Davon abgesehen, dass ich mir über zwicken oder nicht zwicken/Wärmepolster nie Gedanken gemacht habe, ziehe ich Fleece vor, weil es ein bisschen eine abschwitzende Funktion hat. Schatzi hat jetzt Bucas Power Turnout bekommen, die innen ein High-Tech-Fleece hat und die man problemlos aufs klatschnasse Pferd legen kann. Die liegt eher locker und sorgt durch die High Neck-Ausführung auch dafür, dass der Widerrist nicht eingeklemmt werden kann. Unter der vorherigen Decke mit normalem Fleecefutter kam immer glattes Fell zum Vorschein, was nicht gerade dafür spricht, dass die Decke bzw. das Futter am Fell gerieben hat.

Ich würde sagen du hast die Pro und Contras gut erfasst 😉
Wir haben beides und tatsächlich ist so, dass wir bei den Decken ohne bei Regen eine Abschwitzdecke unter ziehen, da dienErfahrubg gezeigt hat, dass die Pferde ohne Fließ bei Regen einen kalten Rücken haben.

Es ist aber auch richtig, dass manche unserer Pferde besonders wenn kantige Schultern vorhanden sind, eben dort ihr Fell los werden. Eines unserer Pferde träge soneinen schoner unter der Decke.

Ah, ich glaube, die hatte mein Dealer gar nicht. Ich habe nur die mit Highneck gefunden für knapp 260 €. Die gefütterte Variante hätte nochmal 25 € mehr gekostet.

Egal, ob ich sie nun für notwendig hielt oder nicht - das ist mir oft bei PferdeDecken aufgefallen :
- Je glatter das Innenleben, desto besser legt sich die Decke auch nach Wälzen oder Toben wieder korrekt aufs Pferd - vorausgesetzt die Passform und Grösse stimmt.
- Decken mit FleeceFutter haben meiner Beobachtung nach die Tendenz, sich an den Pferdehaaren "nach hinten" zu arbeiten und somit an Bug und Schultern unangenehm stramm zu sitzen (oder je nach Schnitt hinter den Widerrist zu wandern) , auch wenn Passform und Grösse aufs Pferd abgestimmt sind.
Das gilt gleichwohl für Boxen- wie OffenStälle. M.E. ist das im Offenstall aber noch offensichtlicher, wegen dem Plus an Bewegung.

Für Notfälle habe ich ungefütterte, atmungsaktive Regendecken. Im Falle des Falles wird da eine ebenfalls atmungsaktive glatte NylonUnterdecke reingeschnallt, die auch noch den Vorteil bietet, separat in die hauseigene Waschmaschine zu können und in ein paar Stunden zu trocknen.

Ich habe bisher nur Decken mit glattem Innenfutter (die irische Marke) verwendet und kann absolut nichts negatives berichten. Das Fell liegt schön glatt an, die Wasserdichte ist selbst bei den günstigeren Modellen sehr gut. Meine Jungs können sich aber natürlich auch jederzeit in die Box begeben. Aber was mich interessiert - wie kann eine Decke mit Fleecefutter (ist auch nur Kunststoff) eine trocknende, abschwitzende Funktion bei einer Regen undurchlässigen Aussenhaut haben?

@Sonriente wie diese Technik genau funktioniert, weiss ich leider auch nicht. Aber Tatsache ist, dass eine atmungsaktive Decke Feuchtigkeit nach aussen rauslässt, egal, ob da nun noch eine Schicht zwischen Aussenhaut und Pferd ist, oder nicht.
Die Feuchtigkeit wird dann eben in der Zwischenschicht aufgenommen und danach durch die Aussenhaut an die Luft abgegeben.
Ich denke, die FleeceSchicht hat den Vorteil, dass durch ihre "Hohlraum"Struktur die Feuchtigkeit sofort ganz vom Pferd weg kann und dessen Haut schnellstmöglich trocken ist (ähnlich wie bei Fell)
So stelle ich mir das jedenfalls vor... Bitte korrigiert mich, wenn ich Blödsinn erzähle

Das Material ist eben atmungsaktiv und wasserdicht, wie eine gute Sportjacke auch. Mir wurde vor Jahren vom Pferdesachendealer das innenfutter der bucas demonstriert. Er hat von der pferdeabgewandten Seite richtig Wasser auf ein Probestück geschüttet und da ging rein gar nichts durch, echt faszinierend.

Hallo,

im Biounterricht haben wir den Begriff ‚semipermeable Membran‘ gelernt. Also ‚halbdurchlässig‘, in eine Richtung dringt Wasser durch, in die andere nicht. Konnten wir auch toll unterm Miskrokop sehen.

Ich kann mir vorstellen, daß man sich das aus der Natur abgeschaut hat.

Meine Erfahrung: bei Fleece konnte ich gut beobachten, wie die Körperwärme die Feuchtigkeit auf die Außenseite transportiert hat. Andere Decken saugten sich einfach voll und außer reiner Wolle wärmt kein nasses Material.
So lang, daß die Haare brechen, blieb bei mir keine Decke drauf.

LG
Ameli

Meine Erfahrung ist, dass sich Pferde gerne statisch aufladen bei Decken mit Fleece. Gerade bei preiswerterem Fleece scheint das der Fall zu sein. Aus diesem Grund habe ich seit Jahren immer wieder die Amigo Bravo im Einsatz. Funktioniert auch im Dauereinsatz im Offenstall. Ich vermeide allerdings, die Decke auf's stark geschwitzte Pferd zu legen. Die Passform ist auch okay. Wobei ich mich frage, ob die Hersteller von Decken, die Produkte auch mal an lebenden Pferden begutachten, oder nur an Plastikmodellen. Gerade im Bereich der Brustschnallen könnte man mit Kleinigkeiten ein bessere Passform gewährleisten. Auch ein Punkt, der an die Amigo-Decke geht.

Aaaber....trotzdem habe ich mir jetzt zwei Waldhausen-Decken bestellt. Ist neu auf dem Markt. Mit einem Elastik-Einsatz aus Softshell an der Schulter. Die 100g-Variante ist mit Hightec-Fleece gefüttert. Ist gestern angekommen. Man darf gespannt sein

Also zum Thema semipermeable Membran - die ich auch im Unterricht kennen lernen durfte:
Das hat aber nichts mit dem Fleecematerial zu tun! Das funktioniert über den Wärmedruck - wie Du schon sagtest.
Außen kalt, innen warm ->Feuchtigkeit wird raus"gedrückt". Und da wartet dann aber die Regendecke. Und da bin ich tatsächlich skeptisch,
ob die nun so semipermeabel ist, dass sie diese Feuchtigkeit nach außen transportiert - besonders wenn sie von außen beregnet wird.
Habe ich Zweifel an der Technik.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine locker sitzende (Highneck!) Decke mit Nylonfutter auch einwandfrei das Pferd trocknet und dazu noch rutsch-und zwickfrei sitzt.
Ich habe sie in der Version dünne Regendecke und mit mitteldickem Futter für ganz usselige, kalte Tage.
Interessant ist übrigens, dass alle diese Decken -nass vom Pferd gezogen aber von innen trocken - während ich reite und sie in der Box liegen, total feucht innen werden.
Das bestätigt meine Theorie vom Wärmedruck.

Ich besitze für Filo eine Decke mit Fleece innen - und die rutscht tatsächlich, wie hier schon von einigen beschrieben, immer nach hinten und sitzt dann vorne an der Schulter sehr stramm. Man kann sie auch nur "richten" indem man sie komplett neu auflegt. Das ist schon lästig.

Daher bevorzuge ich bei moderaten Temperaturen und Regenwetter die ungefütterten Regendecken. Am besten passen bisher die Amigo für beide Pferde.
Wenn es kälter ist, habe ich gefütterte Decken, die aber auch ein glattes Innenleben haben. Da gibt es das Rutschproblem nicht.

Suerte
Die Decken immer mit dem fließ nach außen aufhängen, so dass Luft ran kommt. In meinem Stall bekomme ich nasse Decken oft nicht trocken, wenn ich sie richtig herum aufhänge bleiben die innen aber trocken und so kann ich schlimmsten Falls am Morgen eine von außen noch feuchte Decke trotzdem auflegen.

@Dori : Ja, über Nacht werden die so trocken. Wenn ich sie aber nur zum Reiten abnehme, dann sind sie nach 1 Std. bäh von innen.
Und zwar egal, wie rum ich sie im Stroh ausbreite oder hochkant aufhänge - im Stall oder draußen im Wind ->immer.