Hallo Ihr Lieben,

ich schreibe das hier mal rein, es betrifft nicht meine Pferde, sondern den Friesen einer Freundin:

Pferd ist ein Montagspferd
15 Jahre alt, seit Jahren Arthrosepatient, EORTH, Hautprobleme...
Die Besi tut alles erdenkliche, was man nur tun kann. Ich kenne nur wenig Menschen, die sich so eine Mühe mit ihren Tieren geben.
und nun hat er das dritte Hufgeschwür was nach oben am Kronrand aufbricht, nach Tagen mit so krasser Lahmheit, dass man kaum hinschauen kann.
Letztes Mal stand er drei Tage in der Klinik, man dachte es sei was gebrochen, weil er einfach gar nicht mehr gehen konnte. Kostenpunkt 1400€ und kein Ergebnis. Pferd lief nach 3 Tagen Klinikbox wieder besser und als er wieder zuhause war, entdeckte meine Freundin so einen kleinen Spalt am Kronrand, der auf ein Hufgeschwür schließen lies. Hat in der Klinik keiner gemerkt...
Dieses mal ist sie also nicht in die Klinik gefahren, sondern hat ihn in einer Krankenbox aufgestallt (steht normal im Offenstall).
Gestern wieder eine Stelle am Kronrand die suppt. Hufschmied und TA haben versucht einen Kanal o.ä. frei zu legen... aber es ist nichts richtig sichtbar.

Ich finde das sehr merkwürdig. Es muss doch einen Grund dafür geben, dass sich immer wieder Geschwüre an so komischen Stellen im Huf bilden. Es waren übrigens 3 verschiedene Hufe.
Liegt die Ursache im Stoffwechsel, in der Hufbearbeitung, in der Haltungsform?

Meine Freundin hat nach den drei tagen Krankenbox die Vermutung geäussert, dass er sich in einer Box tatsächlich wohler fühlt als in der Offenstall-Herde (4 Pferde) wo ein sozial inkompetenter Herdenchef sein Unwesen treibt. Leider gehört der Herdenchef der SB und wird niemals dort ausziehen.
Kann es sein, dass der Stress solche Prozesse im Körper auslöst? Der Wallach ist rangniedrig... darf nur Fressen und Schlafen wenn es den anderen genehm ist.
Die Offenstallhaltung wurde mit Bedacht wegen der Arthrose gewählt...

Kennt sich hier jemand mit dem Huf und dem Zusammenhang mit dem Stoffwechsel aus, oder hat sonst eine Idee, was man da tun kann?

Hallo Susanne,

vorstellen kann ich mir den Zusammenhang schon, aber ist dann Streß wirklich der alleinige Auslöser? Oder spielt hier eine allgemeine Disposition mit rein? Wegen Arthrose Schonhaltungen/-Bewegungen, die dann anderes nach sich ziehen? Z.B. anderes Gangbild, das dann zu Empfindlichkeiten am Huf führt? Weil z.B eine Seite geschont wird?

Janosch hatte nach seiner Rehe 18 Monate lang bei allem "hier" gerufen, was wir sonst nicht kannten, auch ein Hufgeschwür! Nach Ausheilen der Rehe kam da auch nie wieder was. Hier sehe ich den singulären Zusammenhang zum Stoffwechsel.

Allerdings möchte ich bei Eurer Gemengelage keine Beurteilung abgeben. Nur weitere Denkanstöße

Es braucht auch rangniedrige Pferde, die bringen Ruhe in die Herde, da klar ist, wer der letzte in der Reihe ist. Ein souveräner Chef verbittet sich aber das Drangsalieren der Schlußlichter in seiner Herde (eigene Beobachtung).

Vielleicht probiert Ihr einfach mal aus, ob der Friese mit nachts aufstallen klar kommt? Oder mit nächtlichem Paddock, evtl. mit einem weiteren Kollegen? Vorausgesetzt SB spielt mit.

LG
Ameli

Ich kenne für immer wieder kehrende Abszesse als ganz großen Faktor die falsche Hufbehandlung. Kann ich so aber nicht beurteilen ob es das ist.
Was ich weis, ist das viele so diffuse Krankheitsgeschehen auch von Cushing verursacht werden können. Habe es ja bei Querida selber erlebt, bis dann vor acht Jahren die Diagnose fiel.

Evtl hat er aber auch eine Durchblutungsstörung in den Extremitäten. Das hatte mal ein VB in meinem alten Stall.

Bei meinem Kurs am WE war ein Araber dabei. Dessen Besitzerin stellte am Sonntagmorgen auch ein aufgegangenes Hufgeschwür am Kronrand eines Vorderhufes fest. Er hatte Samstag (und auch vorher) nicht gelahmt, und lahmte auch am Sonntag nicht. Sie erzählte, daß es das 3. Geschwür in kurzer Zeit war - immer ein anderer Huf, und immer am Kronrand.

Ich fand seine Hufe eindeutig zu lang an der Zehe. Ob es damit zusammenhängt?

Für den Friesen würde ich auch vielleicht über Box für die Nacht nachdenken.