Ich finde das auch sehr interessant - vor allem zur Unterstützung von Lahmheitsdiagnosen oder Rückenproblemen. Aber ich denke auch, dass die Auswertung der Aufnahmen auch Spielraum für Interpretationen bietet.

Unser ehemaliger Hufschmied hatte das auch mal angeboten (ob er das noch immer macht, weiß ich nicht) und von ihm weiß ich auch, dass die Kamera sehr teuer in der Anschaffung ist und die Termine darum auch recht kostspielig. Sicher - im Fall von Rückenproblemen, deren Ursache man nicht findet, ist es sicher die Investition wert - sofern man hinterher schlauer ist, aber wenn ich püberlege, dass ich meine beiden Sättel innerhalb eines Jahres zwei-, respektive dreimal habe umpolstern lassen müssen und mich das inklusive des Versetzen des Kopfeisens knappe 500 € gekostet hat, dann wäre ich mit einem Sattlertermin mit Wärmebildkamera vermutlich das Doppelte los geworden. Nicht dass sich das nicht lohnt, wenn es einem zu neuen Erkenntnisse verhilft und dem Pferd zu einem passenden Sattel, aber so wie sich Lilo verändert, würde ich vermutlich zum Hauptsponsor der Wärmebildkamera meines Sattlers ... insofern ist es vermutlich gut, dass er keine hat

Ich finde das Thema an sich auch interessant.

Allerdings wurde mir z.B. zur Satteltehrmografie erklärt, dass da ganz viel mit der Einstellung der Empfindlichkeit des Geräts zusammenhängt. Je nachdem, ob man da etwas finden möchte oder nicht (d.h. ob der Anbieter möchte, dass der von ihm verkaufte Sattel passt oder einen neuen verkaufen möchte ;-)) kann man da wohl ziemlich gut die gewünschten Ergebnisse erreichen.

Die These, dass das Pferd zuvor in konstanter Temperatur gestanden haben sollte, leuchtet mir durchaus ein und ich schrieb ja auch schon, dass ich auch fürchte, dass die Auswertung der Bilder viel Raum für Interpretationen bietet.

Vor allem überlege ich stets, wenn ich solche Thermobilder in der Sattelwerbung oder als "Beweis" für die Funktion von Keramikfasern sehe, ob da nicht sowieso mit Photoshop geschummelt wird, um den Betrachter zu beeindrucken. Gerade vor dem Hintergrund, den Petra erwähnte, denn beispielsweise sah man das Pferd, das die Firma Mattes mit ihrem Fellsattel vor der Klinik in Bern zeigte, wo die Thermokamera zum Einsatz kam, um zu beweisen, dass der Sattel nicht drückt, eben auch im Freien stehen. Genau genommen hätte man es doch dann auch in den Untersuchungsräumen der Klinik thermofotografieren müssen, wo eine gleichbleibende Themperatur herrscht, um sicher zu stellen, dass die Temperatur des Pferdes nicht von außen beeinflusst wird.

Ich will nun auch nicht beurteilen, ob die Thermografie eine sinnvolle Form der Diagnostik ermöglicht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass das Bild anders aussieht, wenn das Pferd im Hochsommer thermografiert wird, respektive wenn man das bei Minustemperaturen macht.