Hab mir gerade die Entscheidung bei der World Dog Show Leipzig angeschaut. Best in Show wurde eine Deutsche Dogge. Hat mich einerseits gefreut, weil ansonsten meistens irgendwelche kleinen Hunderassen gewinnen andererseits habe ich wieder gesehen, wie da an den Hunden herumgezogen und gezubbelt wird. Die Hunde müssen da ewig lange posieren, da darf sich keiner zwischendurch mal hinsetzen. Ich weiß schon, daß das denen von klein auf beigebracht wird aber es ist doch irgendwie so unnatürlich.
Meine Hunde lümmeln meist irgendwie herum und da steht schon mal ein Bein zur Seite gedreht, weils gerade bequem ist. Eine Minute wirklich schön still stehen ist schon schwierig. Das bringt mir gerade wieder in Erinnerung, daß ich mit Ebony an dieser Sache doch auch etwas arbeiten sollte. Ausbildungsmäßig sind wir ja gut dabei aber zur Erlangung der Zuchttauglichkeit muß Ebony zwei Mal bei einer Ausstellung präsentiert werden (Note mind. sehr gut) und dies wurde wirklich bisher vernachlässigt.

Sabine, da schreibst Du was - ich hatte gestern auch die Zusammenfassung gesehen und fiel fast vom Bett, als eine Ausstellerin mit zwei Windhunden ganz locker flockig erklärte, dass ihre Hündin schon auf Ausstellungen dabei ist, seit sie zwei Wochen alt war - so was macht mich fassungslos, denn wenn ich daran denke, dass Züchter in den ersten vier Wochen keine Fremden ins Welpenzimmer lassen, damit die Hundebabys nicht krank werden und die Mutter keinem Stress ausgesetzt wird und dann erzählt die Ausstelleruin, dass sie ihre Welpen mit zwei Wochen mit zu Ausstellungen schlört ... da fehlen mir echt die Worte.

Gut - natürlich fahren wir mit dem Fohlen auch zum Fohlenbrennen und teilweise waren die Pferdebabys da auch erst vier Wochen alt, aber die sind auch Fluchttiere und keine Nesthocker, die mit geschlossenen Augen geboren werden und nur durch die Wurfkiste robben, sondern könnten schon kurz nach der Geburt mit der Herde mitgaloppieren.

Aber der Besitzer der Dogge hat sich wenigstens gefreut - wobei die Dogge des Italieners nicht so begeistert kuckte, als er sie umarmen wollte und sich auf die Flucht vor Herrchen begab

Beni hat gestern beim Spaziergang den Besitzer einer Huskyhündin von den Füßen geholt, weil sie nicht kuckte, wer im Weg steht, als sie mit der neuen Freundin tobte - dieser Hund blamiert mich im ganzen Revier

Nachdem die meisten Aussteller aus dem Ostblock oder vom Balkan kommen und die da irgendwie ein anderes Verständnis von Hundehaltung haben, machen sie sich darüber wohl weniger Gedanken. Aber mit 2 Wochen die Welpen schon mitzuschleppen ist ja wirklich ein Unding, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, daß die dann mit zur Veranstaltung dürfen, weil sie ja noch nicht Tollwut geimpft sind und ohne dieser gültigen Impfung wird kein Einlass gewährt. Wahrscheinlich sind die Welpen dann in der Zwischenzeit im Auto oder Wohnmobil. Gerade die "Viel-Aussteller" sind ja fast jedes Wochenende auf einer anderen Ausstellung in Europa unterwegs. Mein Ding wäre es nicht, das wäre mir viel zu gefährlich, weil so kleine Welpen können bei der kleinsten Infektion sterben. Wir lassen erst ab einem Alter von 6 Wochen fremde Personen zu den Welpen.

Ich finde generell die Körung mit drei sehr früh. An der Hand vorgestellt sind sie in der Regel ja dennoch sehr intensiv darauf vorbereitet. Die sehen ja in der Regel nicht aus wie dreijährige Pferde, mir ist das irgendwie echt zu früh. Erst recht beispielsweise bei Haffi und Fjord. Zwei Jahre später geht genauso - da hängt doch wieder nur am Geld, weswegen man das so früh macht. Immer alles so früh wie möglich.

Was wäre für Dich denn ein positiver Grund für die Vorstellung eines so jungen Hengstes?

Zitat von Chiara im Beitrag #666

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@GilianCo und das finde ich bei den Iberern halt gut das man sie AB 3 jährig vorstellen kann und nach oben das Alter offen ist.

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... und eigentlich wollte ich hier nur einen raschen Guten-Morgen-Gruß da lassen und schreiben, dass ich momentan ziemlich viel zu tun habe und darum nicht ganz so aktiv im Forum sein kann - also keine Sorge: Ich tauche nicht wieder ab

Stimmt, das ist durchaus ein Thema, was interessant wäre.

Ich finde es im Grunde schade, das die Hengste gefühlt früh vorgestellt werden müssen. Am Ende steht da halt Geld hinter. Ist ja bei den Fjordis nicht wesentlich anders. Je länger man das Pferd vorher "durchfüttern" muß, desto teurer ist es halt am Ende.

Bildet man sich selber ein Pferd aus, dann kann man später anfangen, weil man weiß, wofür - für mich ist aber das später anfangen, was früher noch normal war, irgendwie ... in Vergessenheit geraten? Ich weiß es nicht.