Hallo Petra, Wenn es für dich passt, würden Charlie und ich Euch heute gerne "überfallen " 😊🤔 Am Abend sind wir auf der Hop top Show, können euch also eh nicht allzu lange aufhalten 😉 Wann wäre es für Euch recht? Ist 13.30 zu früh?
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
nur ganz kurz - näheres gibt es dann, wenn ich wieder retour bin und wlan habe:
Der Besuch bei Petra war ausgesprochen beeindruckend und wir duften den ganzen wunderschönen Hof besichtigen und anschließend ausgiebig bei Kaffee und Kuchen tratschen - danke nochmals für den tollen Nachmittag!
Und abends die Hop Top Show auf der Equitana war für uns jeden Cent wert. Wir sahen die derzeitigen top Show Acts im Pferdebereich und (fast) jeder davon riss uns zu Begeisterungsstürmen hin! Wir konnten auch im Anschluss an die Show noch einige Fotos der Teilnehmer machen und es war echt beeindruckend, wie zB Lorenzo seine 10 Pferde völlig nackt mitten im ärgsten Trubel parkte und die dort halbstundenlang dösend herumstanden. Oder die Portugiesen, die sich am Ende mit ihren LusitanoHengsten dicht an dicht an der Bar drängten und sich ein paar schnelle Bierchen gönnten
Hier noch mein Bericht von der diesjährigen Equitana:
Wir waren am Montag dort. In allen Hallen waren die Stände mit größeren Abständen und Abmessungen aufgebaut als man es gewohnt ist. Auch die Gänge waren deutlich breiter als sonst. Erstaunt hat mich zu sehen, dass in allen Hallen komplette Flächen abgetrennt und nicht genutzt waren. Ich erfuhr von einer Ausstellerin, bei der ich mich über Paddockbefestigung beraten ließ, dass 300 (!) Aussteller weniger da waren als üblich. Im kommenden Jahr ist eine weitere, diesmal "große" Equitana in bekannter Form geplant. Ich bin gespannt!
Das Maskentragen wurde sehr unterschiedlich gehandhabt. Ich würde sagen, etwa die Hälfte der Leute folgte der Empfehlung, weiter Maske zu tragen, die andere Hälfte nicht. Da ich mit dem Grundgedanken hinfuhr, dass ich mich wohl sicherlich anstecken werde, wenn ich meine, unbedingt hinfahren zu müssen, habe ich die Maske nach anfänglichem Zögern auch weggelassen. Das war sehr befreiend. Wie clever es war, wird sich zeigen. Bisher bin ich gesund. Meine Warn-App ist aber, Überraschung!, seit Dienstagmorgen rot.
Tja, und was gab es zu sehen?
Eigentlich das, was es immer gab. Unendlich viele Halfter und Schabracken, Trensengebisse und Gerten, Kappen und Kleidung. Der Riesen-Leckerlistand mit den ganzen eingefärbten Pferdebonbons, wo die Leute immer - für mich völligst unverständlich - eimerweise Zeug wegtragen. Die verschiedenen Bücherstände, bei denen man so schön stöbern kann - und ja oft auch einen kleinen Schatz findet, ganz abseits von dem, was mainstream veröffentlicht wird. Weidezaungedöns gab es, soweit ich gesehen habe, diesmal nur einen einzigen Stand. Bei Masterhorse gab es nicht mehr das umfangreiche Strick- und Seilsortiment - wie schade! Ich fand die Sachen von denen immer so toll. Anscheinend ist ihnen aber ihr Hersteller weggebrochen und sie haben (noch?) keinen Ersatz.
Mit den ganzen Futtermittelanbietern bin ich ansonsten immer schnell durch, weil ich ja ganz oldschool nur Heu und Hafer (und mal ein Mineralfutter) füttere. Für diese ganzen Müslis und sonstiges Zeug bin ich nicht empfänglich. Zum Glück, sonst käme man aus dieser Halle wahrscheinlich nie raus.
Dann hatte ich mir einen Vortrag angehört, bei dem es um Atemwegserkrankungen ging. Oder besser gesagt: Gehen sollte. Ich hatte mich sehr geärgert, denn im Grunde war es einen Werbeveranstaltung für irgendwelches Inhaliergedöns. Ich hatte mir da mehr von erhofft, weil Joya ja immer wieder mal hustet. Sie hält sich nicht dran, sie ist auch nicht verschleimt, aber irgendwas ist da eben doch, was ja so nicht richtig ist.
Mein Highlight und Kontrast zu all den eng gerittenen, Mäuler aufreißenden, kopfschlagenden und megagestressten Zappelpferden in den Ringen war die Vorführung der Légèreté. Diese Pferde gingen ohne Nasen-, geschweigedenn Sperrriemen, ohne Hilfszügel, sie wurden nicht eng zusammengezogen, sie liefen fröhlich-freundlich-zufrieden und machten einen sehr sehr guten Eindruck. Für mich ist es immer wieder das, was Reiten bedeuten sollte: Freude auf BEIDEN Seiten.
Eine neue Regendecke wollte ich erwerben, weil zwei meiner Decken so langsam auseinanderfallen. Das war schwierig! Es gab kaum Decken! Bzw. wenn überhaupt Abschwitzdecken oder megadick gefütterte Winterdecken. Ich habe nach langem Suchen eine Decke in der gewünschten Form erstanden und hoffe, dass sie hält, was sie verspricht.
Neu war ein Stand, den ich richtig toll fand: Der nannte sich "Riders for future" und bestand aus einer großen Pinwand, an die man auf kleinen Zetteln aufschreiben konnte, wie wir Reiter uns in unserem Hobby nachhaltiger verhalten können. Da standen tolle Sachen: Nicht ständig neue Sachen kaufen, sondern die alten Sachen so lange benutzen, wie sie funktionieren. Alternativ die alten Sachen zum Beispiel an einen Schutzhof für Pferde spenden. Second-Hand kaufen und verkaufen. Mit dem Fahrrad zum Stall fahren. Weniger Plastik (wenn man ehrlich ist, fällt in den Ställen von uns Naturliebhabern unglaublich viel Plastik an, das ist mir auch schon öfter aufgefallen). Pferd mit dem Eimer und Schwamm waschen anstatt mit dem Schlauch. Und noch so viele Gedanken mehr! Das fand ich mal eine richtige coole Idee! Wie gut es mit der Umsetzung klappt, steht natürlich auf einem anderen Blatt, ich weiß. Ich fand es trotzdem super.
Schräg war ein Stand von reitenden Bibelfreunden (oder so ähnlich). Gab es den immer schon? Ist mir noch nie aufgefallen. Mein Freund, der von Pferden so gut wie keine Ahnung hat (oder sich durch mein Gequatsche so nach und nach eine Meinung bildet), fragte, ob das quasi die Zeugen Jehovas der Reiter seien. Nix gegen die Bibel! Nix gegen Glauben! So meine ich das nicht!!! Ich war nur überrascht, solch einen Stand auf der "Weltmesse des Pferdesports" zu sehen.
Ach, ich könnte immer weiter erzählen! Es war ein schöner Tag auf dieser vertrauten und doch ganz anderen Equitana. Und auch wenn es bekloppt ist: Ich freue mich schon auf nächstes Jahr!
War von Euch auch jemand dort und mag erzählen? Was habt Ihr erlebt?
Ich hatte diesmal so garkeinen Drang hinzufahren. Kaufen wollte ich eh nichts, und soviele Leute auf einem Haufen drinnen brauche ich auch nicht in Pandemiezeiten.... Ich weiß auch nicht, ob mein Rücken den Tag überhaupt überstanden hätte - stehen und gehen ist ja echt immer Mist dafür.
Die Videoausschnitte von der Hop Top Show, die ich so gesehen habe, machen mich allerdings schon etwas neidisch. Mögt Ihr darüber noch was erzählen?
Ich war am Sonntag da - mit unserem Verein. Erste Hürde : Maske tragen im Bus? Als einzige? Lösung : es gab noch einen Platz in der ersten Reihe. Dort sass ein (ebenfalls allein reisender) "Kumpel aus alten Motorradzeiten" . Die Hinfahrt verging wie im Fluge, da ich natürlich ausführlich über das PferdeBesitzerLeben des Spätberufenen informiert sein wollte. Der Einfachheit halber liefen wir dann gemeinsam durch die Hallen (und ich trug meine Maske) und konnten Ähnliches erleben wie @jaara2008 . Zwar kamen mir die Gänge nicht wirklich breiter vor, aber allein die vielen freien Flächen am Hallenende liessen sich die Menge lichten, weil alle, die mal Pause machen wollten, sich dorthin zurückziehen konnten. Die Luft war deutlich angenehmer als in vielen Jahren zuvor (und das trotz Maske!) . Von einigen Vorführungen in den Ringen war ich auch ziemlich enttäuscht. Leider wurde dort einiges Unschöne gezeigt (und leider hatte ich den Eindruck, dass die Reiter/innen das Gerittene genau so wie es war, auch noch toll fanden) . Toll fand ich einen Ritt von Yvonne Gutsche, die sich mit einem Pferd zum ersten Mal an einigenTrailHindernisse probierte. Leider fiel das (gerittene) Pferd auf einem Hinderniss hin, danach konnte man aber umso besser erfahren und sehen, wie man mit solchen Situationen umgehen sollte und wie das Tier innerhalb kürzester Zeit wieder vertrauensvoll auf das (abgespeckte) Hinderniss stieg. Sofort nach dem Bauchplatscher, als Pferd und Reiterin wieder sicher auf den Beinen waren, übernahm Y. Gutsche das Mikro vom eigentlichen Kommentator und erklärte "beim Tun" genauestens, was nun zu tun ist und kommentierte auch die diversen "Fehlversuche" ihres Pferdes - und wann es Zeit ist, das Hindernis abzuspecken bzw. die Übung abzubrechen . Erstanden habe ich einen Halsring von Brockamp - in der Hoffnung, damit das Bübchen zum "Setzen" unterstützen zu können...
Wir waren ja Sonntag auf der Hop Top Show und anschließend am Montag und Dienstag auf der Messe.
Dr. Vivian Gabor hat auch uns sehr begeistert und wir versuchen einen Vortragsabend mit ihr in Österreich zu organisieren. Ansonsten waren die geizeigten Pferdevorführungen in den Messehallen recht durchwachsen bis mau. Allerdings weiß ich selber, dass die Pferde meistens nach 1-2 Messetagen und dem Trubel sowas von durch sind, das mich viele der gezeigten Leistungen dann im Verhältnis doch positiv überrascht haben.
Auch uns enttäuschte allerdings das (verhältnismässig) recht magere Angebot - dafür dass diese Messe ja mit Superlativen beworben wird und dann ist da gefühlt weniger Auswahl und weniger Aussteller als auf unserer "Messe Wels" die im Vergleich eine kleine Provinzveranstaltung ist. Mich enttäuschte auch vor allem das fast völlig fehlen von Rassepräsentationen - speziell bei den Gangpferden! Außer der Isländer Shownummer und 2 Isis, die wir zufällig in einem Showring sahen, gab es kein einziges Gangpferd auf einer "Weltmesse" ?!? Dann gerade mal ein Weidezaun Stand, 2 Pferdeanhängermarken, dafür aber massenhaft gruselig bunte Gürtel ( wo wir uns mehrfach fragten, wie die den teuren Stand bezahlen und ob sich das rentiert?) und Glitzer und sämtliche Schattierungen von P I N K
Den Ausflug wett gemacht hat für uns die phänomenale Hop Top Show, die wirklich die Creme de la Creme der aktuellen Pferde Showacts präsentierte und dabei fast alle Nummern auch noch einen sehr positiven Eindruck hinterließen.
Die Ausnahmen waren da für uns die wirklich gruselige Trickreiter Nummer: Muss man tatsächlich die Pferde auf dem engen Viereck in so einem haarsträubend rasenden Tempo herumjagen, während die Reiter die absonderlichsten Stellungen am Pferd einnahmen ( die das Pferd zusätzlich zu dem Tempo erst mal überhaupt ausbalanzieren muss! ) ... ohne jede Rücksicht auf Verluste - nur dass die Menschenmassen toben, weil es so spektakulär war?
Und die "entzückend" anzusehende Freiarbeitsnummer einer Französin mit ihren bunt getupften Shettis hinterließ bei uns auch einen eher herben Geschmack, da die Dame recht freigiebig touchierte und da ordentlich viel Druck auf ihre bunten Ponies ausübte. Wobei ich da gerne zugestehe, dass die Pferde nach 4 Showabenden sicherlich auch schon ziemlich "durch" waren und es durchaus verständlich ist, dass da die Übungen eventuell nicht mehr ganz zu fluffig vorgeführt werden
Aufgetreten sind ( ich hoffe, ich vergesse keinen)
Jean François Pignon mit seinen Pferden lieferte Freiarbeit vom Feinsten und war wie immer eine Freude anzusehen.
Die Isländer vom Lixhof ratterten eine rasante Töltquadrille herunter - mir gefielen vor allem die letzten beiden Isis, die im direkten Vergleich nicht so passig und mit durchgedrückten Unterhals liefen.
Alizee Froment, die mit ihrer 4 jährigen Tochter, ihrem grandiosen Hengst Mistral und dessen Sohn die Mädchenträume wahr werden ließen.
die besagte Stunttruppe von Laury Tisseur dessen (spanische?) Pferde auch beim Herumstehen und bei der Freiarbeit in den kleinen Messehalle-Ringen einen dermassig gestressten und fast schon "hysterisch unter Strom" stehenden Eindruck hinterließen
Das Showteam Ensemble Excalibur zeigte einen spanischen Schimmel, der sich tapfer und furchtlos seinen Weg durch sich wild bewegende blaue Ballonseide bahnte.
Dann gab es eine toll aufgemachte Voltigiernummer der Brüder Brüsewitz, wobei das Pferd dabei auch schon einen leicht überforderten Eindruck machte und man den Eindruck hatte, dass die Turner ihr Pferd "durch die Nummer trugen"
Den Abschluss machte eine Quadrille aus 40 Working Equitation Reitern - ich suchte allerdings vergeblich nach Larissa - die sich sehr tapfer mit ihren Pferden durch die Choreografie und den Anforderungen schlugen und das obwohl sie außerhalb der Show wohl nicht viel Zeit zum miteinander üben gehabt hatten und ein paar der Pferde mit der Situation vor dem Publikum etwas überfordert und absolut nicht einfach zu reiten schienen.
Des weiteren gab Lorenzo eine Vorstellung in altbewährter Manier und ich war zutiefst beeindruckt, wie er so viele Pferde gleichzeitig kontrollieren kann. Seine Pferde konnte er wahlweise nach schwarz, weiß oder gestreift aufstellen, sortieren und abrufen und die stundenlang geparkten Stuten im allerärgsten Trubel mit zeitweise 80+ Pferden in der Halle, die sich keinen Millimeter rührten werden für mich immer ein Vorbild für 200% Vertrauen und Gehorsam sein!
Vollkommen aus den Socken gehauen und extremst begeistert haben mich die jungen Burschen der APSL: Der beneidenswerte SITZ! Die Haltung! Die Präzision! Die Linienführung! Die Durchlässigkeit der Pferde! Die Ruhe der Hengste in jeglicher Situation! das Ganze einhändig mit Garrocha in einer südländischen Lässigkeit vorgeführt! und habe ich schon die jungen Männer erwähnt
Ich habe leider nur ein Video von der Vorführung im Tribühnenring mit 4 Reitern - aber die Show mit den 12 (großteils) Hengsten in der Hop Top Show ist auf FB bei der APSL anzusehen
Die Fotos stammen übrigens alle vom der großen Foto Session nach der Hop Top show, als schon fast alle Zuseher weg waren - bis auf eine Handvoll Fans und uns 3 Österreichern Dafür kannte uns ab dem Tag sogar der Veranstalter, der übrigens aus Wien kommt, und wir konnten auch bei der Ausstellerparty Montag Abends ein paar nette Gespräche bei ein paar irischen Bierchen führen
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Equitana 2022
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09.04.2022 23:00
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- die sich sehr tapfer mit ihren Pferden durch die Choreografie und den Anforderungen schlugen und das obwohl sie außerhalb der Show wohl nicht viel Zeit zum miteinander üben gehabt hatten und ein paar der Pferde mit der Situation vor dem Publikum etwas überfordert und absolut nicht einfach zu reiten schienen.
