Joa, aber wer lässt denn schon wirklich seinen Sattel bei einem muskulär mehr oder weniger fertig ausgebildeten Pferd vierteljährlich überprüfen? Bei einem Youngster machen das vielleicht einige (ich nicht), aber wenn das Pferd erstmal ausgewachsen ist und gleichmäßig trainiert ist, würde ich da auch trotz "nur Satteldecke" keine so kurzen Sattler-Intervalle anstreben. Man hat ja durchaus auch ein bisschen Gefühl im Hintern und merkt, wenn der jährliche Check nicht reichen sollte.
Zitat von papilio-niger im Beitrag #16Joa, aber wer lässt denn schon wirklich seinen Sattel bei einem muskulär mehr oder weniger fertig ausgebildeten Pferd vierteljährlich überprüfen? Bei einem Youngster machen das vielleicht einige (ich nicht), aber wenn das Pferd erstmal ausgewachsen ist und gleichmäßig trainiert ist, würde ich da auch trotz "nur Satteldecke" keine so kurzen Sattler-Intervalle anstreben. Man hat ja durchaus auch ein bisschen Gefühl im Hintern und merkt, wenn der jährliche Check nicht reichen sollte.
Ich tue das, nämlich im Frühjahr und im Herbst eines jeden Jahres, und der Sattel wird jedes Mal verändert, sei es, dass das Kopfeisen verändert werden muss oder die Polsterung. Meine Sattlerin hat übrigens überhaupt kein Problem damit, dass ich das Lammfell benutze, da sie der Meinung ist, dass ich als Reiter am besten beurteilen kann, ob der Rücken meines Pferdes empfindlich ist oder nicht. 😉
Ich verstehe den Wunsch nach Schonung des möglicherweise empfindlichen Pferderückens, gerade bei einem vielleicht nicht perfekt passenden Sattel - und welcher Sattel passt schon immer und für alle Zeit perfekt? (Gesegnet seien die Zeiten, in denen man sich über so was gar keine großartigen Gedanken machte! Nein, quatsch! Aber ich glaube, es wird - im Vergleich zu den Siebziger und Achtziger Jahren - mittlerweile ein derartiger Hype um Sättel gemacht, dass das auch nicht mehr normal ist. Aber ich schweife ab...)
Mein Gedanke geht in eine andere Richtung: Nun will ich also den Rücken schonen und packe wer weiß was alles zwischen Sattel und Pferd. Aber mache ich es dem Pferd damit nicht unnötig schwer oder gar unmöglich, meine Sitzhilfen überhaupt noch zu "hören"?
Ihr ahnt es: Ich bin Minimalist, was das Thema Satteldecken angeht.
Zitat von jaara2008 im Beitrag #22Ich verstehe den Wunsch nach Schonung des möglicherweise empfindlichen Pferderückens, gerade bei einem vielleicht nicht perfekt passenden Sattel - und welcher Sattel passt schon immer und für alle Zeit perfekt? (Gesegnet seien die Zeiten, in denen man sich über so was gar keine großartigen Gedanken machte! Nein, quatsch! Aber ich glaube, es wird - im Vergleich zu den Siebziger und Achtziger Jahren - mittlerweile ein derartiger Hype um Sättel gemacht, dass das auch nicht mehr normal ist. Aber ich schweife ab...)
Dein Gedanke wanderte auch schon durch meinen Kopf ... 1981, als ich mein erstes eigenes Pferd bekam, brachte mir der Reitsporthändler einen Kloster Schönthal-VS-Sattel mit und meinte: "Probier den mal aus!" Ich fragte weder nach der Sitzgröße, noch nach der Kammerweite und der Sattel wurde tatsächlich nie wirklich auf mein Stütchen angepasst. Hätte ich nicht nach rund zwei Jahren den Wunsch verspürt, nun endlich einen richtigen Dressursattel zu besitzen, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass der Kloster Schönthal ihr nie wirklich passte. Das erzählte mir dann der nächste Reitsporthändler und empfahl mir den UBO-Dressursattel in komplett Wildleder. Der passte zwar dem Pferd, aber ich fühlte mich darin schrecklich unwohl. Bevor ich nun aber von meiner Sattelodysse erzähle, wollte ich eigentlich nur feststellen, dass ich in den ersten Jahren in meinem Pferdebesitzerleben eher darauf achtete, wie ich mich im Sattel fühlte und nicht, wie sich mein Pferd darunter fühlte. Mein Exmann war da noch schlimmer als ich: Der vererbte seinen Stübben-Sattel über drei Pferde, die unterschiedlicher nicht hätten gebaut sein können.
Erst bei meinem Trakehner Halbblutwallach ließ ich den ersten Maßsattel fürs Pferd und mich anfertigen ... aber ich gebe zu, dass ich damit mindestens zwei Jahre herumgeritten bin, ohne einmal daran zu denken, die Passform noch mal zu überprüfen. Der Sattel war ja für dieses Pferd gemacht, da nahm ich an, dass er dann auch so lange keinen Sattler braucht, bis die Kissen wieder ein Aufpolstern brauchten.
Natürlich wandelte sich meine Einstellung mit der Zeit, aber ganz ehrlich? So oft, wie ich den Sattler für Lilo in den letzten vier Jahren kommen ließ, habe ich ihn für kein anderes Pferd bestellt.
Allerdings habe ich schon, als das erste Action-Gelpad auf den Markt kam, in so ein Ding investiert und ich war die Erste, die eine Fellsatteldecke kaufte, obwohl man im Stall noch graue Filzsatteldecken mit Lederverstärkungen benutzte.
Aber mir wurde auch, als ich den ersten Maßsattel anfertigen ließ, von der Sattlerei geraten, ihn mindestens ein halbes Jahr ohne Unterlage zu reiten, damit er sich perfekt aufs Pferd anpasst. Insofern kann ich mir durchaus vorstellen, dass zuviel "Unterbau" auch negative Auswirkungen auf den Sattel haben kann.
Allerdings habe ich trotz meiner vielen Unterlagen nicht das Gefühl, mit meinem Sitzhilfen nicht bei Lilo anzukommen. Hingegen hatte ich, als ich mal einen flexiblen Lederbaumsattel ausprobierte, das Gefühl, dass Lilo meine Hilfen nur "verschwommen" wahrnimmt.
Vermutlich ist das aber auch wieder eine Frage der Sensibilität des Pferdes oder des individuellen Reiterempfindens.
Mein Sattler ist da ja keinesfalls auf meiner Seite, was meine Unterlegerei angeht, aber ich fühle mich damit wohler und glaube, dass sich auch Lilo damit wohler fühlt.
Geh Wege, die noch niemand ging, damit Du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub (Antoine de Saint Exupéry)
Ja, mit den "verschwommenen Hilfen" geht's mir irgendwie auch so. Ich hatte bisher immer ein Lammfellpad bzw. ein Gelpad (no Name) unter dem Sattel. Aber ich habe immer das Gefühl, dass ich da mehr auf dem Pferd throne als sitze. Bin sowieso noch auf Kriegsfuß mit dem Dressursattel, da ich eigentlich mein ganzes Reiterleben im VS-Sattel verbracht habe. Ich habe ihren Dressursattel aber auch beim Kauf quasi übernommen, da er direkt an sie angepasst war. Jetzt mache ich gerade einen Probelauf mit dem "Contour Ultra Thine-line-Pad". Stutchen ist sehr empfindlich im Rücken und hat vom Vorbesitzer einen leichten Sattel-bzw. Gurtzwang mitgebracht. Das Pad ist nur 4 mm dünn ! Aber bisher scheint es ihr zu gefallen, sie geht irgendwie lockerer.
Wir haben nur ein Lammfell unterm Sattel, sonst nichts und das brauchen wir um Hinten etwas auszugleichen. Zumal mein Sattler mir sagte, dass viele den Fehler machen und unter ein Lammfell mit Wirbelsäulenfreiheit noch eine Schabracke packen, das sei total Kontraproduktiv. Daher bleibt die Schabracke weg und es gibt nur Fellchen. Den Sattelblätter wisch ich nach jedem Reiten einfach ab und gut. 082014.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hannibal Lecter hat unhöfliche Menschen ja einfach aufgegessen... Ich wollte es nur mal gesagt haben
Zitat von jaara2008 im Beitrag #26Schönes Foto, Rebecca!
Dem schließe ich mich an!
... und natürlich stimmt das, dass es kontraproduktiv ist, ein Lammfell mit Wirbelsäulenfreiheit zu nutzen, um dann ein Gelpad und eine Schabracke drunter zu legen. Auch das Gefühl "über dem Pferd zu sitzen" ist mir bekannt. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich spüren kann, ob die Unterlage(n) Lilo behagen oder eben eher nicht - und ohne Gelpad fühlt sich Lilo unwohler, obwohl der Sattel passt und im Rücken keine Probleme bestehen. Gut - vielleicht "denke"ich das Problem auch herbei, weil ich überzeugt bin, dass ihm das Gelpad gut tut.
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danke Sabine, das macht mich ja ganz verlegen. Das ist eines der wenigen Bilder, bei dem ich mal halbwegs mit mir zufrieden bin. So langsam macht sich der Sitz doch besser.
ich kenne das Gefühl trotz dickem Lammfell nicht. Ich merke aber, das Nuri sich damit wohler fühlt, wie bei deinem Lilo auch. Der Spanier, den ich mit reiten darf, der mag dieses Fellgedöns gar nicht. Der findet dieses weiche und kuschelige doof.
Hannibal Lecter hat unhöfliche Menschen ja einfach aufgegessen... Ich wollte es nur mal gesagt haben
Deswegen lege ich die Satteldecke über das Fell - ich habe die positiven Eigenschaften, die das Lammfell mitbringt, direkt auf dem Pferderücken, wo sie auch hingehören, und schütze mit der Decke die Sattelblätter. Der Schatzi hat sehr talgige Haut, da käme ich aus dem Putzen nimmer raus.
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18.06.2016 10:18
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