Hallo Zusammen,

hat hier vielleicht jemand Erfahrungen mit zu langen/instabilen Kniebändern? Hat mein Kleiner (4 Jahre) nämlich gerade und ich hab schon die unterschiedlichsten Therapie- und Behandlungsansätze gehört. Im Raum stehen von "nochmal einige Zeit wegstellen und nicht mehr angucken" oder auch anspritzen (mit einem Mittel, was Mini-Entzündungen verursacht, so dass das Gewebe vernarbt und sich zusammenzieht) und gezieltes Muskelaufbautraining. Wobei ich mir dieses schwierig vorstelle, wenn das Pferd hinten keine Last aufnehmen kann auf Grund der losen Bänder...?
Aber einfach nochmal wegstellen und schauen ob es sich auswächst ist halt auch immer so ne Sache...habe gerade im Zusammenhang mit den Kniebändern schon oft gehört, dass dann Bewegung und gezieltes Training das A und O ist...

Bin gespannt auf Eure Meinungen.

Mein Osteopath hat aktuell meinem Vierjährigen schwache Knie attestiert und mir empfohlen, viel ausreiten zu gehen. Gerade gleichmäßiges Schrittgehen gradeaus fördert die Kniestabilität, meine ich gehört zu haben.
Anspritzen ist halt so ne Sache. Da wird dann direkt das junge Pferd "manipuliert". Ich bin da immer skeptisch ob der Langzeitwirkung... mal davon abgesehen, dass die akuten Folgen fürs Pferd unangenehm sein können, wenn die Mini-Entzündungen dann doch etwas größer ausfallen.

Du MUSST Muskelaufbautraining machen, DAMIT die Bänder wieder stabil werden. Berghoch und Bergrunter im Gelände, Stangentreten. Dann gibt sich das in der Regel wieder.

Ich würde mein Pferd auch nicht wegstellen, sondern es eher gezielt bewegen. Hast du vielleicht die Möglichkeit, einen Osteopath oder einen Physio zu befragen, wie gezielt du trainieren solltest? Was GidranX schreibt, klingt zur Stabilisierung wirklich gut.

Schließe mich der Meinung der Vorschreiber an, muß aber ein bißchen Klugscheißen:

BÄNDER kann man nicht trainieren, sondern nur MUSKELN. Und die müssen halt auftrainiert werden, um die mangelnde Funktion der zu langen Bänder zu kompensieren.

Ich würde auch versuchen, viel auszureiten, und wenn möglich bergauf. Ansonsten halt Stangenarbeit und dressurmäßig viele Übergänge reiten, um die Lastaufnahme zu fördern.

Jup, hab auch so einen Kandidaten Zuhause. Hat er seit er 3 Jahre alt ist, das Ganze hat sich auch nicht rausgewachsen. Unterspritzen geht, allerings kann das auch nach hinten los gehen. OP ware auch möglich gewesen, allerdings wohl mit Risiken verbunden, weil das Pferd danach eben mindestens 2-4 Wochen still stehen muss. Das konnte ich meinen Offenstallern nicht zumuten.

Mittlerweile ist mein Kleiner 13 Jahre alt und solange man ihn gut trainiert und nicht komplett sich selber überlässt geht es wunderbar. Lediglich wenn das Wetter im Winter Null Bewegung zulässt "hakt" es bei Ihm manches mal.

Also raus raus und nochmal raus. gerade Strecken reiten.
Und Im Viereck möglichst wenige enge Wendungen, dafür Übergänge und sehr viel Stangen oder Cavalettiarbeit.

Eine förderliche Idee wäre sicher auch der Aquatrainer, gerade bei einem jungen Pferd, das man vielleicht noch nicht so intensiv mit dem Reitergewicht belasten will.

Das Anspritzen ist sehr umstritten, würde ich nur im Extremfall machen.

Wie wurde das Pferd denn bisher gearbeitet ?Longiert wie, womit ?

Hallo,
meiner hat es auch. Wurde von unserer Osteo festgestellt. Sie hat mir geraten viel Bergauf, Stangenarbeit, Übergänge (am besten aus der Volte heraus) und keine Seitengänge. Ich habe mich artig dran gehalten und es hat schon leichte Erfolge gezeigt. Zusätzlich hat sie mir hämolytan empfohlen. Habe ich aber, ehrlich gesagt, nicht eingesetzt, da ich denke, die richtige Bewegung ist das wichtigste... Liebe Fachleute, ohne Seitengänge bekomme ich meinen recht schwer locker, ist die Seitwärtsbewegung wirklich nicht gut, für ein zu langes Knieband?

Also, alle "Leidensgenossen", bei Wind und Wetter raus in die Natur. brrr

War bei Taris damals direkt nach dem Kauf so. Hab net schlecht gekuckt als ich an den Stall kam und ein Bein schleifte hinterher.
Da ich aber bei meinem TA am Stall stand hat er mich gleich beruhigt, wächst raus oder kleiner Schnitt. Zum Glück hat es sich verwachsen und war nach ein paar Monaten kein Thema mehr. Bin damals aber auch viel spazieren gegangen.

Blizzard, ich bin kein Experte (und falls ich falsch liege, korrigiert mich bitte). Aber ich meine, dass es doch so ist, dass eine Seitwärtsbewegung das Knie stärker belastet als Geradeaus, schon allein weil eine Dimension bei der Bewegung hinzukommt. Sprich, zum vorwärts das seitwärts.

Hatte ich bei meiner älteren Stute damals auch als sie jung war.
Mir wurde genau dasselbe geraten wie dir. Aber nie im Leben hätte ich sie spritzen lassen, das kann nämlich äußerst schmerzhaft werden.
Glücklicherweise standen wir im Bergischen und wir sind dann täglich klettern gegangen. Ich bin da viel geritten, für eine 4-jährige fand ich es eher förderlich viel raus zugehen, oder habe sie als Handpferd mitgenommen.
Damit haben wir es richtig gut in den Griff bekommen und nie wieder Probleme gehabt.

Wie der Zufall es will, hat ein Warmblüter bei uns im Stall ebenfalls Probleme mit den Kniebändern. Er wurde nun 2x gespritzt. Jeweils nur eine kleine Dosis. Ich werde also über aktuelle Erfahrungen berichten können :-).

Hey, danke schon mal für die zahlreichen Antworten!! :-)

Also akutell ist es nicht ganz sooo krass, dass andauernd die Kniescheibe hakt oder so. Hatte das jetzt ein paar mal, wenn ich ihn aus der Box geholt habe und Hufe auskratzen wollte. Da konnte er das Bein auf einmal nicht mehr anwinkeln. Und generell fällt es ihm halt total schwer, hinten rechts Last aufzunehmen und beim Rückwärtsrichten macht er einen Schlenker nach außen mit dem Bein.
Ich habe ihn bislang noch nicht viel gearbeitet, 1-2 Mal die Woche reiten in der Bahn und dann vielleicht noch 2 Mal ausreiten. Ansonsten mal spazieren gehen, oder etwas an der Longe (mit Halfter oder Kappzaum, ab und zu auch Stangenarbeit). Manchmal hat er auch einfach nen Tag frei.
Ich wollte auf jeden Fall noch ne Osteo/Physio kommen lassen, bin mir nur noch nicht sicher, wen...
Viel Bergauf oder Bergab geht hier im flachen Rheinland leider nicht und Aquatrainer oder auch Laufband steht ebenfalls nicht zur Verfügung...
Denke ich werde es erstmal so handhaben wie bisher, vielleicht noch ein bisschen mehr ausreiten gehen.