Ich habe es leider schon live und in Farbe gesehen. Auf einem regionalen Springturnier.
Am übelsten finde ich jedoch die Werbung dazu. Da wird nicht vom Unvermögen der Reiter gesprochen, sondern von "empfindlichen" Pferden

Diese Bauchbinden habe ich schon öfters im TV bei großen Springturnieren gesehen.
Sie kamen auf, als die ersten Pferde/Reiter wegen "Blut" disqualifiziert wurden. Ich weis allerdings nicht, ob die beim Vet-Check abgenommen werden.
Ich hoffe mal. Kann ja auch darunter marode aussehen. Mir sagte mal eine Reiterin "naja, es gibt halt Pferde, die schon auf die kleinsten Sporenkontakte Stellen bekommen".
Ja, und? Dann doch erst recht nicht! *kopfschüttel*

Ich hab auch Sporenschutz am Pony - einfach keine Sporen *kicher*

Aber ja, ich bin auch immer wieder fasziniert, auf was die Leute alles kommen, nur damit sie nicht aus dem gewohnten Fahrwasser gehen müssen. Und das sage ich als absolutes Gewohnheitstier. Sorry, ich habe Carl durchaus häufig mit Sporen geritten, der kannte das, und der hatte, OBWOHL er ja eher Typ Diesel war, niemals Sporenspuren im Fell oder gar noch schlimmeres....

In unserem Stall sieht man den einen oder anderen Springreiter damit reiten. Die klemmen aber auch auf ihren Gäulen…. Furchtbar! Da wundert es mich nicht, dass dann so eine Bauchbinde gebraucht wird. Witzig sind auch die ungeschorenen Bereiche an den Pferdebäuchen, in die der Sporen ständig hineinsticht. Da schert man dann nicht, damit das Pferd unempfindlicher bleibt. Was für ein Wahnsinn!!

Mir sind die Dinger bisher noch nie untergekommen und ich habe vorhin staunend davon gelesen. Wollte noch meinen Unglauben kundtun.

Und was passiert heute Nachmittag? Ich bewege Uso im Schritt in der Halle, parallel hat ein junges Mädchen Unterricht. Ebenfalls auf einem Spanier, aber eine völlig überdrehte 6jährige Stute. Das Mädchen (ca. 11-12 Jahre) reitet für ihr Alter ganz okay, hat aber einen völlig unruhigen Schenkel. Und was hat sie umgeschnallt? Ihr ahnt es - Sporen. Ich dachte, ich fall vom Glauben ab. Und was sagt der Reitlehrer dazu: Er rät ihr - tadaa - zum Sporenschutz. Da bin ich dann tatsächlich vom Glauben abgefallen.

Ich kann nicht fassen, wie man auf die Idee kommt, ein überdrehtes Pferd mit Sporen zu reiten. Ich kann nicht fassen, wie man eine unerfahrene Reiterin mit unruhigen Schenkeln mit Sporen reiten lassen kann (wenn schon das Mädel denkt, es sei eine gute Idee, wieso sagen Mutter oder Reitlehrer nix?). Ich kann nicht fassen, wie man diese beiden Dinge noch kombinieren kann. Und dann der Ratschlag, einen Sporenschutz zu benutzen - wirklich die Krönung.

Ich kannte sowas nicht. Aber ich habe ja auch keinen Kontaktzu solchen Ställen und Reitern. Lebe ja hier auf meiner Insel.
Aber über die Unsinnigkeit eines solchen Teiles braucht man nicht diskutieren.

Ich muss ja gestehen, ich habe Sporen auch mal ausprobiert. Auch um zu sehen, ob und wie Pico darauf reagiert. Hätte ja sein können, dass man so einen Aha- Moment hat (wie damals mit dem Umstieg auf das Ledergebiss). Und natürlich auch erst, als meine RLin mit meinen Schenkelhilfen und einem ruhigen Bein zufrieden war.
Und was soll ich euch sagen, was genau an dem Tag passiert ist, als ich die Dinger umhatte? Pico ist gestolpert und hat sich fast mit mir oben drauf auf die Nase gepackt. Ich bin ihm halb auf den Hals gerutscht und habe mich natürlich mit den Beinen festgeklammert (ist ja so ein Reflex).
Er hatte zwar keine blutige Stelle, aber ich habe die Dinger danach sofort in die Mülltonne befördert- ist mir zu gefährlich, dass ich ihn verletzen könnte

Ich habe dieses Teil tatsächlich dieses Jahr beim Turnier in Bad Honnef gesehen, als ich Protokoll in der Dressur von M und S schrieb.

Das war eine S-Reiterin, die reinkam, sich vor uns positionierte und sagte, das sei mit der Veranstalterin abgeklärt, daß sie das Ding benutzen dürfe. Die Richterin und ich schauten uns auch etwas verständnislos an.

Uergh!!!!

Sporenschutz in der Form kleiner Gumminupsis am Dorn hatte ich auch schon gesehen ... oder den Sporenschutz für die Stiefel, damit das Leder nicht Schaden nimmt - letzterer kann sinnvoll sein, denn meine messingfarbigen Schultheis-Sporen hinterlassen tatsächlich deutliche Spuren an den Stiefeln.

Ich bekenne mich auch, dass ich Sporen nutze, um die Hilfen punktgenauer geben zu können - nicht um mein sowieso schon flottes Pony noch flotter zu machen, denn eigentlich sind Sporen nicht zum Treiben da. Allerdings war ich auch schon vor Jahren geschockt, als ich einer Ponyreitstunde beiwohnte, wo Kindergartenkinder auf Shetties Sporen angeschnallt wurden! Ich dachte genau das, was Petra schrieb: Früher musste man sich die Sporen verdienen!

Wobei ich vor ca. 40 Jahren mit meinem Trakehner in einem Vereinsstall stand, in dem eine temperamentvolle Dame aus Spanien einen Schimmel hatte, dem tatsächlich schon Hornhaut an den Stellen gewachsen war, an denen sie ständig mit den Sporen in seinen Bauch klopfte - oder wie der Stallbetreiber stets zu sagen pflegte: Bis das Heu rausquillt.

Darum finde ich diese kurzen, stumpfen Sporen auch nicht wirklich gut, denn tatsächlich sieht man die Blutergüsse unter dem Pferdefell ja nicht, die entstehen, wenn man die ganze Zeit mit dem Sporn gegen den Pferdebauch klopft ... während man vielleicht (meine stille Hoffnung) vorsichtiger mit seinem Absatz umgeht, wenn man die Verletzung sieht, die man dem Pferd zugefügt hat.

Ich verwende aber auch nur Ballradsporen, weil die eben punktuell wirken können und auf dem Fell abrollen und nicht stochern.

Ich habe absolut nichts gegen
Sporen und nutze selbst auch ab und an Riffel- resp. Schultheis-sporen. Allerdings nutze ich diese nicht in einer Art und Weise, die einen Sporenschutz für das Pferd nötig machen könnte