Ihr Lieben,

schon lange habe ich darüber nachgedacht eine Art "Stallkasse" bei mir aufzuhängen mit irgendeinem netten Spruch in der Art "Alles kann, nichts muss".
In den letzten Jahren ist alles so so so viel teurer geworden und irgendwie hat mir mein Mann auch mal bewusst gemacht was meine Mädels für ein Himmelreich auf Erden haben.
Meine Chaoten haben alle passendes Zaumzeug, vernünftige Sättel, ordentliches Geschirr zum fahren und diverse sonstige Dinge, die eben zur Ausrüstung gehören und zur Arbeit mit den Lümmeln gebraucht werden.
Natürlich bekommen sie täglich ein frisches Bett mit Stroh und Spänen, 3x am Tag Heu und ihr Futter incl. Pülverchen hier und da, wenn es eben sein muss.
Das der Reitplatz abgezogen ist und entäppelt ist, ist selbstverständlich und das die Weide gedüngt, gespritzt und gepflegt wird ist auch klar. Zäune müssen auch immer mal wieder erneuert und ausgetauscht werden und auch der Stall bekommt im Frühjahr immer einen neuen Anstrich.
Nicht zu vergessen sind Wurmkuren, Impfungen und natürlich der Hufschmied. Euch brauch ich das alles natürlich nicht erzählen, da ihr selber Pferdchen habt und was das kostet wisst ihr auch.
Als ich vor 10 Jahren anfing zahlte ich für mein Heu 2€, heute sind es 4€. Ich kann Euch zig dieser Beispiele nennen.

Ich sehe es bei meinen Mädels irgendwie immer so ,dass ich dankbar sein muss, dass ich sie habe ( bin ich auch ), aber nicht, dass sie dankbar sein müssen, dass sie die Möglichkeit haben ihrem Hobby bei mir nachzugehen.
Ich denke immer, dass Ich mich für das Hobby und meine Pferde entschieden habe, also muss ich auch alles tun und hab jedesmal ein schlechtes Gewissen, wenn es mal zu arg regnet oder ich jemanden frage wie das mit der Versorgung aussieht, wenn ich zb in Urlaub bin.
Thorsten sagt immer, ich muss an meiner Einstellung arbeiten und er findet auch, dass es nicht sein kann, dass wir sowohl alles finanzieren, als auch alles alleine erledigen.

Wir haben es ja nun auch selber in zwei Reitschulen gesehen, dass es anders sein kann.

Bei der neuen Reitbeteiligung habe ich ja auch bewusst kein Geld genommen, weil ich wollte das sie mir hilft und bleibt.

Dennoch bleibt irgendwie in der letzten Zeit so ein bisschen der fade Beigeschmack, dass sich keiner nur mit einem Cent an irgendetwas beteiligt. Ich wüsste auch nicht was ich von Eva fürs Ponypüsseln nehmen sollte, was für eine fremde RB, die zweimal die Woche kommt und was nehm ich für meine ewig lange Freundin, die kommt wenn es zeitlich passt?!
Komm ich auf keinen grünen Nenner.
Zudem kommt auch des öfteren die Schwester meiner Freundin mit ihrer kleinen Tochter vorbei und darf Ponyreiten. Von ihr bekomme ich immer ein nettes Danke, das war´s.

Nun würden wir halt gerne eine Art Stallkasse bei uns aufhängen, wo jeder etwas reinschmeißen kann, wenn er möchte oder eben auch nicht. Ob einen Euro oder zwanzig, ob einmal im Monat oder nur einmal im Quartal. Ich möchte es gar nicht wissen, aber finde es mittlerweile auch richtig dies zu tun.
Mir geht es weniger darum, monatlich 100€ aus der Kasse zu holen, sondern mehr um das Bewusstsein, dass eben all das nicht gerade wenig Geld kostet und um die Tatsache, dass nicht alles selbstverständlich ist.
Jetzt habe ich aber doch ein bisschen Bauchschmerzen dabei und frage mich wie es bei den anderen rüber kommt. Als würde ich mich nun bereichern wollen oder sonst etwas.
Findet ihr es eine gute Idee oder wie würdet ihr sowas angehen?

Kennt ihr sowas ggf. von Euch selber?

Meinungen bitte

Das ist nicht so einfach, finde ich, schon wegen der Gewohnheit, dass Du alles stellst und froh bist, wenn Dich jemand unterstützt. Da finde ich die Idee, eine Kasse aufzuhängen einen ganz guten Weg. Allerdings solltest du dazu darauf aufmerksam machen, was so ein Tierchen im Monat kostet und dass die Preise für Nahrung etc. gestiegen sind. Und um eine selbstfestgelegte Beteiligung bitten. Vielleicht mag ja auch jeder sich auf einen festen Betrag im Monat festlegen und sagen, dass er das beisteuert, z.B. für Mineral oder Kräuter oder oder...Oder fest einen Sack Futter kaufen etc...Für mich ist es übrigens ein sehr angenehmes Gefühl, dass ich für die Reitbeteiligung meiner Tochter einen festen Betrag zahle, da bleibt nichts im Unklaren. Es gibt klare Absprachen, auch was ausserhalb der eigentlichen Beteiligung noch möglich ist. Das gibt uns allen einen klaren Rahmen und beugt unguten Gefühlen vor.

Ja leider ist es heutzutage oft so das die "Wertschätzung" hinten angehangen wird und vieles selbstverständlich ist.
Ich finde diese Stallkasse durchaus gut aber würde das vorher propagieren heißt mach doch mal eine kleine Stallversammlung wo du erklärst warum die Kasse jetzt da ist. Ich bekomme von meinen beiden Mädels jeweils 40.- im Monat für 1x reiten und manchmal auch mal n Tag mehr im Monat wie es grad passt. Das ist prinzipiell auch ein Schnapper zumal Sie die Tage vom Wochenende ihr Eigen nennen aber es ist halt auch verdammt schwer jemand adäquaten zu finden, grad auch wenn man vielleicht kein 0815 Pferd hat.

Erklären würde ich es auf alle Fälle. Es kommt natürlich auch davon, dass ich mich hin und wieder äger weil meine Sachen herumfliegen oder sowas.
Die Angst, dass man meine Meinung in den falschen Hals bekommt und dann noch weniger "getan" wird, ist eben groß.
Und ich glaube, dass zwei Personen dann noch weniger tun und ihre Faulheit mit 100€ kompensieren. Das ist natürlich nicht das, was ich möchte.

Ich möchte auch keinem Betrag x vorschreiben, eben weil mal mehr mal weniger geritten, gefahren werden kann oder mal nur einmal die Woche gekommen wird, die andere Woche aber drei mal.

Die Stallkasse wäre natürlich abgeschlossen, auf unser Grundstück kommt aber eh niemand. Also theoretisch könnte man mir alles ausräumen, immer.

Hallo Anne,

Deinen Einleitungstext fand ich sehr gut formuliert und er beschreibt genau die Zwickmühle in der Du bist. Den könnte man glatt als Eröffnungsrede bei einer Stallversammlung nehmen.

Wie wäre es denn, wenn Du statt Geld erst mal um Naturalien bittest? Wir haben z.B. bei uns abgesprochen, daß reihum ein Sack Möhren als Beifutter gekauft wird. Gut, wir sind nur zu dritt, da klappt das.
Du könntest ja z.B. an eine Tafel schreiben, wann wieder ein Sack Futter fällig ist oder wenn mal wieder ein Stallhalfter, ein Satz Stricke oder eine Rolle Litze benötigt wird. Vielleicht fühlt sich jemand angesprochen

Im vorigen Stall wurden auch immer mal Aufräumtage gemacht, wo der Reitplatz abgezogen wurde (Schaufel und Rechen, wegen schwachem Unterbau leider nicht mit Traktor möglich), die Hecken zurückgeschnitten wurden oder die Sattelkammer aufgeräumt wurde. Da wurde ein Aushang gemacht, meist waren alle Einsteller und RB da, jeder brachte was für die Kaffeetafel mit und je mehr Hände da waren, desto schneller ging es.

Ich sehe auch die Gefahr, daß es Menschen gibt, die sich mit Geld von der Arbeit frei kaufen. Da kann ich Deine Mädels nicht einschätzen...

LG
Ameli

Puh, ich hab mir jetzt den Text zweimal durchgelesen und verstehe dich vollkommen.

Aaaber du sagst ja selber, das dir die Hilfe wichiger ist als das Geld, und du davor Angst hast, das sie dann gar nichts mehr machen, und das übers Geld kompensieren.

Du darfst aber nicht vergessen, das der Stall im Unterhalt immer diese Kosten verursacht, auch wenn du ihn ganz alleine machst. Das als Argument anzuführen halte ich nicht für gut, denn das geht die Mädels eigentlich nichts an, bzw u.U. interessiert es sie nicht.
Ich würde eher für die (Ab )Nutzung und Benutzung deiner Sachen einen Obulus verlangen, vor allem wenn doch nicht so sorgsam damit umgegangen wird wie du dir das wünscht.

Oder du fagst auch einfach nach wie sie das sehen sich an den Futterkosten zu beteiligen. Ist ja auch schon was.

Im schlimmsten Fall springen sie dir ab. Auch blöd.

Der Punkt ist einfach, dass es alles grundverschiedene Charaktäre sind.
Die eine reißt sich den Arsch auf und reitet. Die andere ist mal komm ich heut nicht, mal komm ich morgen und püsselt und fährt Kutsche. Die nächste hat generell immer zu wenig Zeit und zieht das reiten vor, ist aber äußert zuverlässig und verlässlich wenn ich im Urlaub bin oder nach Vertretung frage.
Dann eben der Punkt mit dem kleinen Mädchen. Theretisch ist sie für mich fremd und hat null mit mir zu tun, sie ist eben die Nichte meiner Freundin, mehr nicht.

Ich komm da einfach auf keinen gemeinsamen Nenner und deswegen dachte ich das wäre vielleicht nochmal ein kleines Zeichen in Richtung wertschätzen und Kosten teilen.

Und so hätte zb die Mutter die Möglichkeit da nach dem reiten fünf Euro reinzuwerfen oder auch eine Eva wenn sie Taschengeld bekommen hat.
Eva würde zb niemal sagen, dass sie das nicht will und kann, sondern sich hinterrücks darüber ärgern, weil es ja vorher auch umsonst war.
Die eine würde da 50 Euro reinwerfen, mir aber auch nicht mehr helfen, von daher vermute ich, würde es die jenigen, die es erreichen soll auch erreichen.

Hach Mann. Bin grad mega genervt davon.

Dann verlange von jedem eine kleine Pauschale und aber eine feste Einteilung mit fixen Tagen.

Zitat von gabi im Beitrag #9

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Dann verlange von jedem eine kleine Pauschale und aber eine feste Einteilung mit fixen Tagen.

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Ich finde sowas (Betrag freigestellt) ehrlich gesagt schwierig, denn ich wüsste zB nicht, was ich als RB dann geben sollte. Man kennt das ja aus Studien - Arbeitnehmer, denen ihre wöchentliche Arbeitszeit völlig freigestellt wird, arbeiten tendenziell deutlich mehr, weil sie ständig ein schlechtes Gewissen haben. Im Zweifel bezahlen dann bei dir auch die Mädels mehr, die sich eh schon den Hintern aufreißen. Das finde ich eine sehr unangenehme Situation. Man beginnt dann vielleicht auch wirklich abzuwägen, wie viel Arbeit man hat, wie viel Nutzen man hat und so weiter.

Ne, ganz ehrlich, ich finde, wenn du der Meinung bist, dass ein bisschen bezahlt werden sollte, dann ist das absolut legitim, dann ist es aber auch an dir, einen entsprechenden Betrag festzulegen.

Meine RB bezahlt ja auch nichts, hat alle Freiheiten, die mein Pferd so bietet, macht dafür super zuverlässig den Stall und pflegt das Pferd, steckt auch klaglos zurück, wenn was nicht geht. Ich persönlich sehe keinen Grund, d dass sie Geld bezahlen sollte, denn das ist für mich eine absolute Entlastung und ich habe durch sie ja auch keinerlei Mehrkosten. Ich habe mir ein Pferd gekauft unter der Prämisse, dass man dafür eben alles bezahlen muss - was sollte eine RB daran ändern, außer dass ich mehr Zeit und mal einen freien Abend in der Woche habe? Deshalb verstehe ich persönlich ehrlich gesagt (ohne dich damit kritisieren zu wollen!) den Gedanken nicht, dass die Mädels das finanziell unterstützen sollten. Gerade, wenn es teilweise nur Pflege-/Tüddelbeteiligungen sind. Bei letzteren ist es übrigens zumindest in den Kreisen, die ich kenne, ziemlich verpönt, Geld zu nehmen. Das alles gilt natürlich nur, sofern deine Mädels Stallarbeit erledigen - das kann ich aus deinem Beitrag nicht klar herauslesen. Wenn sie nur reiten, aber sonst nichts tun müssen, ist das was anderes.
Hätte ich jetzt ein Top ausgebildetes Pferd, auf dem meine RB gewaltig viel lernen kann, wäre das vielleicht etwas anderes. Und auch bei jemandem, der nur zum Ponyreiten kommt, aber keine Stallarbeit macht, finde ich es angemessen, dafür mal was springen zu lassen. Aber so ist das mE eine absolute Win-Win Situation, die keinen finanziellen Ausgleich braucht.

Aber ob eine RB/PB bezahlt, war ja nicht die Grundfrage. Wie gesagt, ich persönlich hätte Probleme mit so einem 'Freibetrag' (erinnert ein bisschen an den Klingelbeutel in der Kirche) und würde mich als RB mit einem Festbetrag deutlich wohler fühlen. Dann weiß man, woran man ist.

Im Prinziep geb ich fast jedem mit seinen Argumenten Recht, hilft mir dennoch grad nicht weiter, weil es ganz unterschiedliche paar Schuhe sind.
Es geht nicht nur um eine Person, sondern tatsächlich um alle.

Das was Gambassi schreibt ist eben auch mein denken. Ich schaffe mir die Pferde an, weil es mein Hobby ist und ich muss dankbar sein, dass mich dabei jemand unterstützt. Diese Denkweise versuche ich gerade zu überdenken, auch weil ich nun selber in einen Reistall gehe und Geld für eine Reitstunde auf einem fremden Pferd bezahle.
Es geht mir nicht darum ob jemand reitet, Kutsche fährt Zirkuslektionen macht oder sonstwas, da möchte ich nicht unterscheiden. Mir geht es darum, dass meine Pferde alle die bei mir ein und ausgehen bereichern und niemand mehr ohne sie sein möchte. Wieso teile ich das Gefühl mit ihnen, aber nicht minimalist ein paar Kosten.
Sagen wir beispielsweise den Hufschmied. Kostet alle 8-12 Wochen 150€. Wären für jeden ( ausgenommen dem Ponykind ) keine 25€ im Monat. Sowas zb. Ich stell mir auch keine Summen von hunderten Euros vor, sondern wirklich einfach mal 2€ für die Möhren, 5€für den Strick der kaput gegangen ist weil das Pferd ( was natürlich meins ist ) sich erschreckt hat und er kaputt gegangen ist oder oder oder

Das mit dem Klingelbeutel ist ein gutes Beispiel, ich will nicht wie ein Bettler darstehen, sondern einfach mal ans Gewissen der Leute appelieren.

Zum Thema Ponyreiten muss ich mal kurz ausholen.
Meine Freundin ist seit eh und jeh eine meiner besten Freundinnen. Als wir Ferdi kauften, hat sie mir 500€ in die Hand gedrückt, einfach als Dank für die Reiterei, finanzielle Unterstützung usw. Ich habe es abgelehnt, fand es aber mit einem netten Briefchen unter meinen Futtereimern ein paar Tage später wieder. Hab ihr dann gesagt, dass ich das Geld nun behalte, aber nicht irgendwann eine Diskussion will weil ihre Nichte reiten kommt ( wir sprechen hier von 20min führen ohne mein Zutun ) und das die 500€ nun ein Freifahrtschein sind und es umsonst ist. Ich muss dazu sagen, dass ich als Kind die RB beim Pferd ihrer Schwester hatte und ganz regular zahlte, dementsprechend sehe ich es irgendwie nicht ein, dass ich meine Ponys umsonst zur Verfügung stelle. Hat sie verstanden, danach kamen nochmal 100€, dann kam der Winter. Gestern war sie wieder mit ihr da, alles selbstverständlich.
Nun ist halt die Frage. Muss man sich mit manchem eben arrangieren, nur damit man die Pferde bespaßt hat und eben auch eine sichere Urlaubvertretung hat oder pisst die Leute an und steht dann eben alleine da?!

Eva wird so oder so gehen Ende des Sommers. Sie wird meine Argumente verstehen und egal ob mit oder ohne 5€ im Monat nichts ändern. Für die Neue ist das in Ordnung - sie hatte auch schon gefragt ob sie mal Möhren mitbringen soll usw. Und Giule würde da eben was reinwerfen, aber dadurch eben nicht fleißiger werden. Wenn sie da 100€monatlich reinwirft und sich reinwäscht, soll es mir recht sein, weil es würde sich ja nicht verändern dadurch, dass sie reitet und die Urlaubsvertretung übernimmt und so hätte ich von ihr eben wenigstens da ein wenig etwas zurück. Wobei ich sagen muss, dass es ihr nicht weh tut. Sie ist Pilotin und schwimmt in Kohle.

Ihr werdet nun sagen, dass ich sie ja ansprechen kann. Habe ich mehrmals, da kamen dann so Antworten, dass sie dann eben nur noch kommt wenn sie Zeit hat sowohl sauber zu machen als auch zu reiten. Ist mir ja auch nicht mit geholfen. Zudem ist sie eben meine Freundin und was anderes wie Eva oder die Neue.
Ich muss auch sagen, wenn irgendwas neu angeschafft wird, sagt sie immer ich soll ihr die Rechnung geben usw. Natürlich tue ich das nicht.

Eigentlich müsste ich das Ding nun einfach aufhängen Eva und der Neuen meinen Teil dazu sagen, dass sie nun nicht weniger tun sollen, sich verunsichert fühlen sollen oder sonstwas, aber eben alles teurer wird und ich nicht ewarte, dass sie da viel Geld reinschmeißen, sondern das es auch für Ponyreiten und Leute gedacht ist, die nicht soviel mitarbeiten?! Eben einfach ein bisschen als Wertschätzung gegenüber den Tieren ist und jeder mal ein bisschen achtsamer mit allem umgehen sollte.

Warum muss das unter Weibern immer so kompliziert sein?!