Es ist nie zu spät, das zu lernen - und gerade wenn man "nur 1 -2 Pferde" regelmäßig nach bearbeiten und richtig hinstellen möchte, ist es absolut empfehlenswert, ein paar dieser Kurse zu machen und sich das nötigste Handwerkszeug dazu anzuschaffen.

Denn so kann man unabhängig von Hufschmiedeterminen unkompliziert drüber feilen oder kurze Ausbesserungsarbeiten vornehmen, ohne dass man gleich gröberen Schaden anrichtet.
Der Schmied kann und sollte ja dann eventuell trotzdem alle paar Wochen - Monate einmal drübergucken!

Ich habe Charlie damals zu einem Hufbearbeiter geschickt, der sich Ende der 90er Jahre "erstmalig" ganz auf Barhufpflege spezialisiert hat und dazu auch Kurse angeboten hat.
Der machte dann auch jährliche Auffrischungen und im Rahmen dieser Auffrischungen hat Charlie auch diverse Details im Unterschied zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen mitbekommen.
Außerdem informierte er sich selbstständig immer wieder auf Messen bzw via Homepages und Büchern - oder einfach durch verschiedene Hufschmiede, denen er ein Loch in den Bauch fragte oder sich neuere Techniken zeigen ließ.

Er arbeitet die Pferde nicht exakt "nach xyz" sondern eher in einer selbst angepassten Technik, bei der die Zehen schön kurz gehalten werden, die Winkel den Pferdebeinen entsprechen und die Pferde sauber und plan auf fußen.
Der Huforthopäde meines Vertrauens guckt alle paar Monate über seine Arbeit und hat ihn letztes mal wieder immens gelobt - was meinen Mann natürlich extrem gefreut hat

Au ja - wir gründen unsere eigene Hufbearbeitungs-Religion und vermarkten die kostenträchtig



Das Grundwissen aneignen sollte sich eigentlich jeder Pferdebesitzer *hust*

Das ist keine Wertung an irgendwen und sollte keinesfalls vorurteilsvoll oder anzüglich klingen - es ist nur (leider) ständiges Leidthema bei uns im Stall zwischen Charlie, mir und den restlichen PB.

In unserem Stall ist ein "Hufschmied" tätig, der das "schon immer macht", billig ist, verfügbar ist und für "Kenner" eine dermassen grottenschlechte Arbeit abliefert, daß wir ( Charlie und ich) uns immer wundern, wie man das als Pferdebesitzer tolerieren, bezahlen bzw nicht bemerken kann

Und alle anderen im Stall freuen sich, wenn der Typ kommt und ihre Pferde ausschneidet oder beschlägt.... und wundern sich keinesfalls, wenn ein Pferd immer mieser läuft oder sogar monatelang (!) unreitbar platt ist, weil er aufgrund der Hufbearbeitung nicht mehr laufen kann

Aufklärung ist nur schwer bis gar nicht möglich - weil die ja alle aus Unwissenheit total glücklich mit dem Typen sind und keinerlei Beanstandungsbedarf sehen.
Sagt man was, wird es uns als Neid/ Unwissenheit / etc ausgelegt und nicht dem Typen, der das ja schließlich bei zig Pferden seit zig Jahren tagtäglich macht und der ganz sicher weiß, was er tut ( im Gegensatz zu uns natürnicht ....)