Liebe Andrea,
leider kenne ich dieses leidige Thema, obwohl es mich mit meiner noch nie betroffen hat.
Meine Freundin hat auch nen Wallach und der steht auch in der Wallachherde, er ist einfach ziemlich Willensstark und scheucht die Rangniedrigen mal vom Heu oder von der Tränke weg.
Sehe ich nicht als Problem, so ist es halt in der Herde aber manche meinen es müsste wie beim Seidentuchtanz zugehen und stänkern auch die ganze Zeit und wollen das sie ihn aus der Gruppe nimmt, sie ist deswegen auch ziemlich verzweifelt und hatte auch schon überlegt den Stall deswegen zu wechseln.
Leider weiß ich dir auch keinen brauchbaren Tipp, wie man solchen Menschen erklären kann das ne gewisse Stänkerei und Blödelei in einer Wallachgruppe eigentlich ganz normal ist....
Bei uns in der gemischten Herde haben wir eine super Leitstute und die sorgt dann auch in solchen Situationen für Ordnung, sowas fehlt leider in einer reinen Wallachgruppe.

Kotz dich aber ruhig aus, dazu ist das Forum auch da und vielleicht hat dir ja jemand einen guten Tipp, den du dann für dich anwenden kannst.
Viel Glück und vorallem GUTE NERVEN!!!
Liebe Grüße Carina

Ich kann leider meine Worte nicht so gut formulieren, aber das man auch mal schwache Tage hat ist normal und auch gut denn sie zeigen einem auch wie stark man sein kann an anderen Tagen.

Es wird sich eine Lösung finden, da bin ich mir sicher, die findet sich doch immer, manchmal dauert es nur bis man sie sieht.

Fühl dich mal gedrückt, ich kenne solche Tage zur Zeit ja auch, aber bisher gab es auch bei uns immer eine Lösung.

Oje, Andrea, das klingt ja ganz verzweifelt!
Was ist denn mit dem Hafi, die haben sich doch ganz prima vertragen die beiden?

Oh Andrea ... fühle Dich von mir erst mal ganz fest umarmt und gedrückt. Ich weiß, dass das kein Trost bringt und ich weiß, dass Du dadurch keine Lösung findest, aber wir halten uns seit Jahren an die Regel, dass wenn irgendwo ein Türchen zu geht, sich an anderer Stelle eins öffnet.

Integrität, Empathie, Achtsamkeit, Ehrlichkeit oder gar Altruismus ... diese Werte scheinen immer mehr verloren zu gehen, weil sich die Welt vieler Menschen nur um sie selbst dreht. Man versucht mit den Enttäuschungen zu leben, aber im Grunde wird man dabei trotzdem dünnhäutiger und verletzlicher ... und man wird misstrauischer.

Ich weiß, dass es eine ganz furchtbare Ungerechtigkeit ist, unter der Du nun zu leiden hast, denn auch wenn ich den Broncolino noch nicht persönlich kenne, ist er mir durch Dich doch so vertraut, dass ich auch sicher bin, dass er ein bisschen den spanischen Macho gibt, aber im Grundsatz trotzdem ein sehr soziales Pferd ist, das unter den Isis ja eher immer derjenige war, der die Macken abbekam und nicht derjenige, der sie bei anderen verursachte.

Ich verstehe Dich auch sehr gut, aber lass Dir die Freude an Deinem Pferd nicht vergällen. Gewiss wäre es für ihn schön, in einer Herde stehen zu können, aber wenn Du zurückschaust, garantiert ihm das Herdenleben auch nicht das Paradies. Meine Erfahrung war immer die, dass man in jedem Einstellerstall einen kleinen Tod stirbt ... man ist also immer im Zwiespalt, welche Prioritäten man setzen muss und wieviele Kompromisse man eingehen darf oder will.

Ich bin sicher, dass das Türchen sich schon geöffnet hat - Du must es nur noch finden. Dafür, dass Du es findest, drücke ich Dir die Daumen.



Und an Taris schicke ich mein Mitgefühl. Ich habe gestern und vorgestern auch meine beiden Hengstboxen zur Hälfte ausräumen müssen, weil das Wasser über die Schwellen schoß und die Einstreu in der vordernen Hälfte der Boxen quatschnass war. Vier Karren habe ich bei Schimmi rausgeholt, vier Karren bei Lilo und heute tut mir der rechte Arm und der Rücken weh.

Womit ich wieder zu Dir liebe Andrea zurückkomme: Als jemand, der seine Pferde in eigener Reggie hält, bestimme zwar ich, wer mit wem zusammen läuft und schaue auch manchmal weg, wenn die Drachenbrut sich zofft, denn wirklich verletzt hat sich noch keines der Pferde dabei. Aber wenn es dann Petrus gefällt, uns zwei Tage lang Starkregen zu schicken, dann ist das eben auch alleine mein Problem und das würde ich dann auch mal gerne an einen Stallbetreiber abgeben und nicht selbst lösen müssen. So hat dann jede Münze ihre zwei Seiten.

Schwierige Situation.
Ich kann jetzt nicht einschätzen, wie schlimm dein Pferd wirklich ist. Jeder möchte aber für sein eigenes Pferd das Beste und ist natürlich dementsprechend besorgt.

Ich kann aber auch die anderen Pferdebesitzer teilweise verstehen, weil ich selbst so einen Radau-Bruder zu Hause habe. Mein Caruso ist jetzt 20 und wird erst jetzt etwas ruhiger aber es gab früher oft Situationen wo ich mir gedacht habe, wenn das nicht mein Pferd wäre sondern ein Einstaller, dann hätte ich den schon längst rausgeschmissen. Der war so unmöglich, hat die anderen Pferde grundlos attackiert und gehetzt, die wußten teilweise schon gar nicht mehr, wie sie ihm aus dem Weg gehen konnten. Das hat natürlich oft Stress in meine kleine Herde gebracht. Wenn es wieder ganz schlimm war habe ich ihm auch ein Stückchen Wiese abgesteckt, damit alle zur Ruhe kommen konnten. Ich hatte dabei aber nicht das Gefühl, daß er darunter gelitten hat.

Blöd ist aber, daß Versprechen und Absprachen nicht eingehalten werden. Das ist unmöglich, wenn man sich auf keinen mehr verlassen kann.

Es ist wirklich schwierig für beide Seiten. Richard ist ja auch nicht ohne bei anderen Pferden und wurde bei seiner Vorbesitzerin zu Einzelhaft bzw. Jungsgruppe unter Aufsicht verdonnert.
Er steht ja jetzt im Offenstall und wir haben sehr lange gebraucht, um da eine passende Konstellation zu finden. Er steht jetzt mit zwei Stuten zusammen, getrennt von den zwei anderen, älteren Wallachen. Das klappt momentan so super, ich mag das noch gar nicht glauben. Aber in den zwei Jahren bis dahin hat es eine Menge Unruhe in der Gruppe und viele Hin-und Hergetausche (nicht nur wegen ihm, aber oft) und auch einige Blessuren bei den anderen Pferden gegeben. Ich bin echt sehr froh, dass die anderen beiden Besis, gerade meine Stallbesi, da nicht zu dünnhäutig waren; ich hätte durchaus verstanden, wenn sie irgendwann einen Schlusstrich gezogen hätten und er alleine hätte stehen müssen. Aber meien Stallbesi war vehement gegen die Einzelhaft und hat immer neue Versuche gestartet, wie es aussieht jetzt mit Erfolg, toitoitoi.

Ist Bronco denn wirklich so schlimm, auch auf der Wiese? Draußen war Richard eigentlich immer recht unproblematisch, er wurde vor allem ekelig, wenn es 'enger' wurde, d.h. auf dem Paddock oder im Stall.

Das ist wirklich eine vertrackte Situation.
Vielleicht kann man aber irgendwie doch die Antipathie mit dem Kaltblüter überwinden? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst Pferde, die sich so gar nicht aufs Fell gucken konnten, dickste Kumpel werden, wenn sie zusammen etwas 'durchstehen'. D.h. gemeinsamer Stallwechsel oder Urlaub in fremder Umgebung. Oft hilft aber auch schon regelmäßges gemeinsames Ausreiten, wo man sich gemeinsam den Hu's und Ha's stellen muss. Vielleicht könnt ihr mit den beiden mal irgendwo in fremde Umgebung fahren und eine Runde gemeinsam drehen, ob nun Ausritt oder Spaziergang?