In Bayern sind K1 Hunde leider gänzlich verboten. Von daher gibt es in den Tierheimen sehr viele davon, weil doch immer wieder Leute meinen sie könnten irgendwie doch an eine Genehmigung kommen. Klappt blos nicht....blöde Menschen, arme Hunde.

Hoffe ihr findet tolle neue Besitzer für eure Hunde.

Ich bin nun nicht der Pitbull- oder Staffi-Experte, aber ich hatte einen Pitbull-Mix (Pitbull x Schäferhund-Setter) und der war auch eine Seele von Hund. Wer zur Familie gehörte, wurde geliebt. Kinder konnten ihm die Ohren langziehen und die Hunde meiner Eltern waren stets seine Freunde. Nur mit fremden Rüden war er schwierig. Aber das muss nicht unbedingt der Rasse geschuldet sein - da kenne ich auch Pudel oder Leos, die ihre Geschlechtsgenossen nicht leiden können.

Was ich aber vermute ist, dass diese sogenannten Kampfhunde (als die leider auch gezüchtet wurden) viel zu oft in falsche Hände gerieten, die Silke als Schmockvolk bezeichnet. Die Vertreter dieser Rasse, die von diesen Leuten gehalten und gezüchtet wurden und die leider auch für illegale Hundekämpfe trainiert wurden, wurden dann auffällig. Nicht weil der Hund gefährlich ist, sondern weil man aus ihm eine "Waffe" machte und das Potential, das man gefördert hatte, nicht immer kontrollieren konnte.

Grundsätzlich kann man fast jeden Hund "scharf" machen - die Frage dabei ist nur, welche Hunderasse genau das Schmockvolk anspricht, das dann dafür sorgt, dass ihren Hunden ein übler Ruf vorauseilt.

Leider sind es eben genau diese "Kampfhundrassen", die diese Leute bevorzugen und so festigt sich eben der Ruf vom gefährlichen "Zuhälterhund".

Es gibt (und ich will hier definitiv keine Werbung für andere Foren machen) ein Hundeforum, das sich Kampfschmuserforum nennt und wenn man dort liest, dann ändert man seine Meinung zum Kampfhund ganz schnell, denn obwohl es sogar viele ehemalige Tierheimhunde gibt, deren Besitzer dort schreiben, liest man wirklich kaum von erhöhter Aggressivität der Hunde - aber man liest sehr viel von ihrem freundlichen Wesen und dem Unverständnis dafür, dass diese Hunde als Listenhunde geführt werden und dass man es den Menschen so schwer macht, diesen Hunden ein Zuhause zu geben.

... was mich dazu bringt, dass ich in meinem Leben viermal von einem Hund gebissen wurde: Das erste Mal mit sechs Jahren von einem Schäferhund, der meiner Freundin gehörte und unser "Fang-mich-Spiel" falsch interpretierte. So schnappte er nach mir und lochte meine Augenbraue.

Hund 2 der mich biss, war der Dackel meiner Ex-Schwiegereltern. Der dachte, dass er meinen Korb mit Wolle bewachen müsste und fand es ziemlich ungehörig, als ich reingriff um etwas mehr Faden vom Knäuel zu ziehen. Gestrickt habe ich dann eine Woche nicht mehr, denn das Loch im Handballen tat ziemlich weh.

Hund 3 war ein Jack Russel, der eigentlich keinen Grund hatte, mich zu beissen, außer dass ihm gerade danach war. Er erwischte aber nur mein Hosenbein.
Hund 4 war ebenfalls ein Jack Russel und der biss mich, weil ich von der Meldestelle zum Anhänger rannte, um mein Pferd für die nächste Prüfung zu satteln. Zwar erwischte er nur meine Stiefel, aber die waren danach auch ziemlich zerkratzt (zum Glück aber auch auf der Außenseite so versteift, dass die Zähne nicht durchs Leder schlugen). Den Schaden an den fast neuen Königs-Dressurreitstiefel für die ich damals 760 Mark bezahlt hatte (in Sonderfarbe blau und mit Teilmaß angefertigt) zahlte niemand, denn als ich den Russel an der Meldestelle abgab und darum bat, ihn dem Besitzer nur auszuhändigen, wenn er seinen Namen und seine Adresse bekannt gibt, respektive wenn ich informiert werde, wechselte wohl der freiwillige Meldestellenhelfer. Am Ende nahm der Hundebesitzer dann auch noch den Anbindestrick mit, den ich benutzt hatte, um den Hund zur Meldestelle führen zu können und mit dem er dort auch angebunden worden war.

Nach meiner Statistik müssten also Jack Russels eher auf die Liste, als Pitbulls und Co.

Kein Problem, wir können ruhig hier weiter diskutieren.

Leider gibt es nach wie vor ein paar Idioten, denen es gefällt, wenn ihre Hunde extrem aggressiv auftreten. Dazu kommt noch ein gewisser Sturkopf des Terriers, was es oft schwer macht, den Hund dann zu kontrollieren. Wir haben ja selbst als Vergleich dazu unsere Rottweiler, denen durch ihre Züchtung als Gebrauchshund einfach ein gewisses Maß an "will-to-please" in die Wiege gelegt wurde und die viel führiger sind als unsere kleinen Raketen.
Wie den Hunden solcher Besitzer dann diese Aggressivität antrainiert wird, möchten wir gar nicht so genau wissen bzw. können wir uns das vorstellen und das ist sicher nicht mit Leckerlis und Streicheleinheiten. Daß bei den Hunden eine gewisse Abneigung gegen das gleiche Geschlecht vorhanden ist, gibt es bei vielen Hunderassen, dazu muß es kein Listenhund sein. Eine Freundin von mir züchtet z.B. Jack Russel und die hat mir schon oft erzählt, daß sie ihre Hunde im Alltag trennen muß bzw. daß sie wieder mal gerauft haben. Terrier sind halt kleine Hunde mit großem Herz.

Am Allerwichtigsten ist es halt, sich die Leute genau anzuschauen, denen man so einen Hund anvertraut. Denn auch für einen Züchter ist es das Schlimmste, was passieren kann, wenn der von ihm gezüchtete Hund eines Tages aufgrund eines schweren Beißvorfalles in den Medien auftaucht.
Wie gesagt, die Hunde aus unserem letzten Wurf sind alle an Familien bzw. "normale" Pärchen vergeben worden. Es war sogar in 2 Fällen so, daß 1 1/2 - 2 Jahre nach Anschaffung des Hundes ein Baby gekommen ist und da gab es von Seiten der Hunde nie Probleme, im Gegenteil, sie lieben sie. Eine Besitzerin hat mir erzählt, sie mußten immer extrem aufpassen mit Baby und Hund. Aber nicht weil die Hündin aggressiv gewesen wäre sondern weil sie so verliebt in das Baby war, daß sie sich vor lauter rankuscheln manchmal fast auf das Baby gelegt hätte.

Wir haben jetzt seit vielen Jahren mit diesen Hunden zu tun und beschäftigen uns intensiv damit. Wir haben erst vor 2 Monaten eine 4-jährige Pitbull-Hündin für unsere Zucht von einem uns lange bekannten Züchter aus Montenegro importiert. Daß die Hunde dort nicht so gehalten werden wie bei uns und Kettenhaltung an der Tagesordnung ist, das wissen wir. Auch kennen die Hunde das Spazierengehen nicht wirklich und Dabeisein mit im Haus auch nicht. Jedoch war ich fasziniert wie brav diese Hündin ist und ich hatte keine Sekunde die Angst, daß sie uns irgendetwas tun könnte. Okay, sie mag meine Hündinnen nicht aber sie liebt Spaziergänge, mit Muddi Abends auf der Couch zu kuscheln etc. Man sieht also auch hier, welch einzigartig gutes Wesen diese Hunde haben, wenn sie nicht in die falschen Hände gelangen.

Und wenn man gewisse Hunderassen verbietet, dann bestraft man eigentlich nur die Halter, die sich ordentlich um ihr Tier kümmern. Die, die in dubiosen Kreisen zu finden sind halten ihre Tiere sowieso im Untergrund. So einer meldet seinen Hund auch nicht bei der Gemeinde oder Stadt an und zahlt auch sicher keine Hundesteuer, die ja für solche Hunde in Deutschland teilweise bis zu 1000,-- pro Jahr beträgt. Einige Länder haben ja mittlerweile die Rasselisten wieder fallen gelassen und ich bin froh, daß sich Österreich dieser Hetzkampagne nie angeschlossen hat. Hier muß man nur in den Bundesländern Wien und Niederösterreich einen Wesenstest absolvieren, um zu schauen, ob der Hund eine gesteigerte Aggressivität besitzt bzw. wie der Halter seinen Hund händeln kann. Und das finde ich den weitaus richtigeren Weg als einfach rigoros alles zu verbieten.

Habe es geschafft zu teilen, ohne das Ursprungsthema zu löschen Bin stolz auf mich und hier könnt ihr weiter diskutieren, ohne Manojos Thread zu sprengen.

Anchy

Da ist irgendwie mein letzter Beitrag verloren gegagen...

Super Silke! Jetzt bekommst Du natürlich auch einen Keks

Gabi - das ist ja schade - ich hoffe, ich hatte den Beitrag schon gelesen, denn wie Du weißt, lese ich Deine Beiträge sehr gerne!

Gabi, das tut mir leid, vielleicht hattest Du ihn geschrieben als ich gerade am teilen war, kann ihn leider nicht mehr finden
Das war natürlich KEINE Absicht.

LG
Anchy

Da kann ich als Tierärztin auch etwas zu sagen.staff und co sind mir lieber als viele andere. Sie haben eine hohe schmerztoleranz und sind eigentlich immer lieb. In den letzten Jahren habe ich höchstens 1-2 von ihnen einen Maulkorb verpassen müssen. Lediglich Rottweiler finde ich oft gesteigert aggressiv.
Einen Maulkorb benötigt allerdings fast jeder Schäferhund/ Malinois... liegt auch daran, dass ich den Hundeplatz der Polizei mut betreue... ich habe einen von SEK. Der Hund ist gar nicht witzig.
Insgesamt sehe ich aber viel mehr bissige kleinhunde. Terrier, Dackel und Chihuahuas... fiese kleine Gesellen. Das liegt bei denen meines erachtens allerdings daran, dass sie in der Regel zuhause in Anarchie leben und keinerlei Grenzen kennen. Meine bisherigen bisse waren nen jack russel-mix und ein 12wochen alter chihuahua. Chihuahuas finde ich schon ein wenig aggressiver als andere Rassen.
Insgesamt muss ich aber schon feststellen, dass sie “kampfhunderassen“ häufiger unverträglich mit artgenossen sind, als andere Rassen. Das ist aber meine subjektive Feststellung...
Insgesamt gibt es wirklich schlimmere Hunde und ich habe eher das Gefühl, dass in den letzten Jahren die Halter dieser Hunde deutlich verantwortungsbewusster sind als der Durchschnittshundebesitzer der irgendeine Fußhupe oder Labradormischling besitzt und dass obwohl hier in Niedersachsen im Grunde keine Auflagen herrschen

Ich bin da eher gepaltener Meinung.
Ist doch wie bei den Pferden auch: Warum hat denn der Hafi das Image eines gutmütigen Alpenpanzers, der von jedem zu händeln ist, wenngleich ein wenig stur? Weil genau die Leute sich einen kaufen, die eben selber als Besitzer genau das Image bedienen. Was ist mit den ganzen "Low-budget-Leuten", die sich als Erstpferd bar jeder Ahnung einen abgelegten Traber kaufen?
Sind jetzt der Traber oder der Hafi Schuld? Ich denke eher, es sind die Leute.

Ich kenne einen ganz tollen Pitbullmix, eine Seele von Tier, weil die Besitzerin es eben kann. Dann aber auch einen sog. Mini-Stafford, der mittlerweile Hofverbot hat, weil er mehrfach ausgebrochen ist und grundlos gebissen hat, eben weil diese Besitzerin es nicht kann. Leider aber ist sie genau die "Zielgruppe" und so geht das Ganze in die Hose.

Soll man jetzt Beschränkungen für Traber oder gar Hafis vorgeben? Wohl nicht, aber Hunde haben im täglichen Kontakt eben doch mehr Menschen um sich und genau die muss man durch die leider teils besch*** Besitzern vor dem Rest der Gesellschaft schützen. Ich meine absolut nicht, dass die Rasse was dafür kann, aber der Biss eines Chihuahuas tut zwar weh, führt aber in den seltensten Fällen zum Tod. Ein ordentlicher Pit schafft das jedoch.

Ich kenne auch die Statistiken und haben schon mehr aggressive Hunde anderer Rassen erlebt. Andererseits hat so ein Schoßhündchen weniger Beißkraft als ein Kampfhund, Schäferhund uns co..
Versteht mich nicht falsch, ich möchte weder von einem Labrador noch von einem Kangal gebissen werden, aber der Halter des Labradors is in der Regel nicht derjenige, der seinen Hund scharf macht.

Insofern kann ich die Regelung schon etwas verstehen, eben damit man es den bekl*** Menschen schwierig macht, sich einen "Prestigehund" anzuschaffen. Wer die Rasse wirklich liebt für das, was sie ist, der nimmt auch diese Hürden in Kauf.

Mein Arbeitskollege liebt Staffords über alles und wird sich auch wieder einen anschaffen, da sehe ich auch kein Drama drinnen. Aber bei dem windigen Typen in der Fußgängerzone mit Bomberjacke, Glatze und Springerstiefeln bin ich schon eher froh, dass er keinen Hund hat. Der Unterschied ist nämlich, dass mein Kollege sich ansonsten auch einen Malteser zulegen würde, der Nazi in der Stadt aber niemals mit einem Pudel durch die Gegend rennen würde...

Insofern: Ich zweifele, ob das alles wirklich sooooo inkorrekt ist, eben der Menschen wegen. Bei der Rasse an sich habe ich an sich keine Bedenken.

Meine Erfahrungen mit "Listenhunden" waren bislang fast eher negativer Natur. Die hatten fast ausnahmslos irgendeine "Macke", die aber im Resultat eine Gefahr darstellten.
DIe Unverträglichkeiten mit Artgenossen war meistens das größte Problem, einer wollte Pferde fressen, der Rest meinen Hund. Und in diesen Fällen kann ich wirklich nicht sagen, die kamen aus schlechter Haltung. Das waren Pferdeleute, die hatten an den Problemen keine Freude, haben es aber auch nur durch striktes Anleinen in den Griff gekriegt.
Zwar glaube ich auch, dass Dackel und Terrier öfters zubeissen, wenn je der Pit ausrastet, dann geht es eben um Leben und Tod.

Ich frage mich einfach, woher kommt das. Liegt das an den Linien, ist da zuviel Inzucht drin? Man sagt immer das Problem sei der Mensch und ich will das auch echt gerne glauben, aber in Anbetracht meiner Erfahrungen fällt es mir schwer.
Eine entfernte Nachbarin hat zwei Bullterrier, wenn wir diesen an der Leine begegnen flüchte ich. Die legen sich mit schrecklichen Gebrüll ins Geschirr und sind kaum zu halten. SIE dann noch meistens mit Säugling auf dem Rücken geschnallt und Kleiinkind im Kinderwagen. Ehrlich, da stehe ich jedesmal kurz vor einer Anzeige.

Ein schönes positives Beispiel habe ich aber. Meine Nachbarin aus dem Wald Die hat 3 Mastinos, riiiiiiiiiiisen Kälber. Hero der Rüde wiegt 90 kg!!!!! Früher, wenn ich die von weitem sah bin ich weggelaufen, dann hatten wir im Wald eine Begegnung. Ich stand mit einem Nachbar und dessen Hund auf dem Weg und wir tötterten. Dieser blickte aufeinmal ganz hektisch in die Büsche und rief " Schnell gehen Sie!!!!!!!!!". Ich : häääääääääääää waaaaaaaaas denn???

Und dann sah ich ihn, durch das Gebüsch, riesig wie ein Löwe und war mit meinen beiden (damals 6 Monate) wie erstarrt. HERO!!!!
Die Frau schaute mich an, wie ich da mit entsetzt aufgerissenen Augen meine Brut an mich presste Ach Sie haben Angst, sagte sie, ALLE haben Angst vor Hero und das mache diesen ganz traurig, denn niemand fasse ihn an, alle meiden uns. Hero würde man nie streicheln und sie sei sich sicher, dass er dies vermisse. Auch ließe man keinen anderen Hund an ihn heran

Nun, das haben wir geändert und gehen öfters mal gemeinsam die Runde. Lustig, wir haben den Waldweg dann komplett für uns alleine, alle laufen , wenn sie uns von weitem sehen und wir amüsieren uns.

Vielleicht kann Manojo mal was dazu sagen, wie das mit ihren ist und Artgenossen, ob sich das als generelles Problem darstellt, oder Linienbedingt ist.

LG