Ich kann mir das gut vorstellen dass da ein Loch Unteschied massiv was ausmacht.
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Oh, ich weiß was ein Loch ausmacht! Ich habe auch gerade das Thema ... 1 Loch und das aussitzen wird ungemütlich. Es sagt mir aber auch (zumindest meine Version), dass man mit recht langen Bügeln gar nicht mit dem ganzen Körper "korrekt" aussitzt, sondern sich eher "nur" vom Sattel mitschwingen lässt. Ohne das Becken richtig locker zu lassen. Verstehst Du was ich meine? Wenn ich ohne Sattel reite, muss ich ganz anders mit dem Oberkörper "arbeiten" und habe automatisch die Beine stärker angewinkelt.;)
Ganz früher ritten wir ja mit ellenlangen Bügeln, bei denen man überhaupt nur so gerade eben mit den Fußspitzen den Tritt berührte. Das war sicher das andere Extrem. Dann gab es bei mir einige Jahre, in denen ich nur noch ohne Sattel ritt (Peri mochte es einfach nicht mit dem Sattel). Auch Wanderritte - alles ohne. Rückblickend habe ich mir in der Zeit meinen ursprünglich guten Sitz etwas versaut, weil man ja doch anders sitzt, um auch im Trab und Galopp genügend Halt zu haben, zumindest im Gelände "über Stock und Stein".
Na, jedenfalls jetzt bei Irene müssen wir immer mit kurzen bis sehr kurzen Bügeln reiten, weil sie davon überzeugt ist, dass man nur so ein richtiges Fundament hat. Sie sagt, nur so ist der Körper ausreichend "stabil", um dann in alle Richtungen agieren zu können, ohne dass man ins Rumeiern kommt. Ich habe die kurzen Bügel anfangs sehr verflucht! Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und finde es, vor allem im Gelände und beim Leichttraben, eher unangenehm, wenn die Bügel länger sind.
Andererseits habe ich noch die Prämisse der alten Meister im Hinterkopf: Nur ein langes Bein macht einen guten Sitz.
Auch in den klassischen Reitschulen wie Wien oder Frankreich ist es doch üblich, den Eleven jahrelang ohne Bügel reiten zu lassen, bis er den korrekten Sitz so in Fleisch und Blut hat, dass er als "Weihe" irgendwann mit Bügel reiten darf.
Wobei man ja auch bügelloses Reiten absolut nicht mit Reiten ohne Sattel vergleichen darf: Bei ersterem sitze ich lange und mit geradem Bein - bei letzteren tendiert man immer zu einem gewissen Stuhlsitz, um Halt am Pferd zu haben.
Ich glaube, das Thema "Steigbügellänge" ist etwas, das man vermutlich quer durch alle Reitweisen jahrelang diskutieren könnte
Ein Loch kürzer oder länger verändert die Sitzposition schon ziemlich, auch wenn man es vielleicht nicht denkt von Hüfte/ Becken/ Po und Bein. Bei zu langen Bügeln neigt man eher dazu die Hacke hoch zu ziehen oder zu klammern, bei zu kurzen nach vorne zu fallen.
Liebe Grüße, Petra
Der Kluge lernt nach dem ersten Fehler, der Dumme nach dem x-ten Fehler, der Weise lernt nie aus.
Bügellänge macht schon viel aus. Ich reite - für einen Kringelreiter - eh schon mit relativ kuren Bügeln. Aber noch kürzer beeinträchtigt bei mir auch enorm das Aussitzen, ich habe dann das Gefühl, dass mein Bein nicht mehr so gut durchfedern kann. Das liegt aber vielleicht auch einfach an modernen Dressursätteln, die für so kurze Bügel nicht gemacht sind. Da passt dann die Sitzlinie nicht mehr. In den alten VS-Sätteln war das was anderes.
Das kommt ja noch dazu, dass es immer auch von der Art des Sattels und der Anbringung der Steigbügelriemen abhängig ist, welche Bügellänge denn tatsächlich auch "passend" ist
Gerade bei VS oder Springsättel ist ja die Lage des Knies durch die nach vorne verlagerten Pauschen sozusagen vorgegeben und es würde wenig Sinn machen, in so einem Sattel mit langen Dressurbügeln und fast durchgestrecktem Knie reiten zu wollen. Genauso ist es dann auch umgekehrt - zu kurze Bügel in einem Dressursattel sind ebenfalls kontraproduktiv.
Ähnlich ist es auch bei den Western- oder Gangpferde Sätteln, wo es total unterschiedliche Anbringen und Sitzvarianten gibt, die den Reiter von vorhinein eher Spalt- oder Stuhlsitzig rein setzen um eben für bestimmte Disziplinen einen entsprechenden Halt im Sattel zu haben.
Ich würde so Korrekturen durch einen Trainer auch immer nur als Vorschläge werten, die man versuchen und gegebenenfalls verwerfen kann, wenn man sich dabei nicht wohl fühlt. Solange das Gesamtbild des Sitzes an eine "korrekte Haltung" heran kommt, ist es ja doch ein sehr persönliches Empfinden, ob man da ein Loch kürzer oder länger macht
Ich bin sehr sensibel mit den Bügeln. Ich muss sie um ein Loch kürzen, wenn ich die stiefel mit der dünnen sohle trage, verlängere dann im winter um 2 Loch, wenn der winterschuh mit wärmeeinlge kommt, oder um 1 Loch, wenn ich mit stallschuhen reite. Ichbwar immer die, die sich die Bügel im Unterricht kürzen sollte, wo alle anderen länger schnallen mussten. Ich kann wunderbar auch ohne Bügel reiten. Ist er zu kurz komme ich nicht zum sitzen.
Ich bin früher auch immer mit eher langen Bügeln geritten. Nun hat im Unterricht Marie meine Steigbügel nach und nach kürzer geschnallt, und ich kann tatsächlich bestätigen, dass es bei mir zu einer besseren Stabilität geführt hat. Fand ich spannend, stimmte aber tatsächlich. Ist aber natürlich immer eine Sache der Gewöhnung, denke ich.
Schöne Erinnerungen sind eine zweite Gelegenheit zum Glücklichsein
Meine Erfahrung ist, daß zu lange Bügel und damit zu große Winkel in den großen Gelenken zu einem steifen Sitz führen. Mit kürzeren Bügeln könne die Gelenke besser federn, außerdem kommt die Wade dann oft da hin, wo sie sein soll und somit wird auch der treibende Schenkel effektiver und somit dezenter.
Und ich hab auch schon alles durch, von extrem lang bis relativ kurz.
Ich habe letztens mal bei Nazareno die Bügel um eines kürzer gemacht, und mir schliefen die Füße ein. Dabei fand ich es im Leichtraben bei ihm jetzt angenehmer mit etwas kürzeren Bügeln. Echt blöd.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Ich hatte bei Gitano (bzw. meiner damaligen RL) immer sehr lange Bügel - was allerdings dazu gedacht war mir zu helfen mein Bein zu längen, was auch durchaus sehr gut funktioniert hat. Inzwischen reite ich mit recht kurzen Bügeln, da ich merke, dass ich so viel besser durchschwingen kann und mein Schenkel viel ruhiger und näher am Pferdebauch liegt. Allerdings variiere ich die Bügellänge gerne auch mal innerhalb einer Reiteinheit. Das hilft unglaublich gut dabei, sicherer im Sitz zu werden und verbessert das Durchschwingen durch Hüfte Knie und Absatz
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21.06.2021 21:46
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