Nachdem ja unser geplanter Madeira Urlaub im März 2020 leider der Pandemie zum Opfer fiel, wagten wir uns erneut an diese Destination. Ich war sehr vorsichtig bei aller Vorfreude und hatte dauernd Angst, dass doch irgendwie wieder was dazwischen funkt. Aber alles ist gut gegangen und wir verbrachten einen Wunderschönen Urlaub auf einer sehr faszinierenden Insel, die uns sofort in den Bann schlug.
Die Anreise war zwar ausgesprochen lang und anstrengend, da wir erst um 20 Uhr in Wien wegflogen und letztendlich knapp nach 3 Uhr morgens in unserem Hotel ankamen. Sonnenaufgang um ca 7:30 lokale Zeit:
Das Zimmer war toll - aber genau vor unserem Fenster im 3. Stock brummte ebenerdig eine Kühlanlage laut scheppernd vor sich hin. Also ging ich in der früh nach dem ausgiebigen Frühstück erstmal an die Rezeption und wir erhielten problemlos ein Zimmer auf die andere Hotelseite mit einem noch tolleren Meerblick:
Die ersten beiden Tage verbrachten wir Großteils schlafend, schwimmend, am indoor oder Outdoor Pool dösend oder die Eidechsen beobachtend, die faktisch wirklich überall und ständig herumwuselten.
Bei Spaziergang durch die kleine verschlafene Ortschaft raschelte es ununterbrochen rundum in Gebüsch wegen der kleinen Raptoren und Charlie und ich hatten viele Bilder im Kopf, wie man dort wohl wüde ausreiten können, wenn es ständig und überall raschelt und Filou und Dino gar nicht zusammenkommen würden beim Ausschau halten nach den kleinen Monstern
Am 3.Tag gondelten wir mit dem Überlandbus nach Funchal, um unser Leihauto abzuholen und alleine diese Busfahrt in den engen gewundenen Strassen war ein einzigartiges Erlebnis. Mit dem Auto - einem Fiat 500L - fuhren wir dann entlang der Ostküste wieder zurück nach Ponta Delgada. Das Navi versuchte uns mit allen (unfairen) Mitteln, die Reise noch erlebnisreicher zu machen, als sie es ohnehin schon war. Auch wenn fast die ganze Insel inwzischen von Tunnels durchzogen ist, um den Verkehr flüssig von A nach B zu bringen, gab es auf der Route noch viele ursprüngliche Strecken mit steilen engen Straßen, die sich serpentinenartig an den Steilhängen der Berge hoch und runter schrauben. Und wenn dann der Bus um die Ecke kommt wird es echt verdammt eng
In den nächsten 5 Tagen fuhren wir mit dem Auto alle möglichen und unmöglichen Sehenswürdigkeiten ab, bremsten bei den ausgeschilderten "Miradouros" und bewunderten die Landschaft, die gefühlt um jede Ecke anders ist.
Auf der kleinen Insel gibt es Landstriche, wo man erwartet, dass der Dinosaurier aus dem Wald stürzt, oder es sieht aus wie irgendwo in der afrikanischen Steppe bis hin zu einer Landzunge auf der man sich im fernen Schottland wähnt. Und habe ich schon die allseits gegenwärtigen Eidechsen erwähnt
Am Montag brachten wir das Auto zurück, wanderten noch ein wenig durch Funchal und hatten dann wieder eine aufregende Heimfahrt mit dem Bus
Die Heimreise von Dienstag auf Mittwoch war dann noch mal eine Challenge: Das Transfer Taxi holte uns um 1:20 in der Nacht ab, glühte auf den leeren Straßen quer über die Insel und dann standen wir über 30 Min vor einem anderen Hotel: Die Gäste, die dort abgeholt werden sollten schliefen noch und waren erst weder erreichbar noch dann willens, sich zu beeilen und mitzufahren
Unser Taxifahrer ließ sie dann einfach zurück, um uns rechtzeitig zum Flieger zu bringen. Das Boarding war sowohl in Funchal als auch dann in Lissabon ausgesprochen chaotisch - hauptsächlich wegen der massiven Ignoranz der Touristen aus aller Welt Um kurz vor 13 Uhr landeten wir dann in Wien und nach weiteren 2h Autofahrt fielen wir erschöpft daheim auf die Sofa
Ich freue mich für Dich, dass Ihr einen so wunderbaren Urlaub genießen konntet und ich danke Dir fürs Mitnehmen auf die herrliche Blumeninsel. Die Fotoimpressionen lassen Fernweh aufkommen und geben doch ein bisschen Urlaubsfeeling.
Hier freut man sich schon über eine Eidechse, aber Deine Überlegung zum Thema "Ausreiten mit Geraschel im Gebüsch" ist natürlich auch überdenkenswert Ich weiß aber auch nach Deinem herrlichen Fotobericht nicht, was mir am besten gefallen hat: Das Meer, das mir auch immer ein bisschen Angst macht, wenn es bei schlechtem Wetter so bleiern aussieht oder die Wellen mit Schaumkronen an den Strand oder die Felsen schlagen? Die herrlichen knorrigen Bäume? Die Vielfalt der Landschaft? Der Brunnen mit den wasserspeienden Pferden? Wahrscheinlich das Gesamtpaket aus allem und mein Fazit ist, dass Madeira definitiv eine Reise wqert ist und ich habe das Gefühl, dass es Euch irgendwann wieder dorthin zeiehn wird
Es ist aber auch schön, Dich nach den 10 Tagen wieder gesund bei uns zu haben und da müssen wir vermutlich auch dem Taxifahrer dankbar sein, der dann doch losfuhr, damit Ihr Euren Flieger noch pünktlich erreicht habt ... was die Langschläfer angeht, wäre es vermutlich spannend zu erfahren, wie die dann rechtzeitig zum Flughafen kamen
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Hach…. diese Insel…. Ich liebe sie einfach…. Deine Fotos sprechen sowas von für sich und ich danke dir, dass du sie hier teilst, damit ich auch gleich ein wenig Urlaubsfeeling genießen darf.
Zitat von elchbine im Beitrag #9was die Langschläfer angeht, wäre es vermutlich spannend zu erfahren, wie die dann rechtzeitig zum Flughafen kamen
Die beiden jungen Menschen waren tatsächlich im Flieger. Sie kamen wohl mit einem "freiwilligen" Hotelmitarbeiter, der sie kurzfristig fahren musste - völlig verkatert, stark nach Alkohol und sehr ungewaschen riechend und haben sich lautstark darüber beschwert, welche Idioten so viel Stress machen. Es "reichte doch völlig", dass man kurz nach 4 Uhr am Flughafen angekommen ist - bei einer Abflugzeit von 4:20, die aber eben wegen solcher Menschen leider nicht eingehalten werden konnte
Es war übrigens auf den Flughäfen sehr "faszinierende" Sozialstudien zu sehen - wie man sich zB zum richtigen Gate begibt, dort keinen Sitzplatz bekommt, deswegen mit den Angestellten herumstreitet, sich dann auf dem benachbarten Gate breit macht und dort so lange sitzen bleibt, bis der Flieger weg ist. Und das obwohl sie mehrfach und sogar mit Namen ausgerufen wurden und in Blickrichtung auf das Boarding dort saßen. Und dann wurde erneut mit den armen Hostessen gestritten während sie ihrem startenden Flieger hinterher guckten.
Oder aber jene Reisenden, die beim Boarding 5x an der langen Schlange vorbei an den Schalter liefen um zu fragen, ob sie sich tatsächlich hinten anzustellen hätten - wo es doch groß und deutlich am boarding pass steht, dass man Gruppe A/B/C ist und gestaffelt ins Flugzeug gelassen wird, um den Gang nicht zu sehr zu verstopfen.
Irgendwie breitet sich dieser Egoismus, den man auch immer mehr im Straßenverkehr sieht, so richtig inflationär aus und macht solche Reisetage ausgesprochen anstrengend
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Madeira 2023
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01.09.2023 19:18
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Um kurz vor 13 Uhr landeten wir dann in Wien und nach weiteren 2h Autofahrt fielen wir erschöpft daheim auf die Sofa 
Wahrscheinlich das Gesamtpaket aus allem und mein Fazit ist, dass Madeira definitiv eine Reise wqert ist und ich habe das Gefühl, dass es Euch irgendwann wieder dorthin zeiehn wird 
