Zitat von Niqui im Beitrag #4649Oh je, ich glaube ich hätte mir eine zweite Meinung geholt, weil ja dein alter Zahnarzt derartiges nicht fand. Zahnärzte wollen auch immer mehr verdienen. Ich wünsche dir dass alles wieder gut wird.
Da hast du recht. Wäre wohl besser gewesen.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
@Gabi: sowas ist echt schxxx. Ich hatte vor einigen Jahren auch do diffuse rundum Zahn-/Kieferschmerzen. Auf RöBi keine Ursachen auszumachen. Großes Rätselraten. Ich habe mir dann auf Empfehlung einer Kollegin DMSO-Tropfen besorgt und mit einem Q-Tip 1-2 am Tag die Stellen vom Zahnfleisch betupft, die auf Fingerdruck "anzeigten". Der Geschmack ist zwar gewöhnungsbedürftig aber geht. Und die Wirkung deutlich schmerzstillend. Vielleicht wäre das auch für Dich ein Weg, etwas Ruhe in den Kiefer zu kriegen, wenn denn kein Doc eine Ursache ausmache kann.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Ich will nur kurz ein Lebenszeichen hier lassen, da ich momentan zu nichts sonst komme. Seit Samstag dreht sich gerade mein ganzes Leben eigentlich nur noch um meine Mutter. Und ich verzweifele immer mehr an unserem Gesundheitssystem und den Ärzten.
Seit Samstag ging es rapide immer weiter bergab: zunehmende Verwirrtheit, ständiges Erbrechen (gegessen hat sie sowieso schon mehrere Tage fast nichts, weil dauernd Übelkeit), Inkontinenz, nachts auch noch aus dem Bett gefallen, Sonntagmorgen Sprachstörungen. Daraufhin dann nach einiger Diskussion mit meinem Bruder, der das WE da war, endlich 112 angerufen. Die kamen auch, stellten Dehydration fest (wen wunderts...), gaben einen Liter Flüssigkeit per Infusion, woraufhin sie wieder etwas klarer wurde. Meinten dann, alle Symptome kämen durch den Flüssigkeitsmangel, bzw. wären mit 86 Jahren normal. Da sie selber nicht ins Krankenhaus wollte, sagte der Notarzt, er dürfe sie nicht gegen den Willen mitnehmen. Also blieb sie zuhause.
Sonntagabend schaffte die Polin es nicht, sie ins Bett zu bringen, sackte einfach so zu Boden. Die Mieter im Haus haben dann geholfen. Ich organisierte am Montag noch einen Toilettenstuhl, damit sie dann in der Wohnung gefahren werden kann, wenn gehen nicht funktioniert. Das hat die aber irgendwie garnicht verstanden, wofür der Stuhl gedacht ist (kein sprachliches Problem - die ist einfach nicht die Allerhellste, und eigentlich nicht geeignet für den Job ). Erbrechen usw. blieb alles weiter bestehen - in der Nacht zu Dienstag mehrfach, und Dienstagmorgen auch wieder gerade als ich ankam.
Ich habe meiner Mutter dann gesagt, es ist mir egal, ob sie will oder nicht, wir fahren jetzt ins Krankenhaus! Das war dann auch noch eine schwierige Aktion, sie anzuziehen und ins Auto zu kriegen. In der Notaufnahme wie immer viel los. Schließlich aber endlich eine halbwegs gescheite Untersuchung, und daraufhin Schädel-CT angeleiert. Danach wieder ewiges Warten, bis ein Oberarzt kam. Sie haben 2 mögliche Ursachen für die Symptome gefunden: Massiver Natriummangel, und eine fragliche, ältere, kleine Blutung im Gehirn. Schritt eins muß der Ausgleich des Natriumspiegels sein - danach kann man dann weiter sehen. Dafür wurde sie auf die Intensivstation aufgenommen. Nach 7 Stunden dort im Krankenhaus war sie dann endlich auf Station, und ich fix und fertig. Das hätte alles viel eher und einfacher sein können....
Das ist eine dieser typischen Geschichten, über die man sich nur noch aufregen kann! Larissa, ich wünsche Deiner Mutter alles Gute, und Dir, dass Du auch wieder ein bisschen zum Luftholen kommst!
Dem kann ich mich nur anschließen. Luft holen, Larissa! Alles richtig gemacht. Es ist so schwierig mit den Eltern, wenn die Situation so dramatisch wird.
ja, alles richtig gemacht - und ja, das Gesundheitssystem.... Wenn du dich selber nicht kümmerst bist du verlassen.
Ich habe für meine Mutter leider schon häufger die 112 angerufen - und das hat sich immer als notwendig und gut erwiesen (sie trinkt auch zu wenig.... - das führt leider auch zu anderen Problemen)
GLG Andrea
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Oh man Larissa, das ist so schlimm. Es tut mir so leid für dich, und deine Mama. Ich musste ja schon früh lernen mich den Ärzten gegen über durch zu setzen. Insofern hat mich da nichts überrascht. Nach kurzer Zeit haben die Pflegerinen und der Rest des Personals wahrschenlich schon das Grauen bekommen wenn ich um die Ecke bog, aber das war mir egal. Ich habe stoisch auf mein bzw. das Recht meiner Mutter bestanden. Habe mich allerdings auch eingebracht, bei der Pflege, soweit ich es konnte.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Fühl Dich mal gedrückt, Larissa Das war eine erschöpfende Leistung, physisch wie psychisch (So ein "nichtwirklichhilfreiches" BruderExemplar habe ich auch und bin tägliche dankbar für das allgemein gute Befinden meiner Eltern) Und - NEIN - Ärzte können NICHT einschätzen, was für dieses oder jenes Individuum als "normal" einzustufen ist, weder bei älteren noch bei jungen ! GsD hast Du Dich durchgesetzt und nun wird hoffentlich endlich in eine zielführende Richtung gehandelt. Alles Gute für Deine Mutter und Dir ein erholsames Durchatmen
Danke Euch allen. Gestern den Tag brauchte ich auch mal zum Luftholen - wobei ich trotzdem mit Kram meiner Mutter beschäftigt war. Die hat nämlich auch "geschäftlich" ein ziemliches Chaos veranstaltet....
Ich fahre jetzt gleich wieder ins Krankenhaus. Da sie gestern wohl noch von Intensiv auf die Normalstation verlegt wurde, braucht sie jetzt ihre Klamotten (durften auf Intensiv nicht mit). Mal sehen, was mich heute erwartet.
Mein Hausarzt war zum Glück sehr verständnisvoll, und hat mich erstmal bis Ende nächster Woche krankgeschrieben. So muß ich mir jetzt um Arbeit wenigstens keinen Kopf machen.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass sich die Verwirrtheit Deiner Mutter rasch legt und sie zumindest wieder normal ansprechbar ist. Und das ganze restliche "Theater" kann ich so sehr nachfühlen .... ich hatte das ja vor Jahrzehnten bei meinen Eltern schon, dann bei meiner Tante und aktuell verfolge ich es bei meiner Freundin, wo der ältere Lebenspartner nach einer ziemlich verpfuschten Pankreas OP nicht mehr auf die Beine kommt
Hast Du wenigstens schon eine Beratung bezüglich einer medizinischen Patientenvertretung bekommen? Oder gibt es das in Dtl nicht als solches? Mir hat das bei den Belangen der Tante letztendlich sehr geholfen, dass ich für sie zumindest medizinische Entscheidungen mit treffen durfte bzw überhaupt Auskunft bekam.
Ach Larissa ... es tut mir so leid, dass Du so belastet bist und von Deinem Bruder nur wenig Unterstützung zu erwarten ist..
Ich finde, die mentale Last ist so extrem schwer zu tragen, denn immerhin sind es unsere Eltern und plötzlich findet eine Art "Rollentausch" statt und man muss den Menschen quasi "bevormunden", der uns ja einst sagte, was wir tun oder lassen sollen.
Für jemanden, der die Pflege übernimmt oder sich mit um das Elternteil kümmert, das auf Hilfe angewiesen ist, kostet das sehr viel Überwindung und ich ziehe vor jedem den Hut, der in diese Rolle schlüpfen kann.
Larissa, ich wünsche Dir, dass Du kompetente Hilfe bekommst und nicht alle Last auf Dir liegt und Deiner Mutter wünsche ich, dass es schnell wieder aufwärts mit ihr geht und es "nur" das Fehlen von Natrium und Flüssigkeit ist, das sie so schwach und erwirrt werden ließ und dass die Behandlung schnell anschlägt und Du wieder sorgenfreier sein kannst.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Zitat von küwi im Beitrag #4661Hast Du wenigstens schon eine Beratung bezüglich einer medizinischen Patientenvertretung bekommen? Oder gibt es das in Dtl nicht als solches?
Ich wüßte nicht, daß es hier sowas gibt. Es gibt eine Pflegeberatung (z.B. von den Johannitern) und die Beurteilung durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen. Ich weiß nicht, ob das, was Du meinst, sowas ist.
Was wir zum Glück haben, ist sowohl eine Patientenverfügung/Testament meiner Mutter, als auch eine Vorsorgevollmacht. Damit kann man zumindest einiges regeln, was sonst noch viel schwieriger wäre.
Ob das alles aber nur an diesem Mangel liegt, wage ich zu bezweifeln. Die Werte nähern sich allmählich der Norm an. Aber sie ist weiterhin völlig durch den Wind. Morgen soll nochmal ein Schädel-CT gemacht werden zur Verlaufskontrolle bezüglich dieser beschriebenen Einblutung.
Ich kann nicht sagen, daß mein Bruder keine Hilfe wäre (der hat sich schon um Vieles jetzt auch gekümmert), aber er steht halt z.B. einer Heimunterbringung sehr ablehnend gegenüber. Und er ist halt weit weg in München - und demnächst noch viel weiter weg, da er beruflich für 3 Jahre nach Indien geht. Dann stehe ich doch alleine da.
Wir haben hier in Ö das Vertretungsnetz https://vertretungsnetz.at/home Die haben mir sehr viel geholfen, was Rechte, Pflichten, Möglichkeiten und die Eintragung der gesetzlichen Vertretung betroffen hat. Denn sonst ist man wohl wirklich sehr hilflos und hat im Falle eines Notfalles keine Vollmacht bzw gültige Erwachsenenvertretung
Liebe Larissa, Ich drücke Dir die Daumen, dass Deine Mutter sich nochmal stabilisiert. Und dass Du mit Deinem Bruder einen Konsens findest. Das finde ich persönlich nämlich auch belastend, wenn die Eltern plötzlich wirklich Hilfe brauchen und innerhalb der Familie da Uneinigkeit besteht. Diese Entwicklung, dass unsere Eltern abbauen, und dieser "Rollentausch" statt findet, wie Sabine schreibt, das ist schon belastend, finde ich... aber wenn ich dann nicht unter den Geschwistern einig bin, wie am Besten verfahren wird, ist das schlimm. Aufgrund der Arbeits- und Wohnsituation kann vielleicht nicht jeder das gleiche leisten, aber es wäre doch schön, wenn man es wenigstens vernünftig besprechen kann. Larissa, ich wünsche Dir ganz viel Kraft!
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22.02.2023 10:45
Antworten
Ich habe mir dann auf Empfehlung einer Kollegin DMSO-Tropfen besorgt und mit einem Q-Tip 1-2 am Tag die Stellen vom Zahnfleisch betupft,
Da sie selber nicht ins Krankenhaus wollte, sagte der Notarzt, er dürfe sie nicht gegen den Willen mitnehmen. Also blieb sie zuhause.
). Erbrechen usw. blieb alles weiter bestehen - in der Nacht zu Dienstag mehrfach, und Dienstagmorgen auch wieder gerade als ich ankam.
