Ich kopiere das hier mal rüber, wäre ja schade gewesen, wenn es verloren gegangen wäre :D vorsicht - das wird SEHR lang, sorry :D Und schließlich gibt es ja auch einige spanische Pferde mit starker Gangveranlagung!
Die eigentliche Fragestellung hier sollte meiner Meinung nach heißen: Weshalb gibt es Pferderassen, die NICHT gangveranlagt sind!
Tölt oder diverse Varianten davon sind in der Tierwelt VIEL weiterverbreitet als die reinen Zweitakt-Gangarten Trab oder Pass. Z.B. Elefanten, sehr viele Esel, laufende ( nicht galoppierende ) Antilopen, Echsen, Raubkatzen, und auch die meisten anderen Tiere generell gehen in ihrem "2.Gang" irgendeine Töltvariante. Was im Grunde heißt: Sie setzen ihre 4 Beine einfach schneller auf als im Schritt, behalten aber irgendeine Form des 4 Mal hintereinander Auffußens bei ( 4-Schlag ) ohne dabei in einen 2-Schlag ( Trab und Pass ) zu verfallen.
Und somit sind wir wieder bei den "nur trabenden" Pferden: Diese sind eigentlich die "Neuzüchtung", die der Mensch im Laufe der Jahrhunderte vor allem in Europa systematisch gezüchtet hat, weil man einfacher 2 gleich schnell trabende Pferde für die Kutsche fand oder - vor allem - bei der Armee einen viel schöneren Gleichschritt zusammenbrachte, als bei töltenden Pferden. Auch die Entwicklung der Hohen Schule der Reitkunst war maßgeblich an der Züchtung von Nicht-Gangpferden beteiligt. Die Gymnastizierung beim lateralen Gangpferd ist prinzipiell möglich und auch erwünscht, aber erheblich schwerer als beim diagonal trabenden Pferd. Bei den alten Meistern gibt es auch immer wieder Textstellen, die sich eindeutig darauf beziehen ;)
Vor der Mitte des 17. JHT. waren eigentlich alle Pferde mehr oder weniger Gangpferde. Die, die nicht Gang gingen wurden "Knochenbrecher" genannt. Die Reitpferde waren die so genannten "Zelter", was nichts anderes war, als der jeweilige Landschlag von Pferd mit Gangveranlagung. Besonders auffällig ist das, wenn man sich diverse historische Abbildungen von Pferden anguckt und dabei gezielt auf die Beinstellung achtet. Schon in den Höhlenmalereien der uralten Berber oder auch bei denen der Ureinwohnern in Nordspanien oder Frankreich ist eindeutig zu erkennen, daß die Pferde damals nicht trabten. Und wenn man überlegt, warum die uralten Griechen und Perser auf den ungesattelten Pferden quer durch die Welt reiten konnten - OHNE Steigbügel und Sattel, findet man sehr schnell zu dem Schluß, daß es früher wohl generell Gangpferde gab. Auch bei den Przewalkis gibt es heute noch Gangpferde- nur wird das weniger beachtet, da sie entweder gehen und stehen -- oder schnell weggaloppieren, aber selten trotten. Was auch wieder entwicklungshistorisch relevant ist: Als Fluchtpferd bewegte sich das Urpferd entweder langsam ( von Wasserloch zu Wasserloch, wie die Zebras heute ) oder gaaanz schnell auf der Flucht vor Raubtieren. Und die zweitschnellste Gangart war ein kräftesparender Laufschritt, aber sicherlich kein ausdauernder Trab oder Pass, wo es eine gelenkestrapazierende Schwebephase gibt. Drum meine Theorie mit den "Nicht-Gangpferden"! Außerdem: Woher würde es dann in jeder Rasse ( sei es jetzt Lusitano, PRE, Araber, Warmblut, Mustang, Quarter,.. ) immer wieder Naurtölter geben?
Und genau diese gangveranlagten Pferde waren es, die in Europa mit der Verbesserung der Straßen ( Kutschen ) der Einführung des Rennsports und der berittenen Heere und wegen ihrer Nicht-Eignung als "Schulpferd" plötzlich "unmodern" wurden und deshalb in die neue Welt exportiert wurden. Oder sich in den Ländern halten konnten, die nach wie vor auf Pferde als Transportmittel angewiesen sind. Das ist auch der Grund, weshalb es in Amerika, Island, Asien und den "Entwicklungsländern" weltweit viel mehr bzw fast nur Gangpferde gibt, als im zivilisierten Europa.
Aus der Zeit, wo die Pferderennen zur Zeit der Siedler auch in den USA bekannt und beliebt wurden, gab es an der Ostküste die Rasse "Narragenset Pacer" ( vielleicht falsch geschrieben..) die hauptsächlich auf einen Hengst ( Hambletonian? ) zurückgingen. Und der waren ein durchschlagend vererbender Passer (oder anderes Gangpferd). Und diese Hambletonians waren eine der hauptverbreitetsten Gangpferderassen in den Staaten und deshalb maßgeblich an allen anderen US-Pferderassen beteiligt, die mit den Siedlern ins hinterland zogen. ( Quarter, TWH, MFT, Kentucky Saddler, Morgan, Rocky Mountain Horse,usw )
Bei den amerikanischen Gangpferden handelt es sich daher großteils überall um den selben gangveranlagten Genpool, der eben mit den Siedlern nach Nordamerika gekommen ist. Die Pferde wurden bis vor knapp 50 - 60 Jahren alle nicht rasserein gezüchtet, sondern es wurde quer gekreuzt mit dem Zuchtziel ein bequem zu sitzendes Arbeitspferd für die tägliche Rancharbeit zu erhalten. Erst nach dem Krieg mit dem Einführen der diversen Zuchtvereine stellten sich diverse ( minimale ) Unterschiede heraus. So war es noch bis in den frühen 1980ern durchaus möglich, daß man in Tennessee wohnte und dort eingetragene TWH züchtete. Dann wurde die Ranch übersiedelt nach Missouri und die selben Pferde wurden beim dortigen Zuchtverband als MFT eingetragen und weitergezüchtet, dann siedelte man nach Texas, und die schnellen Pferde liefen bei Kurzstreckenrennen und wurden Stammpferde der Quarter Horses usw... ;)
Auch das Zuchtziel ist innerhalb der Rassen sehr unterschiedlich - so gibt es Züchter die mehr auf den Blütertyp stehen, andere haben mehr den großrahmigen Plantationtyp mit viel Vorhand gezüchtet und wieder andere bevorzugen den landläufigen Stocktyp - wie es eben gefällt.
Erst am Ende der 1980er Jahre wurden die diversen Zuchtbücher geschlossen und anfang der 90er war es fast eine Sensation, wenn man z.B. einen MFT oder TWH mit 4 reinen Generationen MFT ( TWH ) und dem begehrten blauen Papier bekommen konnte. Gleichzeitig nahmen auch die Auswüchse beim Turnierwesen zu und steigerten sich zu diesen höchst unschönen und ungewohnten Bildern wie aus den so oft in Foren eingestellten Videos. Die Schweife sind z.B. eine operative Manipulation, die durchaus mit dem Kupieren von Hundeohren vergleichbar ist - und die das Pferd noch spektakulärer und eindrucksvoller machen sollte. Diese Unart ist noch ein Überbleibsel aus der Zeit, als in den Südstaaten die großen Farmen mittels Sklavenhaltung bewirtschaftet wurden und die herrschende Bevölkerungsschichte generell über eine stark herabgesetzte Empathie mit allen anderen Lebewesen krankte :( Auch dieses extreme Soring der Pferde um sie zu diesen absonderlichen Bewegungsabläufen zu zwingen geht auf jene Zeit zurück :kotz:
Jene Züchter, die nach wie vor ihre Zucht auf Freizeit-/ Arbeitspferde beschränken und sich nicht dem Showdruck unterwerfen, haben noch die ursprünglichen Pferde, die auch noch "natural gaits" zeigen. Diese Pferde laufen ihren Gang ohne jede Manipulation durch Ketten, Beschläge oder sonstige Zwangsmittel. Welchen Gang ein Pferd letztlich geht ist aber trotz Rassezugehörigkeit sehr individuell.
Die Gangarten sind alles mehr oder weniger diagonal oder lateral verschobene Variationen von Trab und Paß, die mit verschiedener Geschwindigkeit und Animation gezeigt werden. ( Stichwort "Trabtölt oder Paßtölt" ) Und durch die enge genetische Basis, die alle diese Pferde haben, ist es auch in der Rasse oft nicht soooo einheitlich, was ein Pferd zeigt: So gibt es TWH mit Foxtrott oder Rack, MFT mit Running Walk oder Singlefoot usw.. Das hängt mit der genetischen Veranlagung zusammen und entweder akzeptiert man einfach die Gänge seines Pferdes - oder braucht tatsächlich (teils heftige ) Hilfsmittel, um das genetisch fixierte Bewegungsmuster des Pferdes zu ändern.
Ich hänge hier noch meine Übersetzung aus dem Buch "Fox Trot Trackings" von Lee Ziegler an:
Einen der ersten Unterschiede, den ein Reiter von Nicht-Gang-Pferden merkt, wenn er beginnt, Foxtrotter oder Walking Horses zu reiten ist der Gang namens Flat Walk. Dieser Gang scheint zu dem Schritt der anderen Rassen sehr verschieden zu sein, und jemand der an den sehr langsamen Schritt der Show Quarter Horses gewöhnt ist, erscheint er so schnell, daß man es leicht mit dem Running Walk verwechseln kann. Korrekt ausgeführt, unterscheidet sich der Flat Walk sehr leicht von den anderen zwei Gängen in Geschwindigkeit, Art des Auffußens und des Gefühls im Sattel. Nachdem der Gang so wichtig ist, in der Ausbildung von jungen Pferden um ein Rhythmusgefühl zu entwickeln und im Showring schwer zählt, ist es wichtig für den Reiter, einen guten Flat Walk erkennen und entwickeln zu lernen.
Um den Flat Walk zu verstehen ist es hilfreich, zuerst einen Blick auf den idealen, gewöhnlichen Schritt eines Nicht-Gang-Pferdes zu werfen. Ein normales Pferd - eines, das nicht an einer Lahmheit leidet oder künstlich in der Bewegung behindert wird - geht einen Schritt von 4 mph. Dieser Schritt ist ein gleichmässiger, vierschlägiger Gang, mit gleichen Intervalen zwischen den Schlägen oder den einzelnen Hufkontakten. Die Fußfolge, beginnend mit dem rechten hinteren Fuß, ist: rechts hinten, rechts vorne, links hinten, links vorne. Die Abfolge der Gewichtsverteilung ist: beide Hinterfüße und links vorne, gefolgt von einer diagonalen Stütze, links vorne und rechts hinten; dann beide Vorderbeine und rechts hinten. Es folgt eine laterale Stütze von rechts hinten und rechts vorne; dann beide Hinterbeine und rechts vorne. Ein anderer Weg, sich das zu merken ist: eine Dreibeinstütze, gefolgt von einer DIAGONALEN Zweibeinstütze, dann eine vordere Dreibeinstütze und dann eine LATERALE Zweibeinstütze.
Jeder Schritt wird klar hintereinander gesetzt. Das heißt, es gibt keinerlei Art von Sprüngen, da ein Fuß dem anderen folgt. Die Spur, die dieser Gang hinterläßt, wird große Unterschiede in der Länge des Übersteigens von einem Hinterfuß über den Vorderfuß der selben Seite zeigen. Wie viel überstiegen wird, hängt vom Aussehen, der Geschwindigkeit und der Körperhaltung des Pferdes ab. Zum Beispiel, ein langbeiniges Pferd mit einem kurzen Körper wird viel übergreifen, während ein kurzbeiniges Pferd, das krampfhaft zusammengestellt ist, fast gar nicht übersteigt. Durch seinen Einfluß auf die Körperhaltung, oder den „Rahmen“ eines Pferdes, kann der Reiter die Schrittlänge und das Übersteigen im Schritt von „so lang ein Bein ist“ bis „fast nicht vorhanden“ ändern. Wenn das Pferd im Schritt geht, nickt es mit dem Kopf als Teil der natürlich fortgesetzten Bewegung des Körpers. Kopf und Hals, auch „Balancer“ genannt, bewegen sich aufwärts, wenn das Pferd mit dem Vorderbein ausgreift, und erlauben so eine freiere Benutzung der Schulter und eine weniger anstrengende Bewegung des ganzen Körpers. Kopf und Hals senken sich, wenn das Hinterbein den Boden berührt, nur um sich wieder zu heben wenn das nächste Vorderbein ausgreift. Der Reiter fühlt diese Bewegung, die sich durch den ganzen Körper des Pferdes fortsetzt. Das Ergebnis ist ein sanftes, ständiges Schaukeln von vorne nach hinten.
Der ideale Flat Walk ist in Wirklichkeit nur ein beschleunigter, lebhafterer normaler Schritt. Die besten Flat Walks haben eine Geschwindigkeit von 6 mph , wobei bei höherer Geschwindigkeit die Gefahr besteht, den gleichmäßigen Vierschlag der Gangart zu verlieren. Die Reihenfolge der Hufschläge, der Beinstützen und der gerade, klare Charakter des Flat Walks ist identisch mit dem des normalen Schritts. Der Betrag des Übersteigens hängt wiederum vom Körperbau, Rahmen und der Geschwindigkeit der Ausführung ab. Ein Pferd das beim Flat Walk leicht zusammengestellt ist, hat fast keinen Übertritt, während ein Pferd, das mehr vorwärts geritten wird, schon einiges übersteigt. Nachdem dieser Gang meistens mit Geschwindigkeit geritten wird, zeigen die Mehrzahl der Pferde ein signifikantes Übersteigen in dem Gang. Das Kopfnicken des normalen Schrittes wird beibehalten, jedoch beschleunigt, und die Bewegung des Körpers wird nicht so stark verspürt. Es gibt im Flat Walk nicht dieses ausgesprochene Schaukeln wie im normalen Schritt. Stattdessen fühlt der Reiter im Sattel nur ein wenig Bewegung, aber man kann noch immer jeden einzelnen Fußtritt spüren, in gleichem Abstand und in gleicher Stärke, die diesem Gang seine charakteristische, regelmäßige Ausführung geben.
Der ideale Running Walk ist mehr als nur ein beschleunigter Flat Walk. Die beste Geschwindigkeit für den Running Walk ist 8 - 12 mph. Die Reihenfolge der Füße bleibt gleich, aber obwohl er als regelmäßiger vierschlägiger Gang wie der Walk erscheint, kann die laterale Fußfolge ( die beiden Füße einer Seite) tatsächlich einen etwas kürzeren Zeitabstand haben. Wegen dieses Timings ist der Running Walk eine laterale Gangart und nicht eine deutlich regelmäßige wie der normale Schritt oder der Flat Walk. Diese Lateralverschiebung läßt sich auf das starke Übersteigen erklären, das für den Running Walk typisch ist. ( In einem lateralen Gang muß das Pferd mit den Hinterbeinen stark übersteigen um in der Bewegung das Gleichgewicht halten zu können.) Der Running Walk unterscheidet sich auch in der Art, wie die Hufe auf den Boden gesetzt werden. Sie werden nicht hintereinander gesetzt, sondern zwischen jedem Aufsetzten macht das Pferd einen kleinen Sprung um schneller zu sein. Obwohl die Reihenfolge der Beinstützen gleich bleibt, wird mehr Zeit in der lateralen als in der diagonalen Beinstütze verbracht. Das Kopfnicken des normalen Schritts bleibt auch erhalten, aber die schaukelnde Bewegung wird in eine leichte Seitwärtsverschiebung geändert, aber wieder mit klar getrennten, unterscheidbaren Hufschlägen.
Die Gänge die oben beschrieben sind, sind die idealen oder reinen Typen, die als Vorbild für die Ausführung durch das Pferd stehen. Aber wie alles in der Pferdewelt sind das Ideal und die Tatsachen weit voneinander entfernt. In der Realität kann ein normaler Schritt von der regelmäßigen Ausführung bis hin zu lateral verschoben (beide Beine einer Seite gleichzeitig) oder aber diagonal verschoben (diagonales Beinpaar gleichzeitig) schwanken. Dieses sind Fehler die vermieden werden sollen, aber die Gangart ist in jedem Fall Schritt. Der Flat Walk kann ebenso in die laterale oder diagonale Verschiebung tendieren, es gibt sogar Pferde, die so etwas wie den „Fox Walk“ statt des Flat Walks gehen. Das ist ein Gang in der gleichen Geschwindigkeit, mit einem unregelmäßigen Vierschlag, bei dem die diagonalen Beinpaare am kürzesten hintereinander auffußen, und der typische, regelmäßige Vierschlag des Schrittes ganz verloren gegangen ist. Tatsächlich ist es also ein langsamer Fox Trot und nicht ein Walk. Der Running Walk kann hingegen zu lateral werden und so zu einem „Stepping Pace“, oder aber zu diagonal und somit zum Rack werden.
Das Meiste, das ein Reiter tun kann, ist zu versuchen, sein Pferd in der Gangversion zu halten, zu der es am besten fähig ist.
Ich habe hier noch eine Tabelle abgegriffelt, die einen Überblick gibt, über die weltweit verschiedenen Gangpferde und ihre bevorzugten Gangarten: Vielleicht folgt auch mal eine genauere Beschreibung der Gänge - falls es wen interessiert :D Irgendwie bekomme ich die Tabelle zwar nicht hin - vielleicht könnt ihr so auch was damit anfangen *gg*
Zur Erklärung der Fußfolgen: 1 hinten links 2 vorne links 3 hinten rechts 4 vorne rechts
Die Zahlen geben den Takt und die Reihenfolge der aufsetzenden Beine an. Der Takt ändert sich bei den meisten Töltvarianten, es handelt sich immer um Viertakt, die Verschiebungen sind je nach Gangarten und Ausführung unterschiedlich, aber meistens rassemäsig erwünscht. Der Paß stellt einen 2-Takt mit lateraler Fußfolge dar, der Trab einen 2-Takt mit diagonaler Fußfolge.
Ich habe jetzt endlich nach meinen Unterlagen gesucht, wo die Genetische Vererbung der Gänge erklärt wird: Diese Unterlagen stammen von Eldon Eadie und ich habe teils darauf verzichtet sie zu übersetzen ;)
Zitat Die Gangveranlagungs-Gene sind eine Art komplexe Polygene. Die Hauptfunktion dieser Gene ist die Koordination des normalen Schritts. Alle Pferde haben diese Gene in verschiedenen Stärken. Bei den Nicht-Gangpferden sind dieser Modifier so schwach ausgeprägt, dass er den Bewegungsablauf im Trab/Pass nicht beeinflussen. Bei den Gangpferden sind dieser aber so stark ausgeprägt, dass die Bewegungsabläufe mehr oder weniger stark modifiziert werden und so zu den verschiedenen Gängen führen. Sozusagen gibt es nur einen Gangmodifier, aber dafür in hunderten verschiedenen Ausprägungen, der in Kombination mit dem Auftreten des Trab/Paß Genpaares zu den diversen Gangarten führt.
Typ 1 TTo ( double trot with no modifier ) This is one of the most common genetic types in existance. This horse will nothing but trot and will likely break into a trot at a slow rate of speed. The basic walk of this horse will be slow and stiff with tight short strides and very little articulation or flexing. Shoulder movements will be very limited, rough gaited at the trot.
Typ 2 TTm ( double trot with a weak modifier ) This is the fast walker of the trotting breeds. This horse will drift fairly quickly to a fox trot and then a two beat trot. It will not show much head nod at the foxtrot, The foxtrot may be so close to a trot that you need a slow motion video to tell that it is a four beat. The modifier may be more common in the trotting breeds than we realize. Smooth gaited long striding flat walker – strong trotter.
Typ 3 TTM ( double trot with a strong modifier ) This horse will do an extended walk, a good running walk of moderate speed, a rack, a fast four beat foxtrot and a two beat trot and nothing else. The foxtrot will show a jerky kind of head nod. You will never see this horse pace even a a newboarn foal. This horse will be an athletic good moving horse but very obviousely a trotter. With a lot of training it is possible to move the flat walk up into the range of the running walk but the horse will always break into trot at a high speed. Shoeing for the running walk does not work very well because you have to put heavy shoes on the back and this creates to much lift in the hind – too much hook action. Smooth gaited at all gaites including the two beat trot. Well let´s say relatively smooth two beat trot. Edit: hier fallen zum Teil die TWH und alle 5-gängigen American Saddlebreds rein. Slow gait und rack sind hier keine natürlichen Gangarten sondern werden immer antrainiert.
Typ 4 Tpo ( trot / pace with no modifier ) This is the ideal horse for the Standardbred when both gaits are required. It will eitherr trot or pace and will never do an intermediate gait except the flat walk. Without training it will likely develope a preference fot the trot but will do either gait with ease. It will break into the two beat gaits at a fairely slow speed. Makes a poor big lick horse because, even tough it can pace, it trots to readily. You very seldom get a horse with two very weak walk genes in the gaited horse breds.
Typ 5 Tpm ( trot / pace with weak modifier ) This is a dual gaited horse, common in the walking horse breds, but difficult to identify because the training will mask the gait so easily. At moderrate speed this horse will drift to a foxtrot or a stepping pace. With patience this horse is capable of a very good running walk. This is the type that must be started in thraining by flat walking. You fully develope the the flat walk ( taking months of work if necessary ) before you ask for speed. Then you begin to extend the flat walk up into the range of the running walk. As soon as the horse drifts you correct it. Eventually you will have a good quality walking horse but never one that can compete at speed. Speed is the acid test of the genetics of gait. Actually type three and type nine are trainied the same way if lite shod.
Typ 6 TpM ( trot / pace with strong modifier ) Im my opinion this is the ideal Tennessee Walking Horse. As a foal this horse will either trot or pace and even as an adult will continue to do so when in the pasture. May expierience some difficulty in sorting the gaits out when first put into training but soon becomes a horse that can easily hold an even gait at speed. Because of this it is easy to push the horse into an extended running walk to develop length of stride and overrstride while still maintaining headnod without heavy shoes. When pushed at extreme speed this horse will break into canter. These horses may not even display much gait until training begins. Type six will be an athletic loose moving well balanced horse, but it should also be noted that the ideal gaited hose will have excellent conformation and temperament, too.
Typ 7 ppo ( double pace with no modifier ) A hard pacer. Never trots except maybe a stumble as a foal. A horse that can pace while grazing. Moves stiffly. It cannot be madr to nod properly even with pads, weights, shoes, chemicals or training.
Typ 8 ppm ( double pace with weak modifier ) The ideal big lick horse. This horse holds the flat walk better than type 7 and will not show the sharp transition to pace, but rather a fairly quick drift tru the stepping pace and then to hard pace. This horse can be made to trot with extreme methods. It can also be used as a heavy shod plantation horse but a bit stronger modifier is better.
Typ 9 ppM ( double pace with strong modifier ) The ideal heavy shod plantation horse. This horse will sometimes do a trot in the pasture but seldom as an adult and very rarely under saddle. Almost always will show some ability to trot as an yearling. Even the Peruvanian Horse that has been bred to pace for centuries will usually show some trot as a youngster. Squares up well with heavy shoes. This horse can even make a good lite shod running walk with a lot of training but can neverr handle speed without heavy shoes.
Das war eine sehr vereinfachte Ausführung und normalerweise gibt es noch viel mehr Variationen und die Übergänge dazwischen sind fließend und nicht so einfach zu unterscheiden. Das perfekte „big lick Show Pferd“ soll also kein Trabgen besitzen, aber die besten Erfolge bei der Zucht von Naturtöltern erhält man bei der Kreuzung eines Trabers und eines Passers mit starkem Modifier. (Typ 6 )
Sadko G. Solinski zeigt in seinem Buch "ABC des Freizeitreitens" einige Darstellungen von Höhlenzeichnungen aus Nordafika und der iberischen Halbinsel. Und aufgrund dieser Bilder kann man durchaus davon ausgehen, daß die dort einheimischen Pferdchen damals definitv gangveranlagt waren.
Ich habe auch vor wenigen Wochen in einer Fernsehdoku Bilder von eindeutig gangveranlagten nordafrikanischen Pferden gesehen. Allerdings ist es bei den "einheimischen" Reitern dort eher unüblich, sein Pferd anders als im Schritt oder Galopp zu bewegen ( zumindest vor Kameras :D ) und von daher ist es erklärlich, warum es darüber so gut wie kein Bildmaterial im Netz gibt.
Saddlebreeds gibt es in 3 - 5 gängig, wobei die in den meisten Fällen entweder Rack bzw Single Foot mit sehr hoher Aktion laufen - also einen Tölt der in Aktion, Fußfolge und Manier dem Tölt des Isländers oder auch einigen TWH entspricht.
Sooo - auch ich bin jetz über Deinen umfangreichen Beitrag gestolpert alias getöltet... Vielen Dank für die Zusammenstellung! ich musste ein sissl über den 2.Film schmunzeln mit dem schwarzen ähm-Gaiter, oder so. Ich summte im Kopf dazu "oh-Schmittchen-Schleicher mit den elastischen Beinen ..." wie er so über die Koppel tiegerte.
Ich habe hier übrigens aus aktuellem Anlass ein ofizielles Video der MFTHBA gefunden, wo mehrere verschiedene Gangarten direkt miteinander verglichen werden - es ist relativ anschaulich gemacht, wenn auch auf Englisch erklärt:
Ganz schön kompliziert, diese Gänge. Selbst in der Zeitlupe finde ich es noch schwierig zu unterscheiden, ob es nun eine korrekte Fußfolge ist oder nicht. Da bin ich doch froh, daß ich nur Dreigänger habe.
Leider habe ich mir im Anschluß an das zweite Video noch ein Video angeguckt, daß von youtube da vorgeschlagen wurde. Darin ging es um die brutalen Methoden, mit denen die TWH zu diesen extremen Bewegungsmustern gebracht werden, die bei den Shows in Amerika anscheinend gefordert sind. Sowas perverses!!!
Ja es ist teilweise entsetzlich, was weltweit und in jeder Sparte des "Reitsportes" den Pferden angetan wird, um ihre Leistungen noch spektakulärer zu machen [cry] Im aktuellen Cavallo ist übrigens ein Beitrag über Springpferde-Zäumungen, da wurde mir auch regelrecht übel, wie bei diesen TWH Videos
Danke küwi für die viele Arbeit, die Du Dir gemacht hast!
Ich finde das Thema sehr interessant und hatte lange Zeit einen Nachbarn, der Islandpferde züchtete und auch einige 5-Gänger hatte, die ich hier und da mal mitgeritten habe. Ich gebe allerdings zu, dass ich nach einem solchen Ritt ganz froh war, wieder nur Schritt, Trab und Galopp reiten zu müssen, denn wie ich lernte, werden die Gänge schnell auch unrein, wenn Nichtkönner im Sattel sitzen.
Allerdings ist es auch bei den Isis üblich, dass man bleigefüllte Hufglocken verwendet, damit die Tierchen die Hüfchen höher vom Boden ziehen. Natürlich ist das noch nicht vergleichbar mit dem was man mit den THWs veranstaltet, aber für mich ist das schon auch grenzwertig, wenn mehr Gewicht auf die Gelkenke einwirkt, nur damit der Gang spektakulärer aussieht.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Bleigefüllte Hufglocken sind aber noch so ziemlich das harmloseste, was benutzt wird, um ein Pferd dazu zu bringen, die Beinchen höher zu werfen *seufz*
Aber gerade darum habe ich mich für ein Gangpferd entschieden, das an sich eine sehr flache, unspektakuläre Bewegungsmechanik aufweisen soll. Auch wenn die Showpferde in den USA vermutlich auch nicht ganz konform zu unseren Verständnis einer "humanen" Ausbildung behandelt werden... aber so schlimme Auswüchse wie bei TWH, Saddlern, Pasos oder eben auch Isländern gibt es bei den MFT dann doch nicht.
Es hat ja auch einen Grund, dass viele Gangpferdereiter dem Pferd so gerne hinten auf den Nieren sitzen - wenn man den Rückenmuskel an der richtigen Stelle einklemmt, zieht es automatisch vorn die Beine höher .
Ich muss sagen, ich bin bei Gangpferden so gar nicht im Thema. Früher haben mich einfach solche Bilder wie von Isländer, die nur mit hochgerissenem Kopf durch die Gegend rannten oder noch schlimmer den in Amerika showmäßig vorgestellten TWHs und Saddlebreds absolut abgeschreckt. Aber gerade in der Isländerszene bekommt man in letzter Zeit zumindest in Teilen ein großes Umdenken mit, die Pferde werden gymastiziert und man stellt fest, dass man - oh Wunder! - sogar einen Tölt durchs Genick und über den Rücken reiten kann. Das erfordert aber eben eine Menge dressurmäßige Vorarbeit - eine Trainerin erklärte mal, ein korrekt über den Rücken gerittener Tölt sei von der Schwierigkeit her mit einer Passage zu vergleichen.
Letztens würden auf einer Weihnachtsfeier zwei Missouri Foxtrotter vorgstellt, die mir beide reiterlich gut gefallen haben. Einmal im Westerndress und einmal an den amerikanischen Showdress angelehnt, aber mit normalem Sattel und Gebiss. Beide Pferde locker, rund und fein geritten. Mich würde es ja durchaus reizen, sowas mal auszuprobieren. Wobei ich nicht glaube, dass ich das erhebende Gefühl eines schwungvollen Warmbluttrabs dauerhaft zugunsten eines bequemen Spezialgangs tauschen würde
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13.09.2014 10:06
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