Mich treibt schon länger eine Frage um: In der Versmmlung bzw in den höheren Klassen, insbesondere an der Kandare: Wieviel hat man in der Hand?

Ich sehe immer wieder viele Ritte aus den höheren Klassen und ganz oft frage ich mich wieviel der Reiter da in der Hand hält. Es sieht selten aus wie am Zügel fest halten, eher wie ein federn. Das mache ich ja jetzt auch. fängt man aber in der Versammlung so viel mehr ab? Ich kenne den Spannungsbogen natürlich und das Prinzip des am Gebiss Abstoßens ist mir eigentlich klar. Mir widerstrebt es eigentlich so sehr am Gebiss zu sein. Ist das aber vielleicht der Grund, dass ich mit Leandro nicht so recht in die Versammlung komme? Und fehlt so der letzte Funken Spannung. Fange ich ihn vielleicht zu wenig ab? Ist das Ziel aber nicht eigentlich, dass das Pferd sich selbst trägt? Oder trage ich es in gewissem Maße mit? Selbstverständlich mit dem Bein unterstützend, denn mir ist klar, alles was ich von zu fasse, muss ich hinten dazu geben. Davei will ich aber nicht ins virne Ziehen, hinten stechen kommen. Denke ich in extremen?
Kann jemand helfen?

Der Text ist mit dem Handy geschrieben. Irgendwie wird es beim verbessern immer nur schlimmer.

Ein schönes Thema, mit dem ich mich seit vielen Jahren theortisch und praktisch auseinander setze.
Nur mal vorab: die schönste Bilderbuch-Versammlung zeigt/zeigten Jaleoso und zuvor Suerte ganz ohne Trense/Kandarre.
Nur am Halsring oder ohne alles vom Boden aus. Spätestens danach war mit klar: Anlehnung ist ein dehnbarer Begriff!
Aktuell reite ich ja eine recht junge Friesenmixstute. Die braucht eine gleichmäßige elastische Anlehnung. Sie gibt ihr Rahmen und Sicherheit
und sie sucht daran ihre Balance. Wenn ich testweise mit der Hand vorgehe, kann sie damit nichts anfangen und wird torkelig.
Ich biete ihr zunehmend Rahmen in Anlehnung an und freue mich, wenn sie sich über die Schulter da rein dehnt. Aber es fällt ihr noch schwer.
Wenn man mit seinem Pferd soweit ist, dass es in schöner Balance läuft, kann man zunehmend Freiheit an der Hand geben - muss man aber natürlich nicht.
Ich finde bei einem höheren Ausbildungsstand gerade gut, wenn man das auch mal variiert.
Aber ganz klar tickt auch jedes Pferd anders! Physisch wie psychisch.
Und ja, ich bin mir sicher, das geht auch alles andersrum: erst mit gaanz wenig Hand und dann erst allmählich an eine homöopathische Anlehnung
heran arbeiten.
Aber in meiner Vorstellung von Anatomie ist ein gewisser Spannungsbogen eben doch hilfreich, um zu einer gewissen Versammlung zu kommen.
Ich stelle es mir ganz einfach immer selber vor: was wäre, wenn ICH das machen sollte - also als Pferd. jaja-lacht nur ...
Und auch dazu JA: ich wundere mich stets, wie man bei einer voll auf Anschlag gezugenen Kandarre noch feines Tuning rüber bringen soll!?
Hach - da könnte man lange drüber diskutieren.

Den Artikel von Petra lese ich später - da fehlt mir jetzt die Zeit.

Aber grundsätzlich denke ich, sollte die Anlehnung (bzw. der Druck, den ich auf den Zügeln habe) eher weniger werden, je versammelter das Pferd ist. Es soll ja in Selbsthaltung laufen. Und wenn es das macht, wird es automatisch leichter in der Hand, und man kann fast nur über Sitz und Bein reiten.
So oft gelingt uns das auch noch nicht, aber wenn ich es dahin schaffe, fühlt es sich einfach nur gut an. Das sollte doch eigentlich das Ziel sein.
Und wie Susanne auch schon schreibt, kann man ja mit eh schon stramm anstehenden Gebissen keine differenzierte Einwirkung mehr geben.....

Ich zitiere aus dem Artikel:
Die Versammlung ist kein Hexenwerk – man muss nur von dem Gedanken wegkommen, man könne sie durch eine erzwungene Kopfposition erreichen.
Ein schönes Fazit!

Dann bin ich doch eigentlich gar nicht so falsch. Ich versuche auch eher immer mehr loszulassen. Der Aspekt vin der stärken Zur feineren Hilfe ist da sicher nicht außer acht zu lassen. leandro möchte auch eher gehalten werden, bis er an dem Punkt ist wo ich dann auch loslassen kann.

Ich bekomme bei FB immer vorschläge von Clipmyhor , ausschlie S dressuren und da ist eben so viel Gand am Pferd, nicht starr, durchaus elastisch, aber es sieht eben unheimlich viel aus. Ach ich würde gern einfach mal spüren wollen.

Lass Dich nicht verleiten, zu stramm zu werden. Damit ist niemandem geholfen! Weniger ist da mehr. Da braucht man dann übrigens auch keine Handschuhe ...
Und wenn es dann mal funzt und Du plötzlich - und sei es für 3 Schritte - das richtige Maß aus allen Hilfen findest, ist es wie schweben!
Das ist der Moment, wo Pferd und Reiter um die Wette strahlen.

Sowohl mein guter Sir Henry als auch Mikado "fassten das Gebiss mehr an" in der Versammlung, ohne jedoch stark/schwer in der Hand zu werden. Weiss gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Gleichzeitig fühlte ich auch deutlich die Hinterbeine. Als wenn alles viel direkter bei mir ankäme

Also meiner Erfahrung nach werden die Pferde in der richtig vorbereiteten und richtig gerittenen Versammlung vorne leichter.
Meine Reitlehrerin betont auch immer, dass es richtig und wichtig ist, dass die sich deutlicher selbst tragen und man das leichter werden des Pferdes auch mit leichter werdender Hand zulassen muss. Das funktioniert natürlich nicht, wenn die "Versammlung" über die Hand hergestellt wird.

Danke, dann bin ich doch auf dem richtigen Weg. Das was hier beschrieben wird, fühle ich auch.

Es sieht bei den großen nur viel schwerer aus, vielleicht ist es das auch gar nicht.

Das Gewicht der Zügel.

Natürlich überprüft man immer wieder ob das Suchen zur Hand noch vorhanden ist. In diesem Moment sollte der Widerstand fließend sein etwa wie ein warmes Messer durch Butter.

Das wäre der Idealfall, eben durchlässig.

Realistisch betrachtet ist das während der Gesamtdauer der Trainingseinheit aber selten der Fall.

Dori, du könntest doch auch einfach unterschiedliche Herangehensweisen versuchen? Beispielsweise ein vermehrtes Abfangen mal testen und dann sehen, wie Leandro reagiert? Frei nach dem Motto, Trial and Error. Vielleicht braucht er wirklich einen Tick mehr Abgefangenwerden, ehe er sich komplett selbst tragen und leicht werden kann. Vielleicht ist das aber auch eine Sackgasse und du weißt nachher, dass es nichts bringt und dass du mit deiner bisherigen Arbeit auf dem richtigen Weg bist.