Ich habe einen interessanten Artikel gefunden. Was ich nicht wusste ist, wie man Pferde richtig abkühlt. Für alle die es intertessiert...
Experte warnt vor Hitze-Gefahren für Pferde
Pferde kommen mit Hitze nämlich erheblich schlechter zurecht als wir Menschen – und die Auswirkungen können gravierend sein, wie einer der führenden Experten auf diesem Gebiet, Prof. Michael Lindinger von der Universität von Guelph in Kanada, bereits im Jahr 2010 in einem vielbeachteten Artikel deutlich gemacht hat. Prof. Lindinger leitete u. a. ein Forscherteam, das die Auswirkungen hoher Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit auf die Pferde des kanadischen Reiter-Teams bei den Olympischen Spielen in Atlanta untersucht hat – und das zu besorgniserregenden Ergebnissen gekommen ist: Pferde sind für hitzebedingte Belastungen wesentlich anfälliger als Menschen – und haben schlechtere Voraussetzungen, mit hohen Temperaturen fertig zu werden als wir.
Pferde überhitzen bis zu zehn Mal schneller als Menschen
Pferde sind wesentlich größer und haben einen höheren prozentuellen Anteil an aktivem Muskelgewebe – und wenn Muskeln eingesetzt werden, produzieren sie erhebliche Wärme. Nur 17 Minuten Arbeit mittlerer Intensität bei heißer, feuchter Witterung reichen aus, um die Körpertemperatur eines Pferdes auf ein gefährliches Niveau zu steigern – das ist drei bis zehn Mal schneller als bei Menschen. Pferde vertragen Hitze also viel schlechter als Menschen, so Prof. Lindinger.
Wenn die Körpertemperatur eines Pferdes von 37 oder 38 Grad auf 41 Grad ansteigt, erreicht die Temperatur in der aktiven Muskulatur nahezu 43 Grad – und das ist ein Niveau, bei dem die Muskel-Proteine zu ,kochen' beginnen und sich zersetzen. Pferde, die schwerem Hitze-Stress ausgesetzt sind, können von Blutdruckabfall, Koliken oder Nierenversagen betroffen sein.
Verlust wertvoller Salze durch Schweiß
Verschärfend kommt hinzu, daß Pferde zwar viel Schweiß produzieren und dadurch erhebliche Flüssigkeitsmengen verlieren – schon bei kühler, trockener Witterung 15 bis 20 Liter pro Stunde, bei heißer, feuchter Witterung sind es 30 Liter und mehr – sie können aber nur 25 bis 30 Prozent des Schweisses über Verdampfung zur Abkühlung ihres Körpers nutzen. Beim Menschen sind es 50 % – der Kühleffekt über die Verdampfung funktioniert bei uns also doppelt so gut. Zudem verlieren Pferde erheblich mehr Salze beim Schwitzen – deren Konzentration im Pferdeschweiß ist vier Mal so hoch wie beim Menschen. Dies muss durch die Verabreichung geeigneter Elektrolytlösungen ausgeglichen werden.
Ein überhitztes Pferd richtig abkühlen
Ist ein Pferd überhitzt, sollte man es an einen Ort bringen, der schattig ist bzw. wo eine leichte Brise weht – das hilft bei der Abkühlung. Man sollte auf ein schwitzendes Pferd niemals eine Decke oder ähnliches legen, das würde alles nur noch schlimmer machen. Der beste Weg, um ein überhitztes Pferd rasch abzukühlen, ist es, den Körper des Pferdes immer wieder mit kühlem Wasser abzuspülen und das überschüssige Wasser mit einem Schweißmesser abzustreifen. Prof. Lindinger: „Auf diese Weise kann man ein Pferd innerhalb von zehn Minuten um zwei Grad abkühlen: das Pferd mit Wasser bespülen, dann das Wasser abziehen, dann noch einmal abspülen – und das immer wiederholen. Das Abziehen ist wichtig, weil ansonsten das Wasser im Fell des Pferdes bleiben und sich sehr schnell aufheizen würde. Durch das Abziehen und das erneute Abspülen mit frischem, kühlem Wasser hält man den Abkühlungs-Prozess in Gang."
Hitze-Stress möglichst vermeiden
Experten raten dringend dazu, Pferde an heißen Tagen von jeglichem Hitze-Stress und übermäßiger Belastung fernzuhalten. Jeder verantwortungsvolle Pferdebesitzer sollte sein Pferd bei großer Hitze weder reiten noch es ungeschützt starker Sonnenbestrahlung aussetzen. An den sogenannten Hundstagen sollten Pferde tagsüber besser im Stall bleiben, wobei auf ausreichende Durchlüftung und Kühlung zu achten ist – und sie sollten erst am Abend und die Nacht über auf die kühle Koppel kommen. Frisches, einwandfreies Wasser sollte Pferden zu allen Zeiten in ausreichender Menge zur Verfügung stehen – und während der heißen Jahreszeit ist der erhöhte Wasserbedarf unbedingt zu berücksichtigen, um Zwischenfälle wie jenen in Zweikirchen möglichst von vornherein zu vermeiden.
Quelle: propferd.at
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Mag sein das junge gesunde Pferde das mal wegstecken, aber weit mehr Pferde haben Probleme damit. Habe jetzt zu dieser Jahreszeit auch immer meine Crataegus comp. Tropfen bereit stehen. Die Oldis sind da echt dankbare Abnehmer für.
"Die Reitkunst ist eine unendlich schwere Kunst, und noch niemand ist wohl in vollem Sinne Meister darin geworden, bevor ihm das Alter den Schädel gebleicht hat."
Hitze ist ja relativ. Der Schatzi funktioniert bei 30 Grad am allerbesten. Auch sonst habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Pferde der Temperatur angepasstes Training gut vertragen.
Maluso war auch bei Hitze immer am besten zu reiten. Klingt blöd, ist aber so.
Aber die Zauberworte sind da auch sicherlich "angepasstes Training". Und jeder reagiert da auch anders.
Auch jetzt wo wir nur noch eine Rentnergang haben merkt man die Unterschiede. Der Ati von @Biene verträgt die Hitze beim Grasen jetzt im Alter nicht mehr so gut. Der 22jährige Shasar dagegen hat keinerlei Probleme bei den hohen Temperaturen, Maluso (18 ) schwitzt halt viel vor sich hin, hat aber sonst auch keine Probleme. Unsere Jungs könnten sich auf der Weide auch in den Schatten stellen, nur tuen sie das in der Regel nicht. Das heißt man muss sie mittlerweile echt vor ihrer eigenen Unvernunft schützen.
Angepasstes Training, wenn das Pferd es gut verträgt, ist ja das eine. Aber ein Pferd bei über 30 Grad noch aufs Turnier zu schieben, mit Stress, Fahrt im warmen Hänger, herumstehen und warten, mehrfach abgeritten werden und im Zweifel noch Parcours springen.. da hörts für mich einfach auf. Zumal das reguläre Amateur-Turnierpferd höchstwahrscheinlich nicht so gezielt durchtrainiert ist wie ein Olympiapferd, das das wohl tatsächlich verkraftet...
Luna steckt Hitze super weg und läuft auch sehr gut, ohne stark zu schwitzen. Nur ich bin das Problem, ich stecke das nicht mehr so gut weg und brauche selbst Crataegus
Ich denke, daß "angepaßt" und "mit Sinn und Verstand" reiten in diesem Falle erheblich aussagekräftiger sind als Studien an Olympia-Megasportlern. Pferde haben sicherlich ein weit größeres Wohlfühltemperatur-Fenster als der Mensch ( vor allem nach unten ) und es gibt wie immer einzelne Tiere, die hohe Temperaturen leichter wegstecken als andere. Da ist eben der einzelne Pferdebesitzer gefragt und nicht eine Studie.
Leider happert es bei den meisten Menschen zunehmend genau an diesen Tugenden ....
Zitat von Gambassi im Beitrag #7Angepasstes Training, wenn das Pferd es gut verträgt, ist ja das eine. Aber ein Pferd bei über 30 Grad noch aufs Turnier zu schieben, mit Stress, Fahrt im warmen Hänger, herumstehen und warten, mehrfach abgeritten werden und im Zweifel noch Parcours springen.. da hörts für mich einfach auf. Zumal das reguläre Amateur-Turnierpferd höchstwahrscheinlich nicht so gezielt durchtrainiert ist wie ein Olympiapferd, das das wohl tatsächlich verkraftet...
im warmen Hänger fahren ist das eine, aber die Tiere, weil man sich ja das Turnier auch ansehen will in der Sonne stehen zu lassen noch mal das andere Manches mal denke ich das solche Menschen mal genau so behandelt werden sollten um zu begreifen, aber ich glaube die würden auch dann nicht begreifen
Jeder folgt in seinem Leben einer Straße. Keiner weiß vorher, wann und wo sie endet. Alle hinterlassen Spuren und manche kreuzen unseren Weg. Einige, die wir trafen, werden wir nicht vergessen. Auch wenn sie für immer gehen, in unseren Herzen und unserer Erinnerung bleiben sie, FÜR IMMER!
Im Zusammenhang mit denm Thema Hitze/Überhitzung frage ich mich, was es mit der Fellfarbe auf sich hat. Auch der teilweise exzessive Einsatz von Fliegen-/Ekzemerdecken ist da evt. noch mal zu überdenken.
Die Fellfarbe spielt sicherlich eine Rolle: mein Dunkelbrauner wird - gerade jetzt- böse gestochen und hat eine Fliegendecke an. Ausserdem ist er ja nicht mehr der Jüngste und ich habe öfter Bedenken, wenn er bei den hohen Temperaturen in der Sonne steht. Blöderweise findet er genau das total Klasse, er könnte ja jederzeit in den Stall gehen , seine Hauttemperatur finde ich manchmal wirklich beängstigend, aber ich kann ihn ja nicht zwingen im Schatten zu stehen. Schimmelchen ist immer schön kühl und hat auch deutlich weniger mit den Insekten zu kämpfen.
Shasar, mein Falbentier, hat eigentlich nie besondere Probleme mit Flugviechern. Irgendwie wird der fast ignoriert. Maluso, hatte bisher in allen Stadien seines Schimmeldaseins, also von dunkel bis jetzt wo er fast weiß ist, immer sehr zu kämpfen.
Also wird der eine nicht eingepackt und der andere muss meistens irgendwann unter die Decke. Bzgl. Hitze bin ich da immer hin- und hergerissen, denn selbst mit neuester Technik ist eine gute Fliegendecke natürlich wärmer, als wenn er keine auf hätte. Und unsere Pferde stehen auch nicht freiwillig im Schatten. Aber zumindest steht Maluso mit Decke deutlich ruhiger auf der Weide und will nicht schon 10 Minuten nach dem Rausbringen wieder rein.
Querida ist ja schwarz, Bari Kastanienfarben, und Aaron braun. Querida ist oft so heiß auf dem Fell das ich mir denke, ihr Blut muß doch Kochen. Wenn sie dann ein Fliegendecke drauf hat (hell) dann ist sie drunter deutlich kühler! Fliegendecken kommen jetzt dann zum Einsatz, weil die ersten Bremsen und auch Pferdebremsen schon unterwegs sind.
Ich hätte übrigens zwei neue Fleigendecken ab zu geben, die ich letztes Jahr gekauft habe, sind leider vom Halsausschnitt zu groß, und auch ein wenig zu lang. Näheres gerne per PN. (Die Pferde hatten sie nur je 1 Stunde drauf.)
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Sommerzeit, Hitzschlagzeit....
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08.06.2017 07:53
Antworten
Manches mal denke ich das solche Menschen mal genau so behandelt werden sollten um zu begreifen, aber ich glaube die würden auch dann nicht begreifen 
, seine Hauttemperatur finde ich manchmal wirklich beängstigend, aber ich kann ihn ja nicht zwingen im Schatten zu stehen. Schimmelchen ist immer schön kühl und hat auch deutlich weniger mit den Insekten zu kämpfen.