So leid es mir tut für die Kinder, die gerne Zeit mit Pferden verbringen möchten, würde ich mich nicht darauf einlassen, weil es im schlimmsten Fall doch zu erheblichen Problemen führen kann.
Bei mir fragen auch immer viele Bekannte oder Leute aus dem Ort, ob sie oder ihre Kinder bei mir reiten könnten aber das lehne ich prinzipiell ab. Nichtmal Ponyführen gibt es bei mir weil selbst mein kleiner Wichtl nicht soooo brav ist, daß ich ihm da voll vertrauen würde.

Ich habe das schonmal woanders geschrieben - ich finde den Artikel am Anfang sehr unglücklich formuliert, wenn nicht sogar falsch. Denn der Pferdehalter, und das wird der Besitzer bzw. Eigentümer oft sein, haftet nicht nur bei Verschulden. Die Tierhalterhaftung ist verschuldensunabhängig ausgestaltet. D.h. man kann noch so vorsichtig sein - wenn aufgrund des tierischen Verhaltens jemand zu Schaden kommt, ist man erstmal dran. Haftungausschlüsse etc sind von sehr vielen rechtlichen Unsicherheiten begleitet.

Von daher sollte man sowas wirklich unbedingt mit seiner Versicherung abklären.

Ich finde die Idee nett, denke aber, dass viele da zu unbedarft rangehen.

Wenn ich mir überlege das ich selbst haft wenn jemand unberechtigt meine Weide betritt und meine Pferde diesem Schaden zufügen, frage ich mich eh wo Recht noch gerecht ist, deshalb stehe ich solchen Aktionen sehr zwiegespalten gegenüber.

Obwohl ich auch schon mal Geburtstagsreiten mit Pina für die Tochter von Freunden und ihre Geburtstagsgäste gemacht habe, aber ob ich das noch mal machen würde, keine Ahnung.
Vor dem Hintergrund das Recht haben und Recht bekommen ja sehr unterschiedliche Schuhe sein können, bin ich mir da eigentlich sicher, das ich das nicht noch mal machen würde.
Selbst was das Streicheln meiner Pferde angeht bin ich vorsichtig, denn wenn Casper geht dann geht er, gerade bei Fremden, ob da wer steht oder nicht, wenn er meint das das sein muss.

Der Text gilt kommt aus Österreich und gilt für Österreich.

Aber ehrlich, irgendwie kann man sich doch nicht gegen alles absichern. Mich wundert, das es überhaupt noch Reitschulen gibt. Oder eben Ponyführen. Oder .... Wenn man das als unbedarfte Eltern liest, dann ist man doch eher geneigt seinem Kind den Wunsch nach Pferdekontakt zu untersagen. Schade für die Kinder.
Wenn das meine Eltern damals gewusst hätten, wäre ich heute sicher kein Pferdebesitzer, denn die Angst vor möglichen Folgen und Rechtsstreitigkeiten, wäre viel zu groß gewesen.

Wobei ich da noch kurz einwerfen muß - man kann da durchaus staunen, wie schwierig das mit der Haftung ist bei Reitschulen. Meine Freundin hatte eine RB an einem Pferd - das war allerdings lahm, daher lange ein anderes Pferd geritten. Hatte dann Sitzschulung (!) mit jenem Pferd, was sie schon länger geritten war, und ist beim drauf sitzen aus unbekannten Gründen schwer gestürzt (RL hatte den Rücken zu ihr, sie selber lag zwei Tage im Koma und weiß nicht, was passiert ist). Die Versicherung fand, das hier, trotzdem die Reiterin quasi unter Anleitung geritten ist, das sie nicht zahlen muß. Sie wäre nur (ich sage das jetzt aus dem Kopf, kann falsch sein) regresspflichtig, wenn die RL fahrlässig gehandelt hätte?

Meine Freundin fängt gerade nach zwei Jahren (!) wieder an zu arbeiten, hat einen bleibenden Schaden am Auge (ein Auge kann nicht mehr fokussieren, sprich, 3D sehen ist bei ihr nicht mehr, was so manches schwierig macht), und kämpft immer noch mit RA und Versicherung, die Zahlungsunwillig sind. Ist bei so einem schweren Unfall halt auch keine kleine Summe, mit Verdienstausfall und allem. Das ist wohl der Punkt, wo sich die Versicherungen scheinbar gerne quer stellen. (ich kenne zufällig auch ihre RÄ.

Von daher kann man sich vermutlich eh nie zur gänze Absichern, erscheint mir... wobei ich bei ihr noch immer hoffe, das sie irgendwann noch Recht bekommt...

Was die Gerechtigkeit im deutschen Recht angeht, bin ich längst ernüchtert und ich bin da ganz bei Sabine: Ich würde inzwischen niemanden mehr auf mein Pferd setzen, auch wenn ich eine Fremdreiterversicherung habe, weil man gar nicht so unglücklich denken kann, wie es passieren kann, dass dann doch was passiert. Selbst das Fremdnutzen meiner Halle lehne ich inzwischen ab, weil ich nicht sicher bin, ob ich in die Pflicht genommen werden kann, wenn beispielsweise ein Pferd sich in meiner Halle verletzt.

Trotzdem ist es traurig und schade, dass man Kindern keine Zeit mit Pferden schenken kann, ohne dabei besorgt sein zu müssen, dass das Geschenk zum Fallstrick wird. Ich würde heute auch keine Pferde haben, hätte ich nicht das Glück gehabt, ein Pony aus dem Ort reiten zu dürfen und ich weiß, wie glücklich ich war, wenn wir zu Bekannten meiner Eltern fuhren und ich den ganzen Nachmittag mit dem Pony Max verbringen durfte - da kuckte auch keiner nach uns Kindern. Max wurde vor die Kutsche gespannt und dann war es mehr oder minder uns überlassen, was wir mit ihm anstellen. Heute würde man so ein Verhaltenen von Erwachsenen als verantwortungslos bezeichnen, aber für mich war es wunderbare Pferdezeit, die mir meine Eltern und die jeweiligen Ponybesitzer ermöglichten und dafür bin ich ihnen allen dankbar. Vielleicht war man früher aber auch in allem entspannter ... zumindest glaube ich nicht, dass meine Eltern ihre Bekannten auf Schadensersatz verklagt hätten, wenn ich mir beim Reiten den Arm gebrochen hätte. Aber die Welt ist klagefreudiger geworden und so wird die gute Tat dann schnell zum Fallstrick, aus dem rasch ein teurer Rechtsstreit entstehen kann.

Vielleicht war man früher aber auch in allem entspannter ... zumindest glaube ich nicht, dass meine Eltern ihre Bekannten auf Schadensersatz verklagt hätten, wenn ich mir beim Reiten den Arm gebrochen hätte. Aber die Welt ist klagefreudiger geworden und so wird die gute Tat dann schnell zum Fallstrick, aus dem rasch ein teurer Rechtsstreit entstehen kann.

Genau Sabine, es nimmt hier langsam Formen an die in USA schon lange gang und gäbe sind. Keiner will mehr für sich verantwortung übernehmen. Es wird jeder und alles verklagt. Und selbst wenn man versichert ist, ist man es doch nicht...

Zitat von Serafina im Beitrag #5

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Der Text gilt kommt aus Österreich und gilt für Österreich.

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Zitat von elchbine im Beitrag #8

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Vielleicht war man früher aber auch in allem entspannter ... zumindest glaube ich nicht, dass meine Eltern ihre Bekannten auf Schadensersatz verklagt hätten, wenn ich mir beim Reiten den Arm gebrochen hätte. Aber die Welt ist klagefreudiger geworden und so wird die gute Tat dann schnell zum Fallstrick, aus dem rasch ein teurer Rechtsstreit entstehen kann.

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