Wer es sehr, sehr blutrünstig mag, kann alles bis auf "die Stille vor dem Tod" gut lesen. Ist wirklich nichts für schwache Nerven, aber extrem gut und durchdacht. Ich hab das als Hörbuch angefangen, weil ich die Stimme von Franziska Pigulla so gerne mag, und war echt überrascht. Nachdem man sich daran gewöhnt hat, dass die Figuren recht seltsame Namen haben (als ich hörte, dass die Protagonistin "Smoky" heißt, wollte ich an sich ausschalten), ist es wirklich lesenswert. Man muss nicht alles der Reihe nach lesen, aber ich persönlich würde das schon machen und mit "Die Blutlinie" anfangen. "Der Menschenmacher" steht außerhalb der Smoky Barrett Reihe, ist aber auch gut. Normalerweise mag ich bei sowas nichts was mit Kindern ist, da der Roman aber aus der Retrospektive heraus berichtet und man weiß, dass die Kinder es überlebt haben, kann ich das ganz gut haben.
Die Finger lassen sollte man meiner Meinung nach von dem letzten Teil: "Die Stille vor dem Tod". Kurz gesagt möchte ich behaupten, dass das gar nicht geht. Ich möchte nicht wissen, welche Stationen der Schwangerschaft eine FBI Agentin durchlebt, noch weniger habe ich Lust auf Widersprüche zu vorherigen Romanen und in sich nicht schlüssige Verschwörungstheorien, die zur Krönung nicht einmal aufgelöst werden. Dazu kommt, dass in dem Roman am Ende selbst für mich eine Grenze überschritten wird, von der ich sage, dass ein halbwegs menschlicher Autor diese nicht zu überschreiten hätte wagen sollen.
Kurzum: Vier Romane von ihm sind super, den letzten sollte man sich sparen.
Zitat von Chiara im Beitrag #1Kennt einer die Bücher von Cody McFadyen? Habe von meiner Nichte jetzt die Bücher bekommen und kenne den Autor noch gar nicht.
Mir wurden die Bücher empfohlen, als ich nach einer Alternative zu den Fitzek-Thrillern gefragt habe, die ich mittlerweile schon alle gelesen habe. Allerdings hatte ich beim Lesen der Beschreibungen und Rezensionen irgendwie immer den Eindruck, dass die Bücher doch arg von extremer Brutalität und der detailierten Beschreibung irgendwelcher irrer Serienmörder leben. Auch wenn ich nicht zart besaitet bin - da, wo es der Story dient, ist es durchaus okay. Aber nicht, wenn sie bloß der Effekthascherei ost (ich mochte z.B. auch 'Abgeschnitten' von Fitzek und Tsokos nicht so gern - die Detailgenauigkeit, in der da ekelhafte Verbrechen beschrieben werden, ist schlicht unnötig...) Sprach mich alles irgendwie nicht an- Mir fehlte da das Fitzek-typische Psycho-Element (Was ist real, was nicht? Wer ist nun krank, der Protagonist oder die anderen?). Habe deshalb noch keins davon in die Hand genommen.
Außerdem ging es mir wie anni - solche Namen in Büchern sind für mich eigentlich schon ein k.o.-Kriterium, das klingt zu sehr nach Teenie-Fantasyroman
Aber man muss auch fair sein - die Bücher sind Bestseller und das wird schon seine Gründe haben - für die richtigen Leser sind sie sicher durchaus unterhaltsam.
@Gambassi: Wenn du es etwas "milder" magst, ist Cody McFayden glaub ich eher nichts. Da geht es schon ziemlich hoch her, wobei ich Fitzek auch schon ziemlich heftig finde, besonders den Augensammler und -jäger. Was ist mit Beckett? Wenn man es denn mag, geht auch Karen Rose ganz gut, wobei das nicht umsonst "Ladythriller" heißt und ich persönlich es nicht mehr lesen kann, wenn sich jedes Mal eine Liebesromanze als Nebenschauplatz entwickelt. An sich aber durchaus lesenswert. Tess Gerritsen würde mir sonst noch einfallen und von Andreas Franz kenne ich nur "Tod eines Lehrers" (hat mir ein ganz witziger Freund mal geschenkt...) und fand es auch ganz gut.
Zitat von anni257 im Beitrag #5@Gambassi: Wenn du es etwas "milder" magst, ist Cody McFayden glaub ich eher nichts. Da geht es schon ziemlich hoch her, wobei ich Fitzek auch schon ziemlich heftig finde, besonders den Augensammler und -jäger. Was ist mit Beckett? Wenn man es denn mag, geht auch Karen Rose ganz gut, wobei das nicht umsonst "Ladythriller" heißt und ich persönlich es nicht mehr lesen kann, wenn sich jedes Mal eine Liebesromanze als Nebenschauplatz entwickelt. An sich aber durchaus lesenswert. Tess Gerritsen würde mir sonst noch einfallen und von Andreas Franz kenne ich nur "Tod eines Lehrers" (hat mir ein ganz witziger Freund mal geschenkt...) und fand es auch ganz gut.
'Milder' ist gar nicht mal das Problem - ich bin da wie gesagt nicht zart besaitet. Ich kann es nur nicht leiden, wenn ich den Eindruck habe, dass man einfach nur über möglichst viel Blut und Ekel versucht 'Effekte' zu erzielen oder zu schocken, weil die Story sonst nicht 'ausreicht' ;-) Ich fand übrigens Augensammler und Augenjäger auch eher schwach.
Ich habe leider bisher nicht wirklich einen Autor gefunden, der für mich an Fitzek herankommt. Mir geht es bei einem guten Psychothriller weniger darum, dass ein Serienmörder seine Opfer auf besonders brutale Weise nach einem Schema umbringt. Zudem bin ich auch kein Krimi-Fan (d.h. ich mag es meist nicht so, wenn ein Polizist/Ermittler/Detektiv der Protagonist ist). Sondern vielmehr wirklich um das Psycho-Element. Die Frage, ob das Erlebte nun Wirklichkeit oder Wahn ist, ob der Protagonist oder eine andere Figur nun 'verrückt' ist oder nicht... verstehst du, was ich meine (deshalb bleibt 'Die Therapie' auch mein unangefochtener Liebling)? So ein bisschen die 'mordbide Faszination' am Spektrum psychischer Krankheiten und die oft unerwartete Auflösung am Ende.
Ich habe mich schon an verschiedenen Autoren versucht, aber irgendwie nicht das richtige gefunden. Die o.g. gehen mir alle zu sehr ins Krimi/Serienmörder-Genre. Es gibt ein paar Autoren, die mehr in die Fitzek-Schiene gehen, aber die erreichen m.E. nicht die Qualität. 'Der Trakt' von Arno Strobel fand ich z.B. sehr vorhersehbar. 'Der Patient' und 'Die Anstalt' von John Katzenbach fand ich ganz nett, aber doch recht langatmig. 'Trigger' und 'kalte Stille' von Wulf Dorn haben mich jetzt ebenfalls nicht total vom Hocker gerissen - irgendwie fand ich die nicht so richtig fesselnd. Wahrscheinlich bin ich einfach für andere Bücher 'verdorben'
Katzenbach ist auch nicht so ganz meins. Hast du mal Jilliane Hofmann versucht? Die Bücher fand ich echt super und könnte mir vorstellen, dass das so in deine Richtung geht, wenn du "harten Tobak" grundsätzlich nicht ausschließt. Die Autorin war selber jahrelang (Staats-?)Anwältin und es geht da--neben der durchaus heftigen Vordergrundhandlung--auch viel um die innere Auseinandersetzung einer Staatsanwältin in einem Mordprozess und die Frage, ob die Protagonistin als Staatsanwältin die Wahrheit lieber vertuscht, um einen Mörder hinter Gitter zu bringen, oder eben ehrlich ist und der Mörder gehen gelassen werden muss. (Cupido heißt der erste Roman).
Hat einer von euch mal Juli Zeh ausprobiert? Weniger Krimi, mehr Psycho. Mich hat vor allem "Spieltrieb" gefesselt. Für Liebhaber von "mal was anderem" durchaus mal eine Erfahrung wert. Entweder man mag den Stil oder man kann gar nichts mit ihr anfangen. Sie ist übrigens auch Juristin. Scheint wohl häufiger vorzukommen.
Krimifans gibt es hier ja reichlich, ist bis auf wenige Ausnahmen überhaupt nicht mein Ding. Dann lieber sowas wie Games of Thrones , wenn schon blutrünstig, dann wenigstens als Fantasy.
Im Moment lese ich mal wieder 3 Bücher gleichzeitig : Meine geniale Freundin von Elena Ferrante, Wunderwerk Huf von Tina Gottwald und Das Pferd als Spiegel des Reiters von Brigitte Lenz - gefällt mir bis jetzt sehr gut, hat für mich allerdings den kleinen Makel, dass Edward Gal das Vorwort geschrieben hat
Meine geniale Freundin - das sagt mir irgendwas... Wenn ich nur darauf käme! Erzählst Du mal ein bisschen darüber? Irgendwo hab ich schon mal davon gehört.
@anni: Hoffmann ist mir auch wiede zu Krimi-lastig, zumindest haben mich die Buchbeschreibungen nie wirklich angesprochen...Gelesen habe ich sie aber zugegeben noch nicht.
@Flamenco:Nein, sagt mir gar nichts. Danke, das schau ich mir mal an.
Jilian Hoffmann fand ich persönlich super. Hatte mir das erste Buch mal auf Verdacht gekauft und es war super spannend mit verschiedenen Wendungen, die man wirklich nicht vorhergesehen hat.
Erst bringt man ihn in Rage, dann reitet man Passage Mit zuviel Schwung im Mitteltrab haut man sich nur die Eisen ab (August Quaterkamp)
Wo ich gerade mal hier bin: Ganz groß lese ich aktuell Mark Rodericks "Post Mortem" Reihe: Auftragskiller meets Interpolagentin. Ist ganz gut gemacht und ich kann es empfehlen. @Gambassi: Nicht blutrünstiger als Fitzek, an sich recht klug durchdacht und durchaus unterhaltsam. Mein absoluter Favorit aber ist Andreas Gruber, besonders die Maarten Sneijder-Reihe (und wer mich jetzt korrigiert, bei dem hat die Reihe auch funktioniert ;-) ). Schon recht heftig und beim ersten Teil habe tatsächlich selbst ich Beklemmungen bekommen, aber Sneijder ist eine so gut durchdachte und interessante Figur, dass es auch jenen Spaß macht, die es etwas "weicher" mögen. Meine Schwester liest an sich nicht so hartes Zeug, von Gruber aber ist sie auch völlig begeistert.
Hier mal der Klappentext zum ersten Teil: »Wenn Sie innerhalb von 48 Stunden herausfinden, warum ich diese Frau entführt habe, bleibt sie am Leben. Falls nicht – stirbt sie.« Mit dieser Botschaft beginnt das perverse Spiel eines Serienmörders. Er lässt seine Opfer verhungern, ertränkt sie in Tinte oder umhüllt sie bei lebendigem Leib mit Beton. Verzweifelt sucht die Münchner Kommissarin Sabine Nemez nach einer Erklärung, einem Motiv. Erst als sie einen niederländischen Kollegen hinzuzieht, entdecken sie zumindest ein Muster: Ein altes Kinderbuch dient dem Täter als grausame Inspiration – und das birgt noch viele Ideen ...
Die Sneijder Reihe von Gruber hab ich auch gelesen und mochte ich ganz gern, nur das neuste fand ich recht schwach.
Lustigerweise habe ich die Bücher von Wulf Dorn nochmal gelesen und fand sie diesmal doch ziemlich gut. Habe mir dann auch noch 'dunkler Wahn' von ihm geholt, das war der Knaller. 'Phobia' dagegen nicht so...
Zwischendurch habe ich noch ein bisschen Stephen King gelesen, da mag ich aber nur die älteren Werke (Es, Shining...) die neueren find ich extrem langatmig und fade.
Ganz neu habe ich B. A. Paris entdeckt. Zuerst "Behind closed doors" und jetzt gerade "Breakdown". Sehr empfehlenswert! Erinnern von der Thematik her ein bisschen an Gone Girl (obwohl die Stories ganz anders sind).
Die neueren Bücher von Fitzek fand ich übrigens alle ziemlich lahm. Flug Angst, aber vor allem auch Achtnacht konnte man komplett in der Pfeife rauchen.
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Cody McFadyen
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05.03.2017 13:10
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