Hallo zusammen.
Ich hoffe hier passt das hin, ansonsten bitte verschieben.

Vorab muss ich sagen, ich habe meine Fütterung gefunden und bin glücklich damit.
Es ist nur so, dass mich eine Bekannte fragte, ob es nicht irgendwo ne Liste gäbe, in der z.b. steht, wieviel Hafer der PRE so täglich braucht.
Solche Listen gibt's für Warmblüter und auch Westernpferde, aber nicht für die Iberer.

Weiß jemand von euch was ich meinte und kann mir weiter helfen?

Grüße und schon mal vielen Dank

Miakoda

Ich kann dir nicht weiterhelfen, finde das aber auch Quatsch. Ich kenne einen Haufen Iberer und die sind alle total unterschiedlich in ihren Bedürfnissen.
Sogar meine beiden eigenen - der eine braucht Unmengen Rau- und Kraftfutter, um halbwegs rund auszusehen, der andere musste in jüngeren Jahren jedwedes Futter nur anschauen, um zuzunehmen. Mittlerweile ist er 24 und braucht jetzt doch ein wenig mehr, vor allem im Fellwechsel. Der Spanier einer Bekannten ist erst einigermaßen ruhig und rund geworden, seit sie ihm 4 kg Hafter am Tag füttert, wieder ein anderer wird schon von einer Handvoll Hafer total gaga.

Generell sind "die Iberer" sicher eher leichtfuttrig, aber eben längst nicht alle.

Ich schließe mich an und würde das Futter - egal für welches Pferd - mit Hilfe der Futtermittelwerttabellen passend zum Gewicht und der Beanspruchung des Pferdes unter Berücksichtigung seiner Futterverwertung berechnen, damit kein Zuviel oder Zuwenig entsteht.

Lilo bekommt am Tag (aufgeteilt auf drei Mahlzeiten) ein Kilo von seinem Muskelvital als Kraftfutter und keinen Krümel Hafer.

Eingerechnet werden muss im Übrigen auch, ob das Pferd Zugang zu Gras hat, wieviel Heu es bekommt und ob es auf Stroh oder Spänen steht.

Ich weiß das man nicht nach ner Tabelle füttert. Das habe ich ihr auch gesagt... aber sie wollte unbedingt so ne Liste und ich dachte hier wird vielleicht jemand wissen was sie sucht..

Meinst Du die DLG-Futterwerttabelle für Pferde?

Darin sind auch die Tabellen, die es ganz leicht machen, die Ration eines Pferdes zu berechnen und der Wert jeden Futtermittels, den man darin einsetzen kann

https://www.amazon.de/DLG-Futterwerttabe...terwerttabellen

Ich habe Dir aber mal die Grundlagen rausgesucht, die für die Futterrationsberechnung wichtig sind:

- Um zum Beispiel ein Kilogramm Heu zu fressen, braucht ein Pferd 25 bis 40
Minuten Zeit.
- Ein Kilogramm heile Haferkörner frisst es hingegen in der Zeit von 6 bis 15 Minuten,
- während es für die gleiche Menge gequetschte Haferkörner lediglich 5 bis 12
Minuten braucht.

Ich denke, daran erkennt man auch wie wichtig es ist, stets genügend Heu zu füttern, damit ein Pferd sich lange mit der Futteraufnahme beschäftigen kann, so wie es die Natur eigentlich vorsieht, denn der lange Darm des Pferdes ist nicht für wenige, aber üppige Futterrationen gemacht, sondern für eine recht gleichmäßig über 24 Stunden verteilte Aufnahme von vielen kleinen Portionen.

So sehen die Faustzahlen für die Rationsberechnung von Pferden pro Tag einen Rauhfutteranteil von ungefähr einem Kilogramm je 100 Kilogramm Lebendgewicht vor, das Mindestmaß für ein 600 Kilogramm schweres Pferd sind jedoch vier Kilogramm Heu oder Heulage pro Tier und Tag.

Die Aufnahme von Trockensubstanz sollte bei einer
- laktierenden Stute bei ca. 2% des Lebendgewichtes liegen, bei
- allen anderen Pferden bei ca. 1,5% des Lebendgewichtes.

Geht man von einem Lebendgewicht eines durchschnittlichen Warmblüters von 600 Kilogramm aus, wären das für ein normales Pferd 9 Kilogramm Trockenmasse, für eine laktierenden Stute 12 Kilogramm.

Heu kann man mit 860 Gramm Trockenmasse pro Kilogramm bewerten, Hafer mit 880 Gramm pro Kilogramm, was bedeutet, dass wenn ein normales Pferd ca. 6 Kilogramm Heu erhält (5,16 Kilogramm Trockenmasse), 3 Kilo Hafer (2,64 Kilogramm in Trockenmasse) und dazu noch 2 Kilogramm Stroh aus der Einstreu frisst (1,72 Kilogramm Trockenmasse bei 860 Gramm pro Kilogramm), dann wären die 9 Kilogramm Trockenmasse problemlos erreicht.

Nun kann man natürlich sagen, dass man ja auch mehr Hafer füttern und dafür weniger Heu reichen kann, doch zum einen braucht das Pferd für die Verdauung den hohen Rohfaseranteil des Rauhfutters und zum anderen ist es mit dem Heu länger beschäftigt und frisst es langsamer, was dem Verdauungssystem des Pferdes entgegenkommt, das eben nicht auf zwei Mahlzeiten täglich ausgerichtet ist. Es wird auch immer wieder empfohlen, vor jeder Kraftfuttergabe erst Rauhfutter zu reichen, weil das die Verdauung günstig beeinflusst und ein Pferd das die Nahrung gut verdaut und gut aufschließt, verwertet das Futter eben auch besser und sieht besser aus.

In jeder Gesamtfutterration eines Pferdes sollten darum 16 – 18% Rohfasergehalt enthalten sein.

Heu enthält zum Beispiel pro Kilogramm ungefähr 200 bis 300 Gramm Rohfaser, Hafer nur ca. 100 Gramm pro Kilogramm – bei 6 Kilogramm Heu (nehmen wir den Mittelwert von 250 Gramm pro Kilogramm an) sind es also 1,5 Kilogramm Rohfaser und bei 3 Kilogramm Hafer noch einmal 300 Gramm Rohfaser, die das Pferd zu sich nimmt und damit beträgt der Rohfaseranteil in einer solchen Ration ca. 20%.

Aber nicht jedes Pferd verwertet das Futter gleich und während manch einer mit drei Kilo Hafer sehr schlank wäre, wirkt ein anderer damit gut genährt, denn auch der Stoffwechsel des Pferdes spielt eine Rolle dabei, ob es leichtfuttrig oder schwerfuttrig ist.

Wichtig ist aber nicht nur die Trockensubstanz, welche ein Pferd täglich aufnehmen sollte, sondern auch das

Verhältnis von:
Eiweiß = verdauliches Rohprotein (DP) gemessen in Gramm
(Rohprotein im Futter minus Rohprotein im Kot = verdauliches Rohprotein)
zu
Energie = verdauliche Energie DE) gemessen in Megajoule (MJ)
(Bruttoenergie im Futter minus Energie im Kot = verdauliche Energie)

welches optimal im Verhältnis 5 : 1 ist.

Das optimale Verhältnis von Calcium zu Phosphor ist 1,5 bis 3 : 1

Hier ein Beispiel für eine Rationsberechnung eines 600 kg schweren Warmblüters bei leichter Arbeit:



Wenn ich Zeit finde, stelle ich morgen mal einen Bericht über die Grundlagen der Pferdefütterung ein, in dem dann auch die Tabellen sind, welche Nährstoffe ein Pferd braucht - so kann dann jeder den Futterbedarf seines Pferdes selbst ausrechnen.|addpics|6i-14-f05d.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Wenn ich nun noch meinen Jaleoso als Beispiel dazu aufführe:
der hat seit ich ihn 4-jährig als Hengst nach D holte jahrelang ca. 4 Kilo Hafer/Tag vertilgt und war damit top fit. Nicht zu dick
oder dünn und völlig klar im Kopf.
Inzwischen (Wallach) ... kriegt er nur noch eine "Handvoll" Hafer morgens und abends und sieht genauso aus !
Dazu gab's früher ne Menge Silage - jetzt nur noch wenig aber sehr gutes Heu und täglich abgemessen Mineralfutter(Sempermin).
Er steht auf Stroh und kommt im Sommer tags auf die Weide (als Hengst damals nicht).
Demnach kann sich der Bedarf für ein und dasselbe Pferd bei gleich bleibender Belastung/Bewegung im Leben drastisch ändern - da hilft keine Berechnungstabelle ...

Danke Elchbine!! Sowas meinte sie glaube ich :)

Ich hab nicht vor nach Tabellen zu füttern, aber sie findet das wohl praktisch und möchte es schwarz auf weiß.

Ich gebe Euch natürlich Recht - darum schrieb ich auch:

Zitat

---

Aber nicht jedes Pferd verwertet das Futter gleich und während manch einer mit drei Kilo Hafer sehr schlank wäre, wirkt ein anderer damit gut genährt, denn auch der Stoffwechsel des Pferdes spielt eine Rolle dabei, ob es leichtfuttrig oder schwerfuttrig ist.

---

Aber es gibt eben ein paar Verhältnisse, die bei der Fütterung eingehalten werden sollten (die ich rot markiert habe) und natürlich sollte der Nährstoffbedarf ausgeglichen werden, sodass das Pferd nicht zu viel bekommt, aber auch nicht zu wenig.

Dass der Grundumsatz eines Hengstes deutlich höher liegen kann, als der eines Wallachs, ist natürlich ebenfalls eine Tatsache, denn die Hormone steuern ja nicht nur die Fruchtbarkeit und den Fortplanzungstrieb eines Tieres, sondern auch andere Vorgänge im Körper - trotzdem gibt es auch magere Wallache und dicke Hengste.

Insofern kann man sich im Bezug auf die Fütterung natürlich nie strikt nach irgendwelchen Tabellen richten, aber man kann sich an ihnen orientieren und schlussendlich dann das Auge entscheiden lassen, ob das Pferd noch ein Schippchen Hafer verträgt oder ob man ihm besser eins abzieht.

Ich würde aber beispielsweise - egal ob mein Pferd dünn oder dick ist und egal ob es schwer oder gar nicht arbeitet, das Heu unter vier Kilo reduzieren. Ebenso wichtig ist es mir, dass das Calcium:Phosphor-Verhältnis sich nicht ungünstig verschiebt (das muss man vor allem beachten, wenn man Reiskleie füttert.

Ich mache mir ja hier und da mal die Mühe, so eine Tagesrationsberechnung durchzukalkulieren und staune dann immer wieder, dass teilweise doch mal Werte über dem Bedarf liegen, die Pferde aber trotzdem gut aussehen. Aber - und ich will niemanden verunsichern - Defizite und Überschüsse machen sich immer erst auf Dauer bemerkbar und insofern ist es nicht ganz unsinnig, hin und wieder mal zu prüfen, ob noch alles passt.

Hallo zusammen!
Ich schrieb, dass ich diese Tabelle für eine Bekannte suche. lediglich 1 (!) Antwort bezog sich auf meine Frage.
Ich finde es ziemlich schade, dass hier ne ganz andere Diskussion eröffnet wird!

Du kennst uns doch!