Hallo,
mich würde mal interessieren, wie fest ihr bei Euren Pferden gurtet.

Hintergrund ist folgender: Meine Stute hatte ja einen Gurt- bzw. Sattelzwang "mitgebracht". Mit Geduld und Zeit lässt sie sich jetzt völlig problemlos satteln und steht auch beim aufsteigen völlig ruhig und still. Ich habe einen Dressursattel mit einem Mattes-Mondgurt (lang). Letzte Woche besuchte mich eine Bekannte und sah mir beim reiten zu. Großes Geschrei ihrerseits "du musst nachgurten !!!! alles viel zu locker !!! mindestens zwei Löcher enger !!!".
Nun ja, ich gurte nicht übermäßig fest, der Sattel rutscht aber weder beim aufsteigen (mit Aufsteigblock, aber ohne gegenhalten) und auch nicht beim reiten. Warum soll ich also mein Staubzucker-Schnäutzel zuschnüren bis die Luft knapp wird ???

Der Grund den Deine Bekannte meinte, könnte sein das der Sattel wandert wenn er nicht fest ist.
Es gibt ja Pferde da liegt der, aber bei manchen verschiebt sich der Sattel zu seinen und des Pferdes Ungunsten.

Ich gurte auch nur so fest das er hält, knalle aber nicht bis ins letzte zu.

Da hast Du natürlich recht. Ein "wandernder" Sattel gibt auch schnell mal Druckstellen usw.
Aber da ich grad mal fünf Minuten auf dem Pferd saß und quasi gerade mal mit Warmreiten angefangen hatte, fand ich diese Panik schon ganz schön krass. Klar gurte ich während des Reitens dann noch mal nach, aber eben nicht gleich von Anfang "volle Pulle".

Ich gehöre auch zu den "lose-Gurt-Reitern". Habe aber wohl auch das Glück, bzw. mein bisherigen Pferde, daß die Sättel
so gut sitzt/saßen, daß da nix rutscht - egal wie lose der Gurt ist.
Ich will nur im Gelände nicht zur Seite kippen wenn er mal die Wegseite im Galopp wechselt ... .
Hatte früher mal Bedenken, daß das Fell bei zu losem Gurt aufschubbelt. Habe ich aber bisher noch nie beobachten können.
Einziger Haken: beim Aufsteigen braucht's einen Stein, Baumstamm o.ä. - sonst hilft nur nachgurten ...

Ich musste meinen Sattel anfangs etwas fest gurten, weil er wegen Richards schlechter Rückenmuskulatur auch dazu neigte, nach hinten zu wandern. Mit zunehmendem Muskelaufbau gab sich das aber und ich gurte jetzt 'ganz normal', ohne übermäßige Kraft.
Die Stute meiner Stallbesi, die immer ein wenig mit Magenschleimhautentzündungen zu knapsen hat, hasst es, fest gegurtet zu werden. Da ist der Gurt wirklich vergleichsweise locker. Klappt gut, obwohl sie unter einem Fellsattel läuft.

Kommt aber sicher auch immer ein wenig auf das Pferd an - wenn man so ein komplett widerristfreies Modell hat, kommt man wahrscheinlich auch bei noch so passendem Sattel nicht umhin, fester zu gurten.

Ich gurte so fest, dass er beim Aufsteigen hält. Zu fest mag der schatzi nicht, dann wird er spannig.

Ich gurte anscheinend zu wenig fest, denn ich bin schon mehrfach beim (freiwilligen) Absteigen mit dem Sattel seitlich abgerutscht - bzw. der Sattel rutschte mir hinterher.

Wobei der Sattel auch nicht verrutscht oder ich oben ein ungutes Gefühl haben müsste. Ich merke wirklich immer erst beim Absteigen, dass der Sattel recht locker angegurtet war. Ich versuche aber auch tatsächlich so wenig fest als möglich anzugurten ... manchmal eben auch zu wenig fest ;-)

Ich gurte auch nur so fest wie nötig und seitdem ich mit dem Sattel letztes Jahr ja einen Abgang gemacht habe weil ich vergaß nachzugurten und ein Lammfellpad unter hatte was das ganze noch zusätzlich begünstigte.

Habe ich ein normales Pad und vergesse nicht mehr nachzugurten.

Ich finde die Leute die Sattel wie Zaumzeug bis ins letztmögliche Loch zuschnüren schrecklich, ich möchte auch nicht so in eine Gurtung gepresst werden das ich die Kiefer nicht mehr bewegen kann und keine Luft mehr bekomme weil mir der Brustkorb zugeschnürt ist.

Kirsten - Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe immer die gleichen Gedanken wie Du, wenn ich Lilo sattle: "Würde ich das gut finden, wenn man mich so zuschnürt?"

Gut - bei mir ist das Reithalfter dann eher Deko und vom Cavemore müsste ich die Bäume vermutlich hoch bis zu Lilos Ohren ziehen, bis der Kinnriemen (gepolstert) zum Einsatz kommt.

Das Problem vom "Unterbau" das Sattels habe ich leider auch so ein bisschen, denn ich habe ja auch das Gelpad drunter, die Schabracke und manchmal noch ein Fellchen - was meinen Sattler auch erstaunt, dass das überhaupt hält. Aber das tut es. Wobei ich auch immer mit meinem Leiterchen aufsteige und mir gegen halten lasse, denn sonst käme mir der Sattel ganz sicher schon beim Aufsitzen entgegen.

Hmh - er kann doch Kompliment, oder Sabine?

Zitat von suerte im Beitrag #11

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Hmh - er kann doch Kompliment, oder Sabine?

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Kennt jemand "Jenny und Mambo" ? Ein Mädel und ein Friese, facebook-Stars oder so.
Auf jeden Fall gibt es ein Video von den beiden, wie sie flott über eine gemähte Heuwiese galoppieren. Auf einmal erschrickt sich das Pferd etwas, die Reiterin verrutscht zur Seite und der Sattel verrutscht mit. Das Ganze endet in einem bösen Sturz, bei dem das Mädchen schwer verletzt wird. Sie selbst hat nachher dazu geschrieben, dass sie zu der Zeit immer mit sehr losem Gurt geritten ist. Googelt mal nach dem Video und schaut euch das selbst an.

Ich selbst gurte immer straff an. Ich habe schon mehr als einmal voll in einem Bügel gestanden, wenn was war. Nicht auszudenken, wenn dann der Sattel verrutscht wäre.

So sehe ich das auch.
Ich hatte mal so ein Erlebnis mit einem Haflinger, der etwas schwierig war. Da bin ich in der Halle aufgestiegen, und bevor ich zum Nachgurten kam, rannte der los wie ein Bekloppter - im Galopp. Und dann fing der Sattel an zu rutschen. Das war echt sch...... Zum Glück konnte ich ihn vor die bande lenken, bevor ich komplett mit dem Sattel unterm Bauch landete.
Und in irgendeinem Urlaub (weiß nicht mehr wo) begegnete uns eine Tourigruppe mit Pferden. Als die antrabten, verabschiedete sich bei einem Pferd der Sattel zur Seite und die Reiterin machte einen Abflug.
Lana hat keine sehr gute Sattellage. Da hat man immer das Gefühl, der Sattel bewegt sich seitlich. Daher gurte ich bei ihr immer gut fest.
Bei Filo ist es unproblematischer. Aber aus diesen Erfahrungen heraus gurte ich auch bei ihr immer gut nach. Meine eine RB vergißt das allerdings schonmal gerne. Da wundere ich mich dann oft, daß es gehalten hat.

Glaubt mir, bei meinem Lilo Hasenherz ist das Hakenschlagen im Gelände normal. Eine Galoppstrecke mit Pfützen bietet da alleine schon genügend Möglichkeiten, denn er schaft es wirklich, auch im flotten Galopp, seine Hufe immer auf den trockenen Stellen auf dem Boden landen zu lassen. Trotzdem ist mein Sattel noch nie verrutscht. Mag sein, dass er eine gute Sattellage hat oder ich vielleicht in guter Balance sitze.

Tatsächlich hatte ich mal so ein "Sattelgurt zu lang-Erlebnis" - damals noch mit Irco - an einem Turnier in Holdorf, bei dem der Turnierplatz bei uns ja um die Ecke liegt und es uns auch ermöglichte, zwischen den Prüfungen, die nicht mehr benötigten Pferde rasch nach Hause zu reiten. Jedenfalls hatte ich drei Pferde und meine damalige Pflegerin dabei, die mir anbot, Kalli, der morgens nur die Eignungsprüfung gelaufen war und erst für den nächsten Tag in der Springpferdeprüfung wieder antreten musste, nach Hause zu reiten, um danach per Fahrrad wieder zurück zum Turnierplatz zu kommen.

Sie sattelte also Kalli und ritt los ... und dann wollte ich Irco für die Dressurpferdeprüfung satteln und stellte fest, dass Heike meinen Sattel samt Dressurkurzgurt mitgenommen hatte (wir hatten damals ja noch so viele Reitpferde, dass es nicht für jedes Pferd einen eigenen Sattel gab und so mein Röösli-Dressursattel für mehrere Pferde Verwendung fand). Also fragte ich kurzerhand bei den anderen Dressurreitern nach, ob mir jemand seinen Dressursattel nebst Gurt leihen könnte, aber Ihr könnt Euch vorstellen, dass da auch fast nur Reiter waren, die selbst in der Prüfung starteten, die ich mit Irco reiten wollte und somit eigentlich auch jeder seinen Sattel selbst brauchte. Zum Glück bot mir dann aber eine Reiterin, die ihr Pferd in diesem Verein stehen hatte an, dass ich ihren Dressursattel benutzen durfte. Der war zwar nicht geputzt und ich glaube, ich bin auch nie mehr mit einem so schweiß- und haarverklebten Gurt in eine Dressurprüfung geritten, aber zumindest hatte ich nun einen Sattel. Nur dass der mir zu groß war, nicht optimal auf Irco lag und der Gurt ca. 5 cm zu lang war.

Ich bin die Prüfung trotzdem mit diesem Sattel geritten und musste von oben mächtig ausbalancieren, weil sich der Sattel auf dem Pferderücken arg wackelig anfühlte. Einen Hüpfer zur Seite hätte diese Konstruktion vermutlich nicht vertragen, aber wir kamen damit zumindest durch die Prüfung. Den meisten Bammel hatte ich aber vor dem Absteigen, weil ich fürchtete, dass ich bei der kleinsten Bewegung zur Seite mit dem Sattel abstürze. Ein hilfsbereiter Mensch brachte mir dann aber eine Trittleiter, auf der ich dann wieder sicher zu Boden gelangte.

Das war natürlich ein Extremfall, aber nachdem das funktioniert hat, bin ich bei meiner etwas lockereren Nachgurterei auch zuversichtlich, dass ich während des Reitens trotz nicht so fest angezogenem Gurt nicht abstürze - meine Problematik beginnt wirklich frühestens beim Absteigen, wenn ich mein Gewicht auf eine Seite verlagere ... wobei ich und der Sattel auch erst abrutschten, als ich mit beiden Beinen schon fast auf der Erde gelandet war. Ich springe ja nicht ab, sondern lasse mich eher seitlich abrutschen, weil mein Knie die Landung nicht so gut verträgt und da kam dann plötzlich auch der Sattel mit mir mit und hing dann unter Lilos Bauch und ich lag auf dem Rücken im Gras.