Mich würde diese deutliche Rosse bei einer älteren Stute ja eher dahingehend unrund machen, daß irgendwas ihren Hormonhaushalt stört. Und damit meine ich weniger den psychischen Stress durch den neuen Wallach als vielmehr ein körperliches Problem.
Rein nur ein Blutbild zu machen ist hier absolut nicht aussagekräftig ( vor allem auch wegen der Cushing Medikamente ) - da sollte eher einmal ein erfahrener gynäkologischer Pferdefachtierarzt einen Ultraschall machen und die Dame hinten/untenherum genau durchchecken!


Das Problem mit dem dominanten Wallach, der Pferde trennt, herumjagt und zusätzlich stresst kenne ich eigentlich nur von Situationen, wo die Pferde auf (zu?) engem Raum und in unklarer Herdenhirachie zusammen sind.

Wir haben ja eine ausgesprochen ruhige, homogene 15köpfige gemischte Herde, die schon lange Jahre in der selben Zusammensetzung besteht und wo es keinerlei nachdrückliche Reibereien gibt.

Nehme ich jedoch 3 beliebige Pferde aus der Herde - egal in welcher Kombination - und stecke diese zusammen in unsere kleine Halle ( 15 x 27m ) dann habe ich immer auch exakt so ein Bild:

Der jeweils ranghöchste Wallach beginnt die beiden rangniedrigeren Pferde "urplötzlich und sinnlos" herumzujagen. Beißt, tritt, kickt und versucht, die Pferde zu trennen.
Eines der rangniedrigen Pferde wird vom "Pseudochef" bewacht und beschützt(?) - der andere faktisch wie in Tötungsabsicht verfolgt und gejagt.
Dabei ist es egal, ob die Pferde Stuten oder Wallache sind, ob das normalerweise die besten Freunde oder Rivalen sind etc.

In dem Moment wo die Pferde aber die Halle wieder verlassen und in die 15 köpfige Herde zurückkehren ist der ganze Spuk wie weggeweht. Die Pferde die sich gerade noch gezofft haben, daß man um Leib und Leben bangen mußte stehen Sekunden später einträchtig nebeneinander an der Heuraufe und keiner würde die Bilder zuvor glauben.

Das Ganze geschieht aber nur, wenn die Halle geschlossen ist und die 3 Pferde nicht auskönnen.
Läßt man die Hallenabsperrung zum Offenstall hin offen, gehen die Pferde komplett entspannt in (wechselnden) Kleingruppen in die Halle, wutzeln sich genüsslich und verlassen die Halle dann wieder, um Platz für die nächsten Pferde zu machen ohne jedes Anzeichen von Aggression.

Keine Ahnung, warum das so ist - aber es ist immer wieder reproduzierbar, egal in welcher Konstellation!

nein, nein - das war meinerseits mehr eine allgemeine Aussage bezüglich Blutuntersuchungen und keinesfalls auf Dich bezogen.

Es wird ja heutzutage gerne mal als Standard empfohlen - da es aber mein tägliches Brot ist, weiß ich, wie aussagekräftig - oder eben nicht - so ein Blutbild ist (sein kann) und wie schmerzbefreit von den diversen Ärzten bzw Besitzern mit der (meistens total ignorierten ) Präanalytik und der anschließenden Befundinterpretation umgegangen wird.

Bei den Hormonen ist es noch einmal sehr viel "lustiger" bei der Interpretation, weil ja da sehr viele Detailfaktoren wie eben
Alter, Zyklustag, klinische Untersuchung und Präanalytik mitspielen und dann von den Hormontest-Herstellern sehr spannende Normbereiche angegeben werden, die dann von den Ärzten entweder ignoriert oder sehr frei interpretiert werden (können)

Darum meinte ich ja:
Im Falle einer älteren Stute, die nie sichtbar gerosst hat und jetzt plötzlich wochenlang rosst würde ich jedenfalls immer einer klinischen Untersuchung mit Ultraschall, rektalisieren und abtasten den Vorzug über eine Blutuntersuchung geben!