Mit meinem Hengst läuft es insgesamt immer besser ABER: Er schlägt gezielt nach Menschen. Er hat bereits einmal in der Box meinem Freund in den Bauch getreten Am Dienstag bin ich beim Misten auf der Stallgasse hinter ihm lang und er hat 3 Mal schreiend mit beiden Hinterbeinen nach mir ausgeschlagen (wie 2 Pferde Hintern an Hintern auf dem Paddock) und mich an den Beinen und als ich weggeflogen bin noch am Brustkorb getroffen und meine Rippe angeknackt... Naja insgesamt, habe ich mir eigentlich nicht so viel dabei gedacht und es auf meine Unachtsamkeit geschoben. ABER: Jeder aus dem Stall der mich mit Genesungswünschen in den letzten beiden Tage angerufen hat, fing von Verkaufen/Abgeben an. Ich habe mir darüber bisher gar keine Gedanken gemacht. Kastration war für alle die ihn kennen kein Thema (darüber hatte ich schon einen Gedanken verschwendet). Er hat generell schon eher ein schnelles Hinterbein. Als ich ihn gekauft habe, hat er beim Hinterhufe geben gehauen, dann beim Anreiten gegen den Schenkel und er tritt auch bei der Handarbeit mal nach der Gerte und will in der Halle auch andere Pferde verhauen. Insgesamt ist das alles aber die letzten Monate viel besser geworden. Ich kann seit knapp 1 Monat auch endlich mit anderen Pferden in der Halle reiten und den treibenden Schenkel akzeptiert er auch langsam.
Jedenfalls habe ich generell mit meinem Wallach in den letzten Jahren eigentlich viel schlimmeres erlebt als einen Pferdetritt. Aber dieses gezielte nach mir Schlagen, nicht nur kitzelig mit einem Bein, sondern richtig auszukeilen, macht mir die Sache schon ein bisschen mulmig. Bis ich gestern mit Andrea Schmitz (hat mich vom Boden eingesammelt, nachdem er mich umgehauen hat) telefoniert habe und sie direkt mit abgeben anfing, hatte ich mir darüber gar keine Gedanken gemacht ihn abzugeben... Wie seht ihr das? Ab wann würdet ihr ein PFerd abgeben, wenn es euch potentiell gefährlich wird? Durchkämpfen mit mehr Obacht? Kastration? (wobei er insgesamt so gut wie gar nicht hengstig ist... nur selbstbewusst und ein bisschen uneinsichtig was Ansagen vom Menschen angeht (ist aber auch schon 7 und eigentlich erst das letzt halbe Jahr richtig gearbeitet)
Bin jetzt irgendwie mit diesem Gedanken echt überfordert, weil es eigentlich gar nicht für mich zur Debatte stand. Ich habe ihn ja nach jetzt 7 Monaten wirklich schon sehr in meinem Herzen... Nur umbringen lassen will ich mich auch nicht. Nur wie Trainiere ich dagegen ohne mich wieder in Gefahr zu bringen? Das hat für mich nichts mit Schreckhaftigkeit oä zu tun sondern ist scheinbar schon Aggression gegen den Menschen.
Ich persönlich würde ihn legen lassen. ..verstehe immer nicht wozu man einen Hengst braucht wenn man nicht ernsthaft züchtet. .aber das ist meine Meinung Und ich denke durch eine Kastration würde er bestimmt umgänglicher und generell würde ich den Weg über Horsemanship versuchen vielleicht auch erstmal mit professioneller Hilfe. Ich habe zwar kein böses Pferdchen aber ich merke jetzt schon in der ersten Woche einen Riesen Unterschied durch meine neue Konsequenz und das Training am Seil bzw. Longe mit HS. ..
Verkaufen wäre das letzte was ich tun würde 😊
Ist aber auch rein durch das lesen schwer zu beurteilen
Also professionelle Hilfe habe ich. Das ist echt nicht der Punkt. Ich bin halt nicht so der Horsemanship-Typ sondern ich arbeite mehr nach und mit "meiner" Heidi, die für mich was Pferdeverhaltenstherapie/Problempferdetraining mein Gott ist und mir mit meinem Wallach auch den Durchbruch gebracht hat. Ich bin bei wirklich guten Leuten in Betreuuung. Darüber mache ich mir keine Sorgen. Nur wenn mir diese Leute diesen Floh ins Ohr setzen bin ich echt ein bisschen erschrocken... Ich bin inzwischen nicht zimperlich was problematisches Pferdeverhalten angeht, aber wenn ich mir genau das sagen lassen muss. Und im zweiten Satz kommt, dass mein "mich durchbeißen" echt bewundernswert ist, aber nicht immer vernünftig.
Ich hänge schon an meinem Leben. Ich mag schon kaum noch irgendjemand etwas erzählen, wenn mir wieder was "blödes" mit den Pferden passiert ist. Das wirkt ja auch als wäre ich völlig inkompetent oder unvorsichtig... und ich glaube das bin ich nicht. Ich habe mich jetzt extra nicht krank schreiben lassen und gehe trotz Schmerzen zur Arbeit, damit ich mir die doofen Sprüche von meinem Chef spare (arbeite in ner Pferdeklinik bei den Kleintieren), der mir erzählt, dass mein Hengst mich nicht respektiert und er ihn ja schon vermöbelt hätte und ich ihn jederzeit zur Kastration bringen könnte.
Wir sind insgesamt auf einem echt richtig guten Weg, aber dieses gezielte finde ich schon etwas bedenklich, aber ich will ihn nicht weggeben.
Was die Kastration angeht, hab ich bei allen spät-kastraten in meiner Umgebung die Erfahrung gemacht, dass es auch keine Wunder bewirkt, wenn man es aus Verhaltensgründen gemacht hat.
Das gute ist, das wenigstens mein Freund auch schon gesagt, hat, dass er ihn nicht abgeben will. Da sind wir uns wenigstens insgesamt einig.
Naja ich denke es kommt darauf an wie man damit umgeht er hat sich ja jetzt schon ein Verhalten angewöhnt und es ist natürlich bestimmt kein leichter Weg dieses raus zu arbeiten, aber naja ich denke HS kann da nur helfen und das heißt ja nicht das man immer nur mit Knotenhalfter und Seil unterwegs ist. ..bei mir fängt es jetzt schon am Putzplatz an und ich kann nur sagen nach nur drei Tagen die ich jetzt jede Kleinigkeit die mir nicht passt bei Niño ahnde, und das nicht durch Prügel sondern einfach immer wieder konsequent in in die gewünschte Position zurück schicken habe ich glaube ich noch nie so entspannt geputzt. ..und er hat heute nicht einmal versucht nach mir zu schnappen ^^ Man kann das ja schon gestalten wie man möchte da gibt es genug Freiraum denke ich Niño lernt gerade das ich der Chef bin und er korrigiert sich schon ganz oft selber. .natürlich habe ich noch Diskussionen, die werde ich auch immer haben aber er gewinnt nicht mehr. ... War nur ein Tipp und ich kann dir nur empfehlen es auszuprobieren, und deine Trainerin weiß bestimmt auch grundlegende Sachen alles andere würde mich wundern
Liebe Oljufi, ich habe dir schon mal geschrieben, dass ich deine Berichte als Außenstehende mit einem Riesenfragezeichen über dem Kopf lese, wie man sich von seinen Pferden so einen Mist gefallen lassen kann und das als eine Art Schicksal einfach hinnimmt. Das, was du so von deinen Pferden erzählst, ist absolut nicht normal, und das sind auch keine allgemeinen kleinen Anfangsschwierigkeiten, weil man sich erst zusammenraufen muss. Sorry, aber beim allerersten Anzeichen des gezielten Tretens (oder Beißens oder sonstwas) nach einem Menschen gehört dem Pferd für meine Begriffe so dermaßen der Frack vollgehauen, dass es von diesem Gedanken sehr weiten Abstand nimmt. Ganz egal, warum es meint, das machen zu müssen. Da hört für mich jeder Spaß und alles Verständnis auf. Eine Kastration würde dem Ganzen vielleicht die Aggressionsspitze nehmen, aber das Problem nicht lösen. Wenn du ihn behalten willst, solltest du ihn aber unbedingt kastrieren lassen, denn das Aggressionspotenzial, das du beschreibst, gehört in Profihände. Auch weil noch andere Leute in dem Stall gefährdet sind, was ist denn, wenn der mal ein Kind umhaut, weil es ihm grad blöde hinten vorbeiläuft, oder du fällst in der Halle runter, während noch andere Leute da reiten? Das ist im Grunde unverantwortlich.
LEGEN lassen und dann weiter daran arbeiten und schauen, was sich tut. Lieber ein gefährlicher Wallach als Hengst. Dem erstmal das Aggressionspotential nehmen, was das Traning ja an sich schon erleichtert. So ein Pferd kann man auch nicht so einfach und mit gutem Gewissen verkaufen, man ahnt ja, wohin der Weg für ihn dann führt. Kennst Du die Elterntiere?
Ich denke, Eure Probleme werden schon bei ganz kleien Dingen im Umgang anfangen, vielleicht siehst Du die Signale schon nicht, die zeigen, dass er gegen den Strich gebürstet ist. Er fordert Dich vielleicht ganz subtil heraus und Du erkennst es nicht. Natürlich sehr schwierig dies aus der Entfernung heraus zu beurteilen.
Das Problem mit aufm Frack hauen in so einem Moment, ist, dass man erstmal ausgeknockt ist... für die kleineren Tretereien bekommt er sehr wohl ein Echo und ich bin sehr konsequent mit meinen Verhaltenskorrekturen. Wie gesagt, ich bin leidgeprüft.
Das gute ist, dass wir in nem sehr kleinen Stall stehen mit nur Hengsten und Wallachen, mit nur 5 Einställern und der Rest sind die Pferde von Andrea und Bea und die sind Profis und helfen mir mit meinen Pferden. Alle dort sind sehr erfahrene Pferdehalter und an meine Pferde kommt mir generell sowieso keiner, den ich nicht bezahle. Wie gesagt, ich bin mir der Problematik durchaus bewusst und weiß, dass es kein Spaß ist. Wenn ich anders gefallen wäre hätte er durchaus auch mein Gesicht treffen können. Witzig finde ich das ganz und gar nicht. Nur wenns darum geht, an wen soll man den verkaufen? Dann geht der Weg nur noch zum Schlachter... Wenn mir Andrea dann erzählt, dass Hinrichs auch so einen hatte, der zum Kaprioleur ausgebildet wurde und jetzt nur noch von 4 Leuten gleichzeitig geführt werden kann, ist das irgendwie nicht sehr tröstlich.
@Anchy: ich erkenne das schon. Ich habe 5 Monate gebraucht um ihn mit der Schulter zuverlässig von mir wegzubekommen und er fragt körperlich immer wieder nach und hält die Distanz nicht ein, die ich ihm vorgebe. Er ist ja nicht mein erster Hengst. Er darf nicht an mir schnuppern ohne erlaubnis, er bekommt kein Futter aus der Hand, er läuft beim führen hinter mir mit abstand und ich mache sehr viele Weich-Übungen, swowohl beim führen, als auch bei der Handarbeit oder beim putzen. Und ja, das war anfänglich nicht witzig. Wenn es ihm nicht gepasst hat, ist er vorne hoch gegangen. Jetzt weicht er schon sehr zuverlässig, ich kann die schulter wegschicken und er hält wirklich gut Abstand, bis auf immer wieder kleineres Nachfragen. Beim reiten lässt er sich lenken, versucht nicht mehr mit mir über Äppelhaufen-schnüffeln zu diskutieren, etc. Daran war noch vor 8 Wochen nicht ansatzweise zu denken. Wie gesagt, wir sind gerade im letzten Monat richtig gut geworden. Ich war sogar am Monat mit ihm alleine das erste Mal ne Runde im Gelände.
Einen 7 jährigen Hengst auszubilden, der sich nichts diktieren lassen will ist nicht so einfach und ich weiß nicht, was mit ihm in Spanien schon alles gelaufen ist. Es wird sicherlich einen Grund haben, warum die ihn bis jetzt nicht wirklich gearbeitet hatten.
Dass du den nicht verhauen kannst, wenn er dich gerade umgehauen hat, ist klar. Aber du hast ja geschrieben, dass er schon oft gedroht und angetestet hat und insgesamt ein lockeres Hinterbein hat. Was ist denn ein Echo und die Konsequenz? Und wenn die Profis in deinem Stall das so einschätzen, dass du den lieber weggeben solltest, würde ich darauf hören. Ich schreibe ja nur von außen, da kannst du "hilfloser" wirken, als du bist, aber die können das doch wohl beurteilen. So ein Pferd kann dich auch sehr leicht töten und hat damit kein moralisches Problem. Ebenso wie ein Pferd, und gerade ein Hengst, eine komplett andere Einstellung zu Gewalt hat als ein Menschlein. Der bringt auch einen 600 kg schweren Konkurrenten oder einen Puma um, wenn er es für angemessen hält.
Najaa diese Geschichtem........die helfen weder weiter, noch glaube ich tatsächlich, dass der sich ein wirklich gefährliches Pferd in den Stall stellt.
Ich würde immer zuerst schauen, welche Anteile habe ich an dem Verhalten, viellecht auch unbewusst. Verkaufen ist ja immer die letzte Option und nur dann zielführend, wenn die Hoffnung besteht, dass so ein Verhalten erlernt und somit auch wieder aberzogen werden kann. Erstaunlich ist aber schon, dass manch vermeintlicher Verbrecher nach einem Besitzerwechsel zum Lamm geworden ist. Kenne auch genau so einen Fall. Da war die Aggression schlicht und ergreifend aus Angst und Überforderung entstanden. Hilft aber alles jetzt auch nicht weiter.
Um Gottes Willen, lass den bitte beim Führen nicht hinter dir laufen!!!!! Das ist die Position, die der Hengst einnimmt, um zu treiben. Auf keinen Fall solltest du so einen in diese Position bringen, zumal du ihn dann ja auch nicht mehr im Auge hast.
Den Fehler habe ich einmal bei einem nicht ganz sauberen Hengst aus Spanien gemacht und hatte als Konsequenz plötzlich seine Zähne im Rücken, dann hat er mich am Rücken hochgehoben und hin- und hergeschüttelt wie eine Stoffpuppe, um mich dann auf den Boden zu schmeißen, sich auf mich zu knien und noch ein paarmal mit den Zähnen nachzufassen. Ich habe das nur überlebt, weil er mich beim ersten Biss nicht im Genick, sondern weiter unten gepackt hatte.
Verstehe nicht wo das Problem im Legen liegt. ..wieso sollte er denn am besten Hengst bleiben nur weil es angeblich keinen Unterschied gibt? Das halte ich für einen Trugschluss
Das Problem ist, dass ich mich ihm gegenüber bis Dienstag eigentlich gar nicht Hilflos gefühlt habe. Es war alles am werden. Und für das Treten in den anderen LEbenslagen hat er auf jeden Fall Echos kassiert. Nur sehe ich es auch so, dass ich nur soweit kämpfen kann, wie ich auch weiß, dass ich gewinnen werde. zB beim reiten, haben wir das treten erstmal nur mit beharrlichkeit ignoriert. Beim Putzen habe ich mich anfänglich bewaffnet und ihm mit der Gerte ein Echo gegeben, genauso bei der Handarbeit, wenn er da kickt, bleibe ich erst recht dran und ärgere ihn weiter, lobe wenn er brav bleibt/wieder ist. Er ärgert sich halt wirklich über diese Situationen. Bekommt ne ganz spitze Oberlippe... Aber wie gesagt, das ist alles nicht vergleichbar mit wirklich gezielt auszukeilen. Und wie gesagt, ich weiß nicht WARUM er das gemacht hat. Ich bin schon hunderte von Malen auf die gleiche Art hinter ihm lang und es war gar kein problem.
Keine Sorge, er geht nicht direkt hinter mir sonder seitlich. Ich habe ihn immer im Auge. ;)
Ich habe kein generelles Kastrationsproblem. Aber ich mag auch nicht daraus eine kurzschlussaktion machen. Er ist halt auch schon sieben und da macht man es auch nicht mal eben im Stall im stehen. Der Punkt ist der, dass ich wenn ich mich doch von meiner Umgebung zu ner Abgabe überreden lasse, ich nicht nochmal 1ooo€ in ne Kastration stecke und wenn ich pech habe passiert dabei noch etwas... nee nee...
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14.05.2015 21:56
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