Mir geht es da ähnlich, allerdings hatte ich noch nie solch eine Erfahrung, z. Glück gibt es bei uns keinen Sumpf. Aber ich bin dann so, wenn ich unsicher bin, das ich absteige, da ich mich dann sicherer fühle.

Sumpf haben wir zum Glück auch keinen. Aber wir haben sehr viele Entwässerungsgräben in den Wiesen und Äckern, auch rechts und links neben den Wegen. Solang man sich auskennt, alles i. O. Aber es ist auch schon vorgekommen, dass man mal wo rumstrolcht, wo man sich nicht so auskennt und dann werden diese Gräben echt ein Problem, weil man sie z. B. im hohen Gras nur schlecht erkennen kann.

Generell muss ich sagen, dass es auch Situationen gibt, wo ich mich einfach auf mein Pony verlasse. Wenn Mulle oder Herr Plüsch irgendwo partout nicht hinwollen, dann benehmen sie sich anders, als wenn es nur ein momentanes "Huch" ist. Meist steig ich dann ab und schau nach, das hat uns im Bezug auf diese Gräben sicher schon ein paarmal heile Knochen gesichert. Ich hab vor Jahren an so nem Graben mal nen feinen Freiflug bekommen und die Stute, die ich ritt, ging dann 6 Wochen lahm. Wir galoppierten, sie bemerkte den Graben noch, sprang, ich war nicht drauf gefasst und schmierte ab, sie sprang zu kurz (ich war sicher nicht unschuldig dran), plumpste mit der HH in den Graben und rutschte mit der VH über die Böschung weg.
Eigentlich der Klassiker.

Ich habe beim Lesen Deiner Zeilen schon das Gefühl gehabt, ich hätte sie selbst formuliert ;-)

Tatsächlich bin ich zwar mit dem Alter vorsichtiger geworden und riskiere nicht mehr so viel, wie ich das in meinen Jugendjahren tat. Trotzdem merke ich, dass ich mich in Lilos Sattel auch mal gerne einer neuen Herausforderung stelle und mich dann ein kleines bisschen in diesen Nervenkitzel verliebe, den sie mir bietet.

Aber mit einem anderen Pferd wie Lilo würde ich auf solche Herausforderungen vermutlich eher verzichten. Ich weiß, dass wenn er ja sagt, ich mich sicher fühlen darf und "höre" tatsächlich auch auf ihn, weil ich weiß, dass er im Grundsatz nie renitent ist, sondern es stets einen Grund gibt, wenn er irgendwas verweigert.

Wenn ich in Begleitung ritt, nahm ich natürlich auch Rücksicht auf meinen Mitreiter und ließ dann die steilen Abhänge aus oder wählte nur Wege, die ich kenne und weiß, was mich erwartet. Aber mit Lilo alleine teste ich auch gerne Strecken, bei denen ich im Nachhinein denke: "Das machst Du wohl besser nicht mehr - da hätte sich Lilo auch verletzten können."

Ich ritt beispielsweise vor einem halben Jahr das erste Mal von einer anderen Seite in die Senke neben der Autobahn und landete dann vor einer rötlich-gelben Wasserfläche, die so trüb war, dass man nicht erkennen konnte, wie tief das Wasser ist und ob die Hufe darin Grund finden. Umkehren wäre aber auch fast nicht möglich gewesen, also tasteten wir uns am Rand der Überschwemmung lang und Lilo stapfte auch tapfer durch das Wasser. Aber ich habe uns in der Situation auch schon bis zu den Sprunggelenken im Sumpf versinken gesehen und war sehr besorgt, dass ich Lilo nur noch mit Hilfe eines Feuerwehreinsatzes heil da raus bekomme. Ich möchte auch nicht noch einmal da durch und würde nicht testen wollen, ob man vielleicht doch durchreiten kann.

Schlimm war es für mich im Winter, als es schneite. Ich freute mich ja wie Bolle auf den ersten Schneegalopp und dann gab es entweder festgefahrene Schneewege, die so glatt waren, dass Lilo hinten wegglitt oder Strecken, unter denen vereiste Wasserpfützen unter dem Schnee verborgen waren, in die man dann wahlweise einbrach oder auf denen Lilo ausrutschte. Ich habe dann auch lieber auf weitere Schneeritte verzichtet.

Auch der Verlockung, über ein Stoppelfeld zu galoppieren kann ich inzwischen gut widerstehen - die Gefahr, dass da eine Unebenheit im Boden ist oder so ein Stoppel die Fesselbeuge verletzt, ist mir dabei auch zu groß.

Ich würde auch keinen Weg, den ich nicht vorher im Schritt geritten bin, im Galopp bereiten und ich mache um Maulwürfshügel immer einen Bogen und lasse die Wege, auf denen viele Hügel sind, beim Galoppieren aus, weil ich da einfach zu viel Sorge habe, dass Lilo in so ein Loch tritt.

Insgesamt bin ich also doch ein eher vorsichtiger Reiter und ich versuche schon, erst mal zu prüfen, wie bereitbar eine Strecke ist, bevor ich da im Galopp drüberscherble ;-)

Ja - ich bin auch schon 2x mit Pferd bis zum Bauch versunken. 1x auf einer Wiese - da bin ich bin rauskämpfen draufgeblieben
und 1x in einer Waldsenke - da bin ich beim rausbocken runtergekugelt und am Zügel hinterhergeschliffen ...
->Muss ich nie wieder haben und bin seitdem sehr viel umsichtiger bei meiner Offroad-Wahl. Zumahl Jaleoso stets genau das tut
was ich ihm sage - ein Segen und ein Fluch - sozusagen ...
Ich sage mir auch stets "ein falscher Tritt, der nicht hätte sein müssen uns mein Pferd ist platt für sein ganzes Leben!"
Demnach verkneife ich mir auch Galöppse über Wiesen - wegen Maulwurfshügel und andere Untiefen.
Aber WENN der Weg es hergibt: dann scheuchen wir die Rehe auf die Bäume und haben richtig Spaßß!

Es kann so viel passieren, wir sind einen uns bekannten Grasweg langgeritten, diesen Tag im Schritt, warum auch immer.

Nach dem ersten Drittel verläuft ein Bachlauf darunter, der unter dem Weg durchläuft, der Durchlauf ist aus Sandsteinen gebaut und der darüber mit Erde bedeckt und ebenfalls Gras bewachsen ist.

Als wir den Tag ankamen, sahen wir das diese Sandsteinunterführung an einer Stelle eingebrochen war und ein ca 50cm großes tiefes Loch klaffte, welches man aber wegen dem Bewuchs, wären wir schneller geritten, zu spät erkannt hätte.

Auf einem Feld, Grünland wir durften da nach Absprache mit dem Landwirt reiten, hatten wir es mal, das wir eine Kuhle (von Wildschweinen gegraben) zu spät sahen, ich und Casper kamen dran vorbei, Pina die als Handpferd lief konnte nicht mehr reagieren und stolperte durch die Kuhle, knickte ein und konnte sich aber auch gleich wieder aufrappeln.

Seitdem bin ich sehr vorsichtig was das reiten auf Grasflächen, die schon wieder etwas höher stehen, betrifft.

Ja das sind so Schreckmomente die man nicht braucht, aber gut da nichts passiert ist.

Ein auf Joyas geschickte Reaktion!
Aus dieser einen Situation kann man schon eine Menge lernen:
Vorsicht bei "off road"- der Boden ist öfter mal löchtig oder tief ohne daß man es sieht!
Bei solchen Strecken die Zügel nicht zu fest halten, damit man dem Hüh bei Ausgleichsbewegungen nicht behindert und wehtut.
Ich bin auf solchen Strecken auch gerne mit dem Podex etwas leicht im Sattel, damit ICH besser ausgleichen kann.
Und natürlich Augen auf (und den Geist besonders wach) halten!

So eine brave Maus, passt auf, damit Frauli nicht in Wohnungsnot gerät.

Oh wow! Da wird einem ja schon beim Lesen ganz plümerant! Ich habe neulich auch schon überlegt, dass der Boden (bei uns ist ja überall Sand) durch die vielen Regenfälle doch recht tief ist und das sieht man gar nicht unbedingt. Da empfiehlt es sich, auf den Wegen zu bleiben, wobei ich ja die Offroadwege sehr schätze, weil ich auch das Gefühl habe, dass man nicht nur selbst sicherer wird, sondern auch das Pferd Selbstsicherheit gewinnt, wenn es Herausforderungen meistert.

Ich bin nun aber auch sehr froh zu lesen, dass bis auf den Schreck nichts Schlimmeres passiert ist und Joya die brenzlige Situation so gut retten konnte - tolles Pferd!