Er überstellt sich total und im Trab gibt er Gas.
Wenn sie es wirklich so gut macht, würde ich es weiter steigern. Welchen Abstand nimmst Du für die Gassen?

Ah, o.k. Das Überstellen fand ich auch in einigen Videos, die ich mir so angeguckt habe. Da fragte ich mich schon, ob das so gewollt ist. Soviel Stellung gebe ich nämlich nicht, halt so wie beim Reiten auch.
Meinst Du den Abstand, wo sie durchlaufen, oder was? In Ermangelung von Dualgassen habe ich Stangen und Pylone genommen - innen die Stangen, außen Pylone.
Den Abstand habe ich nicht gemessen, geschätzt ca. 70 cm.

Ich hatte mich ja intensiv mit der Eqquikinetic beschäftigt, weil wir eine Webseite für eine Kundin erstellten, die Dualaktivierungs- und Equikinetic-Trainerin ist und da habe ich viel recherchiert und noch mehr bei ihr nachgefragt, um zu begreifen, was die Equikinetic als Muskelaufbautraining so besonders macht.

Tatsächlich gehört das etwas stärkere Stellen des Pferdes dazu. Darum nutzt man aber auch die Gerte nicht zum Treiben hinter dem Pferd, sondern deutet damit auf die Schulter, sodass das Pferd nicht über diese nach innen fällt.

Ganz wichtig bei der Equikinetic sind aber tatsächlich die blau-gelben Gassen.

Ich dachte zuerst auch, dass es ja wohl egal ist, mit welchen Farben man arbeitet, aber Dagmar, die Trainerin hat mich dann aufgeklärt, dass zur Erlangung des Gleichgewichts nicht nur der Körper des Pferdes in Balance sein sollte, sondern vor allem auch der Kopf.

Balance im Kopf beginnt damit, dass Pferde monokular sehen – ihre Augen sitzen seitlich an ihrem Kopf und jedes Auge kann unabhängig vom anderen Auge Impulse aufnehmen. Bei 95% der Pferde sitzt links das Sicherheitsauge; rechts das Fluchtauge. Mit dem Sicherheitsauge nehmen Pferde die Impulse wahr, die sie zur Flucht animieren.

Mit dem Fluchtauge behält es den Fluchtweg im Blick. Für das Fluchttier Pferd ist das grundsätzlich sehr hilfreich, denn während es mit dem Sicherheitsauge die Gefahr erkennt, sieht das Fluchtauge schon, wohin es laufen kann, um entkommen zu können.

Für ein Pferd, das wir ausbilden, um es reiten, fahren oder auch mit ihm am Boden arbeiten zu können, steht das monokulare Sehen dem Erreichen des Ausbildungszieles aber oft eher im Weg, denn die Pferdeaugen sind diagonal mit den jeweiligen Gehirnhälften vernetzt. Das bedeutet: Das linke Auge spricht die rechte Gehirnhälfte an, das rechte Auge spricht die linke Gehirnhälfte an. Zwischen den beiden Gehirnhälften findet jedoch nur ein begrenzter und eher träger Austausch der vom jeweiligen Auge aufgenommenen Informationen statt und damit entsteht im Pferdegehirn ein Ungleichgewicht der Informationsmenge, die das Pferd aufnimmt.

Meist dominiert beim Pferd das links sitzende Sicherheitsauge – damit werden quasi ständig potentielle Gefahrenimpulse aufgenommen, zu denen das Pferdegehirn keine Antwort aus dem Fluchtaugenreiz erhält. Das Pferd gerät folglich unter Stress, weil es sich fürchtet, schaltet in den Fluchtmodus, erkennt aber keinen Weg, der ihm das Entkommen aus der drohenden Gefahr sichert.

Die Balance des Pferdes beginnt also in seinem Gehirn: Werden beide Gehirnhälften gleichermaßen mit Reizen versorgt, fördert dies die Kommunikation zwischen den beiden Gehirnhälften des Pferdes und damit auch seine Koordination und sein körperliches Gleichgewicht.

Um nun das Sicherheits- und das Fluchtauge des Pferdes gleichermaßen anzusprechen, eignen sich vor allem die Farben Blau und Gelb, nachdem der Neurobiologe Joseph Caroll vom Medical College of Wisconsin in Milwaukee im Jahr 2001 zur wissenschaftlichen Erkenntnis gelangte, dass sie vom Pferd am besten wahrgenommen werden können. Darum nutzt man auch bewusst blaue und gelbe Dualgassen für die Equikinetic, die den Pferdeaugen die ständigen und gleichmäßigen Rechts-Links-Reize bieten und gleichzeitig wie führende Geländer wirken, zwischen denen sich das Pferd sicher fühlen kann, während es sich bewegt.

Nach Rücksprache mit Dagmar denke ich auch nicht, dass die Trainingseinheiten auf 12 erhöht werden sollten, denn sie meinte, dass acht Intervalle à 60 Sekunden mit der richtigen Stellung zwischen den blau-gelben Reizen das Pferd mental und körperlich so intensiv fordern, dass man das Training dabei belassen sollte. Die Pferde sollen ja bei der Equikinetic weder zum Schwitzen, noch zu verstärkter Atmung gelangen. Die Pferde können sogar im Schritt von der Equikinetic profitieren und müssen nicht mal traben, um den Aubau von Muskulatur zu stimulieren.

Ich dachte zuerst auch, dass es vor allem um das Longieren auf der Quadratvolte geht, aber Equikinetic ist viel mehr als ein Intervalltraining auf der Quadratvolte und darum habe ich bislang auch auf Experimente verzichtet und warte lieber, bis ich unter der Anleitung der Equikinetic-.Trainerin mit meinen Pferden arbeiten kann, denn man kann ein Pferd tatsächlich auch rasch überfordern.

Das auf die Stange (Dualgasse) treten gehört - so schreibt es auch Geitner, zu den Zeichen der Überforderung.

Ich will mich nun auch nicht als Equikinetic-Experte mit dem erhobenen Finger hinstellen, aber ich habe mich wirklich ganz intensiv mit Dualtraining und Equikinetic beschäftigt, weil ich es auch nicht nachvollziehen konnte, wie man mit einem so minimalen Trainingsaufwand so viel erreichen können soll, aber wenn man intensiv in die Materie eintaucht, staunt man schon und kann auch den Trainingserfolg nachvollziehen.

Das ist die Seite von Dagmar Hacker, der Trainerin, die ich kenne und der ich im Bezug auf dieses Training vertraue:

http://www.pferdezentrum-pegasos.de/kurse/equikinetik/

Ich beschäftige mich schon etwas länger damit. Ich mache aber meine eigene Mischung aus Equi, Longenkurs und
clickern. Mein brauner ist da recht gut mit unterwegs und mein schwarzer fängt jetzt nach 3 Jahren an, Takt und
Balance zu bekommen. So schwierig ist es mit hypermobilen. Mal eine kleine Sequenz vom Lusi.

Darum schrieb ich MEINE Mischung. Ich bin nicht so für das starke abstellen. Wenn man es live sieht,
erkennt man schon die Stellung, nur eben nicht so. Beim LK lernt man es nicht in der Stärke. Ich war im April
bei Geitner, dort hat er es seltsamer Weise auch nicht als zu wenig angesehen. Mailo ist nicht der hypermobile.

Jo, hat er bei dem hypermobilen auch verlangt, was dann nicht mehr gut funktionierte.
Der schwarze schert dann ganz schnell aus und wird zur Krabbe.
Ich bleibe bei weniger Stellung, bekomme ein gutes spuriges Hinterbein bei Mailo.

Ich finde gut, daß Du Dir so Dein eigenes Konzept daraus "baust". Und wenn es Deine Pferde besser macht, läuft es doch auch richtig.
Bin übrigens bei meiner Suche nach Bildmaterial auch auf mehrere Videos von Dir auf Youtube gestossen.

Würdest Du selber die Einheit von dem Video als gut bezeichnen, oder was hättest Du evtl. gerne anders?

Die Einheit ist nicht schlecht. Sicher geht es besser, nur meist konzentriert man sich mehr darauf, dass Pferd
im Handy zu sehen, als zu schauen, was es da so macht. Wenn du dir den Kurs bei Babette z.B angeschaut hast,
da lief es topp, denn da hat man mal einen, der filmt. Sonst gibt es halt nur die Filme, die aus der Hüfte heraus
geschossen werden. Dafür vermerke ich auch hier und da, dass es keine perfekten Lehrfilme darstellen soll.
Mich würde interessieren, ob es hier noch mehr gibt, die ihre Iberer auf diesem, oder ähnlichen Weg longieren,
denn mir fällt auf, das sich diese Rassen etwas schwerer tun, oder kommt es mir nur so vor?

Wir hatten vor ein paar Tagen auch einen Equi-Kurs und haben nun begonnen unsere Jungs mit Equikinetic zu arbeiten.

Auf dem beigefügten Bild ist Max beim dritten Training in der Quadratvolte zu sehen.
Ich finde das schon ziemlich perfekt.
Ja... das Hinterbein dürfte etwas mehr gehoben werden, aber das ist mit Arthrose von der Hüfte bis ins Fesselgelenk nicht mehr so richtig möglich, bzw. nur an den super-duper-mega-tollen-Tagen kurzzeitig machbar.

Max025-01.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Da wir momentan noch keine Gassen in gelb und blau haben müssen die ollen Stangen und rote Hütchen herhalten.
Bringt vielleicht noch nicht den gewünschten Effekt im Kopf, den die Farben auslösen sollen, reichen aber um das gewünschte Bewegungsmuster zu erarbeiten...

Hach.... das Mäxchen...

Auch wenn ich von Equikinetik zugegebenermaßen keine Ahnung habe, finde ich das Bild von euch sehr schön, Sabrina. Es drückt eine Menge Konzentration aus, wie ich finde.

Danke Corinna.
Ja, Max bemüht sich extrem und ist immer hochkonzentriert bei der Sache.

Ich finde das Bild auch sehr schön und habe da gleich mal eine Frage bei dem Wort Athrose.

Casper hat ja nun auch die Diagnose hinten rechts, was machst du um ihm das Leben mit der Athrose zu erleichtern.
Ich fütter zur Zeit Teufelskralle und Ingwer.

Das sieht bereits super aus , wenn ich bedenke Sonador hat deutlich länger als 3 mal benötigt , sich derart zu dehnen.
Das macht dein kleiner super