So, nun habe ich etwas Zeit, und möchte mal ein paar Anekdoten von unserer Penelope erzählen.

Die Geschichte vom Verschwinden und wieder Auftauchen im zweiten Jahr bei uns hatte ich ja schon aufgeschrieben.

Wie dort berichtet, hielt Penni nicht viel von einem eingeschränkten Gehege. Nachdem sie immer wieder einen Weg heraus fand, und zahlreichen Nachbesserungen, die nicht zum Erfolg führten, wurde also der gesamte Garten "schildkrötensicher" eingezäunt, und seitdem lief sie immer frei herum.
Nebenan befindet sich ein - immer noch - unbebautes Grundstück, was wir früher mit nutzen durften. Dort hatten wir Kinder und mein Vater einen kleinen Obst-und Gemüsegarten angelegt, und eine Holzhütte mit Dachterrasse gebaut. Das wurde immer ausgiebig genutzt. Daher gab es ein Törchen zum Nachbargrundstück, das NATÜRLICH immer geschlossen werden sollte wegen Penni.

Naja, wie das so ist mit Kindern, es wurde öfters mal vergessen - was Penni immer schnell mitkriegte, und dann ausbüxte. Es kam also häufiger vor, daß wir sie irgendwo wieder einsammelten.
Die ganze Nachbarschaft wußte das, und brachte sie auch manches Mal zurück in den Garten.
Eines Tages saßen dann auf einmal 2 Schildkröten in unserem Garten - und bekämpften sich! Es stellte sich heraus, daß wieder mal ein Nachbar eine Schildkröte "gefunden" hatte, und halt wie üblich zu uns zurück brachte. Nur war das nicht Penni.....
Leider hielten die Kämpfe zwischen den Beiden an, so daß behalten keine Option war. Die Suche nach dem Besitzer blieb ergebnislos. So suchten und fanden wir einen neuen Eigentümer für diese andere Schildkröte.
Die Geschichte zeigte, daß Penni wohl doch ein Männchen ist (und nicht wie gedacht weiblich), und das andere Tier ebenfalls. Die kämpften um ihr Revier.

Irgendwann - ich glaube, es war so um 1990 herum - riss Penni wieder mal aus, und blieb verschwunden. Alles suchen brachte keinen Erfolg. Sie war weg.

Wir hatten nach dieser Sache mit der 2. Schildkröte hinten an Pennis Panzer ein kleines Schildchen befestigt mit den Kontaktdaten, falls sie wieder abhaut.

Wochen nach dem Verschwinden bekam meine Mutter einen Anruf vom Tierheim, ob wir eine Schildkröte vermissen. Auf irgendwelchen Umwegen war sie doch eine größere Strecke durch den Ort gelaufen, wo man sie halt nicht kannte. Irgendjemand hatte sie dann ins Tierheim gebracht.
Nun ging aber das Drama erst los. Griechische Landschildkröten standen inzwischen unter Naturschutz und müssen angemeldet werden, was wir natürlich nie gemacht hatten.
So mußte meine Mutter eine Menge Papierkram erledigen, bis Penni wieder mit nach hause durfte.

Na, immerhin war dann nun alles ordnungsgemäß. Seitdem ist Penni nicht mehr stiften gegangen. O.k., meine Mutter nutzt das Grundstück nebenan nicht mehr, die Kinder sind lange aus dem Haus, und das Törchen bleibt in der Regel geschlossen.

Meine Herren, die Penni hat euch aber ganz schön auf Trab gehalten.... Tolle Gesichten, Larissa!

Der alte Pastor in meinem Heimatort war extrem tierlieb und teilte seine karge Wohnung sogar freiwillig mit den Mäusen. Er wohnte (wie bei uns üblich) direkt an der Sakristei der Kirche und alle Tauben kamen vom Kirchendach geflogen, wenn sie ihn sahen. Bei ihm wurde auch mal eine Schildkröte abgegeben, die niemandem gehörte. Er setzte sie in den Pfarrgarten und hielt das Tor immer geschlossen. Die Schildkröte durfte sich durch den kompletten Gemüsegarten fressen und dankte es mit enormem Wachstum und Zutraulichkeit. Im Herbst legte der Pastor ihr einen riesigen Laubhaufen in den Geräteschuppen und liess die Tür auf. Die Kröte zog sich im Winter dorthin zurück und lebte während vielen Jahrzehnten im Pfarrgarten. Wahrscheinlich hat sie auch den Pastor überlebt - ich habe das leider nicht weiter verfolgt.

Wir hatten auch mal eine Schildkröte, sie hieß Attica.
Kennt Ihr noch die Kosmos-Bücherserie "Tiere in...." Eis und Schnee/Steppe und Wüste/Meer und Küste/Flüssen und Seen?
Da gab es "Attica, die Landschildkröte", also mußte unsere so heißen.
Ich erinnere mich noch, daß mein Bruder und ich in kindlicher Fürsorge (wir waren damals etwa 6 und 8 Jahre alt) ihren Panzer mit Sonnemilch eingerieben haben, damit sie keinen Sonnenbrand bekommt.


Da meine Eltern leider nie ein Händchen für Tiere hatten, wurde sie ebenso wie Cocker Bussi oder Rauhaardackel Beele schnell abgegeben. Sie kam zu den Großeltern. Dort verlebte sie noch einige wenige Jahre, aber nach einem Winter in der Werkstatt ist sie nicht mehr aufgewacht. Wenn ich höre, wie alt Eure Schildis werden, dann wird mir im Nachhinein ganz schlecht: artgerecht war die Haltung nicht und gekümmert hat es auch niemanden
Ebenso wie die Hundeerziehung - ja, Rauhaardackel jagen und sind stolz, wenn sie einen Vogel oder ein Eichhörnchen bringen und Cocker wollen auch nicht einfach weggegeben werden
Das macht mich traurig und wütend - auch wenn es lange her ist und ich es damals nicht hätte wissen oder beeinflussen können.

LG
Ameli

Hier war die Frage, wie die zweite Schildi meiner Kollegin heißt.
Nr.1 ist ja Murmel (selbst schuld - jetzt versteckt sie ich wie eine Murmel im Garten) und Nr.2 ist Knöllchen.
Und zwar, weil sie ein eben solches bekamen, als sie die Schildis vom Verkäufer abholten!