Grundsätzlich bin ich auch gegen das Eindecken. Aber es war bei meinen bisherigen Pferden auch nicht notwendig. Sowohl die Warmblutstute und auch der kleine Haflinger haben bis ins hohe Alter nie gefroren. Unsere Pferden sind im Sommer 24 Stunden draußen und im Winter auch nur Nachts im Stall.
Bei der Spanierin ist es aber nun anders. Solange es kalt und trocken ist - kein Problem. Aber sobald Regen und Wind dazu kommt, fängt sie wirklich an mit bibbern.
Wir haben zwar Unterstände auf den Weiden, aber leider ist sie ziemlich rangniedrig. Unsere zwei Friesen und das Warmblut lassen sie oftmals nicht mit in die Weidehütten, obwohl nun wirklich reichlich Platz für alle wäre. Also bekommt sie bei so richtigem kalten Schmuddelwetter tagsüber eine ungefütterte Regendecke und fühlt sich damit wohl.

Pinchen mag auch keinen Regen, nur wenn es ums Futter geht ist ihr das egal, dann steht sie auch im strömenden Regen, was ich aber auch nicht mache, meine Pferde blank putzen, die haben eine natürliche Fettschicht auf der Haus die ich nicht wegwasche oder putze, sodass der natürliche Schutz erhalten ist und so kommen sie gut durchs Wetter.

Und Casper hat eher das Problem aus der Hütte raus zu kommen, weil Pina ihn einsperrt

Weil´s grad so passt: https://www.propferd.at/main.asp?VID=1&k...092017&NID=6514

Hallo,

mal ein kurzer Zwischenstand: Bizarro trägt Plüsch ;-). Naja, im Vergleich zu Janoschs früherem Pelzmantel echt süß und so pflegeleicht!!!
Decke war bisher nicht nötig.
Ausnahme: wenn er nach Ausritt/Reitstunde verschwitzt ist, kommt eine Fleecedecke drauf, nach ca 30 min ist er dann wieder trocken. Er trocknet sogar schneller und schwitzt weniger als der im Westerwald und Hunsrück groß gewordene Barney nach der gleichen Tour!

Die Bucas liegt weiterhin in der Kiste und wartet auf ihren Einsatz ;-)

LG
Ameli

Am Besten bleibt sie da auch liegen

Ich rege mich immer auf wenn ich bei Temperaturen um 15°C die Pferde ganztags mit Decke bei schönem Wetter stehen sehe und frage mich dann immer wieder ob sich die Menschen dahinter mal mit dem Bedürfnis ihres Pferdes wirklich beschäftigt haben und dazu gelesen haben das Pferde eine Wohlfühltemperatur von 5°C ! haben.

Hallo,

Zitat meines TA: ‚die Pferde frieren nicht, es sind die Menschen, die glauben, daß den Tieren kalt ist!‘

Wie ganz oben gesagt, bei meinem norwegischen Pelztier gab es nur Abschwitzdecke bis der Pelz trocken und funktionabel war. Beim frisch eingewanderten Spanier war ich einfach unsicher - auch durch die vorherige Hätschelhaltung mit Solarium und Deckengarderobe ;-) ‚ob da noch Winterfell kommt?‘ Ja!

LG
Ameli

Ameli ich spreche ja aus Erfahrung, meine Spanierin ist ja auch importiert und den DeckenKleiderschrank der Vorbesitzerin habe ich ja sogar mitbekommen, aber ich bin da durch Casper abgehärtet und habe mir damals einfach gedacht wenn keine Decke wird es schon Winterfell geben. Eingezogen ist sie bei mir im Juli und so hatte sie Zeit für einen richtigen Winterpelz.
Und Pina hat einen dichteren Pelz als Casper, der hat ja so feines Haar, aber auch einen Winterpelz der warm hält.

Ich kenne diese Thesen - die sicher auch auf ihre Art und Weise richtig sind - und trotzdem decke ich meine beiden Hengste ein, wenn das Thermometer nachts unter 10 Grad sinkt.

Natürlich habe ich dabei den Vorteil, dass ich direkt neben den Pferden wohne, von zuhause aus arbeite und damit auch mal schnell loslaufen und die Decken abnehmen kann, wenn die Sonne plötzlich scheint und es wärmer wird, als frühmorgens erwartet.

Ob nun die Wohlfühltemperatur wirklich schon bei 5 Grad anfängt, ziehe ich aber doch ein bisschen in Zweifel. Ich habe gelernt, dass ein Pferd sich ab 10 Grad anfängt wohl zu fühlen und 15 Grad als optimale Temperatur von Pferden empfunden wird. Bei 5 Grad stellen meine Pferde den Pelz auf, rotten sich zu einem dichten Pulk zusammen und stehen mit dem Hintern gegen den Wind.

Klar mag das an sonnigen Tagen auch anders sein, aber in unseren Breitengraden ist es fast immer windig und es regnet häufig - die Stuten stehen dann auch draußen und bibbern und dann holen wir sie auch in die Boxen, wo sie sich dann im frischen Stroh wälzen und sich die Pelze trocken rubbeln, denn die Stuten tragen keine Decken. Der Grund dafür ist aber, dass sie sich die Mäntelchen gegenseitig ausziehen und Löcher rein reißen. Mein Mahéchen würde ich sehr gerne eingedeckt nach draußen schicken, weil ich einfach denke, dass ein älteres Pferd meistens sowieso schneller abbaut und schwer wieder aufzufüttern ist. Nachdem das aber nicht möglich ist, müssen wir sie halt reinholen, wenn es dauerregnet und sie gar nicht mehr trocken und warm werden können.

Bei Schimmi riskiere ich definitiv nicht, dass er im Winter abnimmt, weil er viele Kalorien verbraucht, um sich warm zu halten - der ist sowieso nie wirklich rund gewesen und seit ein paar Jahren ist er wirklich klapprig geworden - der hat der Kälte nichts entgegen zu setzen und darum trägt der auch seine Mäntelchen, die je nach Temperatur und Witterung variieren.

Und dass Lilo eingedeckt wird, ist - das gebe ich gerne auch unumwunden zu - meiner Bequemlichkeit geschuldet und somit Luxus für die Muddi. Aber ich habe auch definitiv keine Lust, mein sandverkrustetes, vom Regen durchnässtes Pferd eine Stunde lang mit dem Föhn zu bearbeiten, um mit gutem Gewissen und ohne Sorge um einen Satteldruck reiten zu können.

Außerdem fing er tatsächlich an zu schnöddern, als es plötzlich so kühl wurde und er mehrfach vom Regen durchnässt worden war und ich hörte ihn nachts auch husten. Und da war es mir dann sowas von egal, dass ein Pferd nach Ansicht der Experten keine Decke braucht, denn bevor mein Pferd weiter "rotzt und kotzt", bekommt er eben auf der Weide auch bei 15 Grad eine fleecegefütterte Outdoor-Decke drauf, wenn es regnet.

Natürlich weiß ich auch, dass man mit ungefütterten Decken die Thermoregulierung durch das Aufstellen des Fells einschränkt, aber genau darum gibt es bei uns eben auch unterschiedliche Decken und Unterdecken, die zur Temperatur passen.

Ich habe Lilo nun über 5 Jahre und er hatte noch in keinem Winter gehustet oder geschnöddert und er glanzt in der Regel durch eine robuste Gesundheit. Vielleicht bräuchte er bei trockener Kälte keine Decke, aber ich glaube, dass es für ein Pferd schwieriger ist, mal eingedeckt zu sein und mal "nackig" raus geschickt zu werden, wenn es sonst eingedeckt wird. Man kann ja behaupten, ich würde mein Pferd vermenschlichen, weil ich selbst ein Frostköttel bin, aber wenn ich Lilo bei winterlicher Kühle (und wir haben selten unter 0 Grad) reinhole, um ihn zu putzen und ihm dafür die Decke abnehme, dann klemmt er den Stert ein und verspannt sich. Ich werte das als Zeichen, dass ihm mit der Decke wohler, weil wärmer war. Er ist auch von mir noch nie geschoren worden - hat also auch Winterpelz, aber offensichtlich ist ihm eben trotzdem kalt, denn lege ich ihm dann eine Decke über, entspannt er sich auch gleich wieder.

Bislang habe ich meinen Hengsten noch nie die Decken ausgezogen und darunter verschwitztes Fell gefunden - außer unter den Fliegendecken. Insofern gehe ich nicht davon aus, dass ich einen Hitzschlag befürchten muss, wenn Lilo und Schimmi draußen bei kühlem Dauerregen und unter einer Temperatur von 10 Grad auch im Stall in der Nacht eine Decke tragen - aber die Temperatur in ihren Boxen entspricht auch der Außentemperatur.

Nicht zu vergessen ist nämlich auch, dass ein Pferd, dem kalt ist, sich draußen bewegen kann, um sich aufzuwärmen. Steht es aber in der Box, ist seine Bewegungsfreiheit so eingeschränkt, dass es nicht mal eben eine Runde galoppieren kann, um wieder warm zu werden.

Für mich zählt also in erster Linie, dass ich mich noch in keinem Winter um hustende und schnöddernde Hengste sorgen musste, sondern sie wegen oder trotz der Decken gesund und fit sind.

Meine Pferde sind gesund und fit weil sie sich jederzeit aussuchen können ob sie drinnen oder draußen stehen wollen und dabei aber jeder seinen Bereich hat.
Frieren tun sie beide nicht, nicht einmal wenn sie im Regen stehen, habe ich bei Casper nur einmal erlebt als er im Dauerregen stand und ich da der Meinung war er braucht eine Decke zum abtrocknen, nachdem er trocken war kam die wieder runter, das war das einzige Mal.
Allerdings werden meine Pferde auch nicht geduscht gewaschen und täglich geputzt.

Husten hatte Pina auch, welcher aber nicht der Kälte geschuldet war, sondern dem staubigen Stroh was wir hatten, nachdem sie seit 2 Jahren auf Spänen steht, und wir das letzte nicht staubfreie Heu bedampft haben, hatten wir auch damit kaum noch Probleme.

Ich behaupte auch nicht das es nicht Pferde gibt (kein oder wenig Winterfell, Alte) die eine Decke benötigen.

Ich bin nichtsdestotrotz der Meinung das die meisten Pferde eben nur eingedeckt werden, weil ihre Menschen von sich auf ihre Pferde schließen oder eben der eigenen Bequemlichkeit geschuldet.

Kirsten - Deinen Letzten Satz unterstreiche ich sogar, denn ich habe wirklich kein schlechtes Gewissen und schäme mich definitiv nicht, wenn ich zugebe, dass meine Eindeckerei von Lilo ein Tribut an meine Bequemlichkeit und der Luxus ist, den ich mir gönne, ohne dabei das Für und Wider abzuwägen und schlussendlich den natürlichsten Weg zu gehen.

Ich verschweige auch nicht, dass ich Lilo einst einzudecken begann, nachdem ich eine Stunde mit dem Föhn seine Sattellage trocknen musste, um danach den Sand rausbürsten zu können, bevor ich ihn mit gutem Gewissen satteln konnte - das war der Tag, an dem ich seine erste Regendecke kaufte!

Und unsere Stuten sind nicht eingedeckt - zugegeben, wenn es nach mir ginge, würden die auch Decken tragen, weil wir zwar ein Vordach haben und die Hallenwand, wo sie theoretisch Schutz vor Nässe und Wind finden würden, aber die Drachenbruthierarchie ist eisern und bestimmt, wer sich ins Trockene stellen darf und wer draußen bleibt.

Ich muss das aber auch nicht haben, dass Mahé Kalorien verbrennt, um sich warm zu halten, die ich so mühsam mit meinen Fütterchen zu erhalten bemüht bin - darum kommen die Pferde dann eben in den Stall, wenn es dauerregnet.

Melanie - ich gehe sehr gerne den Weg der Natürlichkeit, aber das hat eigentlich weniger was mit dem Veganismus zu tun, denn der besagt ja, dass wir Tiere nicht zum unserem Wohl ausnutzen dürfen. Damit würde schon das Reiten (die Kampfveganer finden schon das Halten der Pferde unvegan) nicht in meinen veganen Lebensplan passen. Aber ich müsste auch meinen Hund mit Tofu füttern und dürfte natürlich keinen Sattel aus Leder verwenden, denn klar hat die Kuh, deren Leder für dessen Fertigung gewonnen wurde, das nicht freiwillig gespendet und vorher Selbstmord begangen.

Ich ringe stets mit mir, wenn ich Lilo ein Lammfell unter seinen Gurt lege, aber in dem Fall wohnen zwei Herzen in meiner Brust und das für Lilo schlägt ein bisschen lauter, als das für das Schäfchen - und das ist ein sehr, sehr unveganer Gedanke.

Ich bewege mich also auf einem Weg der Kompromisse, aber ich strebe auch nicht nach dem Titel "Veganer des Jahres", glaube aber, dass der Schritt, den ich mit meiner veganen Ernährung gegangen bin, als Beitrag für mehr Achtsamkeit den Tieren gegenüber, vergleichbar ist mit dem, die Seesterne, die bei Ebbe am Strand liegen und vertrocknen würden, wieder ins Meer zu tragen - es wird nicht gelingen, alle zu retten, aber für den einen, den man rettet, hat man viel verändert.

Insofern bekommen meine Katzen und der Hund eben auch Fleisch, weil das ihrer Gesundheit dient und meine Pferde stehen hinter Zäunen und in Boxen, weil das ihrer Sicherheit dient.

Für beides trage ich die Verantwortung, weil ich die Tiere eingeladen habe, mit uns zusammen zu leben - und darum tue ich mein Möglichstes, auch wenn es mit meiner veganen Gesinnung nicht immer konform geht, damit es den Tieren gut geht und sie sich wohl fühlen und schließe Kompromisse, denn die Kampfveganer sind der Meinung, dass schon das "Einsperren" der Pferde hinter Weidezäunen bedeutet, dass wir den freien Willen der Pferde damit nicht respektieren, weil die ja viel lieber frei durch den Wald streifen würden ... schön wärs. Ich bin aber lieber in den Augen der Kampfveganer unvegan, als dass ich meine Pferde auf dem Asphalt der A1 oder den Gleisen der Nordwestbahn liegen sehe.

Aber das ist ein Thema, das immer Diskussionen entfachen wird und ich habe sie eine Zeitlang im Veganer Forum geführt, aber ich mag auch keine Mauern einrennen.

Und das ist auch mein Fazit zum Eindecken.

Ich kenne die Risiken des Eindeckens. Ich kenne aber auch die Risiken, wenn ich ein altes, bereits schon sehr schlankes Pferd bei kühlem Wind und Dauerregen nicht eindecke oder in die Box hole und auf die Natur vertraue - in der meine Senioren vermutlich längst tot wären.

Die Natur sieht nämlich vor, dass die Pferde, die mit den Widrigkeiten der Jahreszeiten (und der des Alters und der Einschränkungen, die damit verbunden sind) zur leichten Beute von Raubtieren werden.

Im Jahr 2009 hatte ich meine Stuten ohne Decken auf einer rund 10 Hektar großen Weide mit Senken, Bachlauf und Nadelwald, in dem sie Schutz vor der Witterung fanden - ihr kennt die Geschichte - und wurde angezeigt, weil meine Pferde erfrieren könnten. Da war aber keine über 18 Jahre alt und alle waren rund und hatten einen dicken Winterpelz. Sie hatten immer Heu und wurden von uns zweimal täglich mit Kraft- und Mineralfutter versorgt.

Ich habe das damals nicht verstanden, dass man uns zwang, die Pferde in den Stall zu sperren und fragte, ob ich am besten die Wildtiere gleich mitnehmen sollte, weil die bestimmt auch frieren und im Gegensatz zu meinen Pferden ihr Futter mühsam suchen müssen. Man erklärte mir darauf hin, dass Pferde Haustiere seien und die wären domestiziert und durch die züchterische Selektion auch nicht mehr mit Wildtieren zu vergleichen.

Ich sehe das auch heute nicht so, denn ein gesundes Pferd im besten Alter, das das ganze Jahr durch draußen steht, genug Futter hat und Wind- sowie Wetterschutz, passt sich an die natürlichen Gegebenheiten und den Lauf der Jahreszeiten und der Witterung an.

Soweit bin ich ganz bei den Verfechtern der Deckengegner.

Aaaber - wenn ein Pferd alt ist, kaum Speck auf den Rippen hat (oder gar keinen) und man mit Spezialfütterchen kämpft, dass es sein Gewicht hält und nicht noch mehr abbaut, dann decke ich dieses Pferd ein, damit es keine Energie aufwenden muss, um sich warm zu halten. Ich riskiere auch nicht, dass so ein altes, nicht mehr so rundes Pferd im Dauerregen steht, weil die jungen Pferde es nicht unters Dach lassen.

So wird es aber auch in dem Bericht formuliert, zu dem der Link führt: Wenn ein Pferd alt, krank oder mager ist, legitimiert das das Tragen einer Decke, die in ihrer Dicke den Temperaturen angepasst wird. Schimmi hasste es früher, wenn wir ihn eindeckten, weil er sich frisch gewaschen vor einem Turnier nicht sein weißes Fell mit Mist einsauen sollte. Heute genießt er es, wenn er ein- oder umgedeckt wird. Er kommt sogar zu mir, wenn er ohne Decke draußen steht und es zu regnen anfängt und ich dann mit der Decke am Koppeltor stehe. Früher wäre er schon beim Anblick einer Decke geflüchtet.

Er neigt leider auch zum Regenekzem und dazu, rumzugaloppieren, bis er schwitzt. Wenn er dann mit nassen Fell im Wind stünde, wäre er wohl rasch erkältet. Darum trägt er eine Decke mit Abschwitzfunktion und wird dann abends umgedeckt, damit er garantiert eine trockene Decke trägt.

Das ist aufwändig und das entspricht nicht der Natur - aber ein Pferd, das weit über 20 Jahre alt ist, findet man unter den wild lebenden Pferden eben auch selten, denn die alten, schwachen und mageren überleben den Winter nicht. Das ist also mein Vorteil - dass ich meine Pferde vor den Widrigkeiten des Winters schützen kann, wenn sie das brauchen.

Dass ich Lilo aus Gründen meiner Bequemlichkeit eindecke - dazu stehe ich auch.

Aber ich weiß, dass er sehr hautempfindlich ist und wenn ich ihm auf das sandpanierte, nasse Fell einen Sattel legen würde, hätte er am nächsten Tag garantiert einen empfindlichen Rücken - und den Sand sauber aus dem Fell zu bürsten, ist wirklich nur möglich, wenn das Fell trocken ist ... und das erfordert mindestens 30 Minuten des Föhnens auf jeder Seite.

Ich könnte im Winter aufs Reiten verzichten - das wäre zumindest wieder in die vegane Richtung tendierend - dann bräuchte Lilo keine Decke, denn im ersten Jahr, in dem ich ihn nicht reiten wollte, trug er auch keine Decke.

Aber als ich ihn das erste Mal nass und sandig von seinem Auslauf holte und ihn föhnen musste, bekam er eben eine Decke.

Dazu kommt, dass er manchmal auch noch ein bisschen nachschwitzt, wenn ich ihn auf dem Platz geritten habe und ich ihn dann ungern feucht rausstellen würde. Aber ihn dann eine Stunde in die Box zu stellen, bis er sicher trocken ist, um ihn dann raus zu stellen, kollidiert mit meinem knappen Zeitkonzept. Darum leiste ich mir dann eben auch den Luxis, mein Pferd von dem Zeitpunkt an einzudecken, an dem das Thermometer nachts unter 10 Grad fällt.

Darüber kann man diskutieren und es steht auch jedem frei, dazu eine ganz andere Meinung zu haben und mich von ihr überzeugen zu wollen. Aber solange ich die Zeit aufwenden muss, um mein Pferd vor dem Reiten zu trocknen und zu putzen, wenn er im Winter nass und dreckig rein kommt und nach dem Reiten alle 10 Minuten raus rennen muss, um zu prüfen, ob mein Pferd unter der Abschwitzdecke in der Box endlich trocken ist, damit ich ihn wieder rausstellen kann, bleibt Lilo eingedeckt.

Das heißt nicht, dass ich unvernünfig oder uneinsichtig bin, der Natur Widerspruch leiste oder bewusst und zu meinem Vorteil das Wohlbefinden meines Pferdes einschränke. Es bedeutet einfach nur, dass wenn meine Stuten nass und dreckig sind, die niemand putzen muss, weil sie nicht geritten werden. Und darum schwitzen sie im Winter auch nicht und riskieren eine Erkältung - weil sie eben auch nicht verschwitzt im Wind stehen. Nachdem sie sowieso mittags zum Füttern in die Boxen geholt werden (sonst wären Cora und Happy schneckefett und der Rest rappelmager, weil die nie an den Trog oder ans Heu dürften), können sie auch nachdem sie mal im Regen standen, auch zugfrei trocknen.

Und ja - die Drachenbrut war gesünder, als sie den ganzen Winter draußen stand - aber dagegen haben eben die Tierschützer Einwände und darum können wir das nicht mehr machen, denn sonst rikieren wir Anzeigen.

Und ja - im Grundsatz ist das Rein und Raus für die Gesundheit der Pferde problematischer, als das Draußenleben. Die Meinung vertritt sogar mein Pferdetierarzt, der sagt, dass die Stuten und Fohlen, die gleich im Frühling ins Gras kommen und dann bis Ende Oktober komplett draußen stehen, viel widerstandsfähiger und gesünder sind, als die Zuchtstuten und Fohlen, die bei jedem Wetterumschwung und vor den ersten fallenden Tropfen gleich in den Stall geholt werden, weil ja der Fohlenpelz nicht nass werden soll.

Ich widerspreche seiner Meinung auch nicht, aber ich mag ihn eben auch nicht reich machen, wenn mein Pferd dann hustet, weil ich keine andere Möglichkeit habe, als es raus und rein zu stellen und es darum kein widerstandsfähiges Robustpferd aus dem Offenstall ist, sondern deutlich empfindlicher.

Lilo hustete Ende des Sommers das erste Mal, seit ich ihn habe, weil er ein paar Mal im Regen stand und es empfindlich kühl war. Nachdem er bei Regen eine ungefütterte Decke übergelegt und Kräuter in den Trog bekam, war der Husten rasch weg. Aber ich riskiere auch nicht, ihn ohne Decke raus zu stellen, wenn es regnet, windet oder das Thermometer unter 10 Grad fällt, weil ich annehme, dass er dann gleich wieder hustet, wenn er mal wieder richtig nass wird - er ist halt ein Weichei und wäre vermutlich in einem Offenstall als Robustpferd nicht wirklich glücklich.

Und nun dürft ihr mich auch gerne mit heißen Quark bewerfen und meine Meinung als unvegan oder unfair meinen Pferden gegenüber einstufen, aber das wird nichts ändern, denn wenn ich Lilo nicht mehr reiten würde, damit er ohne Decke draußen stehen kann, würde ich vermutlich genauso viele Meinungen zu lesen bekommen, weil ich mein Pferd nicht ausreichend beschäftige und Stoffwechselprobleme bei ihm riskiere, wenn er nur rumsteht - und das ist eben auch wahr.