letztendlich ein Leberschaden festgestellt. Seit der behandelt wird und die Werte fast wieder normal sind, bessert sich sein Sozialverhalten immens. Er steht mittlerweile sogar mit einem anderen pferd im Offenstall. Die Tierärtztin fand das völlig logisch, sie meinte "Wenn es dir die ganze Zeit latent scheiße geht, lässt du deinen Frust irgendwann auch an anderen aus!". Wenn dein Pferd vielleicht doch noch Bauchschmerzen hat oder ihm 'übel' ist, vielleicht äußert sich das bei ihm dann durch Lethargie?

Das wäre evtl. auch noch eine Möglichkeit.
Vielleicht Magen-Schleimhaut-Entzündung oder Magengeschwür...?
Aber die Entzündungswerte müssten dann ja auch im Blut nachzuweisen sein, oder nicht?
Denn da war definitiv nix, was z.B. auf eine Entzündung hinwies...
Aber dahingehend weiter zu forschen wäre noch eine weitere Möglichkeit... Das behalte ich mal für das Gespräch mit unserer TA im Hinterkopf...

mein pony ist ebenfalls derzeit nicht ganz er selbst, immer müde und irgendwie matt. er hatte ebenfalls eine kolik (ende august), die wahrscheinlich mit einer gastritis einherging.
kurz zuvor hatte ich noch ein blutbild machen lassen, da war im großen und ganzen alles in ordnung.
nachdem er sich eigentlich ganz gut erholt hatte (bei gabe voneinmalig g.astrogard, ausserdem m.agnoguard und leinsamen), kam der rückschlag, als er sich an einem tag ziemlich aufgeregt hatte. seitdem ist irgendwie der wurm drin- pony ist schlapp, mag nicht laufen, gähnt immer wieder (-> magenschmerzen?!), einmal hat er fürchterlich gehustet... derzeit machen wir schonprogramm mit leichter bewegung (um kreislauf und verdauung in gang zu halten), morgens und abends heucob-leinsamen-haferflocken-brei mit m.agnoguard und wenn es nicht bald besser wird, auch nochmal ein ta-besuch.
fieber hat er keins, fell glänzt. und wir haben sehr anstrengendes wetter- tags warm, nachts kalt- wahrscheinlich spielt das auch noch mit rein.

vielleicht hat euer max auch noch magenprobleme?
gute besserung auf jeden fall!

Mein Pferd hatte, nach zwei Stallwechseln kurz hintereinander, auch so eine Phase. Ich habe sie einige Wochen einfach nur auf der Koppel stehen lassen, bin nur zum Streicheln und fuettern hingegangen und habe ihr Rescuetropfen und Haemolytan ins Futter gegeben. Letzteres ist eine Spurenelemtekur, die mir meine Osteopathin nahelegte. Ich weiss nicht genau, was letztlich den Ausschlag gab, sicher auch das Einleben in der neuen, stabilen Herde, aber sie rappelte sich wieder gut auf. Das Zeug ist leider recht teuer, aber ich kann es auch allgemein als Kur zum Fellwechsel sehr empfehlen.

Bei müde, matt, Kolik e.t.c. sollte man auch immer mal wieder an eine Stoffwechselerkrankung denken.
Die erkennt man nur in einem ECS/EMS Profil welches korrekt abgenommen und weiter verarbeitet wurde.

Da im September das jahreszeitliche Hoch liegt für den ACTH Wert sind auch dann vermehrt Symtome zu erwarten ! Cusching schleicht sich auch manchmal ein , bzw, schwanken am Anfang die Werte .
Cusching äußert sich nicht nur im schlechten Fell, sondern auch matt sein, Verhaltensveränderungen, Magen /Darmprobleme, Leberschäden, oft begleitet eine Insulin Resistenz ein Cusching.
Ein 3 jähriges Pferd im Hufreheforum zeigt das auch dei Meinung überholt ist es trifft nur ältere Pferde.

Nur mal so als Gedankenansatz !
Den Rest per PN an Sunshinegirl.

Wir werden nun auch noch eine Urinprobe von Max analysieren lassen.
Uns ist aufgefallen, dass er manchmal beim Pullern den Schlauch nicht wie gewohnt weit ausfährt sondern nur ein kleines Stück.
Das ist für ihn ziemlich unnormal.

Ich erwähnte es gestern bereits in einer PN an Jasmin, dass Max sich in den letzten Wochen gerne mal wie ein Sägebock hinstellt. Das dauert immer nur ein paar Sekunden bis er sich wieder normal hinstellt.

Wir hatten eigentlich die Vorderhufe in Verdacht, zuerst waren sie zu lang und nun hat sie der Schmied viel zu kurz geschnitten.
Aber nach ausführlicher Beratung aller, die das bereits bei ihm gesehen haben, ist aufgefallen, dass er sich meistens kurz vorm Pullern so hinstellt.

Wir vermuten nun, dass er sich evtl. eine Nierenentzündung zugezogen hat, oder zumindest kalt auf den Nieren geworden ist.
Er ist allerdings nicht Druckempfindlich im Bereich der Nieren, so wie er es bei seinen letzten beiden Nierenentzündungen gezeigt hat.

Ansonsten warten wir heute weiter die Blutergebnisse ab und sehen dann, wie es weiter geht.

Im Hinterkopf habe ich immer noch die ganze Geschichte mit Cushing, EMS, IR...
Hoffe jedoch, dass das nicht der Fall ist, denn dann haben wir ein massives Problem mit der Haltung und der Fütterung...

Ja das stimmt , daher drücke ich Euch die Daumen das es was anderes ist.
Pinkelt er auch öfter, oder relativ oft ?

Nein, er pinkelt nicht häufiger als sonst.
Zumindest ist es uns bisher in der Zeit, in der wir im Stall sind, nicht aufgefallen.

für den Magen-Darm-Aufbau kann ich Bierhefe sehr empfehlen :-) Das tut den Pferden gut und hilft nach solchen Sachen. Und einen Leberschaden sieht man nur an den Leberwerten, das kommt also drauf an, ob der TA die mit hat testen lassen (ist beim großen blutbild aber eigentlich immer dabei). Schmerzmittel und andere Medikamente belasten Leber und Nieren sehr stark, ich gebe nach längerer Medikamentenbehandlung immer gerne eine Kur mit "Leberwohl" von Kräuterwiese. Ist rein pflanzlich und hilft super.

Zusätzlich kommt vielleicht noch das Wetter dazu. Die Pferde stecken mitten im Fellwechsel, es ist tags bis zu 20 Grad und nachts teils unter 10 Grad. Das sind schon immense Temperaturunterschiede. Das ist nicht so leicht zu verkraften für die Pferde. Das kann schon auf das Allgemeinbefinden schlagen

Ja, Max hat im Fellwechsel immer etwas Probleme mit der Herz- Kreislaufsystem.
Er bekommt zur Stärkung dauerhaft das Kreislaufmittel Cralonin, womit er sehr gut klar kommt und wir seine Probleme gut im Griff haben.
Er hat bisher auch schon ordentlich aufgeplüscht und hat seit fast drei Wochen bereits eine Strichschur.

Seine derzeitige Lethargie übersteigt aber alles, was er bisher im Fellwechsel gezeigt hat.

Wir haben letzte Woche rein proforma mit einer Ausleitung begonnen (Homöopathisch).

Wir warten also jetzt erst einmal weiter auf die restlichen Testergebnisse...

So, habe gerade Bescheid bekommen von meiner Freundin, die gerade die Blutergebnisse von Max telefonisch durchgesagt bekommen hat.
Außer zwei Werte sieht alles gut aus.

- Selen auf 37 (Normwerte 70-200)
- Cushing Werte ganz leicht erhöht: 44 (bis 36 ist normal, Cushing Pferde haben eigentlich 70-80) hierzu bekommt er “Prascend“ in ganz geringer Dosis (1/2 Tablette am Tag)

Wir holen nachher die passenden Mittelchen vom TA und werden das dann erst einmal 6 Wochen anwenden und dann nachtesten lassen.


Ansonsten lebt Max in den letzten Tagen wieder etwas auf. Er ist deutlich eifriger bei der Arbeit und auch danach macht er einen sehr viel besseren Eindruck.
Und nachdem die Koppel gestern wie umgegraben aussah (mit deutlichen Duplo-Hufeisenspuren, Max ist der Einzige, der die bei uns trägt), hat er nach langer Zeit auch mal wieder richtig mit den Jungs mitgetobt.

Nun kann es hoffentlich wieder bergauf gehen.

Wir bleiben weiter dran...


Ich möchte noch einmal danke für die vielen Tipps und Ratschläge, hier und per PN, sagen.
Wir konnten dadurch viele Anregungen sammeln, die wir weiter verfolgen werden.

Freut mich das er wohl zeigt das es ihm besser geht, ansonsten hört sich der Plan vernünftig an.
Gruß
Simone

Wenn er evtl. Cushing/EMS hat, würde ich zunächst mal kein Selen zufüttern, da Selen im Verdacht steht, beide Erkrankungen zu begünstigen/beschleunigen. Der geringe Wert erklärt sich daraus, dass bei EMS/Cushing der gesamte Stoffwechsel durcheinandergerät und der Körper das Selen nicht mehr korrekt aufschließen kann - ich würde daher unbedingt die Wirkung des Prascend abwarten und erst wenn der Selen-Wert in einem halben Jahr noch mies ist, nochmal drüber nachdenken, aber auf keinen Fall einfach was reinschütten, was im Blutbild fehlt!

Danke für den Tipp...

Ich denke, wir werden das bei der TA nochmal ansprechen.