Wie ist es mit Euren Pferden? Gibt es da auch so Kräuterhexen? Ich habe schon lange beobachtet, dass Jaleoso phasenweise intensiv Kräuter nascht, statt die Nase in's Gras daneben zu stecken. Auf seiner Koppel wächst leider nur Weidegras. Allerdings hat unser Stallbesi extra eine Pferdeweidegrasmischung ausgesäht, statt fettes Milchviehweidegras. Soweit so gut. Aber wenn wir in's Gelände gehen, bindet sich Jaleoso sein Lätzchen um und geht nur zu gerne auf Gourmet-Tour. Wo ein Beifuß steht, wird er abgeknabbert. Inzwischen sehe ich die Dinger auch schon und lasse ihn dort geziehlt anhalten zum Schlemmen. Und so nascht er sich durch's Jahr.
Nu ist das seit Donnerstag wieder so, dass der Sall kollektiv entwurmt wurde und alle Pferde 3 Tage in den Boxen bleiben. Also bin ich mit Jaleoso an der Hand zum Grasen gegangen und er war jetzt besonders Kräuter-verrückt! Was mir besonders auffiel, war dass er die Tage jede Kamille bis zum Stumpf wegfräst, die er sonst eher umgeht. Büschelweise! Könnte auch an dem umgehenden heftigen Husten im Stall liegen. Er ist umlagert von röchelnden Kollegen - Jaleoso ist fit! Außerdem hat er gestern und heute intensiv gefressen: Ackerwinde Klettenlabkraut Vogelknöterich Brombeerblätter Eichenblätter Ahornblätter(selektiv) und Diverses, was ich nicht kannte ... Dazwischen immer mal zwei Maulvoll Rotschwingelgras.*mopf*
Ich weiß nicht von allen Kräuter, wofür sie gut sind aer Jaleoso sucht gezielt danach. Er schnuppert zuerst, dann nimmt er Blätter zwischen die Lippen Und dann wird entschieden, ob gut oder nicht Ich vertraue irgendwie auf seine "Kenntnisse" ...
Habt Ihr auch solche Gourmets und Apothekerpferde? Und wenn, was fressen sie? Habt Ihr das mal beobachtet?
Ich kenne mich leider zu wenig aus mit Kräutern, daß ich sagen könnte, was sie fressen. Nur bei Kamille (die erkenne sogar ich ) kann ich definitiv sagen daß Filo die immer frisst, wenn sie erreichbar ist.
Zitat von Filo2010 im Beitrag #2Ich kenne mich leider zu wenig aus mit Kräutern, daß ich sagen könnte, was sie fressen. Nur bei Kamille (die erkenne sogar ich ) kann ich definitiv sagen daß Filo die immer frisst, wenn sie erreichbar ist.
Ich schließe mich Larissa vollumfänglich an. Der Düsi hat heute auch verstärkt beim Grasengehen Kamille gefressen. Das fiel mir direkt auf.
Janosch hat gerne Salweide angeknabbert, wenn verfügbar. Dann konnte ich seinen Durchblutungsförderer reduzieren Distelblüten wurden auch gerne gezupft.
Bei Bizarro konnte ich noch nichts in der Richtung beobachten.
Ramses steht momentan total auf Lavendel! Der wächst natürlich oder leider nicht auf der Weide, aber in unseren schön angelegten Beeten. Muss immer tierisch aufpassen beim vorbei gehen, dass er nicht mal eben den ganzen Busch raus zerrt . Bringe ihm jetzt ab und zu was aus dem garten mit, braucht er wahrscheinlich für seine empfindliche Psyche... Deine Beobachtung kann ich auch sonst bestätigen: Kamille manchmal ganz ok, im Moment eher nicht, dafür wurde heute Spitzwegerich vernichtet, der sonst eher verschmäht wird , Löwenzahn und Disteln gehen eigentlich immer, Himbeeren und Brombeeren sowieso, wobei ich total faszinierend finde, wie mit spitzen Mäulchen die Dornen vernichtet werden.
Wir hatten vor Jahren mal eine Dame hier, die kam von der Uni oder von der Landwirtschaftskammer - ich weiß es gar nicht mehr genau. Jedenfalls hat die unsere Wiesen "untersucht" und hat sich sehr intensiv damit beschäftigt, was da so drauf wächst. Und hat uns zum Abschluss dann bescheinigt, dass auf unseren Wiesen eine ungewöhnliche Artenvielfalt zu finden ist.
Ich fand und finde das sehr beruhigend, denn so können die Pferde sich immer gezielt das heraussuchen, was sie gerade brauchen. Und das machen sie auch.
An anderer Stelle schrieb ich schon mal, dass Joya immer phasenweise gezielt Stellen im Wald aufsucht, in denen sie intensivst am Boden leckt. Das fällt letztlich ja unter die gleiche Kategorie. Grundsätzlich wäre mir das Mineralfutter im Trog lieber (das sie aber verschmäht). Also vertraue ich darauf, dass sie schon wissen wird, was sie braucht.
Das finde ich auch immer ganz spannend, was die Pferde so am Wegrand, im Wald oder auf der Weide phasenweise bevorzugt fressen. Manchmal ist Florido ganz gierig nach Ackerschachtelhalm, dann wird der Spitzwegerich zuerst genommen, im Winter schnappten sie gerne nach den Fichtenzweigen im Wald, jetzt interessieren sie sie gar nicht. Als mein Hafi den Spritzenabszess hatte, frass er nur entzündungshemmende Kräuter am Weg- und Weiderand. Ich war total fasziniert von dem sicheren Instinkt was er brauchte.
Interessant, ich habe beim anweiden beobachtet das Diego total auf Löwenzahn stand. Er hat bei einer Nachbarin Unkraut gejähtet und gezielt den Löwenzahn vernichtet. Die Nachbarin hats gefreut.
Auf dem Weg zur Weide stehen viele Haselnussbäume. Einer am Stall klaut da ständig, der ist aber nicht ungezogen und klaut alles. nein nur gezielt Haselnuss. Auch als wir zusammen ausreiten waren hat der Haselnuss geklaut.
Wofür oder gegen ist den Haselnuss? Auch ich bin hier eher mit Bildungslücke unterwegs...
Richard steht total auf Wicken, die sucht er sich als allererstes raus. Ich hatte erst Sorge, weil mir irgendwas rumschwirrte, dass Wicke giftig ist, aber das gilt wohl nur für die Edelwicke, nicht für die Zaunwicke. Ansonsten sucht er auch gezielt nach Spitzwegerich, das hat sicher mit seiner Lunge zu tun. Kamille lässt er dagegen stehen, obwohl die bei uns in rauen Mengen wächst.
Klebkraut fressen unsere auch gern. Davon sammle ich manchmal ein paar Hände voll und werfe sie ihnen hin, damit der EMS-Fjord sich auch mal aufs Grün stürzen darf. Der hat ja Grasverbot, aber Klebkraut ist auch für Rehepferde sehr gesund.
Letztens habe ich festgestellt, dass bei uns am Misthaufen Mariendisteln wachsen. Da hat Richard wohl ein paar Samen unverdaut ausgeschieden Die werde ich ihm auch mal anbieten.
Der Opi knabbert manchmal die Weiden an - wahrscheinlich für seine Arthrose.
Unsere Wiesen sind erfreulicherweise mit sehr viel Kräutern durchsetzt (leider auch JKK, sonst könnte wir Heu draus machen ). In einer Ecke wächst zb in rauen Mengen Minze. Da gehen sie aber nicht ran.
Ich finde es toll wenn Pferde selektiv fressen können/dürfen - was sie gerade für notwendig erachten. Manche stürzen sich ja auch einfach auf alles was grün ist - was dann gefährlich sein könnte / bekommen alles verboten weil es den Ausritt ja stört - was traurig ist.
GLG Andrea
p.s. - bei den Ahornblättern wäre ich ggfls vorsichtig. An sich sollen ja die Schößlinge vom Berg-Ahorn da in Verdacht stehen. Aber ich wäre auch beim erwachsenen Baum vorsichtig. Alles andere was bisher genannt wurde ist sicher in normalen Mengen super.
You can never know everything, and part of what you know is always wrong. Perhaps even the most important part. A portion of wisdom lies in knowing that. A portion of courage lies in going on anyway. (Al'Lan Mandragoran)
Unser SB hat es in den letzten 20 Jahren auch geschafft, statt Milchkuh-Turbo Gras mit hohem Kleeanteil eine höchst abwechslungsreiche Kräuter-Magergraswiese für Pferde anzulegen. Und wenn man sich anguckt, wie selektiv da die Pferde drüber spazieren und teilweise wirklich nur ganz handverlesen ein paar Grasspitzen abzwicken, merkt man erst, welche Gourmands die sein können
Pico hat ne Zeitlang mit Begeisterung Disteln gefressen, allerdings nur blühende. Kamille wächst bei uns auch, wird aber grad nicht gefressen. Auf Ausritten knabbert er auch gern an den Bäumen, die ihre Äste auf seine Nasenhöhe hängen lassen. Da nimmt er aber glaube ich alles, was er erwischt: Birke, Buche, Eiche...
Bäume und Blätter werden bei uns erst ab Spätherbst gefressen. Wir haben ja ne Totholzhecke auf dem Trail, sobald es kalt wird, gehen sie da ran.
Leider sind Pferde halt nicht nur schlau. Richard frisst zB auch sehr gerne Klee, verträgt den aber gar nicht gut, er bläht davon unheimlich auf bis zur Kolik. Die richtig großen Kleefelder auf dem Trail habe ich deshalb letztes Jahr totgespritzt.
Unsere Wiesen sind auch sehr artenreich und witzigerweise ganz unterschiedlich. Die graue Dame hatte jetzt plötzlich einen fiesen Sonnenbrand auf der rosa Nase. Da gehe ich davon aus, dass sie was photosensitives gefressen hat, die Dösbacke. Als sie ganz neu bei uns war, hat sie wie blöde Waldboden gefressen. Seit sie dauerhaft Mineral bekommt, ist das nicht mehr interessant.
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23.06.2019 20:08 (zuletzt bearbeitet: 23.06.2019 20:10)
- Jaleoso ist fit!
Antworten
. Bringe ihm jetzt ab und zu was aus dem garten mit, braucht er wahrscheinlich für seine empfindliche Psyche... Deine Beobachtung kann ich auch sonst bestätigen: Kamille manchmal ganz ok, im Moment eher nicht, dafür wurde heute Spitzwegerich vernichtet, der sonst eher verschmäht wird 
, Löwenzahn und Disteln gehen eigentlich immer, Himbeeren und Brombeeren sowieso, wobei ich total faszinierend finde, wie mit spitzen Mäulchen die Dornen vernichtet werden.
Die werde ich ihm auch mal anbieten. 
). In einer Ecke wächst zb in rauen Mengen Minze. Da gehen sie aber nicht ran.
