Dieses Foto wandert zur Zeit auf Facebook rum - und ich finde, es regt zum Nachdenken an.

https://scontent-cdg2-1.xx.fbcdn.net/hph...234228533_o.jpg

Das müsste Fritz Stecken - der Bruder von Albert Stecken auf Noble sein.

So würde theoretisch ein versammelt galoppierendes Pferd aussehen: Die Hinterhand nimmt die Last auf, die Kruppe sehkt sich, die Schulter wird frei - Noble springt bergauf und trägt dabei sein Genick als höchsten Punkt. Trotzdem ist die Nase deutlich vor der Senkrechten und die Unterhalslinie kommt schon fast in die Senkrechte. Doch die Reiterhand wirkt kein bisschen ruckwärts - im Gegenteil: Die Zügel hängen leicht durch, denn das Pferd wird nur am Kreuz und am Schenkel in der Versammlung gehalten.

Das Foto wurde - so weit ich mich erinnere, auch schon mal als Beispiel der "Lätscherätä" (Légèreté) angeführt - ich finde es persönlich jedoch erstrebenswerter, dem Weg Fritz Steckens zu folgen und bin von Philippe Karl nicht so überzeugt - selbst in seinen Büchern findet man Fotos von Pferden mit aufgerissenen Mäulern und unzufriedener Mimik. Noble jedoch ist aufmerksam, konzentriert und kaut mit geschlossenem Maul. Er wirkt entspannt und zufrieden. So stelle ich mir das Dressurreiten vor.

Ah, da sieh an, ich hab so schwer überlegt, wer das sein könnte!

Läschretää sieht allerdings dann doch wieder ganz anders aus in meinen Augen - man kann an jedem Muskel dieses Pferdes den Ausbildungsweg nachverfolgen!
Die alte Stute meiner RL hat mir zumindest eine Ahnung dessen bescheren können, was auf dem Bild zu sehen ist. Sie war ein großartiges Lehrpferd!

Da geb ich dir Recht, trotzdem ist das sicher die Art zu reiten, die mit korrekt gearbeiteter Legerete eigentlich erreicht werden soll.
Zumindest ist das mein fernes Fernziel

Fantastisches Bild. So sollte eigentlich Reiterei sein und ausschauen.
Das Pferd ist ja nicht mager, es ist halt einfach ein leichterer Typ. Mittlerweile werden ja oft Warmblüter gezüchtet, die aussehen, als wäre ein Kaltblut mit eingekreuzt, weil die so breit und massig sind.

Ich habe auf einen hohen Blutanteil getippt, aber ja, auch der Futterzustand hat einen anderen Standard als man es heute gewöhnt ist.

Ich hätte jetzt aufgrund der sehr starken Knochen eher auf ein nicht so edles Ross getippt ;-) das eher tatsächlich ein bisschen an der Grenze nach unten im Futterzustand ist.

Selbst ich als Laie finde dieses Bild sehr ansprechend, ein zufriedenes Pferd welches sehr gut geritten aussieht und ja "damals" sahen die Pferde noch anders aus als heute, aber mager an der Grenze finde ich es nicht, einfach der damalige Typ Pferd und mit sehr guter Muskulatur für mich.

Ich finde die Beiden strahlen Harmonie und Zufriedenheit aus.

Ich hätte so ein ähnliches Bild in "Neuzeitformat"... image.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ich finde das erste strahlt mehr Entspanntheit und Leichtigkeit aus Auch wenn dieses ähnlich ist.

Sicher sehr gut geritten aber dieses Bild wirkt viel schwerfälliger, was ja auch am massigeren Pferd liegt.

Das Bild ist sicherlich für die heutige Zeit nicht verkehrt, aber mir fallen zwei Punkte auf, die es extrem von Herrn Stecken und Noble unterscheiden.

Zum einen ist der Kandarenzügel angenommen, der Trensenzügel hängt leicht durch. Die Variante, den Trensenzügel wegzulassen und die Kandare blank zu reiten gibt es natürlich, aber dann wird der Trensenzügel klassisch auf dem Hals abgelegt, während es hier nur wie eine Unachtsamkeit aussieht. Entsprechend ist die Winkelung der Kandare eine ganz andere.
Die Ohrspeicheldrüse tritt sehr deutlich hervor, das ist bei Noble ganz anders.

Zum anderen ist es der in meinen Augen bemühte Sitz der Reiterin. Stecken sitzt ruhig und aufrecht auf dem Pferd. Die Reiterin wirkt verkrampfter und bemüht, die Handhaltung ist nicht so selbstverständlich.

Die Unterschiede sind minimal, aber da.

Mein Erich war mit Sicherheit auch schwerfälliger als Noble, da er leider keinen Vollblutanteil besaß. Ich wollte auch nur eine Anregung geben, wie das Bild mit einem heutigen Dressurpferd aussehen würde. 😉

Sorry fürs Zerpflücken