Wie seht ihr das mit dem Loben? Ich muss mich wirklich stets selbster ermahnen. Lob ist für mich auch stets; wenn mein kleiner etwas richtig gemacht hat, Schritt gehen und Zügel aus der Hand kauen lassen! Bin kein Fan von Leckerchen während der Arbeit...|addpics|cxy-4-98d5.png-invaddpicsinvv|/addpics|

Mir ging das früher auch oft so, dass ich das Loben gerade beim Reiten vergessen habe. Ich hatte auch immer die Vorstellung, mein Lob dosieren zu müssen, damit es nicht zur Routine wird. Nicht, dass ich gezielt wenig gelobt hätte, aber auch nicht ständig.

Aber irgendwann hab ich Mal einen Artikel gelesen, in den die Trainerin dafür plädierte, viel mehr zu loben und auch bei alltäglichen Kleinigkeiten. Und wenn dann jemand sage: "dann lobe ich doch ständig!" Sage sie:"Ja das ist doch Klasse!"

Ich habe mir das dann Mal zu Herzen genommen. Natürlich ich habe für besondere Leistungen immer noch spezielle Leckerbissen, aber ich lobe wirklich viel mehr mit der Stimme, auch bei Kleinigkeiten, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Ich schätze, ich klinge mittlerweile wie Frau Prüma... Aber ich habe wirklich dein Eindruck, dass meinem Richard das sehr gut tut. Er wirkt nicht, als würde er das Lob irgendwann als 'Dauerbeschallung' ausblenden, sondern wächst mit der Bestätigung.

Ich glaube aber auch, dass das nur bei bestimmten Pferdetypen so funktioniert. Eben solchen wie meinen, mit viel Will-to-please, aber eher introvertiertem Charakter und wenig Selbstvertrauen. Bei anderen könnte ich mir schon vorstellen, dass zu viel 'Dauerlob' irgendwann seine Wirkung verliert.

Lob ist bei mir übrigens primär Stimme, weil Richard nicht sooo gern angefasst wird - er empfindet Streicheln zumindest glaube ich nicht unbedingt als Lob. Aber ich arbeite auch viel mit Leckerli. Mein Pferd ist da sehr empfänglich für. Er fragt zwar dann auch mal, ob es noch einen Keks gibt, aber immer sehr charmant und nie dreist oder rüpelig.

Ich lobe auch sehr viel und überschwänglich mit der Stimme. Leider habe ich mir dieses Priiiiiiima angewöhnt, was ich ganz furchtbar finde, aber irgendwie war es plötzlich da. Aber Braaaaav oder Feeeein und Gooood Boooy sind immer noch öfter in Gebrauch, zum Glück.

Die Stimme ist bei mir meistens vorherrschend während der Düsi und ich arbeiten. In manchen Situationen kraule ich auch am Widerrist oder klopfe leicht am Hals.

Während der Arbeit vom Boden aus gibt es zusätzlich auch Belohnung in Form von Leckerli. Der Düsi wird dann leider oft etwas übergriffig und ich muss auf meine Finger aufpassen.

Beim Reiten lobe ich mit Stimme und bei besonderen Heldentaten mit einem Streicheln am Hals.
Valli merkt m.E. ganz genau wie gut ich seine Aktion finde,wenn ich wirklich etwas besonders gut finde
habe ich das Gefühl er wird größer und ist irgendwie stolz auf sich.
Leckerchen gibt es nur eins nach dem Aufsitzen und eines danach,da wird er schnell etwas übergriffig,
man kann auch sagen er zwickt gerne.

Lilo wird viel und enthusiastisch von mir gelobt und auch nach fast fünf Jahren ist er dagegen nicht abgestumpft.

Bei der Freiarbeit oder den Zirkuslektionen gibt es auch Leckerchen oder Möhren. Überdies gibt es Möhren, wenn ich mit ihm im Gelände bin, weil er damit belohnt wird, wenn er an der Straße oder vor den Bahngleisen anhält. Das ist so verwurzelt in ihm, dass er sogar vor der Straße stoppte, als er mir durchging, weil ein kläffender Hund uns verfolgte. Insofern habe ich mir damit auch ein Stück Sicherheit erkauft.

Lilo prüft gerne mal, welche Taste vom Keksautomat funktioniert und bietet dann von sich aus seine Kunststückchen an, aber ich übe mich in Konsequenz, damit er nicht irgendwann das Programm bestimmt.

Ich würde allerding bei dem von Dir eingefügten Zitat das "Fordere viel" nicht unterstreichen, denn ich denke, viel zu fordern bedingt leider auch, dass man nicht alles erreicht und dann kommt beim Pferd und beim Mensch Frust auf.

Insofern arbeite ich lieber mit kleinen Schritten, fordere an einem guten Tag mal ein bisschen mehr, als mein Pferd ansonsten anbietet und darf mich dann auch meist freuen, dass mein Pferd sich beim Antesten neuer Lektionen auch motiviert fühlt, sie umzusetzen.

Ich lobe auch viel mit Stimme und ich merke das meine Pferde das gut annehmen, aber es gibt auch mal Leckerlis....

Enthusiastische lautes Loben finde ich bei Mitreiter mehr als nervtötend, lautes Priiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa oder sonstige Schreie der Entzückung, glaube ich, sind nur für den Menschen wichtig, hat so was kathartisches an sich

Ich lobe gerne, subtil oder mit viel streicheln und eher leisem Juchzen, einem Leckerlie. Das Leckerlie setzte ich so gut wie nie ein, und wenn, dann freut der sich richtig und weiß, da war jetzt was ganz großartiges. Meine Freude daran spürt mein Pferd, an meiner Mimik, Stimmlage, meiner Haltung und dem Gefühl der Einstellung, die ich aus allen Poren ausstrahle.
Aber, persönlich bin ich da einfach leise unterwegs, Pferde sind ja auch eher subtile Wesen.

Außerdem möchte ich auch nicht jedes Mal zusammen zucken, wenn meine Mitreiter spontane Stepptänze aufführen

Anmeckern würde ich aber deswegen niemanden, ich bin ein leidensfähiger Miteinstaller

Liebe Grüße

Das Blümchen braucht ganz viel Lob, sonst hat sie - egal wobei - schnell keine Lust mehr. Ich lobe sie mit der Stimme oder mit Streicheln (was aber ja z.B. beim Longieren nicht so gut geht) manchmal auch mit beidem. Ich bin dabei aber nicht besonders laut, sie ist ja nicht schwerhörig und ich glaube der Tonfall ist aussagekräftiger als die Lautstärke. Leckerchen bekommt sie keine, ich gebe ihr grundsätzlich NIEMALS Futter aus der Hand! Ihre Belohnungsmöhren bekommt sie abschließend in der Box aus dem Trog.

Whoopi lobe ich deutlich weniger überschwenglich, ihr ist ein kurzes "brav"oder "gut gemacht" oder ein leichtes Streicheln lieber. Sie bekommt auch Leckerchen, sie bevorzugt Lakritz. Sie spürt aber auch sofort, schon bevor ich sie lobe, wenn ich etwas gut finde, und freut sich dann, wir sind halt schon lange ein Team und sie ist sehr fein.

Ganz schrecklich finde ich Reiter, die ihr Pferd mit lautem langanhaltendem Klopfen "loben"!!!

Motte habe ich anfangs andauernd gelobt, egal, wie klein ihr Entgegenkommen auch war. Mit Stimme, streicheln, Leckerlies - ich glaub fast, ich hab sie bestochen. Mittlerweile sind wir bei einem leisen "brav" oder fein" oder kraulen des Widerrists angekommen. Und am Ende gibts ein Möhrchen oder Leckerlie.

Herr Plüsch wird ebenso behandelt. Nur Magorian wird wie Motte am Anfang behandelt, er saugt das auch ganz gierig auf. Lob ist anscheinend etwas, was er so nicht kannte, anfangs konnte er mit einem kraulen als Lob, oder einem "fein" so gar nix anfangen, eher schon mit Leckerlies. Aber so langsam wird es.

Unsere Jungs brauchen Lob zur Bestätigung, dass sie etwas gut gemacht haben. Sie fordern es sogar ein, wenn man es mal vergisst.
Je mehr sie gelobt werden, desto euphorischer sind sie bei der Sache, konzentrieren sich mehr und strengen sich mehr an.

Unterschiede beim Loben machen wir schon. Vom einfachen Halsklopfen mit Stimmkommando "gut gemacht" oder "super" und "prima" über ein beherztes Klopfen, Streicheln, Kraulen, mit viel positiver Energie in der Stimme, bis hin zur Leckerliegabe.

Ich lobe sehr viel, vom Boden mit allen Mitteln, beim Reiten vor allem mit der Stimme.

Ich lobe meine Pferde auch viel, mit Stimme, Streicheln am Hals und auch mit Leckerlies.

Den faulen Wallach habe ich damit zum Vorwärts bekommen, nach jedem "fein" legt er noch ne Schippe drauf und freut sich richtig auf sein nächstes Lob und bleibt dabei schön aktiv und ist nicht mehr so lustlos und faul.

Luna braucht es um sich bestätigt zu fühlen und als roten Faden, dann bleibt sie auch meist schön ruhig. Beim Reiten reicht ein flüstern und ein streicheln am Hals, beim Longieren mit Stimme und ab und zu beim Handwechsel und besonders guter Leistung ein Leckerlie.
Bei der Handarbeit ist sie manchmal so Konzentriert das Geforderte richtig zu machen, daß sie mir dann leise in die Hand brummelt wenn sie ein Leckerlie als Lob bekommt

Wobei Luna die einzigste ist, die wärend der Arbeit Leckerlies bekommt da sie nie bettelt oder aufdringlich wird, bei allen anderen mit denen ich arbeite gibt es das Leckerlie immer danach.

Mein Pony wird auch sehr viel gelobt - im "Alltag" (freiwilliges Hufegeben, Kopf senken beim Einflechten etc.) und bei der Arbeit.
Dabei setze ich Stimme, Kraulen und Leckerlies ein. Letztere nur bei der Arbeit aber nicht während des Reitens.
Abstumpfung erkenne ich nicht und auch kein (kaum) ungebührliches Einfordern. Wenn doch mal, dann freundlich und "abstellbar".
Gestern hat er sich wie Bolle gefreut, als er beim "frei" Longieren super über die Stangen trabte und im Galopp toll sprang, was ihm nun mal recht schwer fällt,
und er nach jeweils 2-3 Runden herangerufen wurde zum Kraulen oder Verstärkung abholen. Seh nix Schlechtes bei! Wir haben uns beide gefreut!

Ich lobe auch sehr viel mit Stimme. Allerdings schreie ich nicht lauthals Priiiiiimaaaaaaaa durch die Halle. Ein leises fein oder guuut reicht da aus. Meine Pferde reagieren da auch super gut drauf und legen gerne noch eine Schippe oben drauf. Jenachdem was wir so üben. Witzig ist es, wenn meine Schwester dann alle Jubeljahre mal aufsteigt und sich auf dem Pferd einen Ast abfreut. Dann ist Roi kaum noch zu stoppen und möchte ihr alles präsentieren was er kann. Umso größer dann die Freude von meiner Schwester ist, umso mehr wächst Roi über sich hinaus. Wirklich witzig .
Das überschwängliche extreme Klopfen gibt es bei mir auch nicht. Da wird nur zu Beginn des Trockenreitens der Hals noch mal ordentlich gekrault.
Mit Leckerchen lobe ich nur, wenn wir ZL üben. Was mittlerweile aber sehr selten vorkommt.