Ihr Lieben,

ich hole das Thema nun nochmal hoch, obwohl es nun eigentlich nicht mehr um den Abszess geht.

In der Jammern Box hatte ich ja bereits geschildert, dass der arme Kasimir seit der Abzess Geschichte und der Narkose komplett taub ist und eine pechschwarze Zunge hatte.
Der Ta wusste sich keinen Rat und selbst ein zweiter Besuch war mit großen Fragezeichen verbunden.

Die schwarze Zunge ist wesentlich blasser geworden, aber die Taubheit noch immer komplett da. Er hört wirklich gar nichts und ist dementsprechend unruhig.Läuft mir auf Schritt und Tritt hinterher, achtet nicht auf die Pferde, räumt mir alles aus auf der Suche nach etwas essbarem und ist einfach unentspannt.

Am Montag hatte ich dann einen Termin in einer Klinik um mal weitere Untersuchungen machen zu lassen und eine weitere Meinung zu hören. Drei Tierärzte standen mit einem großen Fragezeichen vor mir und können mir nicht sagen was der Auslöser für die Taubheit ist. Seine Ohren sind in Ordnung, die schwarze Zunge nicht schmerzempfindlich und auch gut durchblutet und die Katze generell im super Zustand.
Man könne ihn wohl ins ein CT legen um zu schauen wie es im Kopf aussieht, allerdings haben sie dort eine Narkose für die nächsten 6 Wochen verweigert, weil auch dort die Vermutung nahe liegt, dass es etwas damit zu tun hat. Ganz ausschließen, dass das Gehör zurück kommt tun sie nicht. Ich denke nicht, da das Ganze nun 3,5 Wochen her ist.

Und nun habe ich eine taube und sehr verwirrte und agile Katze zuhause und weiß nicht was ich tun soll.
Draußen lassen, mit heim nehmen ( nur noch drinnen halten ) oder was auch immer.

Habt ihr noch irgendwelche Anregungen oder sowas schonmal gehört oä?!

Hallo Anne

ich hatte von diesem Phänomen der schwarzen Zunge und der plötzlichen Taubheit schon gelesen und hatte noch grob im Kopf, dass das nach Antibiotikabehandlungen oder extremem Stress (oder Beidem) auftreten kann - das gibt es sogar bei Menschen (schwarze Haarzunge https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Haarzunge). Ich bin zwar nicht der Fan, in andere Foren zu verlinken, aber schau mal hier https://www.katzen-forum.de/erkrankungen...hoert-mehr.html

Der Post ist zwar von 2009, aber bei dieser Katze waren es die gleichen Symptome wie bei Kasi und sie sind von selbst wieder verschwunden - ich drücke fest die Daumen, dass auch Kasi sich ganz schnell erholt! Und wenn der Stress der Auslöser war, zusammen mit der Narkose und eventuell noch Antibiotika, dann würde ich momentan an seinem "normalen" Leben nichts verändern, was ihn stressen könnte, respektive testen, was ihn weitgehend entspannt und das tun, was ihm Wohlbefinden gibt.

Zur Not gibt es Feliway-Zerstäuber oder entsprechende Halsbänder oder Tropfen, die Pheromone enthalten und der Katze helfen, sich zu entspannen. Pheromone sind auch nichts anderes, als die Hormone, die sich in der Muttermilch befinden und die den Tierbabys das gute Gefühl geben, dass sie sicher sind.

Ich könnte mir vorstellen, dass das hilft, weil Kasi ja mit der Situation derzeit nicht so gut zurecht kommt und dass er unsicher und unentspannt ist, kann man gut nachvollziehen - man stelle sich vor, wir würden plötzlich einen unserer Sinne verlieren und müssten uns damit arrangieren. Insofern würde ich es mit Feliway probieren, um ihn zu entspannen und etwas Sicherheit zu geben. Tierärzte benutzen das Spray öfter, weil die Katzen bei Behandlungen dann deutlich weniger gestresst sind und sich oft nicht so wehren ... einen Versuch wäre es wert.

Danke für den Link, Sabine.
Das war tatsächlich das einzige was ich bei Tante Google gefunden hatte. Habe die Dame auch angeschrieben, allerdings keine Antwort bekommen.
Ihre Katze hatte ja auch nicht gefressen und war auch vom Wesen verändert, aber ich denke nachwievor, dass es wie auch dort, etwas mit der Narkose zu tun hat.

Von diesem Spray, was es wohl auch in Tropfen fur's Futter gibt, hatte mir der Professor dort gestern auch erzählt, allerdings meinte er, auch damit soll ich erstmal noch ein paar Wochen warten um Kasi nicht wieder irgendwas geben zu müssen, was wieder etwas anderes auslösen könnte.

Ich hab halt nur Panik, dass er unter die Pferde gerät und er tut mir wahnsinnig leid, dass er den ganzen Tag auf der Hut nach Futter zu sein scheint und nicht zur Ruhe kommt.
Er wird einfach nie satt und durchsucht alles nach Futter, einfach alles.

Mein alter Kater wurde auch plötzlich taub und damit sehr unruhig, weil er sich mit der Situation erst einmal abfinden musste und ja überhaupt nicht wusste, was plötzlich los ist. Wir haben ihm damals Bachblüten gegeben (Rescuetropfen) und ihn im Haus behalten, damit er zur Ruhe kommt. Das hat so gut geholfen, dass er fortan, bis zu seinem 19 Lebensjahr im Haus geblieben ist.

Vielleicht versuchst du diesen Weg?

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Corinna, war er denn vorher Freigänger?

Das Problem bei uns ist halt - entweder draußen ( sie dürfen in die Küche, aber nur wenn jemand da ist ) oder komplett drinnen, das wäre dann bei uns zuhause.
Meine Mama ist allergisch und deswegen gibt es nicht die Option drinnen und gewohnte Umgebung mit Freigang. Natürlich überleben wir auch ihn mit zu uns zu nehmen, allerdings kann er da dann nie wieder raus.
Er ist bei Andrea auf dem Bauernhof geboren und war seitdem nie eingesperrt. Sobald er ne viertel Stunde in der Küche mit geschlossener Türe ist, fängt er an zu kratzen.

Ich habe halt die Befürchtung, dass er mir die komplette Bude auseinander nimmt, einen Katzenklo kennt er eben auch nicht und wir feststellen, dass es nicht klappt, wir ihn zurückbringen und er dann panisch abhaut und ggf unter die Pferde oder ein Auto kommt.

Otto hat nach seinem Aufenthalt bei uns ja auch erstmal Reißaus genommen.

Wir haben nur eine große Terasse, wohnen allerdings Hochpaterre.
Da müssten wir alles komplett vernetzen usw. Ich muss sagen davon bin ich wirklich kein Fan :/

Oh, das ist dann wirklich keine gute Idee, ihn mit zu euch zu nehmen. Ich denke auch, dass er dort Rabbatz machen wird, wenn er wirklich immer reine Stallkatze war. Unser Kater war ja Wohnungskatze mit Freigang, so dass die Umstellung nicht so arg für ihn war.

Ich fürchte auch, dass eine Umstellung für Kasi eher noch mehr Stress bedeutet und insofern denke ich, dass man an seinen gewohnten Lebensbedingungen eher nichts großartig ändern sollte. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass der Tierarzt nicht unbedingt mit Medikamenten experimentieren möchte, weil man nicht genau weiß, was der Auslöser für das Phänomen war und jede Behandlung auch eine Verschlechterung mit sich bringen könnte.

Das Feliway wirkt ja aber hauptsächlich olfaktorisch und damit über die Nase auf den Hypothalamus, wo die Pheromone der Katze ein Wohlgefühl vermitteln, wie es bei den Kitten der Fall ist, wenn sie an der Katzenmutti trinken - dabei werden nämlich exakt diese Pheromone ausgeschüttet - und dieses Wohlgefühl, das Geborgensein und die Sicherheit, welche diese Hormone vermitteln, trägt dazu bei, dass die Katze ihre Unsicherheit verliert und sich nicht mehr gestresst und unentspannt fühlt.

Ich denke nur, dass das System mit dem Stecker nur funktioniert, wenn er in geschlossenen Räumen angewendet wird - im Stall wird das Feliway vermutlich schneller verfliegen, als zu wirken. Darum dachte ich eher an das Halsband, auf das man die Tropfen gibt, damit die Katze sie einatmet (oder vielleicht kann man sie auch direkt aufs Fell geben?).

Wobei ich nach wie vor auch hoffe, dass Kasis Taubheit und die schwarze Zunge sich zurückbilden, solbald sich das Antibiotikun oder die Narkose sich abgebaut hat - eventuell könntest Du Kasi ein bisschen Kinoptilolith-Zeolith ins Futter oder ins Wasser mischen - das reinigt den Körper und ist geruchs- und geschmacksneutral. Vielleicht ist er auch übersäuert und versucht deshalb so viel Futter aufzunehmen, weil er damit das saure Gefühl neutralisieren möchte? Mein Müsli suchte dann auch verzweifelt nach Futter, wenn seine Magensäure mal wieder zuviel war und fraß dann sogar Erde und trockene Brötchen.

Das Klinoptilolith-Zeolith bindet aber auch die Säure und schafft einen ausgeglichenen Säuren-Basen-Haushalt - schaden kann es nicht.

Hallo,

nur mal so als Einwurf: bei älteren Menschen hat man nach einer Narkose kurzzeitige Demenz festgestellt. Anfangs landeten viele in Pflegeheimen, weil man dachte, daß es ein endgültiger Zustand sei. Mittlerweile weiß man, daß viele wieder "auf Normal Null" zurück kommen und die Demenzsymptome nur temporär sind.
Ob es bei Katzen ähnliche Erscheinungen gibt?

LG
Ameli