Besser, danke! Hat wieder Apetit und Kuschelbedarf! Warf irgendwie ganz furchtbar, ohne ... Da steht man so hilflos daneben!
Aber mein Handy lasse ich noch nicht aus den Augen.

Susanne, ich bin so froh das zu lesen, aber es ist auch wichtig, dass Du Dich wieder entspannen und den fehlenden Schlaf nachholen kannst, sonst haut es Dich nachher noch um und dann steht der arme Jaleoso fit und motiviert, mit Dir zu turnen auf der Wiese und fragt sich, warum Du nicht kommst.

Bei uns macht das Micha - und frag mich nicht nach seiner Laune, denn er ist gerade mit der Buchung fürs 3. Quartal beschäftigt und wir sind damit auch mal wieder zu spät dran ... wie immer, weil er solche Sachen auch gerne vor sich herschiebt, bis das Finanzamt mit einer Strafe droht.

Ich hoffe, die Steuererklärung verdirbt Dir die Laune nicht so sehr - und wenn, dann denk einfach an Bronco und wie gut es ihm wieder geht und dann kehrt die gute Laune ganz bestimmt wieder zurück!

Ich hatte heute morgen Besuch und überlege jetzt, ob ich mich freuen würde, wenn ich doch für eine begrenzte Zeit Ponygäste bekomme oder ob ich mit meiner Zusage, dass wenn es eng wird, die Ponys zu uns kommen können, eine Freundschaft riskiere ... ach es ist nicht leicht.

Das kann ich nicht verstehen. Mache meine Steuererklärung immer so schnell wie möglich, da ich in der Regel Geld wiederbekomme. Das ist doch eine gute Motivation!

Och ich muß auch noch 14 und 15 machen, Geld krieg ich zurück, aber ... jaaa ....

Andrea:

Leider kosten unsere Steuererklärungen immer Geld ... also wäre das kein Ansporn, die freudiger zu machen.

Und die Ponies ... dazu wollte ich eigentlich in Lilos Ausbildungstagebuch schon geschrieben haben, um auf Brittas Beitrag zu antworten, dem ich auch absolut Recht gebe, aber so oft ich diesen Beitrag formuliere, so oft gleite ich ins Jengeln ab und das will ich eigentlich auch nicht, weil es auch nach "Ausrede, den Hintern nicht hochzubekommen" klingt.

Es ist nur so viel unklar, dass ich nicht mehr planen möchte, weil den letzten Ideen eben sehr rasch die Ernüchterung folgte, denn theoretisch sollte ja im August eine Schadensersatzzahlung erfolgen und ich setzte geistig schon die Segel, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen und dann kam die Flaute und ich liege mit meinem Bötchen immer noch im Hafen fest. Diese Stagnation frustet mich derart, aber alles, was ihr entgegen wirken könnte, erfordert eine längerfristige Planung und dazu fehlt mir momentan der Mut, das Risiko einzugehen, damit wieder auf die Nase zu fallen.

Insofern ist auch die Idee, wieder Einsteller zu uns zu nehmen eine, die zumindest die Sicherheit erfordern würde, dass wir definitiv hier bleiben. Aber so lange wir auch damit rechnen müssen, dass uns statt der Schadensersatzzahlung ein anderer Hof angeboten wird, möchte ich keine Zusicherungen machen und kann auch nicht versprechen, dass wir die vermietete Box auch im nächsten Frühjahr noch zur Verfügung stellen können.

Meine Sorge ist keinesfalls, dass wie immer die Lösung aussehen wird, wir uns damit schlechter stellen könnten. Ich bin ganz sicher, dass wir eine Verbesserung erfahren. Aber ich kann momentan nicht mal für vier Wochen vorplanen.

Im Prinzip ist meine Freundin in einer ganz ähnlichen Situation wie wir (und sie kennt auch unsere Situation und weiß, dass bei uns viel Unsicherheit herrscht). Sie haben vor 22 Jahren einen Hof gepachtet, für den der Eigentümer nun Eigenbedarf anmeldete und Ende Dezember läuft die Frist aus, ohne dass schon eine neue Lösung gefunden werden konnte. Es sind noch Optionen offen, aber das ist alles noch unsicher. Die Familie züchtet Deutsche Reitponies, Connemaras und Welshs - und das höchst erfolgreich. Aus der Zucht stammen jede Menge gekörte Hengste, Sieger- und Elitestuten, Championatsponies und die Hengste laufen im Sport bis M erfolgreich gegen Großpferde. In der Regel verkaufen sie ihre Pferde auch zu sehr guten Preisen - vor allem ins Ausland. Man kann durchaus verstehen, dass der Gedanke, diese Pferde nun vielleicht billig, weil schnell verkaufen zu müssen, weil der Hof zum 1. Januar geräumt sein muss, ganz furchtbar ist. Momentan stehen dort noch 30 Ponies.

Darum kam nun die Frage, ob wir ab Januar zur Not einen Teil der Ponies zu uns nehmen können, bis eine Lösung gefunden werden konnte. Ein Teil der Sportponies ist sowieso schon in einem "Vorzeigestall" mit 60-er Halle einer Geschäftspartnerin untergebracht, von der mehrere Boxen angepachtet wurden.

Auf der einen Seite würde ich mich ja freuen, wieder Gesellschaft zu haben - wobei ich natürlich intensiv hoffe, dass sich die Situation noch vorher löst und die Pferde und Menschen ihr Zuhause nicht verlieren oder ein neuer Hof gefunden werden kann.

Auf der anderen Seite habe ich aber auch schon wieder Magengrummeln, weil ich mich jetzt schon sorge, dass es irgendwann zu einem Zerwürfnis kommen könnte, wenn ein Teil der Ponies bei uns stehen würde. Ich liebe den Austausch mit dieser Frau und freue mich riesig, wenn wir uns sehen. Wir sind menschlich und auch reiterlich nah beieinander und ich kenne sie, seit wir in Grandorf leben, aber wir haben auch nie finanziell miteinander zu tun gehabt. Ich habe wirklich Angst, dass das die Freundschaft belastet, denn bislang hatten wir ja immer Einsteller mit denen wir freundschaftlich verbunden waren, bis sie ihr(e) Pferd(e) zu uns stellten und die Erfahrung lehrte mich eigentlich, dass man Freundschaft und Geschäftliches nicht verbinden sollte.

Natürlich kann ich anbieten, die Ponies mehr oder minder kostenlos bei uns stehen zu lassen - also nur die Boxen zur Verfügung zu stellen und sie bringen ihr eigenes Heu, Stroh und Kraftfutter mit. Aber ich bin wirklich ein Pedant, was meinen Stall angeht.

Ich erinnere mich noch sehr gut an unsere erste Zeit, in der wir mit einem Islandpferdezüchter aus der Nachbarschaft eng befreundet waren und nachdem sein Hengst operiert worden war und in einer Box stehen musste, ihm natürlich eine zur Verfügung stellten, weil er ja einen Offenstall hatte. Ich hatte auch zuvor schon seine Pferde mitgeritten, eine Stute zum Anreiten zu uns genommen, die er verkauft hatte und für die der neue Besitzer die Kosten übernahm und war mit ihm auch mal als TT zu Schauen gefahren - das war kein Problem gewesen. Aber als der Hengst bei uns stand und sein Besitzer täglich zum Misten und Schritt führen seines Pferdes kommen sollte, wurde es schnell anstrengend. Zuerst rief er noch an und fragte, ob ich ausnahmweise mal misten und seinen Hengst Schritt führen könnte, weil er unterwegs sei und es spät werden könnte. Dann wurde das aber zur Gewohnheit - und wenn er dann doch selbst kam, verwandelte sich, was ich bis Mittags sauber gefegt hatte, in ein Stillleben aus verlorenem Mist, verstreutem Stroh und durch den ganzen Stall verzetteltem Heu. Natürlich musste er dann auch schnell wieder weg und überließ das Fegen dann mir ... da mistete ich dann lieber selbst, denn dann musste ich wenigstens nicht zweimal fegen.

Irgendwann war der Sack Futter dann auch leer und als ich ihn anrief, um ihn zu bitten, abends Futter für sein Pferd mitzubringen, meinte er, ich könne dem Isis gerne auch das Futter geben, das ich füttere (und bezahle!). Ursprünglich war der Plan auch, dass er sich immer wieder einen Ballen Stroh und Heu in eine leere Box packt und wir sein Heu und Stroh für sein Pferd verwenden ... als die erste Ration Heu und Stroh aber aufgebraucht war, kam auch nichts Neues nach. Klar, bekam das Pferdchen trotzdem Heu und Stroh und sein Besitzer versicherte mir, dass er uns ersetzt, was wir für sein Pferd verbrauchten - aber daraus entspann sich dann eben auch die Diskussion, dass ich zuviel Heu gegeben und zuviel Stroh verbraucht hätte. Er würde mit der Menge für zwei Pferde auskommen, die ich für ein Pferd verwendet hätte.

Schlussendlich hatte ich keine Lust zu streiten und er hatte sein Pferd runde zwei Monate zu einem Service, der hier in den Einstellerställen 250 € pro Monat kostet, fast kostenlos (der Ballen Heu, den er uns brachte, reichte ja für den ersten Monat, das Futter für die ersten 10 Tage und der Ballen Stroh eine Woche) bei uns eingestellt. Die Freundschaft hat dadurch einen gehörigen Knacks bekommen, denn ich fühlte mich ausgenutzt.

Genau diese Angst habe ich nun wieder. Natürlich kann man vorher alles schriftlich festlegen und absprechen, wieviel Stroh und Heu wir für die Gastpferde brauchen, aber ich weiß, dass jedes Mal, wenn mir meine Freundin einen Überraschungsbesuch abstattet und ich noch am Misten bin, sie mir sagt, dass die mit dem Material, das ich auf den Misthaufen fahre, noch zwei Boxen einstreuen würde. Ich möchte aber nun auch nicht anfangen müssen, die Halme zu sortieren, damit ich nicht zuviel rausräume und einstreue. Aber wenn sie mir ihre Mädels zum Misten schickt, werde ich erst Recht nicht glücklich. Ich hatte ihnen mal angeboten, dass sie die Ponies im Winter bei uns in der Reithalle bewegen dürfen und danach herrschte auf dem Hof jeweils das Chaos und ich hatte die doppelte Arbeit.

Vielleicht bin ich das Problem - das will ich gar nicht in Frage stellen, denn ich bin wirklich ein Pedant und schätze meine Ordnung. Wenn ich gefegt habe und aus jeder Ritze die Halme entfernte, bekomme ich Schnappatmung, wenn dann jemand zu Misten anfängt und auf dem ganzen Weg zum Misthaufen den Dreck aus der Karre verliert oder wenn die Leute Pferde aus der Box ziehen und die Pferde die Mistplacken aus den Hufen verlieren und hinterher nur gerade das Gröbste weggefegt wird - dann verspüre ich den Drang, noch mal ordentlich zu fegen, aber ich ärgere mich dabei dann auch kernig.

Mein Problem ist dann, dass ich niemanden verletzten will und darum erst mal nichts sage, sondern selbst zum Besen greife. Das Gleiche ist es, wenn man meine Sachen mitbenutzt. Ich habe eigentlich nichts dagegen, aber wenn dann meine lederbezogenen Döbert Gerten nachts im Regen auf dem Reitplatz liegen, kocht in mir innerlich die Wut, aber statt den Leuten das zu sagen, heule ich mich bei Micha aus, der den Leuten das dann meist wenig charmant sagt, was mich belastet ... und dann sind die auch prompt beleidigt.

Darum habe ich nun auch beschlossen, definitiv keine Fremdpferde mehr auf den Hof zu nehmen - aber dadurch mache ich mich nicht nur einsam, sondern müsste auch jemandem meine Hilfe verweigern, wenn der sie braucht - und das möchte ich auch nicht.

Also hadere ich und hoffe, dass sich alles positiv löst und die Ponies nicht kommen ... obwohl wir gestern schon überlegten, dass wir dann zusammen ausreiten und einen Trailparcours aufstellen könnten und ich merkte, wie mich der Gedanke allein schon motivierte, mit Lilo zu üben, damit wir uns nicht blamieren.

... und jetzt habe ich doch gejengelt, owohl ich das nicht wollte ...

Da ich ja beim Steuerberater arbeite, bleibt meine eigene Steuererklärung auch immer lange liegen, weil ich in meiner Freizeit absolut keine Lust auf Steuerrecht habe!

Ach Sabine, ich kann Dich so gut verstehen! Ich bin auch sehr pingelig, was mein Heim und meine Sachen angeht und wenn irgendjemand sich dort nicht so benimmt oder damit nicht so umgeht, wie ich es tun würde, schlägt mir das extrem auf die Stimmung! Trotzdem bin ich im Moment sehr glücklich mit Whoopis Reitbeteiligung, die zwar das Sattelzeug auch nicht so sauber weghängt, wie ich es tun würde, aber sie teilt meine Liebe zu Whoopi und Whoopi mag sie und es macht mir sehr viel Spaß, Zeit zu dritt zu verbringen und zu sehen, wie sie auf Whoopi lernt. Da kann ich auf einmal über gewisse Dinge hinwegsehen, weil ich so viel Freude daran habe, wie gut das mit den Beiden klappt. Vielleicht überwiegt ja bei Deiner Freundin diesmal auch die Freude am gemeinsamen - ich glaube ich würde es versuchen