Natürlich sind die Ställe mit optimalen Bedingung ein Traum, aber man darf auch nicht vergessen, dass Britta - wenn ich das richtig verstanden habe -, sowohl für Joya, die sie reitet, als auch für Peri, die sich als Rentnerin vor allem selbst bewegen können soll, einen neuen Platz sucht. Nicht jeder kann es sich leisten, knappe 800 € für zwei Pferde in einem Stall zu bezahlen, der allen Komfort bietet. Und da ist dann eben die Frage, welche Voraussetzungen man akzeptieren kann, um Geld zu sparen und welche als Luxus schön wären, aber nicht zwingend erfüllt sein müssen.

Ich glaube, dass es sehr schwer sein wird, hier einen Stall für beide Pferde zu finden, denn Britta deutete ja schon an, dass es entweder begrenzte Auslaufmöglichkeiten im Winter gibt (was für Peri nicht ideal wäre) und dafür gute Trainingsmöglichkeiten (die sie für Peri nicht braucht und insofern auch sinnlos ausgegebene Kosten dafür wären) oder eben die Variante, dass die Pferde viel Auslauf haben, aber dafür andere Gegebenheiten nicht optimal sind.

Bislang stehen die Stuten in getrennten Ställen, aber nicht weit weg voneinander, sodass Britta hin- und her pendeln kann, um sowohl Peri, als auch Joya gerecht zu werden. Aber das bedeutet trotzdem einen hohen Zeitaufwand.

Ein Umzug sollte aber eine Verbesserung bringen und wenn sie dann 30 Kilometer fahren muss, um ihre Pferde zwar im gleichen Stall besuchen zu können, aber es trotzdem am Ende des Tages 20 Kilometer mehr sind, die sie zurück legte, gewinnt sie nichts.

Wir alle haben im Prinzip den Anspruch, dass es unseren Pferden gut geht und streben nach dem Optimum, aber die meisten von uns setzen entweder aufgrund eines engeren Budgets Grenzen oder weil der Zeitfaktor es nicht zulässt, das Pferd in den bestmöglichen Stall zu stellen, weil der 30 Kilometer von Zuhause entfernt ist.

Dazu kommt, dass jeder unter der bestmöglichen Unterbringung etwas anderes versteht.

Für die intensiven Reiter ist eine Halle wichtig und - ich zitiere mal Egon von Neindorff: "Wenn ein Pferd ausreichend körperlich und geistig gefördert und gefordert wird, braucht es keinen Freilauf!" (nein, ich sehe das nicht so, aber es ist sicher so, dass ein Pferd, mit dem man sich täglich eine Stunde intensiv beschäftigt, auch in einer Paddockbox mit Zugang zu einem kleineren Auslauf und ohne Weide oder umfangreiche soziale Kontakte zu Artgenossen glücklich sein kann) insofern reichen dann auch das handtuchgroße Paddock und vier Stunden Auslauf.

Für andere Pferdehalter stehen aber die großen Ausläufe - vor allem, dass sie auch im Winter benutzt werden können - und der Zugang zur Weide im Vordergrund und sie würden einem Offenstall - auch wenn es da nur einen kleinen Reitplatz, keine Halle und kaum Komfort wie warmes Wasser, Solarium, Führanlage oder Waschbox gibt - immer den Vorzug geben.

Es gibt sicher auch die Pferdehalter, für die es ein absolutes Nogo wäre, wenn das Pferd nicht mit anderen Pferden zusammen stehen kann und es gibt diejenigen, die froh sind, dass ihr Pferd alleine auf seinem Paddock steht, weil es sich in einer größeren Gruppe gestresst fühlt.

Aber für alle Pferdehalter wird es eine große Rolle spielen, dass ihr Pferd auf sauberer Einstreu steht (oder eben wahlweise in einem Offenstall mit trockenem Untergrund ohne knöcheltiefem Matsch), genügend Heu bekommt, das ihm möglichst 24 Stunden zur Verfügung steht und dass es so gefüttert wird, wie es seinem Bedürfnis entspricht (also eben auch getreidefrei, wenn der Besitzer das wünscht).

Darum wird es auch schwer sein, Britta bei ihrem Entscheid zu helfen, weil uns nur ein Wunsch verbindet und Luxus sich für jeden Pferdehalter anders definiert ... eine Mitarbeiterin sagte mir mal, dass in dem Betrieb, in dem sie zuvor gearbeitet hat, es sogar unter Luxus fiel, wenn in der Sattelkammer die Glühbirne funktionierte

Aber wie ich schon eingangs schrieb, finden wir alle auch irgendwo eine Grenze des Machbaren und müssen Kompromisse akzeptieren - beim einen ist es das finanzielle Budget, beim anderen die Zeit, bei wieder anderen die Fahrtstrecke.

Natürlich würde ich es auch genießen, meine Pferde in einem Stall stehen zu haben, wo man sie umdeckt, in die Führanlage stellt, morgens raus und abends rein bringt und ihnen vielleicht noch Gamaschen und Hufglocken anzieht, bevor sie nach draußen gestellt werden. Das würde für mich viel Zeit sparen, weil ich nicht täglich im Stall sein muss, um sicher zu gehen, dass es meinen Pferden gut geht.

Natürlich wäre mir jeder Stall, den ich fußläufig von Zuhause aus erreichen kann, viel lieber, als 30 Kilometer fahren zu müssen.

Natürlich wäre es mir nicht unbedingt problemlos möglich, für jedes meiner 9 Pferde einen monatlichen Penionspreis von 390 € zu bezahlen.

Genau darum muss man Prioritäten setzen und entscheiden, wo Kompromisse akzeptiert werden können, auch wenn Luxus schöner wäre.

Ich würde mir auch wünschen, dass wir 20 Hektar bestes, arrondiertes Weideland direkt am Hof hätten und unsere Paddocks nicht nach jedem Starkregen zu Seen werden, aber sich im Sommer, wenn es wenig regnet, in eine staubige Wüste verwandeln. Aber momentan gibt es keine Alternative, die sich mit meinem Budget und meiner Zeit vereinbaren lassen und es würde mir auch nichts nützen zu wissen, was alles besser sein könnte - da gäbe es sicher vieles, was für mich Luxus ist und für jemanden anderen oberste Priorität hat.

Fakt ist also, dass man nicht mal als Hofbesitzer, Stallpächter oder Eigentümer einer Weide immer das Optimum schaffen kann, weil uns allen irgendwann eine Grenze gesetzt wird. Aber wenn die obersten Prioritäten erreicht werden können, ist das manchmal schon mehr, als ein Kompromiss und ich fürchte, dass wir alle irgendwie nach eben diesem Kompromiss streben müssen.

Ich drück einfach mal feste die Daumen... gar nicht so einfach....

Und auch wenn ich von Neindorff viel halte - in dem Punkt kann ich ihm auch nicht zustimmen. Auch wenn selbst die Polizeistaffel Hannover dieser Prämisse folgt....

Britta, ich hatte das so verstanden, daß du auf alle Fälle mit beiden Pferden umziehen würdest.

Nachdem die Gegebenheiten aber so sind, daß Peri auf alle Fälle in diesem Stall bleibt, würde ich mich noch einmal eingehend mit der jetzigen Situation und den Miteinstellern auseinander setzen und schauen, ob sich nicht doch eine zufriedenstellende Lösung finden lässt. Ein Pferd da und das andere dort wäre ja für dich auch wieder mega umständlich.

Euer ganzes (ich nenn das jetzt mal) "Rumgezicke" war ja noch keine wirklich hilfreiche Lösungserarbeitung. Der eine will dies, der andere das, der dritte möchte das auf keinen Fall etc. Aber wirklich alle zusammen an einen Tisch gesetzt habt ihr euch doch auch noch nicht und die Situation erörtert bzw. Vorschläge der Einzelnen gemeinsam durchdacht und diskutiert. Vlt. wäre es gar nicht soo unmöglich einen Konsens zu finden.

Und das mit deiner ehemaligen Freundin muß du einfach mal abhaken. Dinge ändern sich im Leben und man kann nicht ewig hinterherweinen. Jeder hat in seinem Leben Dinge zu meistern die unangenehm sind und die einen beschäftigen aber wir alle sind noch nicht daran gestorben. Also, wichtig ist, daß es den Pferden gut geht, das andere ist erstmal zweitrangig.

Sabine - ich verstehe gut, was Du meinst, aber ich glaube, so pragmatisch könnte ich nicht sein und ich schätze, Britta wird da auf Dauer nicht mehr glücklich ... und ich denke auch, dass wenn ich jeden Tag mit einem Knoten im Magen zum Pferd fahre, das sich auch auf irgendeine Weise überträgt.

Ich habe, seit ich Lilo habe, immer den Grundsatz gepflegt, dass ich nur was mit ihm mache, wenn ich gut gelaunt bin und die nötige Gelassenheit mitbringe, weil ich weiß, dass da nichts Gutes bei rauskommt, wenn ich unzufrieden, traurig oder genervt bin ... wenn ich dann jeden Tag befürchten müsste, dass ich jemanden treffe, der mich verletzte .... da würde Lilo immer frei haben.

Und liebe Britta, man muss manchmal viele Frösche küssen, bis man den Prinzen findet, aber Dir wünsche ich, dass Du die Frösche getrost ignorieren kannst und der Prinz vielleicht sogar schon ein Schloss mit Stall hat, in das Du dann mit Pferd (oder Pferden) einziehen kannst.

Klar - auch beim Eigentum liegen manchmal Gräben zwischen dem was man kann und dem Optimum und so ein Prinz will ja auch umgarnt werden und stellt Ansprüche - aber falls ich einen treffe, nehme ich ihm den Schimmel ab und schicke ihn dann mit der Bahn zu Dir

Sabine, ich gebe dir Recht, daß ich solche Querelen vlt. zu wenig einschätzen und beurteilen kann, weil ich meine Jungs seit mittlerweile 20 Jahren zu Hause halte und deshalb da zu wenig Einblick habe. Als Aussenstehender ist es natürlich einfach, Ratschläge zu geben, wenn man die emotionale Ebene ausblenden kann. In der Praxis sieht das Ganze dann natürlich anders aus. Aber vielleicht gibt es ja doch noch den Versuch eines klärenden Gespräches und du, Britta, findest für euch alle die passende Lösung.

Nicht als Frosch, aber ohne Schimmel, denn den - bitte verzeih meine Gier - behalte ich

Wobei Micha vermutlich nicht einverstanden wäre, wenn ich Prinzen probeküssen würde ... und bei uns gibt es ja auch nur Erdkröten und keine Frösche, die ich für Dich küssen könnte

Hallo,

Achtung Klugscheißmodus: Ihr lest die Märchen alle nicht genau - und wundert Euch, daß sich die Frösche nicht in Prinzen verwandeln?
Ihr müßt sie an die Wand werfen! Das hat die Prinzessin getan! Und erst dann wurde der Frosch ein Prinz!

So wird das nix.....

LG
Ameli