Mich haben vor allem @nellie s und @Seppe s Beiträge zu Seppis momentaner Lahmheit und Ijars derzeitiger Bewegungseinschränkung sehr berührt und ich habe diesen Abschnitt mit einem Gefühl des Verstanden werdens gelesen:

Zitat von Seppe im Beitrag Pferde meines Lebens

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Genau so versuche ich es mit dem Seppi auch zu machen. Ich hab auch Knieschmerzen wenn ich bergauf laufe. Teilweise höllisch. Gehe trotzdem weiter... und halte es aus. Deshalb hatte ich ja auch ein Problem mit der Aussage des TA, als er meinte wenn Seppi dauerhaft Schrittlahm ist, muss er erlöst werden. Was ist dauerhaft? und was ist mit dem Gesamteindruck? M.E. können die Pferde genau wie wir Menschen noch ein eingeschränktes, weil behütetes Leben haben, wenn sie nicht mehr normal galoppieren also flüchten können. Weil sie eben domestiziert sind. Ich muss aber auch sagen, dass es sehr teuer ist ein altes Pferd zu halten, zumindest wenn man versucht mit Medis und Therapien die Situation noch zu verbessern. Und Sorgen mach ich mir halt auch, was ja auch Energie kostet. Ist nicht einfach, aber wenn ich gestern wieder diesen zufriedenen Ausdruck auf Seppis Gesicht gesehen hab, als der auf dem Friesenhof-Reitplatz war... dann weiß ich, dass sich die Mühe und die Sorgen lohnen .

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Unfassbar!! Ich bin ehrlich gesagt vollkommen erschüttert 😡🤬was hat man schon Tiere leiden sehen, weil sie schlecht gehalten und behandelt werden, da zucken die Amtstierärzte nur mit den Schultern und tun nix, aber hier...
Es tut mit soo leid, was du da durchmachen musstest

Ohne Worte

Das ist wirklich eine ganz üble Vorgehensweise von dem Vet-Amt.
Ich habe schon wirklich üble Zustände bei Pferden gesehen, die keiner geahndet hat.
Meistens passiert es hinter verschlossenen Türen...
Es tut mir sehr leid, dass Ihr diesen Kampf verloren habt... und Irco dabei sein Leben.
Das hätte mich an Deiner Stelle noch lange verfolgt und ich glaube das tut es auch, sonst hättest Du es nicht hier geschrieben und Deine Ängste vor Nachbarn etc. erklären sich daraus.
Ich hoffe mal, dass ich hier in der Gegend sowas nicht zu befürchten habe.. aber man weiß ja nie.
Seppi sieht rund und gesund aus... aber wenn ich ihn auf der Weide den Hang runter humpeln sehe, gefriert mir halt schon ein bisschen das Herz. Er hat aber Spaß am Leben, da bin ich mir sicher.
Die These, dass ein Pferd erlöst werden muss, wenn es nicht mehr geritten werden kann, traf vielleicht früher zu, wenn so ein Pferd dann sein Dasein in einer 3x3 m Box im Reitstall fristete.
Heutzutage gibt es ja viele Offenställe und Haltungsmöglichkeiten für Rentner-Pferde... das passt ja nicht zusammen... Verstehe diese These nicht.

Aber ja, es ist teuer, arbeitsintensiv und auch manchmal frustrierend einem alten Pferd das Gnadenbrot zu geben. Die Belohnung ist der Blick in leuchtende Augen, das Betteln um Futter, das Wiehern zur Begrüßung oder ein Freudensprung auf der Koppel.

Ganz aktuell zum Thema Seniorenpferde und (über)besorgte (aber oft unwissende) Nachbarn :
Ich bekam gestern einen Anruf von meiner Stallnachbarin. Mikado liege in komischen Krämpfen platt auf der Wiese. Er würde immer so schlimm mit den Beinen strampeln und schien nicht mehr hoch zu kommen.
Ich zu Hause ohne Auto.
Mein Puls beschleunigte sich.
Da machte die Anruferin die Handykamera an, damit ich das selber sehe.
Ich fragte sie, ob das Pferd denn ansprechbar sei, oder ob er einfach im Tiefschlaf ist. Nein, der schläft nicht, eben hatte er den Kopf auch noch hoch, stand aber trotzdem nicht auf.
Mein Puls stieg weiter.
"Sprich ihn bitte mal an" sagte ich. Statt seinen Namen zu sagen ruft sie mehrmals laut "hopp hopp" und schnalzt.
Beim ersten "hopp" hob Mikado schon den Kopf und ging in Bauchlage über. Ich wollte die Aktion stoppen, aber leider hörte man mich nicht und so wurde der große Junge zum Aufstehen genötigt.
Sch...e, für einmal, wo er im REM-Schlaf liegend angetroffen wurde.
Ich mußte der langjährigen Pferdebesitzerin dann erst mal erklären, wie Pferde schlafen.
Ungläubige Nachfragen, ob das denn wirklich so sei. Dann entschuldigte sie sich für die Störung - nein, sagte ich, ich bin ja froh, wenn "komische Sachen" auffallen und mir umgehend Bescheid gegeben wird.
Trotzdem schade für den Senior - hoffentlich traut er sich in Zukunft doch nochmal, sich hinzulegen !

Die Zipperlein stehen mir bei Pico ja noch bevor. Er ist ja erst 19. Wir haben ja 2 Seniorpferde bei uns am Stall, 28 u 30 Jahre alt.Die werden gehegt und gepflegt,da ziehe ich echt den Hut vor den Besitzerinnen. natürlich haben sie Alterszipperlein.Der traber hat Arthrose, sieht aber top aus, man würde nicht vermuten, dass er schon 30 ist.das pony hat Cushing und kann nicht mehr gut gucken. Aber beide haben noch spass am Leben und das ist die Hauptsache

Also ohne in offene Wunden herein schlagen zu wollen - es ist für mich eine echte Horrorvorstellung, dass jemand anders mir sagen würde, wann mein Weg mit meinem Tier endet. Wenn hier jemand vor der Tür stünde und sagte, mein Hund müsse eingeschläfert werden, weil er nicht mehr 5 km läuft. Oder mein Pferd, weil es nicht mehr in allen Gangarten läuft oder über Hindernisse springt. Ich will mir das gar nicht weiter ausmalen. Der Weg, ein Tier gehen zu lassen, ist doch so unendlich schwer, Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand anders als ich, die das Tier sein Leben lang begleitet hat, diese Entscheidung fällt.

Ich finde es auch ungeheuerlich, was sich manche Amtstierärzte leisten, aber Gott sei Dank sind nicht alle so und oft konnte im Sinne des Tieres entschieden werden.

@küwi die Geschichte mit Asterix ist so tragisch und tat mir damals beim Lesen so leid. Er war so ein Hübscher und noch so jung. Niquito ist ja auch nicht sehr alt geworden, mit 21 mußte ich ihn gehen lassen wegen starker Arthrose. Ich weiß wie du dich fühlst.

Lana gehört ja nun auch schon eine Weile zu den Rentnern, und ist fast dauerhaft lahm. Aber auch bei ihr habe ich nicht den Eindruck, daß es sie in ihrem Lebenswillen und Lebensfreude beeinträchtigt, oder sie sehr leidet.
Schmerzmittel zeigen keine gravierende Wirkung, so daß ich eben einfach nicht so genau hingucke.
Ich bin da ganz bei Euch anderen. Auch ich laufe schon länger nicht mehr rund, und so ist es eben bei den Tieren im Alter auch. Solange sie munter sind und gut aussehen, sollte man sie leben lassen. Daß sie nicht mehr reitbar sind, ist nun wirklich kein Grund zum Einschläfern...

Auch ich bin fassungslos über die Amtstierärzte bei euch, Elchbine! Hier in der Umgebung werden auch teils Zustände ignoriert, trotz Meldungen... da werden immer noch manche Pferde 23,5h am Tag in der Box gehalten und dann für eine halbe Stunde longiert oder in die Führmaschine gestellt. Und dann soll ein Pferd, das seinen Lebensabend noch genießen darf, so etwas zugemutet. Was kann man denn mehr wollen, als das jemand sein Tier um des Tier willens hält und pflegt und keine "Nutzbarkeit" verlangt/erwartet? Es macht mich sprachlos...

Donnerstag mussten wir ja auch leider arthrosebedingt früh mit 21 gehen lassen. Da hatte sie schon etwa 2 Jahre nur noch Schrittprogramm und 2 Jahre ganzes Rentnerleben hinter sich. Die erste Zeit ging das gut. Auch sie lahmte manchmal im Trab und Galopp auf der Weide, spielte aber trotzdem mit ihrer Herde, in der sie 13 Jahre stand. Sie sah gut aus, fraß mit deutlichem Appetit und kuschelte mit uns. Taktrein ging sie nicht mehr, seitdem das erste Sprunggelenk mit Spat durchgeknöchert war. Aber sie litt keine Schmerzen. Sie bekam Zusatzfuttet, gelegentlich bei akuten Schüben Schmerzmittel. Aber im letzten Sommer zeigte sie, dass es nicht mehr ging. Sie fraß zwar noch viel, baute aber deutlich ab, das Fell verlor den Glanz - noch schlimmer für mich: Ihre Augen verloren den Glanz und wurden stumpf. Das ging schnell. Im Sommer noch ganz fit, im Herbst total abgebaut. Die kalte Jahreszeit stand vor der Tür und als sie morgens 2 Wochen lang nur mit Schmerzmitteln aus der Box kam, war es Zeit sie gehen zu lassen.

Vielleicht wäre es länger gegangen, wenn wir sie mit dem Rentnerleben in einen Offenstall gestellt hätten. Aber sie stand da schon 10 Jahre in einer fast konstant gleichen Herde mit Kumpels, die sie abgöttisch liebte. Wir wollten sie da nicht mehr verpflanzen. Sie wurde ja schon beim Spaziergang nervös, wenn es zu weit weg vom Hof ging.

Es war zu kurz und zu früh für uns, aber.dühlte sich für Donna nach richtigen Entscheidungen an.

Beim Lesen eurer Beiträge ist mir ganz schlecht geworden, vor allem natürlich bei Sabines - einfach unfassbar. Der Gedanke, dass über das Leben bzw. Sterben meines Oldies fremd bestimmt werden könnte, ist für mich unvorstellbar. Natürlich ist man beim eigenen Pferd etwas betriebsblind und neigt dazu die größer werdenden Probleme zu ignorieren oder einfach nicht wahr zunehmen. Niemals sollte der Tod eines Tieres aber fremd bestimmt werden, außer es handelt sich wirklich um Tierquälerei. Und wenn ich dann sehe, wie viele Pferde tagaus tagein, obwohl stocke lahm, geritten werden - es läuft sich doch ein... - die berühmte Taktunregelmäßigheit - das wird sehr gerne übersehen... Kann ja noch geritten werden, manchmal echt zum

Zitat von elchbine im Beitrag #1

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Wobei ich immer wieder Nachfragen vom Amt erhielt, wie es dem Schecken geht und ob er denn wieder geritten werden kann. Als ich denen sagte, dass das Gereit nicht meine oberste Priorität ist und ich froh bin, wenn mein Pferd sich im Schritt lahmfrei bewegen kann, wurde mir tatsächlich gesagt, dass wenn das Pferd nicht mehr geritten werden kann, es erlöst werden muss.

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Zitat von elchbine im Beitrag #1

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Seitdem reagiere ich sehr allergisch auf das Vetamt - auch wenn da inzwischen andere Tierarzte arbeiten, die wenigstens ein bisschen Pferdeerfahrung haben und weder bei Mahé, noch bei Schimmi einen Grund fanden, warum man sie hätte erlösen sollen und uns auch nach ihrem Besuch nicht weiter nervten.

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Da schrieb ich bei Larissas Ausbildungstagebuch noch so fröhlich, dass es Glücki so super gut geht und heute Nachmittag kam dann ein Anruf, dass eines unserer Pferde nicht mehr hochkommt - klar, dass es Glücki war!

Allerdings hatte sie sich beim Wälzen wohl auch so dusselig vor den Zaun gelegt, dass sie sich durch ihre Aufstehversuche erst mal vom Zaun wegrobben musste. Als wir dann mit Longen ausgestattet am Paddocktor standen, hatte sie es gerade geschafft, sich in die Brustlage zu manöverieren und auf mein Schnalzen stand sie dann auch sofort auf. Die ersten Schritte waren aber noch wackelig und unkoordiniert und ich vermute, dass sie Probleme mit der Kniescheibe hatte, denn als sie in der Brustlage lag, streckte sie ein Hinterbein sehr steif und gerade von sich weg. Als sie sah, dass wir Möhren dabei hatten, wurde sie aber sehr flott, lief sich auch nach ein paar Schritten ein und trabte dann auch zum Tor.

Wir haben dann aber auch entschieden, sie mit Hibbi zusammen auf die kleine Weide zu stellen, wo es auch nicht matschig ist, falls sich Glücki noch mal hätte hinlegen wollen. Wollte sie aber nicht. Statt dessen trabte und galoppierte sie empört am Zaun lang, weil Micha sich Cora und Bambi ans Halfter genommen hatte und mit beiden Pferden vor dem Stutenstall stand, damit Nixi und ich Hibbi und Glücki aus dem Paddock hatten holen können, ohne dass sich die Schimmeline und ihre dusselige Schwester auf die Rangniedrigen stürzen hätten können. Aber Glücki war sehr erbost darüber, dass man ihre Freundinnen einfach von ihr wegführte und sie mit Hibbi auf der Wiese bleiben sollte. Sie beruhigte sich erst wieder, als Cora und Bambi wieder auf dem Paddock standen und sie sie über den Zaun sehen konnte.

Auch wenn ich meinen Pferden ja sehr gerne jedweden Stress erspare, war ich dennoch froh, dass Glücki sich so echauffieren konnte und ohne Einschränkungen traben und galoppieren konnte - was aus meiner Sicht für die Kniescheibenproblematik spricht, denn ich vermute, dass die dann wieder in ihre Position gerutscht war und Glücki somit wieder beweglich war.

Aber es sind halt trotzdem immer Schreckmomente, wenn man sie liegen sieht und im Kopf die Bilder von Mahé und Schimmi hat, die eben nicht mehr hochkamen.

Vielleicht muss man aber trotzdem den Gedanken anzunehmen lernen, dass ein Pferd, das in drei Monaten 27 Jahre alt ist, eben doch mal Zipperlein hat und sich trotzdem wohlfühlen kann.

Aber wenn ich sie sehe, wie sie noch immer im flotten Trab oder Galopp mit der Herde mitrennt, kaum dass es ins Gras geht, dann liegt der Gedanke, dass sie doch so langsam alt wird, eben so fern.