Mein Mann nennt die Farbvariante "Berliner Winter "☺️

Wegen der Farbveränderung bin ich sehr gespannt- die Mutter ist mit "Rappschabracktiger" ausgeschrieben, der Vater ist (war) Rapptiger. Ich denke, dass die grauen Parts so bleiben, sie aber mehr Punkte kriegt, da sind in der Zeit, die wir uns kennen, schon einige dazugekommen. Man findet sie zumindest auf weitläufigen Weiden sofort! Und ich liebe einfach diesen grauen Kopf....

Elchbine, erzähl von deinen Knabstruppers, wer, wie , wieviele? 😊

Das ist sehr, sehr lange her.

Wir hatten im Jahr 1997 und 1998 den Hengst Apollon


und nachdem er über den großen Teich verkauft worden war, begaben wir uns auf die Suche nach einem "neuen Knabi" und fanden dann Ursus af Norholm. Nachdem wir mehr oder minder mit der Besitzerin schon handelseinig geworden waren, entschied sie sich, ihn doch lieber zu behalten, wollte ihn dann aber als Pachthengst zu uns stellen und er war dann auch eine Zeitlang bei uns.

Wir haben aber auch keine reinen Knabstupper gezüchtet, sondern die Hengste an Trakehnerstuten angepaart um die Farbe einzuzüchten - Apollon war ja auch schon ein "Teiltrakehner". Dabei kamen sehr schöne Schabracktiger bei heraus ... aber leider auch viele braune Pferde, denen die Tupfen gänzlich fehlten.

Aber beide Hengste waren sehr rittig und hatten sogar ganz viel Talent überm Sprung. Micha bedauert noch heute, dass wir "seinen Polli" abgegeben haben, denn den hat sogar er sehr gerne geritten.

Wie steht es bei Dir mit züchterischen Ambitionen?|addpics|6i-q-477c.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Aaaaah, chic!

Grundsätzlich ist sie gut zum Züchten geeignet, sie ist vom Reinheitsgrad 16/16, was ja selten ist. Und aus guten Linien, mit sehr schönen Gängen. Sie wird voraussichtlich Übermaß kriegen, das kommt mir entgegen, ich hab auch Übermaß. Deshalb hat der Züchter sie verkauft. Ich hab einen zuchtausschluss im Vertrag, kann das aber in Rücksprache mit ihm anpassen. Aktuell bin ich allerdings null ambitioniert sondern will erstmalig anständiges Reitpferd.

Wow Sabine, der ist wirklich extrem chic! Habe mich die Tage gerade mit Knappis beschäftigt, weil eine Freundin sich für ein Fohlen
vom Gestüt Seth interessiert und meine Meinung dazu haben möchte - uff, musste ich mich ganz schön reinfummeln.

Suerte, wenn du noch was wissen magst- ich hab mich da auch ziemlich reingefriemelt und teile das Wissen zu diesen Wundertieren gerne!

Elchbine, wie fandest du denn die Mixe? Abgesehen von der Farbe?

Ich hoffe, ich schweife nun nicht zu sehr von Deinem Vorstellungsthema ab, aber hier findet man ein Video von Apollon:
https://www.youtube.com/watch?v=5X-AMwTUJ8E

Er war ja auch nur ein Viertel Knabstrupper, denn seine Mutter war eine Trakehnerstute, sein Vater der Knabstrupper Hengst Zorro war auch schon nur ein halber Knabstrupper, denn seine Mutter war eine Angloarabische Stute, sein Muttervater war der Araber Maykop ox - ein Sohn des Pomeranets ox (mit Blinzeln zu papillio niger).

Insofern war auch er ja eher ein getupter Trakehner mit einem Vertel Knabstrupperblut.

Trotzdem wurde ihm auf der dänischen Landwirtschaftsausstellung 1990 (equivalent mit der DLG) als bestem Knabstrupper Hengst Dänemark's die Goldmedaille verliehen.

In Deutschland trug er den Prämientitel, aber er bekam verhältnismäßig wenig Stuten, weil es eben die Verfechter der reinen Knabstrupperzucht gibt, die kein gutes Haar an dem Hengst ließen, sodass die wenigsten Knabstrupperzüchter ihn für ihre Stute genutzt hätten.

Im Grundsatz bin ich natürlich auch ein Gegner des wilden Rassemixes, weil man sie züchterisch sehr schwer einschätzen kann. So habe ich tolle Polli-Nachfahren gesehen und auch solche, bei denen ich dachte: "Naja, wenigstens hat er eine hübsche Farbe".

Weil er aber sowieso eher ein getupfter Trakehner war, schien es mir fast sinnvoller, ihn an Trakehner anzupaaren, um dann eben die Vorfahren mit der Elchschaufel zu konsolidieren, in die ja auch schon immer Edelblut von Arabern und englischen Vollblütern eingekreuzt wurden. Dabei hat jedoch der Knabstrupper-Strang auch immer wieder für Überraschungen gesorgt, die nicht immer begeisterten.

Nichtsdestotrotz war Polli selbst ein sehr rittiges Pferd, das sich im Busch genauso bewährte, wie im Dressurviereck und der beherzt jedes Hindernis im Parcous anzog. Wobei er natürlich auch die "Flachtretermechanik" seiner Trakehner Ahnen mitbrachte und auch überwiegend vererbte.

Ich hätte ihn wahrscheinlich nicht an Knabstrupperstuten angepaart, weil ich fand, dass seine Abstammung schon eine Richtung vorgab, die es sich lohnte, auch weiter zu verfolgen.

Nachdem ich aber auch reine Knabstrupperhengste ritt, gebe ich zu, dass ich ihnen Polli immer vorzog. Aber ich bin halt auch bis zu der Zeit vor allem Trakehner Pferde geritten und dem kam Apollon ja sehr nah.

Wenn Du mich aber fragst, ob ich so ein Experiment wiederholen würde, indem ich eine meiner Trakistuten an einen Knabi anpaaren würde, müsste ich wohl verneinen. Ich habe vor rund 15 Jahren zwar noch ein tolles Fohlen gesehen, das aus einer Knabstrupperstute x Weltmeyer gezogen war, aber den habe ich drei Jahre später an der Körung wieder gesehen und war froh, dass ich ihn schlussendlich als Fohlen nicht kaufte, denn er war halt nicht Fisch, nicht Fleisch. Apollon war da eben auch schon eine Generation weiter.

Aber nun rasch zurück zu Deinem "Berliner Winter" - Du kannst Dir die Zuchtoption ja noch offen halten (wenn der Züchter seinen Segen dazu gibt) und sie erst mal sportlich födern. Was planst Du da?

Interessant, elchbine, ihr Züchter lässt in der Tat kein gutes Haar an Mixen und ist ein großer Verfechter der Reinzucht, die er auch mit aller Kraft betreibt. Lass uns doch Hatz bei Gelegenheit nochmals austauschen, ich weile gerade in der Toskana und bin technisch eingeschränkt.

Mein Stütchen soll ein fitter Freizeitpartner werden- ich will ein rittiges Pferd für mich und meine Kinder. Das beinhaltet eine solide Ausbildung in der Dressur, sie zeigt sich sehr gelehrig an der Hand und hat echt Spaß an Neuem. Dass sie kleinere Sprünge hinkriegt, gehört da natürlich dazu. Die Dame, bei der die wohnt hat auch zwei Knabstrupper, den älteren reitet sie bis in die hohe Schule. Mamsellen, wie weit wir da kommen!

Dann wünsche ich Dir eine wunderbare Zeit in der Toskana - je nach dem, wo Du dort gerade weilst, führt es Dich vielleicht auch in die südliche Toskana, nach Maremma zu den Maremmano Pferden ;-)

Und ich bin sehr gespannt, wie weit Ihr kommt, wobei das Wichtigste ist, dass Ihr alle Spaß mit Eurem Dänenmädel habt.

Und natürlich freue mich auch auf jedweden Austausch - natürlich dann, wenn die Technik nicht mehr eingeschränkt ist ;-)