Ich trage zwar in der Dämmerung auch eine Warnweste - egal ob ich mit Hund oder Pferd an der Straße unterwegs bin, aber ich zweifle stark daran, dass ein heranrasender Autofahren die Info auf der vorgestellten Weste liest - so schnell, wie die an einem vorbeibrausen, müsste man mindestens einen beleuchteten Bollerwagen hinter sich herziehen, auf dem man so ein Schild platziert, wie man es an Autobahnen als Hinweis auf das nächste Fastfoodrestaurant findet, damit denen auffällt, dass man eine Botschaft verbreiten möchte.

Man sollte sich auch bewusst sein, dass reine Reflektorkleidung nicht ausreicht. Das Straßenverkehrsrecht fordert aktives Licht, vorne weiß, hinten rot. Ich habe armleuchtbänder für Jogger in entsprechenden Farben auf Richards Reflektordecke genäht und trage selber auch noch eine Warnweste. Wir werden regelmäßig für unsere Beleuchtung gelobt

Bei meiner Beleuchtung am Pferd wurde ich schon für ein landendes Ufo gehalten und Beni sieht derzeit aus wie ein Glühwürmchen, wenn wir durch die Dämmerung marschieren - die paar Meter an der Straße lang sind trotzdem gefährlich, denn die Autofahrer rasen ungebremst an einem vorbei.

Aber die Warnweste trage ich trotzdem und eine Stiefelleuchte am Arm. Für Beni wollte ich auch eine Warnweste kaufen, aber irgenwie finden wir keine Größe, die am Rücken, um den Hals und um den Bauch passt und nicht an der Schulter spannt - aber ich gebe ja nicht auf, denn der Winter soll ja noch kommen

Auf so eine Weste habe ich gewartet. Die trage ich zukünftig nicht nur nachts, sondern auch Tagsüber. Werde mir gleich eine bestellen.

Ha-Küwi - das konnte ich überbieten, als wir noch in der Schweiz lebten und ich im Winter jeden Tag bei Dunkelheit der Straße nach zur Halle geritten bin: Mein Pferd trug eine Decke mit Reflektoren, vier reflektierende Gamaschen, einen Nasenriemen mit Blinklicht, einen Leuchtschlauch um den Hals, und ein Clip-Blinklicht in einem Zopf der Mähne. Ich trug die Warnweste, rechts und links am Arm eine Stiefellampe, rechts und links an jedem Bein eine große Stiefellampe, wie sie das Schweizer Militär verwendet, eine Haarspange die reflektierte und an jede Jackentasche hatte ich einen Clip-Blinkie geklemmt.

Mit unserem Umzug in den Norden Deutschlands habe ich die Sachen erst mal eingemottet und später viel davon abgegeben, weil ich hier ja so gut wie nie an der Straße langreite und wenn doch mal, dann sind das nur ein paar Meter bis zum nächsten Feld- oder Waldweg, in den ich dann einbiegen kann. Mit Pferd bin ich auch selten im Dunklen unterwegs.

Aber mit dem Hund bin ich momentan jeden Abend erst bei Dunkelheit zurück und obwohl ich auch mit Beni selten der Straße nach laufe (es sei denn, es ist so zappenduster, dass mich im Wald dann doch die Angst übermannen würde) und im extremsten Fall nur zwei Ministräßchen überquere, bleibt es ein ungutes Gefühl, wenn ein Auto heranbraust und kein bisschen bremst, sondern einem fast über die Füße fährt, obwohl man mit selbigen noch im Grünen steht.

Darum trägt auch Beni ein blaues Blinkehalsband speziell für langhaarige Hunde, eine Blinki am Geschirr, das Geschirr reflektiert auch und ich trage eine Warnweste, eine Stiefellampe am Arm, eine Taschenlampe in der Hand und denke, dass wir definitiv nicht übersehen werden können. Sogar der uns entgegenkommende Zug schaltete das helle Fernlicht aus, um uns nicht zu blenden, als wir neulich den Gleisen nach liefen. Wenn der Zugführer der Nordwestbahn und schon von Weitem sehen kann, müsste das einem Autofahrer eigentlich auch möglich sein, oder?

Aber die Weste am Tag zu tragen, könnte sehr nützlich sein - ich glaube, ich bestelle mir auch gleich eine!