Ihr Lieben,

nachdem ja mein schimmeliger Trakehner seit Jahren sehr schwerfuttrig geworden ist und zu allem hin auch noch ein sehr bewegungsfreudiges Pferd ist, das sich die Kilos schneller abtrainiert, als ich sie drauffüttern kann, suche ich immer nach dem ultimativen Futter für ihn, mit dem ich ihn doch ein bisschen runder halten kann, als er das aktuell ist.

Erschwerend kam bei ihm dazu, dass er vor Jahren mal wegen einer Kolik in der Klinik stand und mit einer Medikamentenrehe nach Hause kam. Insofern meint mein Tierarzt, dass er lieber ein bisschen mager sein soll und dafür gesund, als dass er dicker wird und Stoffwechselprobleme bekommt.

Ich gebe ihm da durchaus Recht, aber es ist halt doch immer mein Schmerzpunkt, dass er so ein hagerer Bursche ist. Er war zwar auch nie ein Moppel und seit wir ihn haben, ist er schwerfuttrig, mäkelig und selbst das Heu frisst er nie ganz auf. Von seinem Futter lässt er auch prinzipiell ein "Anstandsrestchen" im Trog und er frisst auch sehr langsam und in Etappen.

Nun bekommt er ja schon seit längerer Zeit Reiskleie und das veränderte sein Erscheinungsbild durchaus positiv, aber wiel er ja Heucobs bekommt, weiche ich sein Futter auch immer ein und jetzt, wo die Temperaturen steigen, wird sein Futter leider auch sauer, bevor er es ganz auffressen kann.

Also suchte ich nun nach einer Alternative, die wenig Stärke und Zucker enthält und fand die Esparsette Cobs, die wohl ideal für schwerfuttrige, stoffwechselempfindliche und Seniorenpferde geeignet sein sollen.

Hier die Inhaltsstoffe: Rohprotein 16,0 %, Rohfett 1,7 %, Rohfaser 25,0 %, Rohasche 7,6 %, Calcium 1,2 %, Phosphor 0,2 %, Natrium 0,04 %, Zink 25,4 mg / kg, Selen 0,59 mg / kg, Lysin 1,03 %, Threonin 0,85 %, Methionin 0,42 %, β-Carotin 72,5 mg / kg, Rutin 1170 mg / kg, kondensierte Tannine bis zu 5,1 %,

Ich hatte davon schon vor Jahren mal gelesen, aber damals kannte kaum jemand diese nahrhafte Futterpflanze, die man wohl früher den Arbeitspferden fütterte und bei denen es sich um eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), also Verwandte der Erbse, handelt. Lange wurde diese Planze aber nicht mehr angebaut, weil die Arbeitspferde durch Traktoren ersetzt wurden, aber offensichtlich hat man ihren hohen Nährwert nun wieder entdeckt.

Im Prinzip bezeichnet der französische Name "Esparcette" den Süßklee, wobei sie im Französischen auch "sainfoin" genannt wird, was so viel heißt wie "Gesundheu".

Empfohlen werden die Esparsette Cobs auch wegen des hohen Tanningehaltes (5-9%) der Blähungen entgegen wiren kann und es soll zur Genesung bei Kotwasserproblemen führen und wurmwidrig wirken.

Interessant ist auch der hohe Gehalt an essenziellen Aminosäuren, wichtigen Mineralien, β – Carotin, Vitaminen und Spurenelementen, denn Schimmi wird bei Mineralfutter schnell mäkelig und was ihm drei Wochen schmeckte, lässt er gerne mal in der vierten Woche liegen.

Jedenfalls habe ich mal ein paar Säcke für Schimmi und den Shop bestellt und festgestellt, dass das mit je 300 g Esparsette Cobs "gewürzte" Futter ihm so gut schmeckt, dass er den Trog ausleckte! Wir füttern 3 x täglich und so kommt er auf knapp 1 kg Esparsette Cobs täglich. Bei manchen Herstellern wird wegen der hohen Nährstoffdichte empfohlen, nicht mehr als 1 kg täglich zu füttern, andere schreiben, man könne bis zu 1,5 kg geben.

Jetzt hoffe ich nur noch, dass er davon auch zunimmt und er sich nicht in drei Wochen überlegt, dass es ihm plötzlich nicht mehr schmeckt.

Mahé habe ich jetzt auch mal 500 g in ihr Mash gerührt (man muss die Cobs einweichen), aber sie sieht ja gut aus und braucht eigentlich kein "Auffütterfutter". Aber sie frisst manchmal mäkelig und nachdem Schimmi den Trog ausleckte, hoffe ich, dass auch Mahé ihr Futter in Zukunft wieder besser schmeckt und sie nicht zwischendurch was davon übrig lässt. Außerdem tun ihr die Nährstoffe sicher auch gut.

Habt Ihr schon mal Esparsette Cobs gefüttert? Und wenn ja, was sind Eure Erfahrungen?

Sabine, hab ganz lieben Dank für den Bericht. Ich werde deine Info direkt mal an meine Freundin Alex weitergeben, die ja mit ihrem mittlerweile 24jährigen Quiebro immer wieder Probleme mit Kotwasser und Schwerfuttrigkeit hat. Vielleicht ist das ja etwas für den Senior, der auch gerne mäkelt, was das Essensangebot angeht.

Hallo!

Bei uns im Offenstall in der 6er Gruppe läuft ein 30 jähriger Traber.
In den Winter-und kühlen Frühligsmonaten hat er Esparsette bekommen, damit er nicht noch mehr abbaut.
Er hat es sehr gut vertragen, ist damit wieder ein Jahr älter geworden und sieht sehr gut aus für sein Alter!
jetzt über den Sommer bekommt er zusätzlich zum Gras aufgeweichte Heucobs, damit er seine Mittelchen und das Mineralfutter frisst.
Ein Foto möchte ich nicht einstellen von dem Pferd, da es nicht mir gehört.
Sollte mein Bub, welcher ja erst 20 J. wird, auch in die Jahre kommen und abbauen, sehe ich darin eine gute Alternative.
Würde es einem Spaniockel aber nur zusammen mit Heucobs geben.
Als solches sind sie ja sehr leichtfuttrig ;)
Der Traber ist was bei 1,65 - 1,67...

Ich finde das auch sehr interessant - gibt es doch immer wieder so Problem-Kandidaten im Umfeld.
Da werde ich Deinen Tip/Idee gerne mal weitergeben!

@Elchbine, wie ist deine Erfahrung damit, jetzt sind ja mittlerweile ein paar Monate vergangen. Konnte Schimmi dadurch ein paar Kilo zulegen?

Manojo ist ja auch sehr schwerfuttrig, im Sommer mit Gras und Heu geht es ganz gut aber im Winter muß ich immer extrem aufpassen, daß er nicht abnimmt. Habe für ihn jetzt auch Esparsette Cobs bestellt. Mal schauen, wie sie ihm schmecken und ob es ihm hilft, sein Gewicht im Winter halbwegs zu halten.

Hallo Sabine,

in jedem Fall kann ich auch nach der ganzen Fütterungszeit immer noch sagen, dass Schimmi seine Esparsetten liebt. Ich habe ja bei ihm so viele unterschiedliche Futtersorten probiert und selbst diejenigen, die er anfangs gerne fraß, blieben irgendwann im Trog liegen, weil er nur noch so viel fraß, wie es der Hunger rein trieb. Von den Esparsette Cobs bleibt aber kein bisschen was übrig und er leckt sogar die Ecken vom Trog aus. Insofern hat er natürlich nun auch - schon alleine, weil er jetzt seine ganze Ration frisst-, ein bisschen zugenommen. Dick wird er wohl nie werden, aber das war er auch noch nie. Er war immer ein schwerfuttriger Schlaks mit viel Wind unter dem Bauch. Aber dass er jetzt seit rund 5 Monaten mit Begeisterung frisst - was er wirklich sein ganzes Leben lang noch nie so getan hat, ist alleine ein Grund, die Esparsette Cobs weiter zu füttern.

Wobei er auch noch ein halbes Kilo Reiskleie pro Mahlzeit bekommt und ich denke, die tut ihm zusätzlich auch gut - nur fraß er die vorher eben auch nie ganz auf.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Manojo die Esparsette auch so begeistert annimmt und er damit sein Gewicht auch im Winter hält.

Ist zwar eine Jahre her, 2016, wauw.

Ich bin auch von Luzerne auf Esparsette umgestiegen. Bleibe auch dabei. Allerdings in unserem Fall, als Faser, nicht Cobs.

Meiner bekommt Esparsette rtu, ready to use, die können trocken gefüttert werden und das macht unser SB

Ich füttere beiden Pferden Esparsette Fix und Fertig von Ok***. Damit fahre ich seit 2 Jahren sehr gut, denn Einweichen geht in einem Reitstall mit 75 Pferden nicht, wenn man das 3x tgl. gefüttert haben möchte.

Die hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, für den Nazareno! Jetzt mit der Weide hat er wieder etwas zugelegt, aber für den nächsten Winter....Hoffentlich vergess ich es bis dahin nicht.

Ich füttere sie auch nach wie vor - auch wenn der Schimmelige längst auf den immergrünen Wiesen galoppiert. Aber ich hatte noch so viele Esparsette-Cobs übrig, als Schimmi so plötzlich nicht mehr lebte, dass ich sie den restlichen Pferden fütterte und feststellte, dass sie ihnen durchweg gut tun. Also bin ich dabei geblieben, weiche die Cobs aber ein.