Hallo Leute,

dass mittlerweile überall bekannte JKK wird leider auf unseren Wiesen zum Problem. Die letzten Jahre hielt es sich immer in Grenzen. Vor der Weidesaison wurden einzelne Jungpflanzen ausgestochen und regelmäßig die Weiden kontrolliert, so hatten wir es gut im Griff. Leider wächst das Zeug in der gesamten Gemeinde ungehindert an den Straßenrändern und säht sich aus (die Stadt stellt völlig auf taub), ganz loswerden können wir es wohl deshalb nicht.

Aber dieses Jahr wuchsen aufgrund der Witterung unsere Wiesen extrem schlecht, und das hat dem Kraut scheinbar gut getan. Manche Wiesenteile sind so befallen, dass wir sie nicht mehr nutzen können, weil man dem Ganzen mit ausgraben nicht mehr beikommen kann . Für dieses Jahr sind diese Teile wohl 'verloren', aber zum nächsten Jahr muss was passieren. Unsere Pferde sortieren zwar bisher auch die Jungpflanzen fein säuberlich aus, wenn doch mal eine stehen bleibt, aber uns ist das trotzdem zu gefährlich.

Was also tun? Geht man jetzt im Herbst mit der Chemiekeule drüber? Ab wann sind die Wiesen dann wieder nutzbar?
Einige Wiesen sollen eh neu eingesäht werden - kann man das irgendwie sinnvoll kombinieren? Soweit ich weiß, ist ja eine gesunde, kräftige Grasnarbe das beste Mittel gegen JKK.

Wir haben hier leider ohnehin nicht viel Wiese, und wenn dann auch noch Teile wegen dieses Scheißzeugs wegfallen, ist das echt übel.

Ich habe gerade gelesen, chemische Bekämpfung ist nur in der Wachstumsphase im Frühjahr möglich... kann mir jemand sagen, ab wann nach der Anwendung die Weiden wieder nutzbar sind?

Hm, uns wurde gesagt, im Herbst, wenn ma die Koppel eh dicht macht wegen dem Matsch, spritzen. Partiell, dafür gibt es was spezielles, was auch den Hahnenfuss mitnimmt, aber das Gras lässt. Kriegen aber nur Landwirte. Und wenn das "eingezogen" ist, dann nachsähen. Damit wären wir auf der sicheren Seite, bis die Pferde wieder auf die Koppel können im Winter.

Google mal "Simplex", das wird gegen JKK gespritzt.
Ist aber nicht unumstritten, weil der Wirkstoff über das Gras vom Tier aufgenommen wird und wieder ausgeschieden wird.
Und im Mist ist das Zeug dann immer noch wirksam und darf auf Flächen, die mit bestimmten Pflanzen bestellt werden, nicht ausgebracht werden.

Nee, das war es nicht. Davon riet uns der Berater der Baywa ab, eben aus dem Grund. Da wir das eh nicht kaufen können, hab ich es nur dem "Bauern unseres Vertrauens" weitergeleitet, der das dann auch machen wird. Der hatte früher selbst Pferde, heute noch Kühe und verkauft sein Heu auch an Reitställe. Er wird wissen, was gut ist -hoffe ich jedenfalls.

http://www.ak-kreuzkraut.de/

hier bekommst Du alle wichtigen Informationen.
Werden die Weiden gepflegt, d.h. regelmäßig, ausreichend gedüngt ? JKK breitet sich gern auf Magerböden aus. Viele Pferdehalter düngen garnicht oder kaum, was aber den Boden aushungert und auch das Gras nicht mehr genügend Wiederstandfähig werden lässt und Unkräuter haben dann Ihre Chance.
Viel Erfolg !

Spritzen kann man immer, man macht es allerdings im Frühjahr um die aus den Samen neu auskeimenden auch zu erwischen, wenn du im Herbst spritzt gehen ja nur die vorhandenen Pflanzen ein, und im Frühjahr keimen dann trotzdem die Samen wieder aus, da die vom Spritzen nicht erledigt werden.
Wann wieder genutz werden kann hängt vom Spritzmittel ab.

Zitat von Casper109 im Beitrag #7

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Wann wieder genutz werden kann hängt vom Spritzmittel ab.

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Huhu,
Man sagt, dass sich das JKK jedes Jahr von einer aussamenden PFlanze aus 50 m weiter ausbreitet.
Wenn rund ums Neubaugebiet Getreidefelder sind, die konventionell bewirtschaftet werden, dann sei froh... denn sie schirmen das meiste ab, und in den Feldern wird sich das JKK wegen der Pflanzenschutzbehandlungen nicht halten und ausbreiten können.
Es wäre wirklich mal an der Zeit, dazu gesetzliche Regelungen zur Bekämpfung aufzustellen.
Ich meine in der Schweiz ist es so, wer das JKK auf seinen Flächen wuchern lässt begeht zumindest eine Ordnungswidrigkeit, aber nagelt mich jetzt nicht fest darauf....
Solange es den Straßenbetreibern (Bund, Ländern, Gemeinden) egal sein kann, ist es wirklich ein zunehmend schwierig und kaum in den Griff zu bekommendes Problem!
Dazu kommt noch (in NRW wenigstens) die sonderbare Einstellung der Naturschutzbehörden, dass das Ganze sich schon irgendwie selber regelt und alles nicht so schlimm wäre... nee ist klar..... die müssten dann auch ihre "Naturschutzflächen" endlich mal von dem Zeugs bereinigen, und das würde sicher richtig Geld kosten, das ist warscheinlich der Grund für diese Einstellung.
Das Thema muss einfach noch mehr öffentlich werden, das ist glaub ich das Wichtigste.

Ob man Simplex einsetzt sollte sehr sehr gut überlegt werden, vor allem wegen der Mistentsorgung, weil der nur im eigenen Betrieb und nur auf bestimmte Flächen verarbeitet werden darf !! Das soltte man auch dem Mistentsorger nicht verschweigen.
Auch wenn man relativ schnell wieder beweiden darf, hält die Wirkung über ein Jahr und die Pferde nehmen das auf und scheiden es aus .
Flächendeckend ist es nicht für Pferde empfohlen, wird schon seinen Grund haben.

Danke für die vielen Antworten. Es ist immerhin keine Pflanze zum Blühen gekommen, sodass zumindest das säen von den eigenen Wiesen ausgeschlossen sien dürfte. Was aus der restlichen Gemeinde so rüberfliegt, weiß man natürlich nicht...

Jasmin, gepflegt wird die Weide schon, regelmäßig abgeäppelt, gedüngt und gemulcht. Dieses Jahr sind die Wiesen aber wie gesagt extrem schlecht gewachsen, das Gras wollte einfach nicht richtig. Dadurch wurden sie sicher teilweise auch überweidet.

Die Entsorgung bei Simplex wäre nicht das Problem, weil der Mist ohnehin in die Biogasanlage geht. Zumal die Stallbesi keine Landwirtin ist und deshalb eh 'unser' Bauer den Unkrautvernichter spritzen müsste, der wüsste dann Bescheid.

Wir werden wohl jetzt im Herbst doch nochmal eine große 'Ausgrabaktion' starten und dann im Frühjahr schauen, wie es weiter aussieht.

Unser Bauer weiß auch Bescheid! ;-)
Das blöde beim JKK sind die langen Pfahlwurzeln, wenn man die nicht ganz rauskriegt, dann treiben die irgendwann wieder aus, ätzend!
Wir haben uns so einen Unkrautstecher angeschafft, der funktioniert echt gut, aber das geht nur, wenn der Boden nass bzw. feucht genug ist, wie z.B. jetzt ...

Wir haben auch geackert dieses Jahr, mit dem Widehupf (schreibt man das so ;o) ) haben wir geschätzte 150 Pflanzen "gekillt". Unsere Pferde dürfen dieses Jahr leider nur bis Oktober auf die Koppel und wechseln dann schon auf Ihre Paddocks und die Dinger werden gespritzt. Das ist echt der Horror, ich fahre täglich auf dem Weg zum Stall an einer Pferdekoppel vorbei die ist überwuchert mit dem Zeug, da macht das auch keiner weg. Ich mein vermutlich sind die nicht so blöde das zu fressen aber weiß man´s... Find ich unverantwortlich.

Lg