Ich brauche mal euren Rat bzw. Meinung.
Ich hab meine Stute jetzt so ca. ein halbes Jahr. Mittlerweile hat sie sich natürlich richtig eingelebt und sie hängt sehr an unseren beiden anderen Pferden. Nun reite ich leider ausschließlich allein ins Gelände. Seit einiger Zeit beginnt sie auf dem Heimweg zu zackeln. So lange wir vom Stall wegreiten, ist alles kein Problem. Sie geht sogar ausgesprochen gern völlig fremde Wege und ist da immer extrem mutig und aufmerksam. Aber sobald wir uns Richtung Heimat bewegen, geht das Gezappel los. Es ist als wäre ein Schalter bei ihr umgelegt. Sie lässt sich auch nicht wirklich "beruhigen". Also diese ganzen Sachen wie Volten reiten, führen, "Beschäftigungstherapie" usw. helfen da nicht, sondern sie wird da eher noch heißer.
Kennt ihr das auch ? Ich werde jetzt mal den Versuch starten, am Stall vorbei zu reiten und noch eine extra Runde auf dem Reitplatz zu arbeiten. Obwohl ich ihr (und mir natürlich auch ) eigentlich lieber den Feierabend gönnen würde und locker und entspannt nach Hause reiten würde.
Übrigens: Sattel passt, Zähne und Hufe sind top, daran kann's also nicht liegen.

Ich kenne das von Lilo auch, dass er auf dem Heimweg gerne mal in einen flotten "Schrab" fällt, um schneller zuhause anzukommen. Wenn es nicht zu spät, respektive schon recht dunkel ist, hänge ich dann noch eine Schleife dran, damit er merkt, dass sich die Rennerei nicht auszahlt. Das funktioniert meistens ganz gut. Ich hatte ihm auch schon auf dem Heimweg erlaubt, an einer Wiese ein "Picknick" zu machen - das lenkte ihn auch ganz gut vom Stalldrang ab -, aber leider fand er dann auch, dass das nun eine Regel ist, die ich befolgen muss. Insofern würde ich den Rat nur an jemanden geben, der kein solches Prinzipienpferd hat, wie ich es habe ;-)

Übrigens konnte ich Lilo auch schon mal verwirren, indem ich einen Weg "andersherum" rit - also dort, wo wir normalerweise aus dem Wald kommen, ritten wir hinein und da wo wir normalerweise reinreiten, ritten wir heraus. Leider klappte das nur einmal :-( Dann wusste Lilo Bescheid und zackelte auf dem Heimweg trotzdem.

Ich hatte mit meiner alten Stute anfangs auch dieses Problem.

Bei uns half alles nichts, beruhigen, Stops, Umwege, sogar heimreiten und eine neue Runde anhängen brachte nur Frust auf beiden Seiten.
Und das nicht zu knapp !
Das Problem löste ich ganz einfach mit zwei kleinen Kniffen : Sie bekam ihr (eh spärliches) Futter immer vor dem Ritt - und nach dem Heimkommen habe ich sie einfach mindestens eine Stunde langweilig allein am Putzplatz angebunden. Ich hab mir einen Tee gemacht und mich dazu gesetzt, sie war natürlich nicht erfreut aber es gab keinerlei Streß. Ok, ein geweisser Zeitaufwand war nötig. Aber das wars wert !

Sie hatte ziemlich schnell verstanden, dass "heimkommen" echt langweilig ist - zu essen gibts nix, in die Herde darf man auch nicht.
Später war das nicht mehr nötig, nachdem wir uns länger kannten und sie viel selbstbewusster war zog es sie nicht mehr so arg zu ihren Herdenmitgliedern ...
Das mit dem Essen hab ich allerdings bis zu ihrem Tod beibehalten - denn die Aussicht auf einen vollen Futtereimer liess sie zeitlebens heimwärts beschleunigen ;-)

Ich würde auch erstmal versuchen, noch eine Schleife an den Heimweg dranzuhängen oder kurz vor der Heimat irgendwo abzubiegen - kommt ja drauf an, was die Wege hergeben.
Ansonsten einfach auf dem eingeschlagenen Weg umdrehen und wieder von zuhause wegreiten sobald sie das Zackeln anfängt. Lana wird auf dem Heimweg auch immer flotter. Solange sie dabei Schritt geht und kontrollierbar bleibt, finde ich es o.k. Wenn sie aber zackelt oder sich gegen zurücknehmen wehrt, halte ich an und lasse sie eine Weile stehen, evtl. noch rückwärts gehen. Dann reite ich wieder normal an. Es kann durchaus sein, daß ich das mehrfach durchexerzieren muß, bis sie einsieht, daß man so nicht schneller nach hause kommt.

Macht meiner auch - zwar immer kontrollierbar, aber unheimlich nervig. Zackeln wird bei seinem sehr großen Schritt irgendwann echt anstrengend für dein Reiter. Ein Heilmittel habe ich aber auch noch nicht gefunden - sämtliche Versuche a la Runde dran hängen, stehenbleiben, umdrehen.. spulen ihn nur noch mehr auf. Da er wieder komplett runter fährt und ruhig wird, sobald der Hof in Sicht ist, ist noch ne Runde Arbeit dran hängen auch wenig sinnvoll.

Danke für Eure schnellen Antworten, ist auch irgendwie beruhigend, dass es anderen auch so geht .
Auf jeden Fall werde ich jetzt mal vor dem Reiten füttern. Die Dame ist etwas sehr moppelig geworden und hat seit einiger Zeit ziemlich strenge Diät. Kann also natürlich auch sein, dass sie sich auf ihr Futter und das neue Stück Weide freut. Sie ist generell ein Pferd mit sehr großem Vorwärtsdrang und läuft eigentlich einen sagenhaft schönen Schritt. Leider gibt es nur einen Weg Richtung Stall und die letzten 300 m sind dann auch noch ziemlich steinig und bergab und sie dann die anderen Pferde dann auch schon sehen und hören. Ich bin überhaupt kein ängstlicher Reiter, aber ich denke mit Grausen an den Winter, wenn das ganze dann vielleicht noch so richtig vereist ist ....

Tja, das nach hause führen und auch das stehenbleiben ist ja nicht das Problem. Sie geht absolut ruhig und gelassen neben mir, wenn ich führe.
Am Grundgehorsam und der Vertrauensbasis liegt es also bestimmt nicht. Sie macht es ja auch nicht nur die letzten 300 m oder ab einer bestimmten Stelle, sondern es geht ab dem Punkt im Gelände los, wenn sie merkt, das es Richtung Heimat geht (das kann also auch ein paar Kilometer weit weg sein). Ich will und muss das Problem also auch irgendwie im Sattel lösen.
Aber das Futter werde ich auf jeden Fall jetzt mal vor dem Ritt servieren

Hallo - nun will ich mich schnell noch mal zum Thema "Stalldrang" bei euch melden.
Vielen Dank für eure vielen, netten Ratschläge - das Problem ist gelöst .
Ich hab sicherheitshalber das "ganze Programm" durchgezogen, also vor dem Reiten füttern, nach dem Reiten angebunden stehen lassen, am Stall vorbei und noch mal zurück. Und die zwei anderen Pferde bleiben im Stall und nicht auf der Weide (so kann sie die "Kollegen" nicht schon meilenweit vorm Stall hören und sehen). Jedenfalls hat sie schon nach dem drittem Mal quasi eingesehen, dass das ganze Gezappel nix bringt (außer Stress für sie und mich). Momentan kann ich ziemlich entspannt nach Hause reiten, falls sie doch mal loslegen will, reicht eigentlich ein kurzes "Nein" und mal sanft die Hände zumachen. Schlaues Pferdchen

Cool !

Super! Erfolgsnachrichten lesen wir doch besonders gerne!