Meine Güte, was für ein Trip! Ich staune immer, was man als Angehöriger durchmachen muss. So man denn überhaupt für solche Aktionen zur Verfügung steht.
Also räumlich wie zeitlich. Grauslig. Und Deine arme Mutter - sie ist ja nicht dement und kriegt das alles nicht mit. Es muss auch für sie sehr schwer sein, das alles auszuhalten.

Ja, manchmal wählt das Schicksal (oder Gott, oder wer auch immer) dann verworrene Wege aus.

Ich bin jedenfalls sehr froh, daß es nun eine Aussicht gibt, wie es weitergehen kann - auch wenn die meiner Mutter nicht gefallen wird. Und es für mich dann nochmal einen Batzen Arbeit bedeutet, das Appartment wieder zu räumen, wenn es denn so kommt.
Nach meinem Besuch eben bei ihr, denke ich, daß es so kommen wird. Oder es nimmt ein schnelles Ende. Das würde ich ihr wünschen, denn der Zustand ist alles andere als schön.

Nach den ganzen Erfahrungen des letzten halben Jahres mache ich mir immer mehr Gedanken darüber, wie das bei uns wohl mal sein wird im Alter. Da sind keine Kinder, die sich um irgendwas kümmern könnten - wobei die Kinder ja auch keine Garantie wären - siehe mein Bruder......

Oh man, bin ich froh das mein Bruder ja schon im Heim war (geistig behindert) und er in einem Heim ist wo ich mir sicher sein kann das sie alles was möglich ist für ihn tun.

Er ist jetzt seit Februar so dement das er nicht mehr weiß wie man essen kaut, keinen mehr erkennt, im Rollstuhl sitzt oder an schlechten Tagen im Bett bleiben muss.

Bei Trisomie 21 geht das wohl schnell wenn es beginnt, aber bei ihm ist es lt. Arzt doch sehr extrem.

Ich würde mir auch für ihn ein Erbarmen und damit ein erlösendes Ende wünschen.
Ich musste jetzt entscheiden ob er wenn nötig Lebensverlängernde Maßnahmen bekommen soll, trotzdem ich weiß das es ja immer schlechter wird, war das schon ein komisches Gefühl, am Ende damit ja auch über Leben und Tod zu entscheiden.

Aber es ist so schwer zu sehen was es bedeutet Dement zu sein, ich kannte das ja schon von meiner Oma, aber wenn ein Mensch schon durch seine Behinderung gehändikäpt ist, dann noch so was und für uns Angehörige ja auch nicht abzuschätzen was er noch mitbekommt und wie er sich dabei fühlt ist schon schwer.

Ich wünsche dir viel Kraft für die noch kommende Zeit und deiner Mutter alles Gute.

So'n Driss - ich drück Dich noch mal

Ach Larissa, das ist so bedrückend zu lesen, wie man mit solch elementaren Problemen allein gelassen wird. Wie sollen das Menschen stemmen, die nicht in der Lage sind sich so durchzusetzen und zu engagieren wie Du? Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Energie, um diese beschwerliche Situation zu meistern und wünsche auch deiner Mama, im Rahmen der Möglichkeiten, alles Gute

Danke Euch.

Und @Casper109 , Dir ebenfalls viel Kraft. Das ist ja auch echt übel mit Deinem Bruder. Bei meiner Mutter im Zimmer ist eine Mitpatientin, die wohl auch total dement ist. Meine Mutter erzählte, daß sie die zum Essen immer an den Tisch setzen, sie aber nichts essen will (oder auch nicht mehr kann?). Ansonsten liegt die nur im Bett und starrt vor sich hin.

Da kommen schlimme und traurige Erinnerungen in mir hoch.

Mein Tag heute war vergleichsweise ruhig, nach einer sehr gruseligen, weil brechend vollen Sprechstunde.

Heute morgen hat ein Patient angerufen bzw. ein Besitzer, dem Hund würde es schlecht gehen, schon seit dem Abend, der hätte ja eine Geschwulst diagnostiziert bekommen, und sie sollten sich melden, wenn er Symptome hat. Args. Aber was für Symptome soll eine "Geschwulst" machen? Hab da halt irgendwas äußerlich sichtbares im Kopf gehabt.

In der Praxis in der Akte - Milztumor festgestellt. Natürlich die Besitzer nicht erreicht, die in die Praxis kommen wollten. Kamen dann glücklich 15 min nach Sprechstundenbeginn, ich bin raus, hab den Hund sehr kurz angeschaut, und ihnen erklärt, dass wir eigentlich nur zwei Möglichkeiten haben. Entweder direkt Eutha, oder Klinik, und die gucken, ob sie den Hund noch retten können.

Vor einigen Tagen noch einen Patienten da gehabt, der schon im Notdienst vor drei Wochen da gewesen war. Immer wieder mit seltsamer Symtomatik. Dieses mal Schwellung über dem Auge, Fieber, und schlechtem Allgemeinbefinden, das letzte mal unter anderem Lahmheit.... alles sehr schräg. Die waren dann auch heute morgen in der Klinik.

Heute Abend die Praxismails gecheckt - der Hund mit dem Tumor ist eingeschläfert worden, er war nicht mehr Narkosefähig, und die Besitzer wollten keinen Stabilisierungsversuch für eine eventuelle OP. Der zweite Hund ist ebenfalls eingeschläfert worden wegen multibler Tumore - das war ja unsere "schlimmste" Vermutung, dass es auch sowas sein könnte.... hat sich leider bestätigt.

Am Ende des Tages gleich zwei tote Patienten (die ich wenigstens beide nicht selber eingeschläfert habe, das ist aber das einzig positive), ... da hab ich lieber den Tag über noch einige Patienten, und verliere dann wenigstens keinen Patienten *seufz*

Oh mann, das ist hart! Kein Wunder, dass Tierärzte so oft psychisch belastet sind bei so viel Sorgen und Trauer um sich.

Und manchmal halt auch Wut. Und Frustration.

Warum haben sie, nach der Diagnose vor vier Wochen, sich nicht mal die Meinung der Klinik zur OP angehört?

Warum ist der Hund seit letzten Abend hechelig, aber sie rufen erst Samstag morgen um acht an? Hmpf.

Das nervt tatsächlich auch.

Kollegen schrieben gerade von einem Kater, der keinen Urin absetzen kann. Besitzer kein Geld. Wollten dann auch nicht in die Praxis kommen, sondern "telefonieren mal weiter rum", weil sie nichts bezahlen können. Ja, manches ist teuer - aber was erwarten die? Dass irgendwer sich schon findet, der seine Arbeit verschenken wird, weil die eigentlich nicht das Geld haben, sich das Tier zu halten? Und der Kater leidet derweil, und stirbt im schlimmsten Fall, weil keine Behandlung vorgenommen wird, aufgrund des fehlenden Geldes.... ohne Worte, ehrlich...

Mein Kater hatte das letztes Jahr auch.konnte keinen Urin absetzen und hatte sichtlich Schmerzen. Das kann man doch nicht mitansehen, wie das Tier sich quält. Da ruft man auch sonntags die Notfallnummer des Tierarztes und sch... auf die Rechnung

Zitat von GilianCo im Beitrag #4931

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Dass irgendwer sich schon findet, der seine Arbeit verschenken wird, weil die eigentlich nicht das Geld haben, sich das Tier zu halten? Und der Kater leidet derweil, und stirbt im schlimmsten Fall, weil keine Behandlung vorgenommen wird, aufgrund des fehlenden Geldes.... ohne Worte, ehrlich...

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Conny, das ist bestimmt schwer, wenn die Patienten sterben und mir tut das sehr leid. Ich weiß nicht ob ich das könnte, auf Dauer.
Gestern hörte ich von den Nachbarn von einem Fohlen mit gebrochnen Bein, auf der Weide glatt durch geschlagen, sie haben den kleinen Hengst eingeschläfert. Die Besi ist eine Züchterin mit viel Geld und wenig Bezug zu ihren Pferden, die tut mir nicht wirklich leid. Aber der kleine Kerl, hat bestimmt so gelitten und das bricht mir das Herz, wenn ich da dran denke... ich schiebe das ganz ehrlich weg und versuch mir das nicht weiter auszumalen.

Allerdings finde ich die Aussage "kann sich das Tier eigentlich nicht leisten" auch schwierig.
Ich konnte mir meine Tiere auch bisher ganz gut leisten, aber mit der Preisentwicklung bei einfach ALLEM und besonders bei den TA-Kosten, und der Entwicklung in meiner Branche/Beruf bin ich nur einen mini-Schritt davon entfernt, dass ich mir das alles nicht mehr leisten kann. Und was ist dann? Soll ich die Tiere dann weg geben? Wohin? einschläfern, was alt genug ist? ich beschäftige mich schon sehr mit diesem Thema und mir will da keine Lösung einfallen. Natürlich würde ich mit einem leidenden Tier zum TA gehen, aber der Trend geht eindeutig dahin das WE abzuwarten, selbst zu therapieren, und erst am Montag hin zu gehen. wegen der Kosten. Das geht nicht nur mir so, sondern ist in meinem Bekanntenkreis auch so. Sind wir dann alle Tierquäler? Ich weiß es nicht. Zum Glück sind meine alle gesund zur Zeit. *aufholzklopf*...

Sehe ich auch so, Dinge ändern sich. Gasnachzahlung, Stromnachzahlung, Autoreparatur, die Pferde dürfen jetzt nichts haben 🙈