Ich habe es so gelernt, dass Pferden Kälte nichts ausmacht, frische Luft wichtig ist, Durchzug aber vermieden werden soll.
In unserem Stall gibt es vorne ein großes Stalltor, hinten eine teilbare Tür zur Futterkammer, von der aus aber eine Tür nach außen führt, sowie an beiden Seiten Fensterreihen. Sprich: Es gibt VIEL frische Luft.
An windigen Tagen (also im Winter meistens) möchte ich gerne eine Seite (die zur Futterkammer) zu haben, zumal Joyas Box die erste ist und sie die Zugluft voll abbekommt. Also mache ich die Türe an solchen Tagen abends zu, wenn ich sie reinbringe. N. (meine Lieblingsfreundin, wir erinnern uns...) macht diese Türe regelmäßig wieder auf, wenn sie abends gegen 22 Uhr noch mal nach ihrem Pferd guckt. Ergebnis: Variante 1, Mein Pferd steht die ganze Nacht im Durchzug. Variante 2, ich gehe gegen 22:30 Uhr selber auch noch mal hin und schließe die Türe wieder. Es nervt einfach nur noch.
Nun sagte C., sie hätte in einem Bericht gehört, Durchzug gäbe es gar nicht, das sei eine typisch deutsche "Erfindung". Durchzug sei nichts anderes als Wind, und tagsüber auf dem Paddock stünden sie ja auch im Wind.
Und so frage ich mich, ob das, was wir früher gelernt haben (siehe oben), nicht mehr aktuell ist?
Zug ist, wenn nur ein Teil des Pferdes ihn abbekommt. Auf dem Paddock steht das ganze Pferd im Wind, das ist was anderes. So hab ich das gelernt. Bei uns wird nachts im Winter dicht gemacht, schon allein wegen der Tränken. Wenn es sehr windig ist, machen wir auch tagsüber eine Tür zu, um Zugluft zu vermeiden.
Wenn sich keine zwischenmenschliche Lösung finden lässt - wäre eine Decke für Joya eine Option?
Was die Tränken anbetrifft, so wurde gestern abend das Wasser abgestellt - und alle Türen und Fenster bleiben offen... Seufz.
Ich möchte jetzt nicht im Stall mit Decken hantieren müssen, nur weil manche Leute nicht nachdenken bzw. so egoistisch sind. Trotzdem danke für den Vorschlag!
Ich habe es auch immer so gelernt, dass Zugluft auf alle Fälle vermieden werden soll. Mein Stall ist auf drei Seiten zu und nur Richtung Paddocks offen, das ist ideal. Meine Freundin hatte mal ein Pferd, das da sehr empfindlich war und bei Wind regelmäßig Koliken bekam.
Wasser abstellen in der Nacht finde ich auch nicht gut, weil die Pferde durch das trockene Heu mehr Durst haben. Übrigens hatte es bei uns die letzten 2 Nächte -12 Grad.
Sie bekommen Eimer in die Boxen. Es ist also nicht so, dass sie nicht trinken können. Die einzige, die das nicht bekommt, weil sie damit anscheinend nicht umgehen kann, ist Joya. Sie hat immer die komplette Box vermatscht. Deshalb halte ich ihr abends, spät und morgens den Eimer vor und biete ihr an zu trinken. Macht sie aber oft nicht. Anscheinend stillt sie ihren Durst tagsüber auf dem Paddock.
Vielleicht kann man ja an der Zugseite eine große Pappe an die Box machen oder ein Plexyglas. Hab ich schon öfter gesehen bei Boxen, die am Eingang liegen.
Ich lernte es so, daß ein guter Pferdestall ruhig kalt sein kann - aber es keine Zugluft geben darf.
Das ist zB auch der Grund gewesen, warum es bei uns früher im Stall zwar so "ewig offene" Stallfenster gibt, wie sie auch in Kuhställen verwendet werden - aber die Holztrennwände zwischen den Boxen waren so hoch, daß die Pferde keinesfalls eine Zugluft am Rücken hatten.
Zugluft im Stall ist deswegen "schädlich" - im Gegensatz zu Wind draussen - weil die Pferde ja auf den wenigen Quadratmetern in der Box nicht ausweichen bzw sich mit dem Rücken gegen die Windrichtung stellen können. Im Falle von dauerhafter Zugluft wird ja auch in den Boxen bei der Fütterung nicht darauf geachtet, ob das Pferd beim stundenlangen Heu fressen dem Zug ausweichen kann, oder? Und wenn man selber einmal auf einem Arbeitsplatz mehrere Stunden im direkten Zug herumsitzen oder stehen mußte, der weiß, wie unangenehm das ist und wie leicht man sich dabei verkühlt. Und nix anderes ist es bei Pferden!
Könntest Du für den Wasserkübel eventuell so einen Metallring als Kübelhalterung in einer Boxenecke für Joya montieren, wenn sie den Kübel nicht stehen läßt? Oder ihr das Wasser in den Futtertrog schütten, sodaß sie auch nachts etwas Wasser zur Verfügung hat?
Ich schliesse mich meinen Vorschreiberinnen an, Zugluft gab es in unseren Ställen nicht, auch wenn es Kaltställe mit viel Frischluft waren, ziehen durfte es nicht. Jetzt haben wir es ja einbisschen anders, die Pferde haben Unterstände und eine erweiterte Liegehalle, sie sind immer draussen. Wir haben eine beheizte Tränke, die auch bei diesen Temperaturen nicht einfriert. @manojo so kalt ist es bei uns auch, die Pferde suchen aber wenig die Unterstände auf. Der Vorschlag von @Niqui ist gut, vielleicht kannst du Joyas Box so etwas windgeschützter machen, wenn es keine andere Lösung mit der über den Winter nicht geschlossenen Tür gibt.
Bei uns wird auch die Stalltüre geschlossen gehalten im Winter. Tränken wurden gestern nun abgestellt und die Pferde haben Bottiche in den Boxen.
Stand mal an einem Stall, in dem Abends aufgrund einer Einstellerin alles komplett dicht gemacht wurde. Türen natürlich zu und sämtliche Ritze und Spalten wurden mit Decken, Tüchern und Stroh gestopft.
Wie die meisten schon schrieben - frische Luft ist so was von wichtig, und natürlich ist da bei geschlossenen Türen nicht so einfach. Dennoch, lieber kalt als stickig. Zugluft geht aber eigentlich gar nicht. Ich finde die Idee ganz gut, eine "Luftbarriere" zu bauen. Es gibt im Baumarkt relativ günstige ziemlich dünne Transparente PET oder Polyesterfolie
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
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Zugluft im Stall
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20.01.2019 11:11
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